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frame 27.06.2023 16:39

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2279288)
Wir reden hier über bis zu 50(!) neue Kraftwerke. Ohne die Beihilfeenscheidung auf Brüssel gibt es keine Subventionen für neue Gaskraftwerke und ohne Subventionen lassen sie sich nicht kostendeckend betreiben.

Sind das die Reservekraftwerke die mit Öl betrieben werden aber Gaskraftwerk heissen oder sind das NOCHMAL neue Kraftwerke?

Es braucht ja gar keine Subventionen, es braucht nur eine neues vergütungsmodell - statt für produzierten Strom zu bezahlen wird für bereitgehaltene Kapazität bezahlt. Wording für Fortgeschrittene.

twolf 27.06.2023 18:49

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2279291)
Sind das die Reservekraftwerke die mit Öl betrieben werden aber Gaskraftwerk heissen oder sind das NOCHMAL neue Kraftwerke?

Es braucht ja gar keine Subventionen, es braucht nur eine neues vergütungsmodell - statt für produzierten Strom zu bezahlen wird für bereitgehaltene Kapazität bezahlt. Wording für Fortgeschrittene.

Auch heute werden das Bereithalten von Kraftwerken vergütet.und es wird einmal unterschieden des Kraftwerkstyp und dann auch mit was sie Betrieben werden.
Es gibt auch Kraftwerke, die mit verschiedenen Energieträger betrieben werden können.

twolf 27.06.2023 18:52

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2279288)
Die EU-Kommission lehnt Deutschlands Pläne für den Bau neuer
Kraftwerke ab. Damit gerät der schnelle Kohleausstieg in Gefahr.

Es war halt eine dumme Idee für grüne Folklore die Kernkraftwerke abzuschalten.
Jetzt fehlen sie.

Die neuen Anlagen müssen in Betrieb gegangen sein, wenn das letzte Kohlekraftwerk vom Netz gegangen ist. Sie sind in Zukunft die Absicherung für die Phasen, in denen die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Wir reden hier über bis zu 50(!) neue Kraftwerke. Ohne die Beihilfeenscheidung auf Brüssel gibt es keine Subventionen für neue Gaskraftwerke und ohne Subventionen lassen sie sich nicht kostendeckend betreiben.

Dumm gelaufen. Was nun Herr Habeck?

https://www.handelsblatt.com/politik.../29222362.html

Mir wäre Neu das dieses Endgültig ist, wir befinden uns in einen Prozess, und Entschieden ist da nix.
Versuchst du schon wieder was als Fakt zu verkaufen, was nicht festgeschrieben oder Endgültig ist.:evil:

turboengine 27.06.2023 19:05

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2279291)
Sind das die Reservekraftwerke die mit Öl betrieben werden aber Gaskraftwerk heissen oder sind das NOCHMAL neue Kraftwerke?

Man muss unterscheiden zwischen Gaskraftwerken (benutzen vorwiegend Erdgas als Brennstoff) und Gasturbinen (benutzen ein „trockenes“ gasförmiges Arbeitsfluid - keinen Dampf). Gaskraftwerke können allerdings auch kurzfristig mit Öl befeuert werden, wenn die Gasturbinen das durch ein zweites Brennersystem erlauben.

Gasturbinen benötigen keinen Kessel und sind daher thermisch flink.

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2279291)
Es braucht ja gar keine Subventionen, es braucht nur eine neues vergütungsmodell - statt für produzierten Strom zu bezahlen wird für bereitgehaltene Kapazität bezahlt. Wording für Fortgeschrittene.

Das ist ein grundlegend anderes Marktdesign als das was wir heutzutage haben. Derzeit wird „Arbeit“ an der Börse verkauft. Wer mit seiner Anlage wegen hoher Brennstoffkosten nicht zum Zuge kommt der hat „Pech gehabt“ und bleibt auf den Fixkosten sitzen. Daher gab es so viel Stilllegungen, die von den Grünen jeweils gefeiert wurden. Irgendwann brauchte man aber Reserven für die Dunkelflaute und die Bundesnetzagentur hat dann die Stillegung fossiler Kraftwerke verboten und den Reservebetrieb als Notfallmassnahme bezahlt.

Bei einem vorwiegend Wind- und Solar basierendem Kraftwerksmix kommen die konventionellen Kraftwerke nur noch im Winter und nachts zum Zuge - man braucht aber dieselbe Leistung wie früher in Bereitschaft. Daher ist die Ware nicht mehr „Arbeit“ sondern „gesicherte Leistungsbereitstellung“ was man als „Kapazitätsmarkt“ bezeichnet. Den gibt es in dieser Form in Europa nicht und die EU-Kommission möchte da wohl auch langfristig hin. Aber derzeit besteht sie noch auf den bestehenden Markt, weil dort alle Markteilnehmer gleiche Chancen haben - auch grenzüberschreitend.

Die Bundesregierung nun braucht aber dringend schon jetzt den Kapazitätsmarkt, um Investitionen aus dem Privatsektor in neue, fossile Kraftwerke anzuziehen. Das dauert nun aber auf Europäischer Ebene wesentlich länger als es sich Deutschland wegen seines überstürzten Dreifachausstiegs erlauben kann. Gleichzeitig auf Kohle, Kernenergie und Pipeline-Gas auszusteigen ohne Ersatz zu haben ist nunmal ziemlich dumm und setzt einen unter Zugzwang. Daher hofft man in der Übergangszeit auf Stromimporte von den Kernkraftwerken aus Frankreich, aber braucht trotzdem möglichst schnell Ersatz für die Kohlekraftwerke. Ansonsten können die nicht abgestellt werden und der schöne politische Beschluss ist Makulatur. 2030 ist bei Investitionen in diesem Bereich „morgen“ - oder eigentlich „gestern“

Das sollten nun Gaskraftwerke sein. Das hat man in Politik und Medien natürlich nicht an die grosse Glocke gehängt bzw. als „Brückentechnologie“ oder „Wasserstoff-fähig“ bzw. Neudeutsch „Fuel-switch-Projekte“ geframed. Wasserstoff ist übrigens nun sowas wie die weisse Salbe der Energiewende und dient zum Tarnen und Täuschen.

Nirgendwo war bisher zu lesen dass 50 neue Gaskraftwerke entstehen müssen wenn man die Energiewende durchzieht. Das sickert nun langsam so peu-a-peu durch. In meinen Beiträgen oben habe ich geschrieben dass auf keinerlei konventionelle Kapazität verzichtet werden kann. Das ist nun offenbar.

Die Investitionssummen sind gewaltig und können nur durch ein verlässliches Investionsumfeld mobilisiert werden. Das wäre dann der Kapazitätsmarkt. Da baut ein Betreiber eine Turbine und bietet diese für ein festes Entgelt über den investitionshorizont (z.B. zehn Jahre) zu einem Fixpreis an. Er verkauft eine Kapazität von z.B. 300 MW in Bereitschaft (Leistungspreis). Der tatsächliche Betrieb wird dann separat abgerechnet. Es wird pro Ein- and Abschalten und für die Betriebsstunden ein variabler aber vorab indizierter „Arbeitspreis“ fällig. So ist sichergestellt dass die Anlage sich über die Lebensdauer amortisiert und eine einkömmliche Rendite abfällt.

Das Deutsche Wirtschaftsministerium wollte diese Änderung des Marktdesigns wegen des vorgezogenen Kohleausstiegs im nationalen Alleingang durchziehen und ist nun von der EU-Kommission zurückgepfiffen worden weil dies eine Abschottung des Marktes bedeutet und mit dem Europäischen Beihilferecht kollidiert. Gleiche Regeln für alle - ein guter Grundsatz in der EU.

Zitat:

Die EU-Kommission hat große Bedenken mit Blick auf die Pläne des Bundeswirtschaftsministeriums, Anreize für den Bau von Gaskraftwerken mit einer installierten Leistung von 25 Gigawatt (GW) zu schaffen.
Das Ministerium sitzt nun zwischen allen Stühlen, weil offenbar Leute den Kohleausstieg als „möglich“ erachtet haben welche sich nicht mit dem Europäischen Beihilferecht aussönnen. O-Ton: „kommen nach und nach in der beihilferechtlichen Realität an“. Das ist absolut dilettantisch - in der Branche ist das das A und O.

Wenn ein Ministerium eben Spitzenpersonal nicht anhand Sachkenntnis, sondern Haltung, Geschlecht, Parteibuch und Familienzugehörigkeit einstellt, kommt so etwas raus. Eine Blase, die irgendwann an der bösen Realität platzt.

Die Konsequenz: Erst wurden Kraftwerke abgebaut…
https://www.deutschlandfunk.de/energ...m-aus-100.html

…jetzt baut man wieder neue auf. 25 GW - das sind ungefähr 50 Kraftwerke.

https://www.enbw.com/unternehmen/pre...sserstoff.html

Das ist das Ergebnis von Planwirtschaft. Die dümmste Energiepolitik der Welt an der Arbeit. Noch gendern - ansonsten Freigabe.

Warum schreibe ich das ganze hier? Ich halte im Herbst an der Hochschule in Zürich auf Einladung einen Vortrag dazu - ist ganz gut seine Gedanken zu ordnen.

turboengine 27.06.2023 20:09

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 2279301)
Auch heute werden das Bereithalten von Kraftwerken vergütet.

Das schon - aber nur von vorhandenen.
Die Erstellung von neuen Kraftwerken nur für die Bereitstellung ist ein anderes Paar Schuhe - der Kapazitätsmarkt.

Zitat:

Gefordert werden klare Bedingungen

Die Branche ist mittlerweile verunsichert. Schon seit Wochen fordert sie Klarheit über die Bedingungen, zu denen sie neue Kraftwerke bauen soll. „Wir brauchen einen Investitionsrahmen, und zwar schnell“, hatte Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), kürzlich gesagt.

Es sei klar, dass sich ein Kraftwerk, das als Sicherheitspuffer für Zeiten mit wenig Solar- und Windstrom diene, wegen geringer Vollnutzungsstunden nicht über die Vergütung der einzelnen produzierten Kilowattstunde refinanzieren könne. Es müsse vielmehr das Vorhalten von Kraftwerksleistung finanziert werden.

Handelsblatt von heute

Die Lobbyisten der Erneuerbaren (Bundesverband Erneuerbare Energie, BEE) haben Kapazitätsmärkte stets abgelehnt da “diese eine Subvention alter fossiler Kraftwerke darstellen”. Jüngste Gutachten im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie haben ergeben, dass Kapazitätsmärkte zu Mehrkosten von bis zu 15 Mrd. Euro bis zum Jahr 2030 führen würden, die Kunden für die Bereithaltung verlustbringender Kraftwerke aufbringen müssten. Dies komme einer „Sozialisierung der Risiken“ gleich.

Das Gegenteil ist der Fall - die Kosten der Energiewende werden dann offenbar und können optimiert werden. Bisher hat man sie durch das Durchfüttern von bestehenden unrentablen Anlagen auf Kosten der Stromverbraucher über die Netzkosten versteckt.

Wenn du mehr wissen willst:
Hier:
https://www.enbw.com/media/konzern/d...men.pdf#page84

Reisefoto 12.07.2023 00:12

Die deutsche Energiebilanz, wie sie der Focus sieht:
https://www.focus.de/klima/analyse/d...b-global-de-DE
Der Winter kommt darin allerdings etwas kurz.

turboengine 12.07.2023 06:41

Zitat:

Weniger, aber sauberer
Die verblüffende deutsche Strombilanz nach dem Atomausstieg
Das mag für den Redakteur verblüffend sein - ansonsten ist das Binsenweisheit.


Insgesamt ist der Artikel etwas wirr und die Aussagen von Fraunhofer ISE stehen auch teilweise in Widerspruch zu den offiziellen Daten der Bundesnetzagentur und UBA.

https://www.smard.de/page/home/markt...04712%5D%7D%7D

Dass ein Braunkohlekraftwerk im Sommer „raus geht“ hängt mit den hohen Emissionspreisen zu tun. Kernenergie aus Frankreich ist billiger.

Und der wichtigste Satz kommt wie so oft kann zum Schluss:
„Marktbeobachter gehen davon aus, dass die jetzt abgeschalteten Kohlekraftwerke im Herbst wieder zurück ans Netz gehen“. Also eine Nullnummer.

Auch der ganze Artikel ist damit eigentlich eine einzige Nullnummer. Verblüffend ist da gar nichts. Und dass der Strommix sauberer ist, ist gelogen wenn man die Importe berücksichtigt und das Winderhalbjahr 22/23 miteinbezieht.

https://www.umweltbundesamt.de/sites...tzung-2022.pdf

Übrigens: Enery-Charts von ISE ist eine verlässliche Quelle für „frisierte Daten“ für die Politik und Presse. Es lassen sich bei einem komplexen System durch Wahl des Zeitpunkts und Randbedingungen immer Daten generieren die den gewünschten Spin für die Botschaften unterstützen. Fraunhofer ISE macht Politikberatung und ist damit keine wissenschaftlich neutrale Quelle und will es auch nicht sein.

Zitat:

Ein Forschungsgebiet, das neu hinzugekommen ist sind Energiesystemanalysen und Technologie-Roadmaps, die verstärkt in die Politikberatung einfließen. So zuletzt die Studie »Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem – Die deutsche Energiewende im Kontext gesellschaftlicher Verhaltensweisen«.
https://www.ise.fraunhofer.de/de/40-jahre.html

Nochmal:.

Es ist selbstverständlich Unsinn, dass die Abschaltung der Kernkraftwerke keinen Einfluss auf die Erzeugung hat. Das ist schon rein arithmetisch Quatsch. Das dies in der Statistik der letzten drei Monate nicht aufschlägt ist jetzt nur jahreszeitlich bedingt. Kernkraftwerke gingen früher traditionell im Sommer in Revision. Im Winter 24 wäre der Vergleich viel interessanter.

Ich vergleiche doch auch nicht einen Porsche und einen Ferrari wenn beide in der Garage stehen. Ergebnis wäre: Gleich schnell und gleicher Verbrauch. Nullnummer.

Ausserdem haben viele Industriebetriebe wegen der hohen Energiepreise ihre Produktion eingestellt. Daher ist der Verbrauch gesunken. Die Kehrseite der Medaille ist die Rezession und der Import der nicht im Lande produzierten Güter. Man müsste die Industrieproduktion mit dem Stromverbrauch und der “Grauen Energie” durch Importe vergleichen. Und da hat Deutschland bald ein Problem.

Also: Ein Nullnummer-Artikel wie so viele.

db2gu 12.07.2023 08:25

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2280375)
....Und da hat Deutschland bald ein Problem. ...

Laber Fasel und permanente realitätsfremde Schwarzmalerei !
Kann ich langsam nur noch drüber lachen!

Wo war der prognostizierte Blackout im Winter ?
Wo der totale Zusammenbruch ?
Wo ist heute der Strompreis für den Privatverbraucher angelangt (wieder bei ca. 28Cent/kWh) !
Wo die Industrieflucht aus Deutschland?
Aktuell haben wir im Maschinenbau wo es gerade kriselt vor allem in Europa und Deutschland selbst den stabilsten Markt und Absatzahlen, ganz im Gegensatz in Fernost und China.

Wir exportieren Strom!

Entweder man will die Energiewende und die gibt es nicht um sonst oder man will sie nicht und verleugnet alles was mit Klimawandel zu tun hat. Dann passt das mit der Schwarzmalerei, aber im anderen Sinne.

Wo sind denn die anderen wirklichen realistischen zeitnahen Alternativen?

messknecht 12.07.2023 09:21

Zitat:

Zitat von db2gu (Beitrag 2280379)
Wir exportieren Strom!

Ja, aber zu welchen Preis?
und zu welchen Preis importieren wir Strom?

frame 12.07.2023 09:52

Zitat:

Zitat von db2gu (Beitrag 2280379)
Wo war der prognostizierte Blackout im Winter ?

wo war der Winter?
Zitat:

Zitat von db2gu (Beitrag 2280379)
Wo ist heute der Strompreis für den Privatverbraucher angelangt (wieder bei ca. 28Cent/kWh) !

danke den billigen Importen

Zitat:

Zitat von db2gu (Beitrag 2280379)
Wo die Industrieflucht aus Deutschland?

läuft - siehst du das nicht? Verlagerung von Standorten dauert halt, aber sehr viele Unternehmen arbeiten daran. Die Neuansiedlung ist ja schon bei Null bzw. nur wenn es fett Subventionen gibt. Warum baut Viessmann wohl seine Wärmepumpen in Polen? Unsere Wärmepumpe von Weishaupt wurde in der Schweiz gebaut, aber die Teile darin sind aus China. Von wegen deutscher Maschinenbau.

Zitat:

Zitat von db2gu (Beitrag 2280379)
Wir exportieren Strom!

Das ist richtig, wir verklappen Strom zu Negativpreisen bzw. schalten Gross-Solaranlagen und Windräder ab, und importieren dann wieder, völlig überraschend NICHT zu Negativpreis. Es fehlt halt an Trassen um den Strom dann wenn er produziert wird bzw. werden könnte dorthin zu bringen wo er gebraucht wird.

Porty 12.07.2023 10:12

Zitat:

Zitat von db2gu (Beitrag 2280379)
Wo ist heute der Strompreis für den Privatverbraucher angelangt (wieder bei ca. 28Cent/kWh) !

Wo bekomme ich zu dem Preis Strom? Unser Energieversorger will 39,25 ct/kWh + Grundpreis 143,99 €/Jahr
Zitat:

Zitat von db2gu (Beitrag 2280379)
Wo die Industrieflucht aus Deutschland?
Aktuell haben wir im Maschinenbau wo es gerade kriselt vor allem in Europa und Deutschland selbst den stabilsten Markt und Absatzahlen, ganz im Gegensatz in Fernost und China.

Dem Maschinenbau gehts noch ganz gut, bauen sie doch gerade die Maschinen für die neuen Werke im Ausland. Und ich kenne einige Firmen, die auf gepackten Koffern sitzen.
Einzig der Autoindustrie geht es noch ganz gut, aber die produzieren ja schon massiv im Ausland und ohne die massive Förderung der fetten Schlitten dank Dienstwagenprivileg sähe es auch da schnell trübe aus. Gestern kam eine Meldung rein, dass aktuell 30% aller Neuwagenverkäufe in D Geschäftswagen sind.
Unlängst kam die Meldung im Lokmagazin, dass mal wieder ein großes Rohrwerk nach Brasilien verlagert wird. Brasilien ist ja für seine Umweltstandards bekannt.
Varta steckt auch in massiven Problemen: https://www.br.de/nachrichten/bayern...r-fall,TNXx1oF
Ich kenne einige ehemalige Kollegen, die erst vor wenigen Jahren zu Varta gewechselt sind und jetzt mit dicken Kopf zu Hause sitzen....

Zitat:

Zitat von db2gu (Beitrag 2280379)
Wir exportieren Strom!

Stimmt! Billigststrom im Sommer.

Zitat:

Zitat von db2gu (Beitrag 2280379)
Entweder man will die Energiewende und die gibt es nicht um sonst oder man will sie nicht und verleugnet alles was mit Klimawandel zu tun hat. Dann passt das mit der Schwarzmalerei, aber im anderen Sinne.

Natürlich müssen wir was tun. Siehe:

Bild in der Galerie
Woran liegts?
sind sicher keine Strahlenschäden durch den Betrieb der AKW´s. Aber möglicherweise Klimaerwärmung durch die globalen CO2 Emissionen zusammen mit Stickoxiden aus Diesel- PKW und Schwerverkehr. Der Borkenkäfer erledigt den Rest. Wenn das noch ein paar Jahre so weiter geht, wird der Thüringer Wald in "Thüringer Hügelland" umbenannt. Aber dafür eignen sich die kahlen Hügel dann hervorragend als Standorte für WKA und PV. Apropos WKA, nirgend wo sieht man so wenige davon wie in Thüringer Süden, trotz Rot- Rot- Grüner Landesregierung......

HoSt 12.07.2023 10:39

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2280392)
Wo bekomme ich zu dem Preis Strom? Unser Energieversorger will 39,25 ct/kWh + Grundpreis 143,99 €/Jahr

Mal vergleichen was die Mitbewerber so anbieten? z.B. -> https://www.check24.de/strom/

frame 12.07.2023 11:08

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2280392)
Einzig der Autoindustrie geht es noch ganz gut, aber die produzieren ja schon massiv im Ausland und ohne die massive Förderung der fetten Schlitten dank Dienstwagenprivileg sähe es auch da schnell trübe aus. Gestern kam eine Meldung rein, dass aktuell 30% aller Neuwagenverkäufe in D Geschäftswagen sind.

Das war eigentlich immer so und ist viel zu wenig - die Zahl die ich im Kopf habe sind 64% der Neuwagen als gewerbliche Zulassung.

Wenn du dir die effektive Besteuerung der Dienstwagen anschaust ist das mit dem Privileg auch populistischer Humbug - der geldwerte Vorteil zusammen mit den weiteren Einnahmen die der Staat da generiert macht es locker wett. Wer kann sich denn privat leisten Autos über 50k zu kaufen? Und wenn der Dienstwagen dann als Gebrauchtwagen in private Hand geht fällt ja wieder Umsatzsteuer an - ausser er geht ins Ausland. Die Dienstwagen sind auch die Quelle für den Gebrauchtmarkt, ohne diese wäre der ganz schön leer.

Aber zu den Autobauern - das sehe ich völlig anders. Sinkende Absatzzahlen, Preissenkungen im Hauptmarkt China, deutsche Autos sind einfach nicht mehr en vogue dort. Ganze Segmente (Kleinwagen z.B.) werden aufgegeben und die Chinesen drängen jetzt da hinein (BYD). Schon sinkende Absatzzahlen bei den E-Autos, die quick-wins sind wohl bereits abgeschöpft. die Konzentration auf E-Autos wird auch ganze (kleinere) Absatzmärkte kosten, Südamerika, Afrika, da wird so schnell nicht viel passieren damit.
In meinen Augen ist die deutsche Autoindustrie durch und wir dgewaltig schrumpfen, der Kultstatus der bisher ihre Verkäufe befeuert hat schrumpft rasant und die Autos sind real nicht wirklich so viel besser als Koreaner, Japaner oder Chinesen wie sie teurer sind.

VW und Daimler wollen ja in Deutschland ihre Profite steigern hauptsächlich durch Umstrukturierungen des Händlersystems, die Händler sind dann praktisch nur noch Agenturen für Probefahrten und Servive, der Verkauf geht über das Internet direkt.

Das mag ja nett sein für den Konzern, aber volkswirtschaftlich gesehen werden damit nicht MEHR Gewinne (und damit Steuern) produziert, sie werden nur verlagert von dezentralen einzelunternehmen zum Konzern. D.h. in den Gemeinden fehlen dann die Gewerbesteuern und die Arbeitsplätze und die Gewinne gehen an die Aktionäre.
Kann man bejubeln ...

db2gu 12.07.2023 11:25

Zitat:

Zitat von messknecht (Beitrag 2280387)
Ja, aber zu welchen Preis?
und zu welchen Preis importieren wir Strom?

Also dass wir zu "negativ" Preisen exportieren ist doch ein Märchen!

nur mal die Daten für das ganze Jahr 2022

Export 61.633GWh zu 210,5€/MWh
Import 35.360GWh zu 266,3€/MWh

=> Exportsaldo 26.272GWh => in Euro ca. 2.873 Mio €

Also ein dickes Plus ...

Zusatz @porty
und nein wir exportieren nicht gerade in den Sommermonaten!
2022 haben wir im Monat Mai,Juni und August mehr importiert als exportiert, auch das ist eine Mär.

und nochmal, was sind die realen zeitnah umsetzbaren Alternativen?

frame 12.07.2023 11:34

Zitat:

Zitat von db2gu (Beitrag 2280401)
und 2023 wird ähnlich werden...

Also ein dickes Plus ...

Ist das eine Annahme oder hast du dazu Zahlen? Nach denen die ich gesehen habe importieren wir bedeutend mehr seit Abschaltung der AKWs - einfach auch weil der ausländische Strom oft billiger ist als selbst die Gaskraftwerke anzufahren. 2022 war auch das Jahr wo die Franzosen viele AKW drosseln mussten.

Zumindest für das erste Quartal (und da liefen die AKW noch und der Winter war sehr mild) lässt sich das auch belegen (Quelle: statistisches Bundesamt):
"Die nach Deutschland importierte Strommenge ist im 1. Quartal 2023 im Vergleich zum 1. Quartal 2022 um 15,2 % gestiegen. Die insgesamt aus Deutschland exportierte Strommenge sank im 1. Quartal 2023 gegenüber dem 1. Quartal 2022 um 9,8 %."

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pr...220_43312.html

db2gu 12.07.2023 11:43

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2280402)
Ist das eine Annahme oder hast du dazu Zahlen? Nach denen die ich gesehen habe importieren wir bedeutend mehr seit Abschaltung der AKWs - einfach auch weil der ausländische Strom oft billiger ist als selbst die Gaskraftwerke anzufahren. 2022 war auch das Jahr wo die Franzosen viele AKW drosseln mussten.

Zumindest für das erste Quartal (und da liefen die AKW noch und der Winter war sehr mild) lässt sich das auch belegen (Quelle: statistisches Bundesamt):
"Die nach Deutschland importierte Strommenge ist im 1. Quartal 2023 im Vergleich zum 1. Quartal 2022 um 15,2 % gestiegen. Die insgesamt aus Deutschland exportierte Strommenge sank im 1. Quartal 2023 gegenüber dem 1. Quartal 2022 um 9,8 %."

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pr...220_43312.html

Die Daten hab ich mal zu Jahreswechsel von Stromdaten-Info bekommen.

Und natürlich ist es besser lieber kein Strom zu exportieren, solange er aus Kohle und Gaskraftwerken stammt.

Wir sind noch lange nicht da wo wir hin müssen, nur schwarz sehen und alles verteufeln ohne eine umsetzbare Alternative bringt nichts!

Denke die Daten aus Deinem Link passen, seh aber wenn man das Saldo Import Export im 1-ten Quartal zwischen 2022 und 2023 betrachtet keinen eklatanten Unterschied das Saldo ist für den Export deutlich im Plus.
Obwohl dass doch sicher nicht das Ziel sein kann dass wir mit Unterstützung von Gas & Kohle Strom Exporteur sein sollten.

Porty 12.07.2023 12:25

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2280399)
Wenn du dir die effektive Besteuerung der Dienstwagen anschaust ist das mit dem Privileg auch populistischer Humbug - der geldwerte Vorteil zusammen mit den weiteren Einnahmen die der Staat da generiert macht es locker wett. Wer kann sich denn privat leisten Autos über 50k zu kaufen? Und wenn der Dienstwagen dann als Gebrauchtwagen in private Hand geht fällt ja wieder Umsatzsteuer an - ausser er geht ins Ausland. Die Dienstwagen sind auch die Quelle für den Gebrauchtmarkt, ohne diese wäre der ganz schön leer.

Das mit dem Privileg muss man etwas differenzierter betrachten. Gerade der tägliche Arbeitsweg entscheidet darüber, ob es sich lohnt- oder auch nicht (0,03% je Fahrtkilometer der einfachen Fahrt)
Für den, der es nicht weit hat, lohnt es sich in der Regel.
Das Problem ist aber, dass man den Spritverbrauch nicht zahlen muss, und dadurch die völlig falschen Anreize setzt. Also gibt es eher den dicken Motor und auf der Bahn wird geheizt, was die Karre hergibt. Da müsste man dringend ansetzen!
Was den Gebrauchtmarkt angeht, die Hersteller arbeiten doch massiv daran, dass nach den 3 Jahren Leasing die großen Reparaturen anfangen. Einen abgelegten dicken Dienstwagen zu kaufen , kann fürchterlich nach hinten los gehen....

frame 12.07.2023 14:35

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2280404)
Das mit dem Privileg muss man etwas differenzierter betrachten. Gerade der tägliche Arbeitsweg entscheidet darüber, ob es sich lohnt- oder auch nicht (0,03% je Fahrtkilometer der einfachen Fahrt)
Für den, der es nicht weit hat, lohnt es sich in der Regel.
Das Problem ist aber, dass man den Spritverbrauch nicht zahlen muss, und dadurch die völlig falschen Anreize setzt. Also gibt es eher den dicken Motor und auf der Bahn wird geheizt, was die Karre hergibt. Da müsste man dringend ansetzen!
Was den Gebrauchtmarkt angeht, die Hersteller arbeiten doch massiv daran, dass nach den 3 Jahren Leasing die großen Reparaturen anfangen. Einen abgelegten dicken Dienstwagen zu kaufen , kann fürchterlich nach hinten los gehen....

0,03% vom Listenpreis pro km PLUS 1% vom Listenpreis pro Monat die IMMER anfallen. Ja, die Entfernung bestimmt ob es letztlich rentabel wird, aber der dicke Motor ist auch ein höherer Listenpreis. Zudem haben die meisten Firmen auch Vorgaben und man kann nicht bestellen was man will - viele geben ja nur noch E-Autos. Zudem hat man ja auch eine km-Begrenzung beim Leasing.

dass der Sprit dann nichts mehr kostet ist tatsächlich ein Thema an dem man was ändern könnte, rechtfertig aber nicht das Geschimpfe über das böse Dienstwagenprovileg - ich hätte schon vor 30 Jahren als ich noch angestellt war einen Dienstwagen bekommen können, aber das war bei 18km Entfernung zum Arbeitsplatz schon völlig unrentabel wenn man nicht dringend das Gefühl braucht ein nagelneues Auto zu fahren.

Ob die Autos heute nach 3 Jahren kaputt gehen weiss ich nicht, mein letzter Golf aus 2014 ist 7 Jahre problemlos gefahren. Danach dachte ich tatsächlich daran mir so einen dicken gebrauchten Geschäftswagen zu kaufen, Diesel am liebsten, weil ja völlig unklar war wie es weitergeht und keiner wollte mehr Diesel. Ich dachte die sind sicher billig. Aber pustekuchen, aber gab fast keine und die waren teuer. Gehen fast alle ins Ausland, in Deutschland retten wir ja das Klima. Dort wird dann wahrscheinlich gleich die nur störende Abgasreinigung ausgebaut und schon ist das Auto problemfrei.

frame 12.07.2023 14:42

Zitat:

Zitat von db2gu (Beitrag 2280403)
Obwohl dass doch sicher nicht das Ziel sein kann dass wir mit Unterstützung von Gas & Kohle Strom Exporteur sein sollten.

Das stimmt, wobei ich nicht herausfinden konnte WANN wir genau exportieren und wie dann der Strom produziert wird.

Ob WIR nun die Kohle verbrennen für den Strom oder Polen das macht ist im Endeffekt dem Weltklima aber egal. Ich vermute unsere Kraftwerke sind sauberer.

Das mit den Kohlekraftwerken ist sowieso ein Reizthema -letztens habe ich gelesen dass man so ein Kohlekraftwerk ja nicht ganz abschalten kann wenn man den Strom nicht braucht, es läuft dann in einer Art Standby-Betrieb. D.h. da wird weiter Kohle verfeuert. Da damit aber kein Strom produziert wird geht das nicht in die Co2-Bilanz ein. Keine Ahnung ob das stimmt, aber es passt in das (mein) Bild.

ha_ru 12.07.2023 16:40

Hallo,

ich habe in der letzten Woche einen Das Kopernikus-Projekt SynErgie hat zum Ziel, innerhalb der nächsten zehn Jahre alle technischen und marktseitigen Voraussetzungen in Einklang mit rechtlichen und sozialen Aspekten zu schaffen, um den Energiebedarf der deutschen Industrie effektiv mit dem volatilen Energieangebot zu synchronisieren.ortrag gehört, in dem das Kopernikus-Projekt SynErgie erwähnt wurde. Das Projekt hat zum Ziel, innerhalb der nächsten zehn Jahre alle technischen und marktseitigen Voraussetzungen in Einklang mit rechtlichen und sozialen Aspekten zu schaffen, um den Energiebedarf der deutschen Industrie effektiv mit dem volatilen Energieangebot zu synchronisieren.

Anhand eines konkreten Beispiels eines Industruieunternehmens wurde in dem Projekt nachgrechnet, dass das heutige Netzentgeltsystem (Vereinfacht asugedrückt: je mehr man gleichbleibend Strom abnimmt, umso mehr "Rabatt" gibt es auf die Netzentgelte) dazu führt , dass das Industrieunternehmen mehr Strom abnimmt als notwendig und damit rund 3.400 t/a mehr Co2 Emmissonen verursacht als bei optimaler Gestaltung des Produktionsprozesses sein müssten. Dann aber würde der Rabatt kleiner und das Unternehmen "bestraft".

D.h. die aktuellen Marktmechanismen führen dazu, das unnötige Spitzenlasten auftreten in denen Kraftwerke zur Abdeckung hochgefahren werden müssen und das sind oft Gas- oder Kohlekraftwerke.



Verrückt, oder?



Solche Modellrechnungen zeigen andersherum aber Potentiale auf, wie wir ohne Investionen durch bessere Anreizsysteme den Anteil an Strom aus erneuerbarer Energie steigern und den Einsatz klimaschädlichem Gas und Kohel zur Verstromung reduzieren können.

Porty 12.07.2023 17:51

Zitat:

Zitat von ha_ru (Beitrag 2280459)
Verrückt, oder?
Solche Modellrechnungen zeigen andersherum aber Potentiale auf, wie wir ohne Investionen durch bessere Anreizsysteme den Anteil an Strom aus erneuerbarer Energie steigern und den Einsatz klimaschädlichem Gas und Kohel zur Verstromung reduzieren können.

Gibt es da einen Link dazu?
Irgendwie fehlt es mir an der nötigen Fantasie, wie das funktionieren soll. Arbeiten wir dann nur noch im Sommer bei schönen Wetter? Werden im Büro bei Flaute die Rechner runter gefahren und das Licht ausgeschaltet? Werden im Stahlwerk die Stahlblöcke kalt werden gelassen, nur wei eben das Wetter nicht passt?
Die Anlagen bei uns laufen durch, von Sonntag nacht 22:00 Uhr bis Freitag 22:00 Uhr und in dieser Zeit gibt es kaum eine Möglichkeit, am Stromverbrauch zu drehen. Außer man schaltet ab. Ab- und Anfahren dauert 2 Stunden und macht einige 100 kg Abfall......

turboengine 12.07.2023 18:14

Zitat:

Zitat von ha_ru (Beitrag 2280459)
Anhand eines konkreten Beispiels eines Industruieunternehmens wurde in dem Projekt nachgrechnet, dass das heutige Netzentgeltsystem (Vereinfacht asugedrückt: je mehr man gleichbleibend Strom abnimmt, umso mehr "Rabatt" gibt es auf die Netzentgelte) dazu führt , dass das Industrieunternehmen mehr Strom abnimmt als notwendig und damit rund 3.400 t/a mehr Co2 Emmissonen verursacht als bei optimaler Gestaltung des Produktionsprozesses sein müssten. Dann aber würde der Rabatt kleiner und das Unternehmen "bestraft".

D.h. die aktuellen Marktmechanismen führen dazu, das unnötige Spitzenlasten auftreten in denen Kraftwerke zur Abdeckung hochgefahren werden müssen und das sind oft Gas- oder Kohlekraftwerke.

Verrückt, oder?

Nein, nicht verrückt sondern falsch.

Weil dieser Fehlanreiz seit langem bekannt ist, gibt es einen Antrag zur Anerkennung einer “Atypischen Netznutzung” (StromNEV § 19 Abs. 2, Satz 1).

https://www.bundesnetzagentur.de/DE/..._basepage.html

Dann bekommt man bis zu 80% des Netznutzungsentgelts erstattet. Ich bin mir sicher dass dies in der Beispielrechnung nicht berücksichtigt wurde - die Zahl von ersparten 3400 t CO2 (entspricht ca. 7-8 GWh Strom) wäre sonst nicht plausibel.

turboengine 15.07.2023 08:21

Wer steht hinter den verrückten Heizungsgesetz? Politisch natürlich der Minister und sein Staatssekretär Graichen (nun gefeuert als Bauernopfer).
Handwerklich aber eine ganze Phalanx von angeblich wissenschaftlich arbeitenden Instituten.

Zitat:

Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu) [wurde] im Herbst 2021 mit der „Analyse, Bewertung und Erarbeitung von Vorschlägen zur Fortentwicklung von Anforderungen im Gebäude-Energiegesetz“ betraut.

Unteraufträge gingen unter anderem an das Öko-Institut, die Deutsche Energieagentur, die Stiftung Umweltenergierecht und Econsult. „Der Festpreis für alle Arbeitspakete des Gutachtens inklusive der separat zu beauftragenden optionalen Arbeitspakete beträgt insgesamt 1.809.695 Euro netto zuzüglich Mehrwertsteuer“
Das Ganze kam auf anfrage des Linken-Abgeordneten Dietmar Bartsch zu Tage.

https://www.welt.de/wirtschaft/artic...eizgesetz.html

“Dass die Ampel das GEG unverändert Anfang September beschließen wolle, sei „ein Affront gegenüber Bundesverfassungsgericht und Bundestag“.

Dem kann man zustimmen.

„Eine Lehre für die Zukunft sollte sein“, erklärte Bartsch, „dass der Einfluss externer Dritte auf Gesetze radikal reduziert wird.”

Das ist wiederum falsch. Der Bundestag und die Ministerien haben überhaupt nicht die Sachkunde dafür. Aber Diskussionen über Gesetzesentwürfe mit den Betroffenen (die oft als “Lobby” verunglimpft werden) sind absolut unabdingbar um nicht praktikable Gesetze und handwerkliche Fehler zu vermeiden bzw. bessere Vorschläge einzubringen.

Die Energiewende ist ein schönes Beispiel wo fehlgeleitete, korrumpierte Politikberatung aus der Pseudoforschung die Politik in eine völlig falsche Richtung getrieben hat. Das Heizungsgesetz war nur der Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte.
Die Energiewende insgesamt wurde von einem sich selbst verstärkenden Prozess unter tätiger Mithilfe der Medien (die ebenfalls keine Sachkenntnisse haben) systematisch in eine falsch Richtung getrieben.

Eigentlich müsste man sich nun hinsetzten und alles von Grund auf neu denken - mit echten Wissenschaftlern und mit Praktikern aus der Wirtschaft. Staatlich alimentierter Aktivismus führt nicht zu Lösungen sondern zu immer mehr Problemen.

amateur 15.07.2023 09:30

Nun ist es aber erst einmal ja nicht falsch, Wärmepumpen als effiziente Technologie zum heizen zu verwenden. Schlecht gemacht sind halt nur das Timing und die fehlende Grundsatzarbeit an der Energieversorgung vorher.

Ich habe selbst mit dem IFEU Institut zu tun gehabt und die Leute, mit denen ich da zu tun hatte sind schon sehr um gute Datenquellen und saubere Berechnungen bemüht. Ich würde deren Arbeit als Input für ein Ministerium nicht pauschal abtun. Aber dieser Input ergibt natürlich nicht ein gesamtgesellschaftliches und gesamtwirtschaftliches Bild. Das ist ja auch nicht deren Aufgabe. Das ist am Ende genau die Aufgabe der Politik, alle Erkenntnisse dann in eine Gesamtbalance zu bringen und entsprechend administrativ umzusetzen.

Stephan

turboengine 15.07.2023 10:51

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2280841)
Nun ist es aber erst einmal ja nicht falsch, Wärmepumpen als effiziente Technologie zum heizen zu verwenden.

Dem mag ich nicht widersprechen - ich habe selbst eine Sole-Wärmepumpe mit Erdsonde.
Das Haus ist aber dafür gebaut worden.

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2280841)
Schlecht gemacht sind halt nur das Timing und die fehlende Grundsatzarbeit an der Energieversorgung vorher.

Ich habe selbst mit dem IFEU Institut zu tun gehabt und die Leute, mit denen ich da zu tun hatte sind schon sehr um gute Datenquellen und saubere Berechnungen bemüht. Ich würde deren Arbeit als Input für ein Ministerium nicht pauschal abtun.

Das ist ja gerade das Problem - die Wissenschaftler liefern das was bestellt wurde ohne nach links und nach rechts zu schauen. Und dem Gesamtkonzept zu widersprechen kommt einer Meuterei gleich, welche mit dem Verstoß aus der wissenschaftlichen Community gleichkommt. Das ist keine Erfindung von mir sondern meine Erkenntnis aus einer Vielzahl von Gesprächen mit Betroffenen.

Es gibt mittlerweile erste zarte Versuche im akademischen Umfeld sich aus dieser Gleichschaltung zu lösen und ich bringe mich da aktiv ein. Im September halte ich wieder einen Vortrag an einer Hochschule in Zürich - wie schon Ende Wintersemester an der Uni Karlsruhe (KIT). Das Thema ist die Energiekrise in 2022 - wie es dazu kommen konnte und wie staatliche Akteure vorwiegend in Deutschland den Energiemarkt im August nahezu zum Kollaps gebracht haben. Das ist ein Thema welches sehr oft durch das Raster fällt weil Technik und Ökonomie da gerne gegenseitig ausgespielt werden.

frame 15.07.2023 19:33

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2280841)
Nun ist es aber erst einmal ja nicht falsch, Wärmepumpen als effiziente Technologie zum heizen zu verwenden. Schlecht gemacht sind halt nur das Timing und die fehlende Grundsatzarbeit an der Energieversorgung vorher.

Das ist schon richtig, aber die Grundsatzarbeit an der Energieversorgung ist nicht unerheblich. Standard Luft-Wasser-Wärmepumpen haben einen Bilvalenzpunkt von um die -5°. Dann schaltet sich der Zusatzheizer ein und der ist nur ein Heizstab mit Effizienz eins. UNSERE WP (Altbau) zieht dann halt 10,5 kW statt 3,5. Und verbraucht an einem Tag der durchgehend unter -5° ist ca. 80-100kWh.

Wenn nun alle Häuser Wärmepumpen haben (sollen) ist das denke ich eine ganz erhebliche Last die das Netz erstmal liefern muss.

Sole-WP haben das Problem sehr viel tiefer (um die -25°), es gibt auch LWWP die tiefer können, aber das sind spezielle Geräte.

turboengine 16.07.2023 06:57

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 2279302)
Mir wäre Neu das dieses Endgültig ist, wir befinden uns in einen Prozess, und Entschieden ist da nix.
Versuchst du schon wieder was als Fakt zu verkaufen, was nicht festgeschrieben oder Endgültig ist.:evil:

Guckst Du hier:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/se...9-ae7a7589bceb

Zitat:

Warum Robert Habeck jetzt 50 neue Gaskraftwerke braucht

Wind und Sonne allein reichen nicht: Um bis 2030 aus der Kohle auszusteigen, muss Deutschland neue Gaskraftwerke bauen. Doch Berlin und Brüssel streiten über die Subventionen, mit denen die Reserve finanziert werden soll.
Die dümmste Energiepolitik der Welt funktioniert eben nicht.

twolf 16.07.2023 16:37

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2280916)
Guckst Du hier:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/se...9-ae7a7589bceb



Die dümmste Energiepolitik der Welt funktioniert eben nicht.

Eben, nix ist durch, alles im Fluss, und du wirst schon wieder Panisch.

twolf 16.07.2023 16:40

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2280896)
Das ist schon richtig, aber die Grundsatzarbeit an der Energieversorgung ist nicht unerheblich. Standard Luft-Wasser-Wärmepumpen haben einen Bilvalenzpunkt von um die -5°. Dann schaltet sich der Zusatzheizer ein und der ist nur ein Heizstab mit Effizienz eins. UNSERE WP (Altbau) zieht dann halt 10,5 kW statt 3,5. Und verbraucht an einem Tag der durchgehend unter -5° ist ca. 80-100kWh.

Wenn nun alle Häuser Wärmepumpen haben (sollen) ist das denke ich eine ganz erhebliche Last die das Netz erstmal liefern muss.

Sole-WP haben das Problem sehr viel tiefer (um die -25°), es gibt auch LWWP die tiefer können, aber das sind spezielle Geräte.

Wieder die Antwort die du nicht hören willst, falsch Ausgelegt!
Je nach dem wo du wohnst, sollte die WP an deinen Begebenheit Ausgelegt werden.
Wenn du einen Porsch kaufst, aber eine Kombi brauchst, dumm Gelaufen.

turboengine 16.07.2023 17:04

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 2280969)
Eben, nix ist durch, alles im Fluss, und du wirst schon wieder Panisch.

Ich werde nicht panisch. Ich stelle nur fest dass sich die Katze nun endgültig in den eigenen Schwanz beisst.

50 (!) Gaskraftwerke - wo man doch von Gas wegkommen will?

In den Haushalten muss man auf Teufel komm raus Gasthermen gegen Wärmepumpen ersetzen obwohl das technisch absoluter Unfug ist. Aber gleichzeitig baut man Gaskraftwerke um den Strom dafür produzieren zu können.

Ich brauche dann im Winter den Strom aus 50 neuen Gaskraftwerken, wenn der Wind nicht weht und/oder die Sonne nicht scheint. Warum verbrenne ich das Gas nicht gleich? Der Wirkungsgrad / CO2 Emission wäre dieselbe - und ohne neue Kosten.

die Kosten des GEG und neue Kraftwerke dürften wohl in Richtung 200 Milliarden gehen. Und das Ganze ohne irgendeinen Nutzen. Die Häuser waren vorher schon warm und die CO2-Einsparung ist minim - wenn überhaupt.

Das ist ein Offenbarungseid der Energiewende. Aktionismus von technisch nicht informierten aber ideologisch Fehlgeleiteten. Und das Ganze begleitet von aktivistischen Medien im ÖRR und den Zeitungsredaktionen.

Man müsste dieses Heizungsgesetz wegen groben Unfugs sofort stoppen.

Und wie verträgt sich das alles mit dem Narrativ der Energiewende wie es so gerne von Politik, Medien und vom Ausland finanzierten grünen Vorfeldorganisationen wie "Agora Energiewende", "Deutsche Umwelthilfe" und ähnlichen propagiert wird?
Es ist schon riesiger irreparabler Schaden entstanden aber den Weg des Irrsinns ganz bis zum Schluss gehen zu müssen ist halt sehr deutsch.

Und zum Vertuschen der Webfehler der Energiewende erfindet man immer weiter neues Framing. Das Verklappen von Überproduktion bzw. die Kompensation von Abschaltungen versteckt man hinter dem Wort „Ausfallarbeit“ und "Einspeisemanagement".

Klingt irgendwie nach "Beitragsservice" statt GEZ. Kosten und Service sind dabei sehr ungleich verteilt zum Nachteil des Verbrauchers. Der Service ist vorwiegend die Abwehr von Widersprüchen.

turboengine 16.07.2023 17:36

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 2280970)
Wieder die Antwort die du nicht hören willst, falsch Ausgelegt!

Erkläre mir das.

Normalerweise wird das wirtschaftliche Optimum gesucht. Da kann es am Oberrhein durchaus sein dass sich bei einem Altbau mit Radiatoren es sich schlicht nicht rechnet eine Hochtemperatur-WP, neue Radiatoren mit Zwangskonvektion oder gar eine Fussbodenheizung einzubauen. Dann eher ein Heizschwert für die kalten Tage.

Eine Gastherme wäre hier ökologisch die beste Lösung - die ist aber aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen nicht gewünscht. Allerdings belastet die Häufung solcher Installationen die Stromversorgung. Dann muss Herr Habeck nicht 50 sondern eher 100 Gaskraftwerke bauen wenn er niemandem im Dunklen sitzen lassen will.

Ich würde jetzt noch schnell eine Gasheizung einbauen wenn es sich lohnt. Die Gruppe der Betroffenen ist viel zu groß als dass man sich in der Politik erlauben könnte diese zu "bestrafen". Es wird wohl auch später üppige Subventionen geben um eine spätere Umrüstung voll subventioniert zu bekommen.

Medial wird nun schon schön konzertiert in im ÖR und den wohlmeinenden Medien davor gewarnt. "Zögern kann teuer werden" usw.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/se...d-5cac2c30eb05

Aber: Wer zu früh kommt, den bestraft das Leben. Unter anderem bei Subventionen. Wer zu früh investiert bekommt keine Subvention - oder viel zu wenig.

frame 16.07.2023 19:41

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 2280970)
Wieder die Antwort die du nicht hören willst, falsch Ausgelegt!
Je nach dem wo du wohnst, sollte die WP an deinen Begebenheit Ausgelegt werden.
Wenn du einen Porsch kaufst, aber eine Kombi brauchst, dumm Gelaufen.

Ich wohne in der wärmsten Gegend Deutschlands. Wenn da eine STANDARD-LWWP schon zuwenig ist, was empfiehlst du? Unsere WP hat 40k€ gekostet, du sagst das war zu arg gespart?
Hast du dich denn überhaupt jemals mit dem Bivalenzpunkt und der Technik einer WP beschäftigt? Der Betrieb des Zusatzheizers an sehr kalten Tagen ist völlig normal, es dürfen nur nicht zuviele sein. Ansonsten wäre die Anlage heillos überdimensioniert.

Für MICH ist der Verbrauch höchstwahrscheinlich in Ordnung weil es hier nur sehr selten so kalt wird derzeit. Ich frage OB DAS STROMNETZ das aushält und das ist was ganz anderes - wenn plötzlich in der ganzen Stadt der Strom ausfällt dann ist das ein anderes Problem als wenn die WP einen erhöhten Verbrauch haben.

Kann ja sein dass das funktioniert und das Netz es heute schon verkraftet, das ist eine Frage.

twolf 16.07.2023 22:55

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2280994)
Ich wohne in der wärmsten Gegend Deutschlands. Wenn da eine STANDARD-LWWP schon zuwenig ist, was empfiehlst du? Unsere WP hat 40k€ gekostet, du sagst das war zu arg gespart?
Hast du dich denn überhaupt jemals mit dem Bivalenzpunkt und der Technik einer WP beschäftigt? Der Betrieb des Zusatzheizers an sehr kalten Tagen ist völlig normal, es dürfen nur nicht zuviele sein. Ansonsten wäre die Anlage heillos überdimensioniert.

Für MICH ist der Verbrauch höchstwahrscheinlich in Ordnung weil es hier nur sehr selten so kalt wird derzeit. Ich frage OB DAS STROMNETZ das aushält und das ist was ganz anderes - wenn plötzlich in der ganzen Stadt der Strom ausfällt dann ist das ein anderes Problem als wenn die WP einen erhöhten Verbrauch haben.

Kann ja sein dass das funktioniert und das Netz es heute schon verkraftet, das ist eine Frage.

Was beschwert du dich dann Permanent wenn es so gut ist?
Was jetzt?
Und wenn der Strom ausfällt geht weder Öl, Gas.... da hilft nur der alte Holzofen.
Und ja, bei uns wird der Bedarf schon gedeckt werden. Da rechnen genug schlaue Köpfe rum.

twolf 16.07.2023 23:00

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2280973)
Erkläre mir das.

Normalerweise wird das wirtschaftliche Optimum gesucht. Da kann es am Oberrhein durchaus sein dass sich bei einem Altbau mit Radiatoren es sich schlicht nicht rechnet eine Hochtemperatur-WP, neue Radiatoren mit Zwangskonvektion oder gar eine Fussbodenheizung einzubauen. Dann eher ein Heizschwert für die kalten Tage.

Eine Gastherme wäre hier ökologisch die beste Lösung - die ist aber aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen nicht gewünscht. Allerdings belastet die Häufung solcher Installationen die Stromversorgung. Dann muss Herr Habeck nicht 50 sondern eher 100 Gaskraftwerke bauen wenn er niemandem im Dunklen sitzen lassen will.

Ich würde jetzt noch schnell eine Gasheizung einbauen wenn es sich lohnt. Die Gruppe der Betroffenen ist viel zu groß als dass man sich in der Politik erlauben könnte diese zu "bestrafen". Es wird wohl auch später üppige Subventionen geben um eine spätere Umrüstung voll subventioniert zu bekommen.

Medial wird nun schon schön konzertiert in im ÖR und den wohlmeinenden Medien davor gewarnt. "Zögern kann teuer werden" usw.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/se...d-5cac2c30eb05

Aber: Wer zu früh kommt, den bestraft das Leben. Unter anderem bei Subventionen. Wer zu früh investiert bekommt keine Subvention - oder viel zu wenig.

Wenn das keine Panik ist, und auch heute werden Gaskraftwerke für den Notfall schon Vorbehalten.
Es soll ja auch Gas aus anderen Quellen als Russland geben.
Und du Redest wieder über ein Gesetz was noch immer erst auf den Weg ist, und noch keiner weiss wie es endgültig ausschaut.

ha_ru 17.07.2023 08:30

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2280896)
DStandard Luft-Wasser-Wärmepumpen haben einen Bilvalenzpunkt von um die -5°. Dann schaltet sich der Zusatzheizer ein und der ist nur ein Heizstab mit Effizienz eins. UNSERE WP (Altbau) zieht dann halt 10,5 kW statt 3,5. Und verbraucht an einem Tag der durchgehend unter -5° ist ca. 80-100kWh.

Wenn nun alle Häuser Wärmepumpen haben (sollen) ist das denke ich eine ganz erhebliche Last die das Netz erstmal liefern muss.

Sole-WP haben das Problem sehr viel tiefer (um die -25°), es gibt auch LWWP die tiefer können, aber das sind spezielle Geräte.

Das ist so nicht allgemeingültig.

Meine Standard-LWP (Hoval Belaria pro Comfort 8) hat einen Bivalenzpunkt von -18° und da einen COP von 1,4 bei den dann in meinem Haus (Bj 1989, nur Heizkörper) erforderlichen 50° Vorlauftemperatur. Bei-7° AT und 45° Vorlauf liegt der COP bei 2,3. Heizstab wird nur zum Abtauen des vereisten Wärmetauschers gebraucht und da ich ein Pufferspeicher habe kam der noch nie zum Einsatz. Meine JAZ beträgt 4,6.

1. Fazit: Wer mit maximal 55° Vorlauftemopertur auskommt, für den ist auch eine Luft-Wasser-WP effizient einsetzbar.

Wenn wir die noch verhandenen Nachtspeicherheizungen austauschen ist so viel Netzkapazität frei, dass es für die neu installierten WP der nächsten 10 Jahre reicht. Gerade nachts, wenn der Strombedarf der Industrie gering ist, ist genug Kapazität vorhanden. Wer einen WP-Stromtarif wählt muss so planen, dass er bis zu 8 Stunden geblockt werden darf. Mein Speicher dafür hat rund 2.000 € Mehrinvestition bedeutet, den habe ich aber um atgsüber mit meien PV-Strom ihn aufzuladen und dann nachts die WP mit Minimalleistung durchlaufen zu lassen. So brauche ich gerade mal 1.800kwh/Jahr aus dem Netz für die WP. Andere installieren einen Batteriespeicher und überbrücken so geblockten Zeiten. Sobald die priese dafür wieder normal sind werde ich das zusätzlich tun. Da es wenn es so kalt ist auch immer klar und sonnig ist habe ich dann genug Strom und brauche gar nichts aus dem Netz.

Es ist also relativ einfach mit tragbaren Kosten möglich so viel Strom zu sparen und den zeitlichen Bedarf so zu entzerren, dass es die befüchrteten Probleme nicht gibt und wir den Bedarf an Ersatzkraftwerken mit Gaskraftwerken abdecken können. Das steht so alle in den Planungen zum Heizgesetz bis 2045.

2. Fazit: Die Überlastung der Netze tritt nicht so schnell ein und kann durch machbare Maßnahmen vermieden werden

Das heißt nicht dass es einfach ist, aber es ist machbar und die Technologien sind vorhanden. Bei den WP tut sich da gerade noch viel z.B. durch den Einsatz von PVT-Kollketoren. (Kombination von PV und Solarthermiemodulen). Die neuen Reakortypen der AKWs laufen dagegen noch nicht, die Alten sind zu teuer (Stromgestehungkosten Flamanville rund 17 Cent/kwh), Wasserstoff zu produzieren genauso und da Wasserstoff nur 1/3 der Energiedichte von Erdgas hat kann das vorhanden Erdgasnetz auch nur 1/3 der Energiemeng per Waserstoff transportieren und das wird vermutlich als Prozesswärme in der Industrie dringender gebraucht.

Der Ansatz möglichst viel an Heizungen druch Wärmepumpen zu ersetzen hat keine ideologischen Gründe, sondern ist der risikoärmste und am besten planbare Ansatz.

Es wird nicht die eine für alle passende Lösung geben, aber lasst uns mehr über Lösungen diskutieren und weniger über Probleme.

turboengine 17.07.2023 08:39

Zitat:

Zitat von ha_ru (Beitrag 2281027)
Der Ansatz möglichst viel an Heizungen druch Wärmepumpen zu ersetzen hat keine ideologischen Gründe, sondern ist der risikoärmste ud am besten planbare Ansatz.

Zu deinem ersten Fazit:
Das mag für Dein Haus gelten - aber sicher nicht für Mehrfamilienhäuser.
Und Mieter wollen/sollen nichts dafür zahlen. Im Zweifel soll das der Steuerzahler berappen. Denn das Geld kommt ja wie von Zauberhand irgendwoher.

Und zweitens:
Auch das ist in dichter besiedelten Gebieten anders:
https://www.faz.net/aktuell/rhein-ma...-18782892.html
Im rhein-Main Gebiet schaut es da schon anders aus. Das wird richtig teuer - die Kosten dafür tauchen aber in den Berechnungen des Ministeriums nirgends auf. DDafür später auf der Stromrechnung und als Netzentgelte.

Die Eiskugel von Herrn Trittin ist wohl aus Gold.

twolf 17.07.2023 09:03

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2281031)
Das mag für Dein Haus gelten - aber sicher nicht für Mehrfamilienhäuser.
Und Mieter wollen/sollen nichts dafür zahlen. Im Zweifel soll das der Steuerzahler berappen. Denn das Geld kommt ja wie von Zauberhand irgendwoher.

Du suchst nach Problemen bei den Erneuerbaren, nur bei Atomstrom ist es anders.

Wird nichts helfen.

Unsere Stromnetze sind auf spitzenlast ausgerichtet, mit Smarten Netzen kann man da einiges Entzerren.

Porty 17.07.2023 09:07

Zitat:

Zitat von ha_ru (Beitrag 2281027)
Der Ansatz möglichst viel an Heizungen druch Wärmepumpen zu ersetzen hat keine ideologischen Gründe, sondern ist der risikoärmste und am besten planbare Ansatz.

Das Problem der Wärmepumpe ist doch, dass sie genau dann am meisten Strom frisst, wenn aus den Erneuerbaren (da wollen wir doch hin) am wenigsten Strom liefern. In kalten Winternächten und in den berüchtigten, auch gern mal länger dauerenden, trüb grauen November- und Dezembertagen. Und da ist dein Warmwasserspiecher und die Akkus schneller leer, als du gucken kannst.
Und Srom ist halt eine schwierig zu speichernde Energieform.
Ich hab das schon vor 10 Jahren durchgerechnet, da hat es ich weder ökonomisch noch ökoligisch rentiert. Dafür hat die neue Brennwerttherme meinen Energieverbrauch glatt halbiert und die Wärmepumpe hätte annähernd so viel an Wartunbgskosten gefressen, wie ich seither fürs Gas bezahlt hab. Ganz abgesehen davon, dass dank F-Gase- Verordnung das Gerät mittlerweile obsolet geworden wäre.,,

twolf 17.07.2023 09:10

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2281035)
Das Problem der Wärmepumpe ist doch, dass sie genau dann am meisten Strom frisst, wenn aus den Erneuerbaren (da wollen wir doch hin) am wenigsten Strom liefern. In kalten Winternächten und in den berüchtigten, auch gern mal länger dauerenden, trüb grauen November- und Dezembertagen. Und da ist dein Warmwasserspiecher und die Akkus schneller leer, als du gucken kannst.
Und Srom ist halt eine schwierig zu speichernde Energieform.
Ich hab das schon vor 10 Jahren durchgerechnet, da hat es ich weder ökonomisch noch ökoligisch rentiert. Dafür hat die neue Brennwerttherme meinen Energieverbrauch glatt halbiert und die Wärmepumpe hätte annähernd so viel an Wartunbgskosten gefressen, wie ich seither fürs Gas bezahlt hab. Ganz abgesehen davon, dass dank F-Gase- Verordnung das Gerät mittlerweile obsolet geworden wäre.,,

Ja vor 10 Jahren war alles besser.
Oder?

turboengine 17.07.2023 09:16

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 2281033)
Unsere Stromnetze sind auf spitzenlast ausgerichtet, mit Smarten Netzen kann man da einiges Entzerren.

Ich bezweifle hier wirklich Deine Sachkunde.

Der Chef der Bundesnetzagentur sagt etwas anderes.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/bu...2-3bbd8cab2f49

Und der ist ein Busenfreund von Habeck.

Die Realität ist in vielen Fällen noch viel trister - gerade in Neubaugebieten oder “Verdichtungszonen”.


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