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turboengine 12.04.2023 15:44

Zitat:

Zitat von peter2tria (Beitrag 2273155)
Ob der Wasserstoff dann nachher durch eine Brennstoffzell läuft, bei der Stahlherstellung oder in einem thermischen Kraftwerk eingesetzt wird, ist erstmal nachrangig.

Wasserstoff ist in der Herstellung viel zu teuer um in Kraftwerke zu gehen. Als Flugzeugantrieb - OK. Aber als Speicherung von Energie für die Elektrizitätsproduktion ist das unwirtschaftlich.

Das ist weisse Salbe um die weitere Nutzung von Gaskraftwerken „als Brückentechnolgie“ zu rechtfertigen. So wie ein Raucher der auf Mentholzigaretten umstellt. Die Lücken werden dann durch Importe aus dem Ausland gefüllt - aber niemals durch teure Elektrolyseure und Speicherung. Das ist alles Marketingdedöns.
Schon für den Transport git es überhaupt kein Netz. Wie soll der Wasserstoff z.B. ans HKW Nord nach München kommen? Per Bahn? Ich lach mich schlapp. Trotzdem schreiben die SWM:

Zitat:

Erdgas überbrückt Kohleausstieg im HKW Nord – Perspektive Wasserstoff
Am Standort in Unterföhring werden Strom und Fernwärme im umweltschonenden Kraft-Wärme-Kopplungsprozess erzeugt. Dabei werden die eingesetzten Energieträger, derzeit Müll und Kohle, bestmöglich zur Strom- und Fernwärmeerzeugung ausgenutzt. Ein wichtiger Baustein der SWM Klimastrategie ist der schnelle Ausstieg aus der Kohlenutzung im Heizkraftwerk Nord (Block 2), um den CO2-Ausstoß deutlich zu senken. Die Herausforderung dabei: Der Block 2 ist laut Bundesnetzagentur stromseitig systemrelevant, darf also nicht ersatzlos abgeschaltet werden. Zudem ist der Betrieb des HKW Nord für die zuverlässige Münchner Fernwärmeversorgung unverzichtbar.
Helge-Uve Braun: „Um trotz dieser Herausforderungen einen raschen Kohleausstieg auch im Sinne des Bürgerbegehrens von 2017 realisieren zu können, prüfen wir die Möglichkeit einer Umrüstung des Blocks 2 auf Erdgas. Dazu führen wir schon seit geraumer Zeit Tests durch, die die geänderte Fahrweise berücksichtigen. Die ersten Ergebnisse dieser Untersuchung stimmen uns zuversichtlich. Deshalb gehen wir davon aus, dass wir bereits zur Heizsaison 2022/23 den Kohleblock auf Erdgas umstellen und uns damit in München von der Kohlenutzung endgültig verabschieden können. Damit reduzieren sich die CO2-Emissionen am Standort HKW Nord bereits erheblich. Den Einsatz von Erdgas sehen wir als notwendige Brückentechnologie, außerdem ist der Standort aufgrund der bestehenden Infrastruktur bestens geeignet. Die längerfristige Zukunft dieses Standorts wird in absehbarer Zeit eine erneuerbare sein. Möglich sind neben dem Einsatz von Wasserstoff auch die Nutzung von Geothermie sowie der Betrieb von Wärmespeichern.“
https://www.swm.de/presse/pressemitt...wm-pk-aee-ziel

Das war noch vor Putins Angriff auf die Ukraine - Aber der Quatsch wird immernoch verzapft. München ist bei der Fernwärme schön bei Kohle geblieben. Insbesondere weil Unterföhring die Umrüstung auf Gas verboten hatte.

https://www.tz.de/muenchen/stadt/kei...-11259369.html

Das ist eben typisch: Man verspricht die Glückseligkeit in ferner Zukunft um von Fehlern in der Gegenwart abzulenken und die Bürger jetzt dafür kräftig zur Kasse zu bitten. Das ist das Geschäftsmodell der Kirchen sein vielen Hundert Jahren. Und das Herumfrömmeln unter Negierung der Realität auch.

Itscha 14.04.2023 09:36

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2273142)
Das mag in der Würdigung des Deutschlandfunks so sein weil von OSPAR später aus Publicitygründen ein Verbot ausgesprochen wurde - aber das stimmt nicht.(...)

Den Deutschlandfunk als Quelle angeben und als Beleg für die eigenen Argumente, wenn es aber nicht in den Kram passt, liegt der Deutschlandfunk im gleichen Artikel falsch?

Du machst Dir die Welt wiedewiede wie sie Dir gefällt.

Pippilotta wäre stolz auf dich.

turboengine 14.04.2023 09:48

Zitat:

Zitat von Itscha (Beitrag 2273225)
Du machst Dir die Welt wiedewiede wie sie Dir gefällt.

Pippilotta wäre stolz auf dich.

Es gibt bei Presseartikeln immer den Informations- und den Meinungsteil. Ich kann doch sehr wohl die Information nutzen, aber zu anderen Schlussfolgerungen wie der Journalist kommen - oder? Ich weiss, im „Land des betreuten Denkens“ ist das mittlerweile schwer vermittelbar - ich mache das aber so.

Edit: Im konkreten Fall war eben genau das Ergebnis, dass auch im Nachhinein betrachtet aus wissenschaftlicher Sicht das Versenken diese Bohrplattformen ökologisch besser gewesen wäre - aber ein politisch besetztes Gremium erliess ein Verbot. Darauf bezog sich das „Recht haben“ des Deutschlandfunks. Insofern ist das Thema sehr aktuell.
Edit Ende

Daher nehme ich auch gerne Statistiken von Agora Energiewende oder dem Bundesumweltamt in meine Argumentation, falls diese aus nachvollziehbaren Quellen gespeist sind. Allerdings komme ich regelmässig zu anderen Schlussfolgerungen. Und damit bin ich nicht (mehr) alleine.

Die Mehrheit der Bevölkerung ist mittlerweile für den Weiterbetrieb der Kernkraftwerke und auch wenn man „follow the science“ erst nähme müsste man schon längst umgedacht haben.

Zitat:

ARD-„Deutschlandtrend“:Großteil der Deutschen hält geplanten Atomausstieg für falsch
https://www.tagesspiegel.de/politik/...h-9655220.html


Zitat:

Nobelpreisträger Klaus von Klitzing ist Unterzeichner:Offener Brief fordert Kanzler Scholz zum Weiterbetrieb der Atomkraftwerke auf
https://www.tagesspiegel.de/gesellsc...f-9655436.html

In Deutschland haben wir aber nunmal eher eine Bildungs- als eine Klimakrise. Insbesondere im Bundeskabinett.

steve.hatton 14.04.2023 16:00

Tja die Überschriften.....

Ein Großteil der Bevölkerung halte den Ausstieg für falsch - ja warum denn jetzt plötzlich?

Die Antwort gibt der letzte Absatz im verlinkten Tagesspiegel Artikel:

"Bei einem überwiegenden Teil der Befragten sind die Bedenken groß, dass mit der Wende hin zu mehr klimafreundlich erzeugter Energie auch eine weitere Erhöhung der Preise einhergeht. Zwei von drei Teilnehmern der Umfrage haben sehr große (26 Prozent) oder große Sorgen (40 Prozent) vor einem Anstieg der Energiepreise. Nur ein Drittel sorgt sich wenig (25 Prozent) oder gar nicht (sieben Prozent)."

Sprich wie immer : Wenn`s an den Geldbeutel geht, ändert sich die Meinung.

Meine Analyse: Man ist eben nicht plötzlich zum überwiegenden Teil für KKWs, deren Weiterbetrieb oder gar Neubauten, sondern ausschließlich besorgt um seine eigenen Stromkosten.

Dennoch: Ich persönlich hätte die 3 oder vielleicht sogar 6 Meiler noch 6, 12 oder 24 Monate laufen lassen - in Kriegszeiten - falls dies die Möglichkeit eröffnet hätte, bereits am 25.2.2022 die Abnahme der Gaslieferungen aus R komplett einzustellen.

BTW: Follow the science: Gerne. Klima wird wärmer - Kühlung der KKWs in Frankreich 2022 oft nicht möglich ? Was lernen wir ?

Wir werden sogar noch mehr Probleme bekommen, wenn wir den Städtebau nicht angreifen, denn die massenhafte Versiegelung und Verspiegelung in Städten bedeutet heute schon dass Berlin innen im Sommer 10° wärmer ist als im Außenbereich - Folge wir werden für die Kühlung der (Büro-)Gebäude enorme Energie aufwenden, damit jeder im Anzug in seinem Büro sitzen kann......

frame 14.04.2023 16:45

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2273270)
Sprich wie immer : Wenn`s an den Geldbeutel geht, ändert sich die Meinung.

Meine Analyse: Man ist eben nicht plötzlich zum überwiegenden Teil für KKWs, deren Weiterbetrieb oder gar Neubauten, sondern ausschließlich besorgt um seine eigenen Stromkosten.

Ist das jetzt eine Erkenntnis? Wenn du mir sagst wir haben 100% stabile Stromversorgung zum vernünftigen Preis und ohne übermässig Co2 mit Kohle und Gas zu erzeugen dann bin ich auch gegen AKW,

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2273270)
BTW: Follow the science: Gerne. Klima wird wärmer - Kühlung der KKWs in Frankreich 2022 oft nicht möglich ? Was lernen wir ?

wir lernen uns zu informieren - die Drosselung wegen Kühlwasser in Frankreich in 2022 betrug um die 3%. Das wurde hauptsächlich in den deutschen Medien mal wieder aufgeblasen, sowas ist immer willkommen.
Und im Sommer wenn das zum Problem würde haben wir ja tatsächlich auch viel EE-Strom UND müssen nicht heizen. Der Winter ist das spannende und da ist Kühlwasser kein Thema.

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2273270)
denn die massenhafte Versiegelung und Verspiegelung in Städten bedeutet heute

Du willst sagen dass das grüne Konzept "Baulücken schliessen" doch nicht so gut sein könnte und man sich doch genauere Gedanken machen sollte? In Tübingen ist das ja sogar Pflicht, wobei es da wohl auch kein Problem ist.

Gepard 14.04.2023 20:03

Bei uns hat man extra ein Gutachen erstellen lassen wegen der Erwärmung der Stadt.
Da wurden einige Schneisen hervorgehoben, die man auf keinen Fall schließen sollte.
Jetzt ratet mal wo im Jahr darauf Neubaugebiete ausgewiesen wurden?

Zur Kühlung von Atomkraftwerken: Es geht auch ohne Wasserkühlung. Das THTR in Uentrop hatte einen Luftkühlturm, weil man die Lippe schon mit den Kohleblöcken aufgeheizt hat. So ein Kühlturm ist nur viel größer als einer mit Wasserkühlung.

Panflam 15.04.2023 11:52

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2273270)

Sprich wie immer : Wenn`s an den Geldbeutel geht, ändert sich die Meinung..

Weil die Leute wissen: Der Wind macht an Grenzen nicht halt. Die Gefahr eines atomaren Unfalls und großflächiger Verseuchung bleibt weiterhin bestehen wenn um uns herum Kernkraftwerke betrieben werden. Sie vertrauen eben mehr der Gewissenhaftigkeit der deutschen AKW Betreiber und ihrer Ingenieure.
Und sie wissen auch, daß der Strom teurer wird wenn wir in Flauten Zeiten AKW-Strom aus dem benachbartem Ausland einkaufen müssen.

Gruß Jörg

steve.hatton 15.04.2023 15:32

Lt EDF: „In diesem Sommer waren aufgrund der hohen Temperaturen in den Flüssen Rhône und Garonne fünf Kernkraftwerke (Tricastin, Golfech, Saint-Alban, Blayais und Bugey) von Produktionseinschränkungen betroffen.“

Zudem hat man auch die Grenzwerte gelockert.

Wie hoch diese Produktionsverluste durch die Drosselungengenau waren, habe ich nicht gefunden.

Was auch bekannt ist dass ein Großteil wer Kraftwerke wegen Reparaturen (Risse) und wegen Wartung runtergefahrnen waren - das erscheint mir aber entweder strategisch unzulänglich, wenn das alles gleichzeitig passiert.

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2273274)
...

Du willst sagen dass das grüne Konzept "Baulücken schliessen" doch nicht so gut sein könnte und man sich doch genauere Gedanken machen sollte? In Tübingen ist das ja sogar Pflicht, wobei es da wohl auch kein Problem ist.

Ich weiß nicht wo die Grünen das postuliert hätten.

In Tübingen ist sicherlich auch der Neckar eine Lüftungsmöglichkeit - zudem ist TÜbingen überschaubar bebaut.

Ich erinnere mich eher an eine Dachausbau-Kampagne, die allerdings "ohen den Wirt" hinausposaunt wurde denn ich kenne kaum jemand der zB eine ETW im obersten Geshcoss hat und dem Dachausbau über ihm zustimmen würde - da fehlte wohl die Grundlagenermittlung vor dem Postulat. (Bin mir jetzt aber nicht mehr sicher ob das nicht doch die SPD - Gabriel? - war...)

Ich sehe es nur in vielen Innenstädten, wo es faktisch kaum Baulücken gibt, dass Bäume immer weniger werden und alles zugepflastert ist, die Bürohäuser verspiegelt werden und die Thematiken wie Gründächer, begrünte oder Textilfassaden in D sicherlich noch Fremdwörter sind.

frame 15.04.2023 15:44

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2273343)
Ich weiß nicht wo die Grünen das postuliert hätten.

Ich sehe es nur in vielen Innenstädten, wo es faktisch kaum Baulücken gibt, dass Bäume immer weniger werden und alles zugepflastert ist, die Bürohäuser verspiegelt werden und die Thematiken wie Gründächer, begrünte oder Textilfassaden in D sicherlich noch Fremdwörter sind.

Ich erinnere mich dunkel dass das die Verdichtung die Antwort der Grünen auf das Wohnraumproblem ist das eine wachsende Bevölkerung zwangsläufig verursacht. Einfamilienhäuser hassen sie ja auch. Aber ich weiss keine Quelle - hat jemand zufällig das Wahlprogramm der Grünen im Kopf zu diesem Punkt?

de facto ist das Klima in den Innenstädten aber natürlich ein sehr lokales Problem das weder das Weltklima noch die Menschen ausserhalb der Stadt wirklich beeinträchtigt.

Wenn man das Mantra aufnimmt dass wir mehr Wohnraum brauchen und mehr Industriegebiete und bauen müssen und mehr mehr mehr dann ist die Verdichtung der Städte vielleicht trotzdem nicht schlechter als Felder und Wiesen zu versiegeln. Das ist ja eindeutig unumkehrbar - selbst grosse leerstehende Industriegebäude werden am Ende kaum wieder genutzt oder wieder zur Natur gemacht sondern stehen oftmals einfach ewig leer rum.

frame 15.04.2023 15:48

Zitat:

Zitat von Panflam (Beitrag 2273322)
Der Wind macht an Grenzen nicht halt. Die Gefahr eines atomaren Unfalls und großflächiger Verseuchung bleibt weiterhin bestehen wenn um uns herum Kernkraftwerke betrieben werden. Sie vertrauen eben mehr der Gewissenhaftigkeit der deutschen AKW Betreiber und ihrer Ingenieure.

Ich erinnere mich noch gut an den "ersten" Atomausstieg - das war damals eines der Argumente, ob es wirklich "gut" ist für die Welt wenn das Land mit der besten Technik und den besten Wissenschaftlern im Alleingang aussteigt. Ja aus allem aussteigt, auch aus der Forschung und Ausbildung.

So im Nachhinein muss ich sagen es war nicht wirklich so falsch das Argument. Der deutsche Ausstieg hat kaum einen Bau in anderen Ländern verhindert, die dortigen Anlagen werden dann eben mit anderer Technik gebaut. Würden wir uns nicht (etwas) besser fühlen wenn Rumänien und Tschechien und Polen und die Ukraine deutsche Technik im Einsatz hätten?

steve.hatton 15.04.2023 16:01

In vielen Städten gibt es leider grundsätzliche Bedenken Wohnhäuser über 5 Vollgeschosse zu genehmigung - nach oben wäre das sicherlich in Bezug auf den Wohnraummangel einiges zumachen.

So gesehen mach dei Diskussion, die die Grünen in Hamburg mit der Bevorzugung von mehrgeschossigem Wohnbau im Gegensatz zur EFH und DHH-Bebauung angestossen haben natürlich sinn, denn das Verhältnis der Versiegelung zum entstehenden Wohnraum ist beim Einfamilienhaus extrem schlecht.

Ich bin da zT sogar relativ "radikal". Wenn jemand ein Haus mehrere Jahre leer stehen lässt sollte dieses mit einer drastischen Sondersteuer belegt werden oder gar enteignet. Die Verweigerung der AfA (Abschreibung für Abnutzung) in Höhe von 2% oder 2,5% zu entziehen ist die einfachste Möglichkeiet aber m.E. kein wirklicher Druck.

Ich selbst habe eine Kundin die ein Haus in der Innenstadt nunmehr seit mehr als 15 Jahren leer stehen lässt, weil sie sich nicht entscheiden kann wie sie sanieren soll - das darf m.E. nicht möglich sein.

Wenn ich nur eine Anlage anschau, die wir betreut haben, 3 Baukörper mit ca. 120 Wohnungen - 1 Etage mehr hätte ca. 20 zusätzliche Wohnungen ergeben.

Auch der im Rahmen der Bebauung errichtete Kindergarten ist ein Beispiel für Flächenfraß - zwei Etagen, anstatt oben noch 2 Etagen Wohnraum zu schaffen - etwas ideenlos, leider.
https://www.augsburg.de/umwelt-sozia...ehlbachviertel

turboengine 15.04.2023 23:42

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2273344)
Einfamilienhäuser hassen sie ja auch. Aber ich weiss keine Quelle - hat jemand zufällig das Wahlprogramm der Grünen im Kopf zu diesem Punkt?

Zitat:

Einparteienhäuser verbrauchen viel Fläche, viele Baustoffe, viel Energie, sie sorgen für Zersiedelung und damit auch für noch mehr Verkehr. Wir leben in Zeiten der Klimakrise und des Artensterbens“, sagte Anton Hofreiter dem Magazin „Der Spiegel“ am Freitag (12.2.2021). Die Grünen sorgten sich um die Lebensgrundlagen und den sozialen Zusammenhalt in Deutschland – und Einfamilienhäuser seien eher kontraproduktiv für eine positive Entwicklung.
https://www.fr.de/politik/anton-hofr...-90203193.html

Das Interview wurde angesichts der Entscheidung eines grünen Bezirksamtsleiters in Hamburg geführt, wonach in einem Stadtteil keine neuen Einfamilienhäuser mehr gebaut werden dürfen.

steve.hatton 16.04.2023 21:34

Das ist allerding seine ganz normale Sache und passiert im kleineren in jedem Bundesland und jeder Stadt hierzulande. Ein Bebauungsplan wird aufgestellt, ausgelegt und beschlossen und legt mit seiner Rechtskraft fest, welche Art der Bebauung in einem festgelegten Breich (dem Umgriff) stattfinden soll und darf,.
Also Baugebit WA (allgemeiner Wohnbau), mehrgeschosiger Wohnbau bis maximal soundsoviel Volgeschosse oder zB Einfamilien- und zweifamiliehn- oder Reihenhausbebauung.Dann gehen halt nur Ein oder Zweifamilien oder Reihenhäuser , abr eben kein WOhnblock mit x Parteien.

Was eher unüblich ist, war die Variante, dass man die üblicherweise nur nach oben hin beschränkende Grenze (Wohnflächenmaximierung ist das Gebot bei hohen Grundstückspreisen), also z.B. maximal III Vollgeschosse, Geschoss- und(oder Grundflächenzahl etc ) nach unten auch begrenzt.
"Normalerweise" kann man in einem Baugebite mit max III Vollgeschossen sehr wohl ein Einfamilienhaus errichten - das passierte z.B. in Augsburg-Presee in einem Gewerbegebiet (Sheridan Park). Dort errichtete ein Unternehmer einen "Bungalow" als Betriebsgebäude, obwohl die Stadt dort 3-geschossige Gebäude wollte. Ein normaler Bebauungsplan gibt eben nur Maximalwerte vor oder bei der Dachneigung Spannen, also zB 30-38° und untersagt i.d.R. spezielle Dachformen oder Nutzungsarten.
Ganz zum Verwunderung des Bauamtes konnte man ihm den Bau nicht verweigern, da er sich an die Grenzen gehalten hatte.

Es ist prinzipiell bei Wohnraumknappheit und gleichzeitiger Begrenzheit der Fläche (man kann ja schlecht die Ostsee zubetonieren...) sicherlich sinnvoll die Grenzen auch nach unten zu definieren - insbesondere bei Gewerbe- und Einzelhandelsflächen halte ich es für haarsträubend, was an Fläche verschwendet wird nur um einen eingeschossigen Schuhkarton für den Supermarkt zu errichten - plus hunderte QM versiegelte Parkflächen (weil der Kunde offenbar nicht in der Lage oder bereit ist von der TG aus in den Supermarkt hochzugehen?!??.

Die Fa. Strüby zB errichtete in der Schweiz u.A: sehr viele Landi-Märke (in Holzbauweise) - eingeschossig.
Mittlerweile bauen sie vermehrt 3-4 geschossige Gebäude hierfür und nutzen die Obergeschosse für Büros und Praxen - das ist m.E. der einzig richtige Weg.

Dass die Presse die Hamburger Initiative - zumal von den Grünen angestossen - gleich wieder als "Bauverbot für Einfamilienhäuser" ausschlachtete, wie seinerzeit beim vorgeschlagenen Veggie-Day, als die "Zeitung" mit den großen Buchstaben damit titelte, die Grünen wollten uns das Fleisch verbieten, ist wieder eine andere Sache.

Crimson 16.04.2023 21:52

man muss seine Narrative bedienen ;)

turboengine 17.04.2023 08:21

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2273464)
"Normalerweise" kann man in einem Baugebite mit max III Vollgeschossen sehr wohl ein Einfamilienhaus errichten - das passierte z.B. in Augsburg-Presee in einem Gewerbegebiet (Sheridan Park). Dort errichtete ein Unternehmer einen "Bungalow" als Betriebsgebäude, obwohl die Stadt dort 3-geschossige Gebäude wollte. Ein normaler Bebauungsplan gibt eben nur Maximalwerte vor oder bei der Dachneigung Spannen, also zB 30-38° und untersagt i.d.R. spezielle Dachformen oder Nutzungsarten.
Ganz zum Verwunderung des Bauamtes konnte man ihm den Bau nicht verweigern, da er sich an die Grenzen gehalten hatte.

Einen Fall mit Bungalow im Sheridan-Park in Augsburg-Pfersee kenne ich persönlich - der Bauherr ist einer meiner besten Schulfreunde. Er ist ist aber kein Unternehmer und es ist auch kein Betriebsgebäude. Und der Fall ist auch schon 15 Jahre her denke ich.

Er hatte einfach ein Grundstück von der Stadt gekauft und mit einem Architekten ein Einfamilienhaus geplant. Der Architekt hat sich während der Planung mit dem Bauamt beraten - da hiess es noch: "Bungalow? Kein Problem".

Plötzlich wurde ihm und seiner Frau die Genehmigung versagt weil das Haus "nicht ins Ensemble passt". Die Leiterin dort hatte wohl ästhetische Ansprüche, die aber nirgendwo verbindlich fixiert waren. Es gab einige Ortstermine mit Schulterzucken auf allen Seiten - aber am Ende hat er sich durchgesetzt.
Wenn Du mich fragst sieht das Haus dort wirklich deplatziert aus, ich hätte da wohl auch eher so eine dem Stile Mies van der Rohes nachgeäffte Wohnschachtel mit Dachterrasse reingstellt.

Aber er hat nur ein Kind und eine riesige Modellbahnanlage - die hat im grossen Keller super Platz und er braucht nach eigenen Angaben kein zweites Geschoss.
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich und Schlampigkeit bei den Ämtern setzt dem dann keine Grenze. Die Geschichte geht noch weiter - aber das ist eher was für ein persönliches Gespräch beim Bier und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.

amateur 17.04.2023 12:16

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2273490)
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich und Schlampigkeit bei den Ämtern setzt dem dann keine Grenze. Die Geschichte geht noch weiter - aber das ist eher was für ein persönliches Gespräch beim Bier und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.

Vielleicht war Dein Bekannter aber auch naiv und der Architekt nur mittelmäßig. Kann ja auch sein, oder?

Wenn es keinen Bebauungsplan gibt, dann plant man eben ein, dass es bis zum bewilligten Bauantrag Unsicherheit gibt. Und die kann man selbst minimieren, wenn man sich wirklich an die Nachbarbebauungen anpasst. Und alles andere ist eben ein Risiko.

Stephan

steve.hatton 17.04.2023 15:04

Wenn es keinen B-Plan gibt, ja, dann gilt §34, also "Nachbarschaftsbebauung".

Wenn aber ein rechtskräftiger B-Plan vorliegt ist das Baurecht sofern man sich an die Vorgaben hält nicht zu verweigern!
Es gelten die hierin beschriebenen Grenzen (bitte nicht nur den Plan sondern auch den Textteil beachten!!!) , mit einigen Befreiungsmöglichkeiten (i.d.R. kostenpflichtig) - aber das sind keine Mindestmaße, sondern Maximalangaben - also geringeres oder kleineres Bauvolumen scheint für Behörden nicht "vorstellbar"...

@ Klaus - ich kenne ihn persönlich nicht, das Thema wurde mir in einem Architektengespräch zugetragen, deshalb die "Ungenauigkeiten"

turboengine 18.04.2023 09:45

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2273548)
Vielleicht war Dein Bekannter aber auch naiv und der Architekt nur mittelmäßig. Kann ja auch sein, oder?

Nein, das schließe ich aus. Ich kenne ihn seit über 40 Jahren und wir treffen uns regelmässig. Ich habe das Projekt in der Planungsphase miterlebt. Die Naivität war da zu 100% auf Behördenseite.

turboengine 18.04.2023 12:28

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2273566)
@ Klaus - ich kenne ihn persönlich nicht, das Thema wurde mir in einem Architektengespräch zugetragen, deshalb die "Ungenauigkeiten"

Da bin ich mir nicht sicher - in Augsburg ist er durchaus prominent. Den Namen wirst du Du sicher kennen. Aber weitere Internas gerne bilateral.

turboengine 26.04.2023 13:16

Nach den Gaspiplines ist nun die Offshore-Windenergie ins Fadenkreuz des russischen Geheimdiestes geraten. Russland nutzt Forschungsschiff offenbar zum Ausspionieren von Windparks, Seekabeln und anderer Infrastruktur der nordischen Staaten.

Zitat:

Im Fall eines Konflikts mit dem Westen wisse Russland, wie sich die dänische Gesellschaft paralysieren lasse, zitierte der dänische Sender DK einen Mitarbeiter des dänischen Inlandsnachrichtendienstes PET. Ein norwegischer Geheimdienstler äußerte sich ebenfalls alarmiert.
https://www.spiegel.de/ausland/russl...0-1314e758f491

Nur einseitig auf Windenergie zu setzten wird sich auch hier rächen. Man wird wouhl erheblichen Aufwand in die Sicherung (Sabotageprävention, Marine) stecken müssen.

steve.hatton 26.04.2023 14:35

Ich denke mal, dass die gesamte Energie-Infrastruktur potenziell gefährdet ist!

Auf ein Erzeugungsweg zu setzen muss wohl grundsätzlich nicht unbedingt eine gute Entscheidung sein.

turboengine 26.04.2023 19:55

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2274174)
Auf ein Erzeugungsweg zu setzen muss wohl grundsätzlich nicht unbedingt eine gute Entscheidung sein.

Wenn Energie sehr knapp ist reicht schon eine kleinere Störung um das Europäische Energiesystem schachmatt zu setzten. Das ganze hat auch eine militärische Dimension wie wir von den Angriffen der Russen auf Kraftwerke und Umspannwerke in der Ukraine wissen.

Und es gibt mehr und mehr Indizien dafür, dass die Russen selbst Nordstream 1 und 2 gesprengt haben. Genug und resilient erzeugbare Energie ist eine wichtige Verteidigung gegen Aggressoren.

steve.hatton 26.04.2023 20:39

Ob es in Zukunft noch "territoriale" Kriege gibt, wird man sehen, wenn dann wohl aber immer im ZUsammenhang mit Zugang zu Wasser und Energie.

turboengine 26.04.2023 20:59

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2274207)
Ob es in Zukunft noch "territoriale" Kriege gibt, wird man sehen

Das ist mit Verlaub Global-2000 Kitsch. Was China und Nordkorea veranstaltet hat nix mit Wasser oder Klima zu tun. Der Krieg im Sudan, in Syrien und in Jemen auch nicht.

steve.hatton 27.04.2023 16:04

Mal schauen wie lange noch.

turboengine 27.04.2023 16:21

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2274250)
Mal schauen wie lange noch.

Willkommen in der historischen Geisterbahn der Öko-Apokalyptik:

Apokalypse 1: Der Wald stirbt
Die Forststatistik belegt, dass selbst in der Zeit der grössten Waldsterbenspanik die Waldfläche insgesamt nicht schrumpfte, sondern wuchs.

Apokalypse 2: Die Rohstoffe gehen aus
Das Ende aller Ressourcen ist ein Klassiker unter den Endzeitprognosen, den bereits Thomas Malthus (1766 bis 1834), der Urvater der Öko-Apokalyptik, ausgemalt hatte. Bisher kam es immer anders.

Apokalypse 3: Die Bevölkerungsexplosion führt zu globaler Hungersnot
Bevölkerungswissenschaftler rechnen heute damit, dass um das Jahr 2050 bei einer Weltbevölkerung von etwa zehn Milliarden oder leicht darunter das Wachstum der Menschheit beendet sein wird.

Apokalypse 4: Es sterben Hunderttausende Tierarten aus
Die Weltnaturschutzunion (IUCN) gibt an, dass 80 Säugetier- und 190 Vogelarten seit dem Jahr 1500 durch den Einfluss des Menschen ausgestorben sind. Die meisten davon im 19. Jahrhundert.

Apokalypse 5: Die Umweltverschmutzung nimmt immer weiter zu
Bei wachsendem Wohlstand gewinnt auch der Schutz von Umwelt und Natur überall an Bedeutung.

Apokalypse 6: Die Klimakatastrophe
«Ein leitender Umweltbeamter der UN sagt, bis zum Jahr 2000 würden durch den steigenden Meeresspiegel ganze Nationen von der Erde verschwinden, wenn der Trend zur globalen Erwärmung nicht umgekehrt wird.»
«Associated Press», 30.06.1989
Doch auch für grüne Mahnungen gilt der Grundsatz, der – selbst das weiss man nicht genau – entweder von Niels Bohr, Mark Twain oder Karl Valentin stammt: «Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.»

steve.hatton 27.04.2023 16:34

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2274252)
Willkommen in der historischen Geisterbahn der Öko-Apokalyptik:

Apokalypse 1: Der Wald stirbt
Die Forststatistik belegt, dass selbst in der Zeit der grössten Waldsterbenspanik die Waldfläche insgesamt nicht schrumpfte, sondern wuchs.

Apokalypse 2: Die Rohstoffe gehen aus
Das Ende aller Ressourcen ist ein Klassiker unter den Endzeitprognosen, den bereits Thomas Malthus (1766 bis 1834), der Urvater der Öko-Apokalyptik, ausgemalt hatte. Bisher kam es immer anders.

Apokalypse 3: Die Bevölkerungsexplosion führt zu globaler Hungersnot
Bevölkerungswissenschaftler rechnen heute damit, dass um das Jahr 2050 bei einer Weltbevölkerung von etwa zehn Milliarden oder leicht darunter das Wachstum der Menschheit beendet sein wird.

Apokalypse 4: Es sterben Hunderttausende Tierarten aus
Die Weltnaturschutzunion (IUCN) gibt an, dass 80 Säugetier- und 190 Vogelarten seit dem Jahr 1500 durch den Einfluss des Menschen ausgestorben sind. Die meisten davon im 19. Jahrhundert.

Apokalypse 5: Die Umweltverschmutzung nimmt immer weiter zu
Bei wachsendem Wohlstand gewinnt auch der Schutz von Umwelt und Natur überall an Bedeutung.

Apokalypse 6: Die Klimakatastrophe
«Ein leitender Umweltbeamter der UN sagt, bis zum Jahr 2000 würden durch den steigenden Meeresspiegel ganze Nationen von der Erde verschwinden, wenn der Trend zur globalen Erwärmung nicht umgekehrt wird.»
«Associated Press», 30.06.1989
Doch auch für grüne Mahnungen gilt der Grundsatz, der – selbst das weiss man nicht genau – entweder von Niels Bohr, Mark Twain oder Karl Valentin stammt: «Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.»

@1: Das sieht nicht jeder so:
"Noch im Herbst 2019 galten nach Schätzungen des BMEL rund 180.000 Hektar Wald als zerstört - aufgrund neuester Daten aus den Bundesländern korrigiert das Haus von Julia Klöckner (CDU) die Schadensfläche nun auf 245.000 Hektar nach oben. 160 Millionen Kubikmeter Schadholz seien angefallen.
Besonders stark betroffen sind Nordrhein-Westfalen (68.000 Hektar), Thüringen (rund 30.000 Hektar), Niedersachsen (26.280 Hektar) sowie Hessen (26.100 Hektar)"
https://www.spiegel.de/wissenschaft/...c-1268ce0c8fc1

@2 Rostoff-Knappheit ist auch eine Folge der Preisentwicklungen, die teils dramatisch sind. Wenn der Rohstoff nicht mehr bezahlbar ist, hilft es nichts, wenn er noch "theoretisch" verfügbar ist. Abgesehen davon sind weder bei den Unfällen der Exxon Valdes und Deepwater Horizon um nur mal zwie zu nennen, die Schäden bisheute nicht beseitigt!
https://www.spiegel.de/thema/exxon_valdez/

@3 Naja Über 800 Millionen Menschen leiden weltweit unter chronischem Hunger.
https://www.aktion-deutschland-hilft...nger-weltweit/

@4 Als Amerika grad mal "entdeckt war" afaik 1492, hatte man schon 8 Jahre später fundierte Zahlen über die dort beheimateten Lebewesen !

@ 5: Grandios: Der Mensch beginnt zu begreifen, dass zwar die Welt nicht untergehen wird wie kürzlich ein exponierter Politiker zurecht betonte - aber die Bewohnbarkeit für den Menschen kann sich in einigen Regionen drastisch verschlechtern!
Da hilft es ungemein wenn der Umweltschutz nur "an Bedeutung" gewinnt

@ Sich beim Klima um ein paar Jahre zu verschätzen ist wohl kein Beinbruch. Wie sien die aktuellen Temperaturen in Spanien und die Dürre, der Po ist weit weg von den bekannten Überschwemmungen aus den Don Camillo & Beppone - Filmen und hier in Deutschland berichtet z.B ein Dipl. Geologe in meiner Verwandschaft, dass bei Bodenproben bis 1,5m "alles knochentrocken" sei.
Zudem kennt niemand die Kipp-Punkte des Klimas, da ist die Forschung leider nicht so weit wie wir es gerne hätten, versiegt der Golfstrom bei 0.5° höherer Wassertemperatur im Nordatlantik oder erst bei 1,5° ? Die Heftigkeit der Wirbelstürme nimmt zu Yosemitee ist gesperrt, Kalifornien pendelt permanent zwischen Feuer und Überschwemmungen, in der Antarktis brechen ganze Eisfelder weg und die Nord-West-Passage wird wohl bald schiffbar sein...wenn das alles "nichts" ist?

turboengine 28.04.2023 07:15

Zitat:

Russisches Schiff kurz vor Nord-Stream-Explosion nahe Tatort
https://www.spiegel.de/ausland/nord-...7-6e831338d788

Bei Seekabeln und Trafostationen können die Russen genau dieselbe Methode verwenden:
Auf Vorrat verminen und dann sprengen. Das wird eine regelmässige Inspektion durch Tauchroboter und ein etwas selbstbewussteres Auftreten gegenüber den Russen nötig machen. Und die NATO sollte sich überlegen ob auch Anschläge auf wichtige Infrastruktur in der Nordsee den Bündnisfall auslöst.

steve.hatton 28.04.2023 14:16

Das kommt zu allem noch dazu!
(siehe Ergänzungen zu Deinen Apokalyptica-AntiThesen).

Wir werden Infrastruktur in Zukunft wohl sichern müssen - all das ist nicht lustig, wenngleich wir hier in EU insbesondere DACH noch relativ gut gebettet sind.

Wenn wir nun noch lernen mit Energie, Resourcen und Nahrungsmitteln sorgsam und verantwortungsvoll umzugehen....

Und nein, ich bin kein Apokalyptiker, aber ich mache mir schon Sorgen, selbst wenn mich die größten Auswirkungen des unbekümmerten Handlungsweisen der "Industriellen Revoluzer" der letzten 200 Jahre kaum mehr treffen werden.
Ich glaube schon noch ein paar mal z.B. in Amstersdam Urlaub machen zu können ohne nasse Füße zu bekommen, aber hätte ich Kinder oder gar Enkel, wäre meine Perspektive für die weniger unbekümmert.

turboengine 04.05.2023 16:34

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2269608)
Das ist sehr lobenswert- denn hier in der Schweiz zeigen sich schon erste Probleme mit der dezentralen Stromerzeugung. Die Netzkapazitäten auf der Niederspannungseben reichen nicht aus.

Und jetzt auch in Deutschland auf der Verbrauchsseite.

Zitat:

Stromnetze zu schwach – Vonovia kann Wärmepumpen nicht in Betrieb nehmen

Ein Grund sei, dass wegen fehlenden Netzausbaus nicht genügend Strom zur Verfügung stehe, sagte Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch am Donnerstag. Rund 70 installierte Geräte seien noch nicht angeschlossen, sagte eine Firmensprecherin. In welchen Städten die Probleme vorliegen, erläuterte er nicht.
https://www.welt.de/wirtschaft/artic...men.html<br />

Aber vielleicht weiss ja der findige Staatssekretär Graichen, der für das ganze Schlamassel verantwortlich ist, ja Rat. Wie man hört, soll es ja an der Anzahl der ihm nahestehenden Mitarbeitern nicht scheitern.

steve.hatton 04.05.2023 22:18

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2274882)
Und jetzt auch in Deutschland auf der Verbrauchsseite.



https://www.welt.de/wirtschaft/artic...men.html<br />

Aber vielleicht weiss ja der findige Staatssekretär Graichen, der für das ganze Schlamassel verantwortlich ist, ja Rat. Wie man hört, soll es ja an der Anzahl der ihm nahestehenden Mitarbeitern nicht scheitern.

Warum ist jetzt Graichen für den "fehlenden Netzausbau" verantwortlich?

Dat Ei 04.05.2023 23:13

Moin, moin,

nun, wer eine zwanghafte Elektrifizierung der Wärmegewinnung beschließt, obwohl absehbar die Kapazitäten nicht reichen, betreibt eine seltsame Form von Realpolitik.


Dat Ei

twolf 05.05.2023 07:51

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2274203)
Wenn Energie sehr knapp ist reicht schon eine kleinere Störung um das Europäische Energiesystem schachmatt zu setzten. Das ganze hat auch eine militärische Dimension wie wir von den Angriffen der Russen auf Kraftwerke und Umspannwerke in der Ukraine wissen.

Und es gibt mehr und mehr Indizien dafür, dass die Russen selbst Nordstream 1 und 2 gesprengt haben. Genug und resilient erzeugbare Energie ist eine wichtige Verteidigung gegen Aggressoren.

Am besten mit Kernkraft? Da ja dezentral und Keine Gefahr, Da ja die sichersten Kernkraftwerke der Welt. ( Im Kriegsfall? )
Vorsicht Satire

twolf 05.05.2023 07:58

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 2274907)
Moin, moin,

nun, wer eine zwanghafte Elektrifizierung der Wärmegewinnung beschließt, obwohl absehbar die Kapazitäten nicht reichen, betreibt eine seltsame Form von Realpolitik.


Dat Ei

Wer die Energiewende Verschleppt und Verhindert, und jetzt die Fehlende Infrastruktur Beklagt, Hat aber auch nicht in der realen Welt Gehandelt.

Die Merkel Zeiten haben ihre Spuren Hinterlassen, Marode Infrastruktur wo man Hinschaut, Glasfaserausbau, Stromnetz, Atomkraft Laufzeitverlängerung, Schiene, Brücken, Edv Ausstattung Schulen, Energiewirtschaft, Bundeswehr.......... eine Endlose Liste.:twisted:

Dat Ei 05.05.2023 08:10

Moin, moin,

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 2274917)
Wer die Energiewende Verschleppt und Verhindert, und jetzt die Fehlende Infrastruktur Beklagt, Hat aber auch nicht in der realen Welt Gehandelt.

alle in einen Sack...

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 2274917)
Die Merkel Zeiten haben ihre Spuren Hinterlassen, Marode Infrastruktur wo man Hinschaut, Glasfaserausbau, Stromnetz, Atomkraft Laufzeitverlängerung, Schiene, Brücken, Edv Ausstattung Schulen, Energiewirtschaft, Bundeswehr.......... eine Endlose Liste.:twisted:

Nun, einige der Punkte liegen übrigens in der Zuständigkeit der Länder bzw. der Privatwirtschaft, nicht des Bundes. Und ich sehe auch nicht, dass es in der Post-Merkel-Zeit irgendwie besser wird. Anspruch bzw. gesetzliche Regelungen und Realität laufen immer weiter auseinander...


Dat Ei

peter2tria 05.05.2023 08:15

@vorletzter Beitrag ;)
Das eine hat doch mit dem anderen nix zu tun.
Die jetzige Regierung muss sich mit dem Statusquo beschäftigen und kann doch nicht Dinge beschließen, die garnicht umsetzbar sind - auch wenn diese einiges verschlafen hat (ist auch meine Meinung).

turboengine 05.05.2023 12:52

Zitat:

Zitat von peter2tria (Beitrag 2274920)
kann doch nicht Dinge beschließen, die garnicht umsetzbar sind

Sie können schon - siehst Du ja. Wichtig ist dann einfach festzustellen, wer schuld ist.
Sie übliche Liste ist ist ja oben schon zitiert worden. Wer's am Schluss bezahlt ist sowieso klar.

Das ganze geht langsam in Richtung der Ideen von Mao. Das utopische, die Wirklichkeit ignorierende Wunschdenken, Verwaltungswirrwarr, übertriebene Erfolgsmeldungen und der Abzug vieler landwirtschaftlicher Arbeiter in die Industrie überforderten das Land, das 1959 unter einer katastrophalen Hungersnot zu kollabieren drohte.

Dazu noch solche Aktionen wie die "Ausrottung der vier Plagen" und ähnlicher Quatsch.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ausrot...er_vier_Plagen

Die Ähnlichkeit zur Energiewende is frappant. Die Kernkraftwerke sind die neuen Spatzen.

Bei Mao folgte einfach eine Säuberungswelle auf die nächste bis die Kritiker verstummt waren.

twolf 05.05.2023 13:37

Zitat:

Zitat von peter2tria (Beitrag 2274920)
@vorletzter Beitrag ;)
Das eine hat doch mit dem anderen nix zu tun.
Die jetzige Regierung muss sich mit dem Statusquo beschäftigen und kann doch nicht Dinge beschließen, die garnicht umsetzbar sind - auch wenn diese einiges verschlafen hat (ist auch meine Meinung).

Denkfehler, Die Regierung setzt die Rahmenbediengungen,
Strom Erzeugung aus Klima Freundlichen Quellen Fördern.
Strom Erzeugung aus Klima Schädlichen Quellen Erschweren.

Mittel der Wahl, Steuern ( Steuer Erleichtungen, Steuern Erhöhung, regeln und Fördern ).

Und der Markt Regelt über Nachfrage und Preis das Angebot.

Unmöglich? Naa klar sind die Umsetzbar, Naa klar kostet das Geld, Naa klar ist das Unbequem, Naa klar kostet Infrastruktur Geld.

Aber bei allen, wo sind die Alternativen ? Atomstrom? Alles so lassen wie es ist?
12 Jahre den Versuch alles so zu Belassen ist genau Heute das Problem.

Wir Reden seit Jahrzehnten das der Individual Verkehr Eingeschränkt werden muss, Das die Bahn Ausgebaut und Gefördert werden soll.
Aus der Kohle Ausstieg kommen soll. Die Umweltzerstörung und Zersiedelung der Landschaft begrenzt werden soll?

Alles Ausgehebelt, Mit schönen Worten immer wieder Angekündigt.

Weiter, immer weiter, immer schneller........................ Und wo hat es uns denn Hingebracht?

Jetzt ist die Zeit der Söders, Merz, Der Angstmacher, Weltuntergang Propheten, Der Trumps, Putins, Jinpings ............. Lügen, Manipulatoren , Täuschen.......... Weiter , Weiter .

frame 05.05.2023 14:10

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 2274917)
Die Merkel Zeiten haben ihre Spuren Hinterlassen, Marode Infrastruktur wo man Hinschaut, Glasfaserausbau, Stromnetz, Atomkraft Laufzeitverlängerung, Schiene, Brücken, Edv Ausstattung Schulen, Energiewirtschaft, Bundeswehr.......... eine Endlose Liste.:twisted:

Das ist alles richtig, aber bei Licht besehen hat die böse Regierung Merkel damit eine Menge Geld NICHT ausgegeben und trotzdem ein ordentliches Defizit behalten.

Da man Geld üblicherweise nur einmal ausgeben kann - wo hätte man denn eigentlich einsparen sollen um die Dinge die du hier richtig nennst zu finanzieren? Die Frage gilt auch heute, wo der Staat trotz Rekordsteuereinnahmen und den zweithöchsten Abzügen der Welt nicht mit dem Geld auskommt. Wo würdest du sparen? Und bitte jetzt nicht wieder die ominöse Reichensteuer, egal wie man die skalieren würde wären die Einnahmen nur Symbolik.

Dat Ei 05.05.2023 14:17

Moin, moin,

wer ist eigentlich dieses "wir", von dem Du sprichst, Christian? Rot-Grün hatten wir bereits von 1998 bis 2005 in Berlin. Von Dezember 1999 bis April 2009 war Hartmut Mehdorn Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, eine Zeit, die eher eine dunkle für das Unternehmen war. In die Zeit fiel in Berlin auch die Entscheidung pro S21. Und warum sehen wir seit so vielen Jahren bei jedem Bahnprojekt (Ertüchtigung, Ausbau und Neubau) so viel Widerstand gegen das ökologische Verkehrsmittel?

Rahmenbedingungen zu setzen, ist das eine. Nur müssen sie realistisch (umsetzbar) sein, und dürfen nicht das Kind mit dem Bade auskippen. Binnen weniger Jahre Kohle, Atom und Gas als Energiequelle abzumoderieren, aber gleichzeitig den Bedarf an elektrischer Energie durch Themen wie E-Mobilität, Wärmepumpen oder Verbote und Strafzahlungen für Industrie anzukurbeln, wird nicht funktionieren. Die Transformation, ihre Geschwindigkeit und ihre Machbarkeit ist der Schlüssel zum Erfolg, nicht der reine Wille.


Dat Ei


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