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-   -   Energiewende wird abgewürgt (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=114906)

turboengine 12.03.2014 14:44

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1558863)
Sagt einer, der schreibt:


Dann erklär uns doch in einer sachlichen technischen Diskussion,

1. Wie hoch der Schaden ist, der durch die AKW-Unfälle entstanden ist.
2. Wie hoch die Kosten für die Atommüll-Entsorgung sein werden.
3. Wie viel der Strom kosten würde, wenn man diese Kosten dazurechnet.
4. Warum 3. nicht gemacht wird.

Toni, das ist doch keine technische, sondern ein sozio-ökonomisch-politische Diskussion. Die Thema Atomenergie in D A CH ist entschieden, jetzt geht es noch um die Restlaufzeiten und den Ersatz der Energieerzeugung.

@ Toni: Österreich tut sich da natürlich recht leicht, fast 80% der Stromerzeugung kommt aus Wasserkraft.

Aber das Thema des Threads ist doch: Die Energiewende wird abgewürgt. Auslöser war das Streichen von Subventionen.

Auf die Frage was ich bevorzuge? Lasst den Markt das machen. Weg mit dem EEG und Subventionen für vermeintlich "grüne Energie". Die Politik sollte Kernkraft verbieten und für eine sinnvolle Verauktionierung, Allokation und einen funktionierenden Markt von CO2-Zertifikaten sorgen. Hätte man den CO2 Markt nicht kapputtgemacht, hätten wir einige Probleme heute nicht.

Besser der Preis für ein Gut steigt direkt an, als die Subventionen. Dann käme es auch nicht zu solchen Auswüchsen wie weiter oben im Thread, dass man elektrische Durchlauferhitzer mit Solarstrom betreiben will.

Dass mit frühzeitigem, entschlossenem Handeln eine "Energiewende" möglich ist, zeigen z.B die Stadtwerke München. Sie wollen ganz München regenerativ versorgen. Zu meiner Zeit bei den SWM stieg man auch bei Offshore-Windpark Global Tech I ein. Allerdings benutzten sie dabei aber auch Erträge aus dem Atomkraftwerk Isar II dafür. Daher schrieb ich schon oben, die Energiewende sei "atomgetrieben".

Wenn es so weiterläuft wie jetzt, steht man allerdings in zwei, drei Jahren mit einem Scherbenhaufen da.

steve.hatton 12.03.2014 15:02

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1558890)
...
Besser der Preis für ein Gut steigt direkt an, als die Subventionen..

Das ist wohl wahr.

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1558890)
...
Dann käme es auch nicht zu solchen Auswüchsen wie weiter oben im Thread, dass man elektrische Durchlauferhitzer mit Solarstrom betreiben will. ..

Das mag isoliert betrachtet haarsträubend klingen, allerdings gibt es andere Gründe so etwas zu tun, als der subventionierte PV-Anbau.
Es gibt sehr wohl Häuser in denen eben die Warmwasserversorgung noch über Durchlauferhitzer läuft, weil das mal "chic" war. Hier jetzt das ganze Haus aufzureißen und ein zweites Leitungssystem für WW zu verlegen, mit all seinen Kosten und energetischen Herstellungskosten der Bauteile, muss nicht immer sinnvoll sein.
Bei Betrachtung der Gesamtkosten muss der Durchlauferhitzer nicht verlieren !

amateur 12.03.2014 15:11

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass die Betreiber für Atomkraftwerke in UK von der Regierung für Neubauten von Atomkraftwerken für 35 Jahre garantierte Einspeisevergütungen in Höhe von 92,5 Pfund/MWh plus einem jährlichen Inflationsausgleich verlangen und auch zugesagt bekommen haben.

Ist doch merkwürdig, wo doch Atomstrom soviel günstiger sein soll.

Stephan

steve.hatton 12.03.2014 15:14

Nicht alles was meine Landsleute so tun und treiben, ist unter objektiven Gesichtspunkten als "vernünftig" zu bezeichnen.

turboengine 12.03.2014 15:52

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 1558900)
Neubauten von Atomkraftwerken für 35 Jahre garantierte Einspeisevergütungen in Höhe von 92,5 Pfund/MWh

Zitat:

"Dies ist ein Symbol für die nächste Generation der Atomkraft in Großbritannien, die für unseren zukünftigen Energiebedarf und die langfristige Sicherheit bei der Versorgung eine wichtige Rolle spielt"
...sagte Premierminister David Cameron

Die Einspiesevergütung in dieser Höhe zugunsten EDF und zweier Chinesen in Hinkley Point versteht niemand. Auch meine britischen Kollegen nicht.

Das ist Politik - Herr Mappus lässt grüssen.

TONI_B 12.03.2014 15:55

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1558890)
Toni, das ist doch keine technische, sondern ein sozio-ökonomisch-politische Diskussion. Die Thema Atomenergie in D A CH ist entschieden, jetzt geht es noch um die Restlaufzeiten und den Ersatz der Energieerzeugung.

Das sind doch Ausflüchte, denn Tatsache ist dass es - außer aus A genug Atommüll gibt. Also hätte ich gerne deine Lösung dafür gehört.

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1558890)
Auf die Frage was ich bevorzuge? Lasst den Markt das machen. Weg mit dem EEG und Subventionen für vermeintlich "grüne Energie"...

OK! Wenn der "Markt" das regeln soll, dann aber unter fairen und gleichen Bedingungen für alle. D.h. keine Subventionen für AKWs und die Subventionen, die es gegeben hat, zurückzahlen oder in den Strompreis einrechnen. Sofort Haftpflichtversicherungen für alle KW-Betreiber - egal ob WKA oder AKW! Dann schauen wir was der "Markt" macht! Die "Münchner Rück" würde liebend gerne alle AKWs versichern, denn das wäre ein Milliardengeschäft.

turboengine 12.03.2014 16:34

Es gibt keine Subventionen für AKWs im eigentlichen Sinn. Es gab Forschungsförderung usw. Das hatten wir schon.
Du verwechselst das mit der Brennelementesteuer. Die gibt es.

Die Kasperle-Rechnungen von Greenpeace et. al. sind reine Propaganda.

TONI_B 12.03.2014 17:03

Ich wiederhole meine Fragen: was soll mit dem Atommüll passieren? Wer wird das bezahlen? Wird das in den Strompreis hinein gerechnet?

Und du irrst bei der Subvention! Auch wenn wir in A kein AKW im Betrieb haben, wurde der Bau massiv vom Staat gefördert - wie auch jedes "normale" Kraftwerk zb. an der Donau auch (Stichwort: stranded costs bei KW Freudenau bei Wien).

Und das Beispiel von England wurde dir schon vorgelegt...

A.B.U. 12.03.2014 17:34

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1558924)
Ich wiederhole meine Fragen: was soll mit dem Atommüll passieren? Wer wird das bezahlen? Wird das in den Strompreis hinein gerechnet?

Für Rückbau und Endlagerung gibt's Rückstellungen durch die Betreiber der AKWs. Ob die reichen weiß allerdings kein Mensch, was daran liegt, dass unbekannt ist was Endlagerung (ökonomisch und ökologisch) wirklich kostet. Ich habe auch noch keinen seriösen Kostenvergleich aller herkömmlichen Arten der Stromerzeugung gesehen, der nachvollziehbar auch alle langfristigen Kosten mit einbezieht. Wahrscheinlich kann es ihn auch nicht geben.

Ohnehin ist das für Deutschland ja kein Thema mehr. Beim Atomausstieg nochmals zurückzurudern will sich politisch ja keiner leisten, d.h. er ist beschlossen. Jetzt muss man gute ökonomische, technische und infrastrukturelle Lösungen finden, um die Versorgung bis zum Zeitpunkt x sicherzustellen. Es sollte ja Studien und Berechnungen zum optimalen Kraftwerksmix und der benötigten Netzstruktur geben, idealerweise auch für eine Vielzahl von Szenarien. Hat da jemand etwas handfestes?

BeHo 12.03.2014 17:58

Zitat:

Zitat von A.B.U. (Beitrag 1558932)
Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1558924)
Ich wiederhole meine Fragen: was soll mit dem Atommüll passieren? Wer wird das bezahlen? Wird das in den Strompreis hinein gerechnet?

Ohnehin ist das für Deutschland ja kein Thema mehr.

Das wird auch für Deutschland noch lange ein Thema bleiiben.

Von insgesamt 37 Reaktorblöcken laufen 9 noch bis zu fast 9 Jahre lang und gerade mal 4 sind bisher zurückgebaut. Und mit der Endlagerung des Atommülls werden wir wohl noch sehr lange unseren "Spaß" haben.

turboengine 12.03.2014 18:02

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1558924)
wurde dir schon vorgelegt...

Bin ich hier der SUF Repräsentant der Atomlobby?
Nein. Du brauchst mir nichts vorlegen.

Was in Österreich passiert, steht auf einem anderen Blatt. Da ist die Energieversorgung weitestgehend in staatlicher Hand, wie es auch in Deutschland vor zwei Jahrzehnten war. Dass der Staat für seine eigene Kosten aufkommt ist doch wohl selbstverständlich. Staatliche Misswirtschaft darfts Du dann gerne "Subvention" nennen.

Nicht immer findet der österreichische Staat solche Deppen wie die Bayerische Landesbank im Falle der Hypo Alpe Adria. Für das Geld das bei der Hypo verlocht wurde und wird, hättet ihr noch locker ein paar Zwentendörfer leisten können...

alberich 12.03.2014 18:05

"Endlagerung" ist ja auch so ein irreführender, Sicherheit suggerierender Begriff. Was ist schon endgelagert? die Pharaonen sind auch von ihrer Endlagerung ausgegangen....

A.B.U. 12.03.2014 18:05

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 1558939)
Das wird auch für Deutschland noch lange ein Thema bleiiben.

Von insgesamt 37 Reaktorblöcken laufen 9 noch bis zu fast 9 Jahre lang und gerade mal 4 sind bisher zurückgebaut. Und mit der Endlagerung des Atommülls werden wir wohl noch sehr lange unseren "Spaß" haben.

Ich hätte mich klarer ausdrücken sollen. Die langfristige Entscheidung für/wider Atomstrom ist in Deutschland im Gegensatz zu vielen anderen Ländern kein Thema mehr.

TONI_B 12.03.2014 18:22

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1558943)
Bin ich hier der SUF Repräsentant der Atomlobby? ´

So wie du immer argumentierst schon...;)

Aber wenn du sachlich diskutieren willst, wäre es halt nett, wenn du die Fragen aus deiner Sichtweise beantworten würdest.

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1558943)
Was in Österreich passiert, steht auf einem anderen Blatt. Da ist die Energieversorgung weitestgehend in staatlicher Hand, wie es auch in Deutschland vor zwei Jahrzehnten war.

Wo ist in Österreich die E-Wirtschaft in staatlicher Hand? Schon mal was von Privatisierung gehört. :roll:

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1558943)
Nicht immer findet der österreichische Staat solche Deppen wie die Bayerische Landesbank im Falle der Hypo Alpe Adria. Für das Geld das bei der Hypo verlocht wurde und wird, hättet ihr noch locker ein paar Zwentendörfer leisten können...

Was hat das mit meinen Fragen zu tun? Du bist ein Meister der Ablenkung und diese "Antwort" ist das beste Beispiel für eine sachliche, technische Diskussion...:zuck:

Also noch mal meine rein technische Frage: wie soll der Atommüll entsorgt werden? Und wer wird es bezahlen?

turboengine 12.03.2014 18:40

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1558956)
Also noch mal meine rein technische Frage: wie soll der Atommüll entsorgt werden?

Die Frage ist technisch längst beantwortet und wurde von der Politik offengehalten bzw. wieder aufgemacht.

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1558956)
Und wer wird es bezahlen?

Die Kernkraftwerksbetreiber.

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1558956)
Wo ist in Österreich die E-Wirtschaft in staatlicher Hand? Schon mal was von Privatisierung gehört.

Ich schon. Österreich nicht. Die sperren sich gegen die Liberalisierung mit Händen und Füssen, nutzen aber gerne ihrerseits die Vorteile der Liberalisierung in Deutschland und anderswo - ähnlich wie beim österreichischem Bankgeheimnis.

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96s...rgiewirtschaft

Zitat:

Der österreichische Strommarkt ist sehr stark durch die mehrheitlich im öffentlichen Besitz befindlichen Stromversorger geprägt. Jedes Bundesland verfügt über ein eigenes Elektrizitätsversorgungsunternehmen, die seit mehreren Jahren durch gegenseitige Beteiligungen mittels Allianzen (zB. EnergieAllianz) auch untereinander immer stärker verflochten wurden. Dazu kommen noch der börsennotierte Betreiber der Donaukraftwerke, die österreichweit tätige Verbund AG, sowie zahlreiche Kleinkraftwerke und mehrere Privatunternehmen, die jedoch noch über wenig Marktanteil verfügen, da der österreichische Strommarkt erst vor wenigen Jahren liberalisiert, und somit für private Mitbewerber geöffnet wurde.

BeHo 12.03.2014 19:11

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1558962)
Die Frage ist technisch längst beantwortet[...]

Zitat von E.ON zum Salzstock Gorleben: "Nach heutigem Stand der geologischen Erkundung ist der Salzstock als Endlager für hochradioaktive Abfälle geeignet.[...]" - http://www.eon.com/de/geschaeftsfeld...dlagerung.html (12.03.2014)

"Nach heutigem Stand geeignet" ist für mich nicht unbedingt mit "technisch gelöst" gleichzusetzen.

Und dass auch an geologischen Untersuchungen beteiligte Wissenschaftler wie z.B. Prof. Duphorn mittlerweile nicht mehr von Salzstöcken als Endlager überzeugt sind, kann man auch nicht einfach so beiseite wischen.

TONI_B 12.03.2014 19:26

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1558962)
Die Frage ist technisch längst beantwortet und wurde von der Politik offengehalten bzw. wieder aufgemacht.

Sorry, aber das ist schlicht und einfach falsch! Denn gerade Geologen warnen immer wieder davor. "Beantwortet" vielleicht von der E-Wirtschaft, die das Zeugs irgendwo lagern will und darauf hofft, dass sie selber ja nie zur Verantwortung gezogen werden.

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1558962)
Die Kernkraftwerksbetreiber.

Hast du Belege dafür? Werden sie das genau so bezahlen, wie sie für die mindestens 1000 Mrd $ bei den Unfällen aufgekommen sind? Wer hat die Schäden von Fukushima bezahlt? Tepco? Sicher nicht - auch dort war es der Staat.

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1558962)
Ich schon. Österreich nicht. Die sperren sich gegen die Liberalisierung mit Händen und Füssen, nutzen aber gerne ihrerseits die Vorteile der Liberalisierung in Deutschland und anderswo - ähnlich wie beim österreichischem Bankgeheimnis.

Ähm, das ist aber nicht dein Ernst, oder? Genau in deinem Link steht doch, dass in Ö liberalisiert wurde. Zugegebenermaßen hat der Staat noch fast überall seine Hände drinnen. Aber das "Staatssilber" wurde weitgehend verkauft und die Betriebe sind an der Börse (zB. der Verbund).

amateur 12.03.2014 19:44

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1558962)
Die Kernkraftwerksbetreiber.

Das glaubst Du aber nicht im Ernst, oder? Im Zweifel ist der Betreiber am Ende einfach zahlungsunfähig (wie Tepco in Japan).

Stephan

steve.hatton 12.03.2014 19:46

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1558971)
Sorry, aber das ist schlicht und einfach falsch! Denn gerade Geologen warnen immer wieder davor. "Beantwortet" vielleicht von der E-Wirtschaft, die das Zeugs irgendwo lagern will und darauf hofft, dass sie selber ja nie zur Verantwortung gezogen werden..

Theoretisch ist es wohl beantwortbar, es gäbe wohl Bodenstrukturen die geeignet wären in gewissen Bereichen. Gestern bei Prof. Lesch wurde auch eine Karte hierzu gezeigt - aber frag mal den Seehofer, ob das im Bayerischen Wald fuktionieren kann...

Jedes Bundesland wollte AKWs, aber keiner will den Müll - so ist das nun mal.
Mit der Ausnahme von HH HB und B, sollte wohl nichts tabu bleiben!

steve.hatton 12.03.2014 19:49

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1558962)
...
Die Kernkraftwerksbetreiber.

sind an den Kosten maximal beteiligt bis die GmbH in Insolvenz geht - letztendlich wird es der Bürger bezahlen - schöne Theorie.
( zB Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH )

Sprich man bräuchte eigentlich jetzt schon Bürgschaften in ...tja welcher Höhe ?
Haftung der Muttergesellschaften oder GmbH EIgner ?
Das geht aus wie das Hornberger Schießen.

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1558971)
...
Hast du Belege dafür? Werden sie das genau so bezahlen, wie sie für die mindestens 1000 Mrd $ bei den Unfällen aufgekommen sind? Wer hat die Schäden von Fukushima bezahlt? Tepco? Sicher nicht - auch dort war es der Staat.

Gibt`s denn schon eine Endabrechnung ?

turboengine 12.03.2014 20:36

Energiewende wird abgewürgt
 
Sorry, ich bin raus. Das Thema Kernkraft ist OT und ich hab keine Lust mehr.

TONI_B 12.03.2014 21:23

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1558976)
Gibt`s denn schon eine Endabrechnung ?

Das wird wohl niemand jemals zugeben. Ich kenne nur Schätzungen, die bei den großen Unfällen (Fukushima, Tschernobyl) bei ca. 500-1000Mrd.$ lagen. :shock:

TONI_B 12.03.2014 21:24

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1558989)
Sorry, ich bin raus. Das Thema Kernkraft ist OT und ich hab keine Lust mehr.

DU hast Kernkraft als Alternative zum EEG-Wahn dargestellt...

Sehr ernst scheint es dir mit einer technischen Diskussion aber nicht gewesen sein...

turboengine 12.03.2014 21:44

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1559004)
DU hast Kernkraft als Alternative zum EEG-Wahn dargestellt...

Nein. wo habe ich das?


Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1559004)
Sehr ernst scheint es dir mit einer technischen Diskussion aber nicht gewesen sein...

Ich stelle einfach fest, dass wir argumentativ genauso weit sind wie bei Post 45.

http://www.sonyuserforum.de/forum/sh...0&postcount=45

Das ist wie Zeugen Jehovas davon zu überzeugen, das bis nächstes Jahr die Welt nicht dreimal untergehen wird. Dafür ist mir meine Zeit zu schade. Macht's gut...

Porty 12.03.2014 21:50

Ich hab gerade mal nachgerechnet:
Wenn man die Fläche zusammenrechnet, die von den 100 größten Stauseen (Wasserkraftwerken) überflutet und damit unbewohnbar gemacht wurden, kommt man auf über 200 000 km².
Die Sperrzone von Tschernobyl ist gerade mal 4300 km² groß...
Ich will das jetzt mal nicht bewerten.......
Wie viele Quadratkilometer haben wir in D mit Solarzellen gepflastert und eingezäunt?

Ich will hier nicht den Pro Atomkraftonkel abgeben aber man sollte im Hinterkopf behalten, das auch die anderen Technologien nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen sind, und wenn ein Staudamm kolabiert, möchte ich nicht talabwärts wohnen. Und zur Erinnerung: Im 2 Weltkrieg wurden die Talsperren im Sauerland von den Briten angegriffen und zerstört. Durch die dadurch ausgelösten Flutwellen kamen mehr als 1500 Menschen ums Leben.

Michael

Michael

TONI_B 12.03.2014 21:52

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1559014)
Nein. wo habe ich das?

Hier:
Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1556193)
Die Energiewende hat bisher Nuklearantrieb... Ohne neue Stromtrassen gehen dann zeitweise die Lichter aus.

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1559014)
Das ist wie Zeugen Jehovas davon zu überzeugen, das bis nächstes Jahr die Welt nicht dreimal untergehen wird. Dafür ist mir meine Zeit zu schade. Macht's gut...

Und wieder ein Beispiel für eine technisch sachliche Diskussion. :roll:

Es ist wahrscheinlich wirklich besser wir lassen es sein - es hat keinen Sinn.

steve.hatton 12.03.2014 23:25

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 1559021)
Ich hab gerade mal nachgerechnet:
Wenn man die Fläche zusammenrechnet, die von den 100 größten Stauseen (Wasserkraftwerken) überflutet und damit unbewohnbar gemacht wurden, kommt man auf über 200 000 km².
Die Sperrzone von Tschernobyl ist gerade mal 4300 km² groß...
Ich will das jetzt mal nicht bewerten.......
Wie viele Quadratkilometer haben wir in D mit Solarzellen gepflastert und eingezäunt?
...

Und wieviele tausende qm Dachfläche von Schuhkartons auf der grünen Wiese (Supermärkte) sind frei von Energiegewinnungsmöglichkeiten.
Statt die EnEV in immer irrsinnigere Ausmaße zu steigern, wäre es schon vor 10 Jahren notwendig gewesen, sämtliche Gewerbebauten mit Solarzellen auf dem Dach auszustatten.

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 1559021)
I...
Ich will hier nicht den Pro Atomkraftonkel abgeben aber ... nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen sind, und wenn ein Staudamm kolabiert, möchte ich nicht talabwärts wohnen. Und zur Erinnerung: Im 2 Weltkrieg wurden die Talsperren im Sauerland von den Briten angegriffen und zerstört. Durch die dadurch ausgelösten Flutwellen kamen mehr als 1500 Menschen ums Leben.

Klar im Krieg...da sind Kernkraftwerke besonders sicher ?!?

Ja und wieviele starben bei den Aufräumungsarbeiten in Tschernobyl?

Ich denke wie Klaus auch meinte, die Kernkraft kann man abhaken.
Die Alternative ist ein Mix aus Wind, Wasser, Solar, etc.

Dass die Energiewende abgewürgt wird, liegt aber sicher nicht an den Wasser und Windkraftwerken, sondern eher an guter Lobbyarbeit der Verdiener der Vergangenheit und der Verlierer der Zukunft wenn dezentraler erzeugt wird.

turboengine 25.09.2014 16:46

http://www.daserste.de/information/p...t-ist-102.html

Tja.

Robert Auer 25.09.2014 17:05

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1559050)
.....Ich denke wie Klaus auch meinte, die Kernkraft kann man abhaken.
Die Alternative ist ein Mix aus Wind, Wasser, Solar, etc.

Dass die Energiewende abgewürgt wird, liegt aber sicher nicht an den Wasser und Windkraftwerken, sondern eher an guter Lobbyarbeit der Verdiener der Vergangenheit und der Verlierer der Zukunft wenn dezentraler erzeugt wird.

Leider wird die Lobbyarbeit nicht durch die Verpflichtung der Volksvertreter auf die Interessen des Allgemeinwohls begrenzt. Warum nur?

A.B.U. 26.09.2014 01:30

Zitat:

Zitat von Robert Auer (Beitrag 1626980)
Leider wird die Lobbyarbeit nicht durch die Verpflichtung der Volksvertreter auf die Interessen des Allgemeinwohls begrenzt. Warum nur?

Warum denn? Jeder Interessenverband betreibt Lobbyarbeit - auch für erneuerbare Energien. Ob die Hau-Ruck-Energiewende langfristig im Interesse des Gemeinwohls ist halte ich übrigens für fraglich. Hier wird völlig planlos mit willkürlich gesteckten Zielen hantiert die Politiker im Hinterzimmer "aushandeln" - ohne das (wissenschaftlich und politisch) weitgehend Einigkeit hinsichtlich der Umsetzbarkeit besteht. Ich möchte lieber gar nicht wissen was uns dieser Spaß mal kosten wird.

steve.hatton 26.09.2014 01:56

Ich glaube wir sind uns einig, dass die politischen Reaktionen nach Fukushima nicht wirklich durchdacht waren - allerdings die Kehrtwende vorher ebenso.

awdor 26.09.2014 06:38

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1627110)
Ich glaube wir sind uns einig, dass die politischen Reaktionen nach Fukushima nicht wirklich durchdacht waren - allerdings die Kehrtwende vorher ebenso.

.......Schnellschüsse, ohne sich um die eigentlichen Gründe zu kümmern.

Ich schwenke zurück auf 1979, dem Reaktorunfall in Harrisburg (USA). Dort fand damals auch eine Kernschmelze statt. Wie man von damals weiss, bildet sich dabei radioaktiver Wasserstoff, den die Amis bei Nacht und Nebel in die Atmosphäre abgelassen hat.
Hier ging ein Aufruhr durch die Presse, was denn mit den deutschen KKW's wäre. Doch unsere Politiker versicherten uns, dass dieses hier nicht passieren könne.
Kurze Zeit später erhielten wir (eine kleinere Firma, bei der ich als F&E-Leiter tätig war), eine Anfrage seitens der damaligen KWU, ob wir einen Spezialkompressor bauen könnten, der in der Reaktorkuppel radioaktiven Wasserstoff absaugen könne und diesen in eine Regenerationsanlage, die ebenfalls in der Kuppel verbaut war, pumpen könnten. Kurz zusammengefasst: Die KKW's wurden umgerüstet und ich war damals in allen, um die Inbetriebnahmen durchzuführen.
Als Fukushima gebaut werden sollte, hat die KWU den Japanern diese Technik angeboten. Doch diese lehnten diese ab (Kosten, falscher Stolz ?). Wie dem auch sei. Durch die Explosion des Wasserstoffs und der Zerstörung der Reaktorgebäude und der Energie-Infrastruktur kam es erst mal zur richtigen Katastrophe.

Grüsse
Horst

turboengine 26.09.2014 14:53

Zitat:

Zitat von awdor (Beitrag 1627120)
falscher Stolz

...führte auch dazu, dass sie nicht die Sicherheitshandbücher und die notwendigen Prüfprozeduren korrekt übernommen haben. Sonst hätten sie nach der Schnellabschaltung und dem Ausfall des Kühlsystems den Notkondensator (Isolation Condenser) auf Funktion geprüft und sofort bemerkt dass er nicht läuft. Durch den Ausfall der Batterieversorgung wird der nämlich ausser Betrieb gesetzt, was in Fukushima jedoch erst einige Stunden später - zu spät - bemerkt wurde.

TONI_B 26.09.2014 15:52

Das sind natürlich alles Sachen, die das Vertrauen in die Atomenergie massiv erhöhen...:flop:

wwjdo? 26.09.2014 15:53

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1627282)
Das sind natürlich alles Sachen, die das Vertrauen in die Atomenergie massiv:flop: erhöhen...

Die Unfähigkeit des Menschen ist das weitaus größere Problem. :flop:

Die aktuelle Fracking Diskussion zeigt auch wieder, wie dämlich und unfähig einige unserer Politiker sind. Anstatt nüchtern und sachlich die von der Wissenschaft gelieferten Erkenntnisse zu verarbeiten wird der "Volks-Hysterie" nachgegeben. :crazy:

BeHo 26.09.2014 16:37

Zitat:

Zitat von wwjdo? (Beitrag 1627283)
[...]Anstatt nüchtern und sachlich die von der Wissenschaft gelieferten Erkenntnisse zu verarbeiten wird der "Volks-Hysterie" nachgegeben. :crazy:

Kannst Du das mal konkretisieren? :zuck:

TONI_B 26.09.2014 17:08

Auch beim Fracking ist der Mensch das Problem: die Gier nach "billigem" fossilen Brennstoffen verhindert jedwege vernünftige Investition in Energiequellen, die auch noch Jahrhunderte und Jahrtausende vorhanden sein werden.

BeHo 26.09.2014 17:25

Das sehe ich ganz genauso. Und dass ausgerechnet Exxon Mobil jetzt den Stein der Weisen beim Fracking gefunden haben will, ... :zuck:

Apropos Exxon: Klick! :roll:

raul 26.09.2014 17:51

Zitat:

Zitat von wwjdo? (Beitrag 1627283)
Die aktuelle Fracking Diskussion zeigt auch wieder, wie dämlich und unfähig einige unserer Politiker sind. Anstatt nüchtern und sachlich die von der Wissenschaft gelieferten Erkenntnisse zu verarbeiten wird der "Volks-Hysterie" nachgegeben. :crazy:

Das sehe ich teilweise anders. In Hamburg z.B. wurden sog. Aufsuchungsgenehmigungen an Energiekonzerne vergeben, bevor eine Analyse auch nur geplant wurde, die zeigt, wie sich Fracking auf die dortigen Obst-/Gemüseanbaugebiete und Wasserschutzgebiete wahrscheinlich auswirken könnte. Da kann man nicht von "dämlich und unfähig" bzgl. Politkern sprechen, sondern höchstens von korrupt.

Was deine wissenschaftlich gelieferten Erkenntnisse angeht, nur soviel dazu:
trotz dessen, dass ich selbst Wissenschaftler bin, sind mir in den letzten Jahren dermaßen viele Studien jeglicher Couleur untergekommen, die die Pixel nicht wert sind, die sie zum Leuchten bringen. Eklatante sachliche und methodologische Mängel treten dort entweder aus schlichter Unwissenheit oder aus zielführenden Gründen auf. Soll heissen: mit genügend Geld kann sich mittlerweile jeder eine Studie mit seinen gewünschten Ergebnissen kaufen. Da braucht man nicht mal Churchill um ein Zitat zu bemühen.
Was jetzt das wissenschaftliche Thema Fracking im Besonderen angeht: dort werden immer wieder gerne Geologen zu Ihren Ansichten befragt. Das ist sicher sinnvoll, aber leider nicht ausreichend. Aussagen von interdisziplinären Umweltwissenschaftlern bzgl. Langzeitwirkungen und Umweltverträglichkeit wären mindestens ebenfalls notwendig. Auch würde ich gerne Aussagen von Chemikern hören, die diese "betriebsgeheimen Flüssigkeiten mit nicht mehr als 30 Chemikalien" mal genauer analysieren. Denn Ottonormalbürger darf nicht mal sein Auto auf seinem Grundstück waschen, weil ja Seifenlauge ins Grundwasser gelangen könnte, aber ein nicht weiter spezifiziertes Gemisch aus 30 Chemikalien? Kein Problem für unsere Politik!:shock:

Gruß
raul

wwjdo? 26.09.2014 18:23

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 1627295)
Kannst Du das mal konkretisieren? :zuck:

Kann gerade nicht verlinken. Aber schau doch mal, ob sich die letzte Panorama-Sendung in einer Mediathek findet.


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