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steve.hatton 19.11.2016 12:29

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1868536)
Moin, moin,

es ist ja nicht so, als würde es nicht umgekehrt genauso PR und Lobbyismus geben.

..

Wohl war...es ist eine riesige Aufgabe, die nicht in 2-3 Jahren realisiert werden kann, wenn man sich aber nur das Wachstum bei den Tesla-Superchargern ansieht - vor drei 3 Jahren 3 in GB heute extrem viele. Auch die Deutshclandkarte sieht nun nicht mehr so verwaist aus.

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1868536)
...
Das Thema Ladesäulen ist ein ganz konkretes Problem und bei weitem noch nicht gelöst. Aspekte wie Tanken auf der Autobahn (Tankstellendichte, Platz, Kapazitäten), Tanken von Laternenparkern, Umrüstung von öffentlichen wie privaten Parkhäusern, Stromgewinnung und Stromspeicherung etc. pp. zeigen, dass die E-Frage nicht nur bzgl. der Reichweite der Fahrzeuge sehr problematisch ist. Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre, wenn die Mehrheit der Verbrenner kurzfristig auf E-Mobilität umrüsten würde. Die wirtschaftlichen Folgen wären nicht absehbar, weil die Mobilität, die wir heute in der Wirtschaft, aber auch Arbeitswelt benötigt, stark eingeschränkt wäre...

Das Thema der Ladesäulen wäre weitaus geringer, wenn man sich wie bei der 220V udn 380V Steckdose auf einen Standard einigen könnte, aber jeder will sein Süppchen kochen - was anfangs die Verhinderungspolitik der Autoindustrie war, wird nun zum hausgemachten Problem...

Und, keine Angst, die Vorurteile sind groß genug, um einen "Komplettumstieg" einer ganzen Nation oder auch nur einer Generation, scheint kaum zu kommen.
Allerdings Car-Sharing in Städten mit E-Autos etc pp...viele einzelne Bausteine könnten da ein großes Ganzes ergeben.
Zumindest anfangs in den Städten.
Dort wo jede 4. Laterne als Ladestation dienen könnte, aber die Kennzeichnung nicht erlaubt ist ?!?
Ebenso die übertriebenen Branschhutzvorschriften bei Parkplätzen/Parkhäusern...wieso benötige ich einen separaten Stromanschluss für die E-Ladestationen und kann nicht den Hausanschluss einer Wohnanlge nutzen/evtl erweitern....ist das vielleicht auch ein Ergebnis "guter" Lobbyarbeit ?

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1868536)
... weil die Mobilität, die wir heute in der Wirtschaft, aber auch Arbeitswelt benötigt, stark eingeschränkt wäre.

Es geht auch nicht um alle Bereiche, aber Post, Lieferverkehr, Stadtbusse (mit Oberleitungen!), es gibt genügend Bereiche wo der Verbrenner unsinnig ist.

Zudem könnte ein Preiswerterer ÖPNV in den Städten (m.E. idealerweise kostenlos!) viel Individual-Verkehr von der Straße bringen.

Vielleicht müssen wir uns auch darauf einstellen, dass der grenzenlose Individualverkehr bald Geschichte ist, weil umwelttechnisch unbezahlber!

Ich sehe hier täglich tonnenweise Elternfahrzeuge die jeweils ein Kind vor dem Kindergarten ausspucken...vor viewlen Jahre sammelte meine Schwägerin noch mit ihrem Käfer gleich 3-4 (oder 5) Nachbarskinder ein und brachte sie zusammen mit den eigenen zum Kindergarten - warum funktioniert sowas heute nicht mehr ?

lampenschirm 19.11.2016 13:21

in den letzten 60 jahren sind wir sowas von mobilitäts verwöhnt geworden....:roll:......

und, eine Postkutsche konnten sich seinerzeit glaub nur gut betuchte leisten...

Dat Ei 19.11.2016 13:44

Moin, moin,

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1868553)
Wohl war...es ist eine riesige Aufgabe, die nicht in 2-3 Jahren realisiert werden kann, wenn man sich aber nur das Wachstum bei den Tesla-Superchargern ansieht - vor drei 3 Jahren 3 in GB heute extrem viele. Auch die Deutshclandkarte sieht nun nicht mehr so verwaist aus.

sorry, aber was sind denn bei Dir extrem viele?!?

Siemens, ein Konzern der dem Thema Elektrizität sicherlich sehr aufgeschlossen gegenübersteht, hat am Standort Erlangen 19 E-Tanksäulen auf den 3.800 eigenen Parkplätzen aufgestellt.

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1868553)
Das Thema der Ladesäulen wäre weitaus geringer, wenn man sich wie bei der 220V udn 380V Steckdose auf einen Standard einigen könnte, aber jeder will sein Süppchen kochen - was anfangs die Verhinderungspolitik der Autoindustrie war, wird nun zum hausgemachten Problem...

Vielleicht ist ja auch der komplette Wechsel des Akkus on the fly die bessere Alternative zum verbauten Akku, den man selber laden muss? Ohne Standardisierung wird es das Thema E-Mobilität sehr, sehr schwer haben - in Deutschland und in Europa, denn der Verkehr hört nicht an den Grenzen auf.

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1868553)
Allerdings Car-Sharing in Städten mit E-Autos etc pp...viele einzelne Bausteine könnten da ein großes Ganzes ergeben.
Zumindest anfangs in den Städten.

Die Intermodalität im Verkehr ist ein Schlüssel zur Bewältigung der Verkehrsprobleme.

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1868553)
Dort wo jede 4. Laterne als Ladestation dienen könnte, aber die Kennzeichnung nicht erlaubt ist ?!?

Nachdem Du in Straßen i.d.R. weniger Laternen als Laternenparker hast, kannst Du Dir ja ausmalen, welche Abdeckung Du mit jeder 4. Laterne erreichst. Und die Kommunen sollen dann auch die Laternentankstellen betreiben?

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1868553)
Ebenso die übertriebenen Branschhutzvorschriften bei Parkplätzen/Parkhäusern...wieso benötige ich einen separaten Stromanschluss für die E-Ladestationen und kann nicht den Hausanschluss einer Wohnanlge nutzen/evtl erweitern....ist das vielleicht auch ein Ergebnis "guter" Lobbyarbeit ?

Nein, sicherlich kein Ergebnis von guter Lobbyarbeit, sondern schlicht das Ergebnis der Eigentümerversammlung und der Anfrage an die eigene, beauftragte Parkhausverwaltung. Der Tesla-Akku hat eine Kapazität von 85kWh. Bei gut 130 Stellplätzen kannst Du Dir ausrechnen, welche Versorgung Du da benötigst, und dass die nicht der normalen Elektrifizierung eines Parkhauses entspricht, das sonst nur elektrische Toröffner und Beleuchtung besitzt.

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1868553)
Es geht auch nicht um alle Bereiche, aber Post, Lieferverkehr, Stadtbusse (mit Oberleitungen!), es gibt genügend Bereiche wo der Verbrenner unsinnig ist.

Da bin ich bei Dir. Das ist ein guter Umfeld, um nachhaltig anzufangen und nur geringe Nachteile durch die mangelnde Reichweite zu haben. (Nur am Rande: man kennt aber auch die Diskussionen, die es rund um den Englischen Garten gibt, wo man den heute verkehrenden Bus durch eine abgaslose Tram ersetzen wollte/will.)

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1868553)
Zudem könnte ein Preiswerterer ÖPNV in den Städten (m.E. idealerweise kostenlos!) viel Individual-Verkehr von der Straße bringen.

Der von wem bezahlt wird? Der ÖPNV ist bereits heute hochgradig subventioniert und nicht kostendeckend.

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1868553)
Vielleicht müssen wir uns auch darauf einstellen, dass der grenzenlose Individualverkehr bald Geschichte ist, weil umwelttechnisch unbezahlber!

Ich fürchte, das Rad der Zeit dreht niemand mehr zurück. Es ist Teil unseres Freiheitsbegriffes.

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1868553)
Ich sehe hier täglich tonnenweise Elternfahrzeuge die jeweils ein Kind vor dem Kindergarten ausspucken...vor viewlen Jahre sammelte meine Schwägerin noch mit ihrem Käfer gleich 3-4 (oder 5) Nachbarskinder ein und brachte sie zusammen mit den eigenen zum Kindergarten - warum funktioniert sowas heute nicht mehr ?

Es gibt dazu erschreckende Statistiken, wie hoch der Anteil Kinder war, der 1970 per Auto zur Schule gebracht wurde, und wie hoch heute der Anteil ist. Der Wahnsinn!!!


Dat Ei

Dat Ei 19.11.2016 13:56

Moin, moin,

Zitat:

Zitat von meshua (Beitrag 1868547)
Nimm es bitte nicht allzu persönlich, aber diese Aussage könnte glatt von einem deutschen Premium-Autobauer stammen: Änderungen sind Böse! Daher lassen wir alles erstmal so, wie es ist! Wer so denkt, wird von vorrausschauenderen/innovativeren Unternehmen/Ländern überrollt - ohne Rücksicht.

ich nehme es überhaupt nicht persönlich, weil es vollkommen daneben ist. Wer mich privat und meinen beruflichen Hintergrund kennt, wird sicherlich schmunzeln müssen.

Zitat:

Zitat von meshua (Beitrag 1868547)
Ich bin viel in Asien unterwegs:

Fein, da kenne ich auch ein paar Ecken. Dann weißt Du auch, dass die in großen Teilen noch ganz andere Probleme haben.

Zitat:

Zitat von meshua (Beitrag 1868547)
Man muss schon bereit sein und umdenken wollen,...

Da mach Dir mal keine Sorgen!

Zitat:

Zitat von meshua (Beitrag 1868547)
...dann kann man es in 5-10 Jahren locker schaffen, was andere Länder heute schon vollbracht haben.

Siehst Du und genau in dem Punkt gehen wir in der Meinung auseinander. Schau Dir mal an, welche Fahrzeuge in welchem Zustand heute unter dem Deckmäntelchen der EU über unsere Straßen und Autobahnen rollen und uns mit Waren zu versorgen, unsere Waren zu exportieren oder uns als Transitland zu nutzen. Allein ein Durchsetzen unserer TÜV-Verordnungen und Sicherheitsstandards würde die prognostizierten 5-10 Jahre benötigen. In dem Umfeld ist ein Systemwechsel in dem Zeitrahmen nicht realistisch.

Zitat:

Zitat von meshua (Beitrag 1868547)
Mit kaputtgesparter öffentlicher Infrastruktur ist es hingegen kein Wunder, daß sich in Deutschland kaum etwas verändert...

Sicherlich ein ganz übles Thema unserer Tage. Ich würde mir aus mehreren Gründen wünschen, dass es anders wäre.


Dat Ei

deranonyme 19.11.2016 18:09

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1868568)
Es gibt dazu erschreckende Statistiken, wie hoch der Anteil Kinder war, der 1970 per Auto zur Schule gebracht wurde, und wie hoch heute der Anteil ist. Der Wahnsinn!!!

Ich bin zu meiner Kinderzeit zu Fuß in die Schule gegangen und wurde mit den Rad oder Bus in den Kindergarten gebracht. Heute fahren kaum genug Busse und bis zum Kindergarten für unsere Tochter waren es 6 Kilometer. Aber wenigstens auf dem Weg zur 55 km entfernten Arbeitsstelle. Mit den Bus hätte ich dorthin 1,75 Stunden gebraucht. Um zur Bahn zu kommen 10 Minuten Bus zur Bahn 45 Minuten Bahnfahrt und dann nochmal 20 Minuten Bus bis zur Arbeit. Wobei aber zur benötigten Zeit oft keine Busse fahren (Schichtdienst). Zentralisierung der Arbeit hat ihren Preis. Nicht alle können im Nahbereich wohnen und der ÖPNV ist wenn überhaupt auf Masse abgestimmt.
Die Schule erreichen die meisten Kinder heute mit dem Schulbus. Dafür kann man auf dem Land locker eine Stunde und mehr brauchen um dorthin zu kommen.
Zentralisierung von Arbeit und Bildung erhöht die Wege und nicht jeder ist bereit dafür in ein Wohngetto zu ziehen. Verwaiste Dörfer sehen auch Sch...e aus.
Als gehobener Politiker mit Zweitwohnung nahe der parlamentarischen Arbeitsstelle kann ich auch schön über Möglichkeiten der Verkehrspolitik reden. Aber als Mittelschichtler kann ich solche Pläne oft nicht bezahlen.
Ich hasse dieses ganze Gerede inzwischen, so dass ich bei fast allen Diskussionen wegschalte weil die meisten Volksvertreter so realitätsfern diskutieren das mir das kalte K.....n kommt. Sorry das musste jetzt mal raus.
Ich fahre übrigen einen Seat mit 150 PS Turbo ohne Direkteinspritzung mit Umbau auf Autogas. Über Land bin ich bei ca, 9,8 Liter Autobahn bei 150 bei ca. 13 Litern Gas. Damit kann ich gut leben. Was im Falle einer Neubedarfs kommt werde ich sehen. Strom wäre schön, wenn es bezahlbar wäre und Reichweite hätte.
Wenn ich mit meiner Tochter zu Turnieren fahre sind wir öfter zwischen 400 und 600 Km pro strecke mit einem vollbesetzten Auto unterwegs. Die Kosten kann sich jeder ausrechnen. Rechnet das jetzt mal in Bahnfahrkarten um..... Ich möchte meiner Tochter ihr Hobby gerne weiter ermöglichen. ÖPNV statt Individualverkehr ist sicher kein Beitrag dazu.:shock:
Und damit bin ich aus der Diskussion auch schon wieder raus.

steve.hatton 19.11.2016 18:46

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1868568)
Moin, moin,
sorry, aber was sind denn bei Dir extrem viele?!?
...
Siemens, ein Konzern der dem Thema Elektrizität sicherlich sehr aufgeschlossen gegenübersteht, hat am Standort Erlangen 19 E-Tanksäulen auf den 3.800 eigenen Parkplätzen aufgestellt.
...
Vielleicht ist ja auch der komplette Wechsel des Akkus on the fly die bessere Alternative zum verbauten Akku, den man selber laden muss? Ohne Standardisierung wird es das Thema E-Mobilität sehr, sehr schwer haben - in Deutschland und in Europa, denn der Verkehr hört nicht an den Grenzen auf.
...
Die Intermodalität im Verkehr ist ein Schlüssel zur Bewältigung der Verkehrsprobleme.
...
Nachdem Du in Straßen i.d.R. weniger Laternen als Laternenparker hast, kannst Du Dir ja ausmalen, welche Abdeckung Du mit jeder 4. Laterne erreichst. Und die Kommunen sollen dann auch die Laternentankstellen betreiben?
...
Nein, sicherlich kein Ergebnis von guter Lobbyarbeit, sondern schlicht das Ergebnis der Eigentümerversammlung und der Anfrage an die eigene, beauftragte Parkhausverwaltung. Der Tesla-Akku hat eine Kapazität von 85kWh. Bei gut 130 Stellplätzen kannst Du Dir ausrechnen,...

Da bin ich bei Dir. Das ist ein guter Umfeld, um nachhaltig anzufangen und nur geringe Nachteile durch die mangelnde Reichweite zu haben. (Nur am Rande: man kennt aber auch die Diskussionen, die es rund um den Englischen Garten gibt, wo man den heute verkehrenden Bus durch eine abgaslose Tram ersetzen wollte/will.)
...
Der von wem bezahlt wird? Der ÖPNV ist bereits heute hochgradig subventioniert und nicht kostendeckend.
...
Ich fürchte, das Rad der Zeit dreht niemand mehr zurück. Es ist Teil unseres Freiheitsbegriffes.



Es gibt dazu erschreckende Statistiken, wie hoch der Anteil Kinder war, der 1970 per Auto zur Schule gebracht wurde, und wie hoch heute der Anteil ist. Der Wahnsinn!!!


Dat Ei

Im Vergleich zu einer sind viele schon extrem viele - und wir reden hier nur von einem Hersteller der dies alleine durchzieht.

https://www.tesla.com/de_DE/findus#/...r,&name=london

Klar sind die ÖPNVs defizitär - dann halt gleich gratis und die Kfz Steuern dafür verwenden.... Geld ist genug da! Sicher besser einzusetzen, als den Flugverkehr mit weiteren +200Mio zu subventionieren.

Klar wäre der Tauschakku wohl das bessere System für die die weite Distanzen schaffen müssen....aber schau mal nach betterplace, die hatten das schon längst nur die Industire arbeitet dagegen - jeder will sein Süppchen kochen.

Die Laternenproblematik ist klar, aber dennoch gibt es ein Berliner Startup, welches ein Kabel entwickelt hat in welchem ein Prozessor verbaut ist, der den Verbrauch gleich dem Verbraucher zuordnet und dessen Stromrechnung belastet...alles wird gut - wenn man will:-)

Die Kapazitäten die man benötigt ist nicht gleich 100% der Stellplätze mal 85kwh sondern nur einen Teil davon. Auch der E-Markt muss sich entwickeln. Das ist ja gerade das was ich an der Diskussion zT so bemängele, dass man immer schwarz7weiss argumentiert. Wer soll 80 Mio Autos laden - bis dahin ist so ein langer weg, dass eine Rechnung mit 10 oder 20% der TG-Stellplätze schonmal ein enormer Schritt wäre. Aktuell stehen die 4 in Fuggerstraße 18 /Augsburg befindlichen E-Plätze zumeist leer - es benötigt einfach Zeit und Tesla schein der einzige bisher gewesen zu sein, der zuert mal ein paaar dann witgehend Flächendecken beaut, um stromed durchs Land zu kommen.

Natürlich gibt es aktuell nicht die Infrastruktur - aber die hatte Berta Benz auch nicht, sie musste in die Apotheke zum tanken - nur mal so als kleine Erinnerung.

Dat Ei 19.11.2016 19:35

Moin Steve,

schau Dir bitte mal an, welche Größe der ÖPNV-Topf hat. Es hilft auch nicht, einfach Geld in den ÖPNV zu pumpen, denn die Kapazitäten lassen sich nicht linear mit dem Geldeinsatz steigern. Du kennst doch die Münchner Situation aus eigener Erfahrung.

Bei dem privaten Parkhaus zeigt sich m.E. sehr gut die Krux. Welche 10-20% der Stellplätze in Privatbesitz willst Du elektrifizieren? Wieoft willst Du in Zukunft das Parkhaus erneut ertüchtigen? Wer trägt die Kosten und insbesondere die Allgemein- und Basiskosten jeder Baumaßnahme?

In Zeiten von Benz verhieß der zügige und damals noch sehr einfache Aufbau der Infrastruktur wirtschaftlichen Aufschwung, ein schnelleres Leben und die Bewältigung größerer Strecken. Heute haben wir viel zu verlieren, viel zu verteidigen und mit immer komplizierteren Verfahren und immer höheren Kosten bei dem Bau von Infrastruktur zu kämpfen.


Dat Ei

RoDiAVision 19.11.2016 21:33

Kam eben im Radio,
VW Vorstand Müller meint das auf der einen Seite viele Deutsche grün handeln und denken,
aber bei der E-Mobilität haben wir Verbraucher spitze Finger.
Am Angebot von E-Autos würde es nicht mangeln :?

VW-Chef Müller: Deutsche bei E-Mobilität inkonsequent


Solange VW kleinstes E-Auto, der E-Up, sage und schreibe ab 26.900,- € kostet (mit Kaufakku), zuzüglich Überführung wohlgemerkt :shock:
kann ich sehr wohl verstehen das die E-Autos von VW nicht sonderlich gefragt sind.

Zum Vergleich, der Verbrenner ist ab 9.975,-€ erhältlich.
In welcher Welt leben eigentlich manche Manager :zuck:

Ein Kaufakku mit 24,0 kWh kostet bei Nissan rund 6000,-€ Aufpreis gegenüber dem Mietakku,
der Akku des E-Up verfügt über 18,7 kWh.
Wo bitteschön bleiben die restlichen <10.000,-€ Mehrpreis gegenüber dem Up mit Verbrenner???

Der E-Up wäre in der Tat was für mich, aber nicht bei den Preisen.

Ich bin mit meinem Twizy nun schon 15.000km gefahren, seit Juni 2015.
Klar vergleiche ich Äpfel mit Birnen,
aber ich wollte nicht mehr länger warten um möglichst Umweltfreundlich unterwegs sein zu können
und da kam halt nur der Twizy für mich in Frage.
Das er mal für mich so alltagstauglich sein würde, hätte ich vor rund 1,5 Jahren auch nicht gedacht.

Wen´s interessiert, hier gibt es eine gute Liste der in Deutschland erhältlichen E-Autos:
http://www.goingelectric.de/elektroautos/

Porty 19.11.2016 23:55

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1868570)


Fein, da kenne ich auch ein paar Ecken. Dann weißt Du auch, dass die in großen Teilen noch ganz andere Probleme haben.


Ich war vor eineinhalb Jahren 2 Wochen in Seoul. Dort habe ich zum ersten Mal einen wirklich funktionierenden öffentlichen Nahverkehr erlebt.
Dort findet man sich sogar als Europäer, der weder die Sprache spricht, noch die Schrift lesen kann problemlos zurecht......:top:
Mein Sohn war jetzt 2 Wochen in Tokyo, und hat von dort das Gleiche berichtet. Besonders fasziniert war er von der sehr sauberen Luft in Tokyo. Er lebt in Stuttgart......

Was mich zur Zeit total nervt, sind die Muttis, die einem mit kaum freigekratzten Scheiben erst die Vorfaht nehmen, um dann 500 m weiter mit ihren dicken SUV in der 2. Reihe haltend ihren Rotzlöffel an der Wirtschaftsschule (ab 7. Klasse) abzusetzen.
Zu Fuß gibt es eine Abkürzung....... :twisted:

Giovanni 20.11.2016 01:16

Zitat:

Zitat von meshua (Beitrag 1868544)
Die rollenden Panzer sind entstanden, weil einerseits "die Anderen" auch immer Größer & Schwerer bauen (E~1/2*m] und andererseits die Geschwindigkeiten zugenommen haben. Es wäre so einfach, wenn der Gesetzgeber die Höchstgeschwindigkeiten auf 110...130 km/h festsetzt (E~v²). Das funktioniert speziell in DE aber wegen der "Lobbyhuren" und Stammtischbrüder (Unwählbarkeit!) nicht. Also werden weiter 2,5t Panzer gebaut und durch die Gegend gerollt, anstatt die Probleme an der Wurzel anzugehen.

Die meisten "Panzer" sind in unserer Gegend aber eher Panzerchen, nämlich Klein- bis Mittelklassewagen, selten über 2 l Hubraum.

Dass auch nach wie vor viele große "Panzer" (SUVs mit wie du schreibst 2,5 t) herumfahren, hat weniger mit Sicherheit und hoher Geschwindigkeit* zu tun als mit einer Modewelle, die wohl eher über den großen Teich geschwappt als hier entstanden ist.

Wir wohnen in einer kleinen Straße in der Ortsmitte, in der auch Kinder spielen. Hier donnert öfter einer mit seinem Ford F150 Pickup durch. Das Ding ist zwar schon von weitem hörbar, so dass man rechtzeitig die Kinder und Hühner von der Straße holen kann, aber wehe man vergisst das ... es packt mich das kalte Grausen, wenn ich die hohe Front dieses Monstrums auf mich zurollen sehe. Es ist für den Fahrer nicht möglich, ein spielendes Kind vor dem Kühlergrill überhaupt zu sehen. So was kauft keiner hier wegen der Sicherheit, sondern für sein Ego. Gleiches gilt - in abgemilderter Form - auch für die ganzen Touaregs, Cayennes und vergleichbare Geräte anderer Marken.

Zitat:

Zitat von meshua (Beitrag 1868547)
Ich bin viel in Asien unterwegs:
  • da ist Elektromobilität seit ein paar Jahren beim kleinen Mann angekommen: der fährt einen flotten Elektroroller - ganz selbstverständlich. In DE in der Stadt: Fehlanzeige.
  • Sehr viele Taxis, manche schon +20 Jahre alt, fahren in Städten mit Gas (LPG) - in DE: Fehlanzeige - stattdessen Diesel.
  • Öffentliche Busse verwenden AdBlue (z.B. der Enviro500). In DE: Fehlanzeige: Wieder fast nur Diesel pur.

Zweitakt-Roller sollten einfach nicht mehr neu zugelassen werden und Viertakter nur noch mit Kat. Dann werden E-Roller gleich attraktiver. Ich kann auch nur den Kopf schütteln, wenn ich mal wieder in der Stadt hinter so einem im Wortsinn atemberaubenden Stinker unterwegs bin und es z.B. mit China vergleiche, wo E-Roller sehr viel verbreiteter sind (in anderen asiatischen Ländern vmtl. noch mehr, da war ich aber noch nicht).
Immerhin fahren in unserer Gegend neuerdings ein paar E-Linienbusse.

* trotzdem bin ich auch für eine vernünftige Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen.


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