Anmelden

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SSS bei Mitziehern ausschalten oder anlassen


cdan
29.10.2010, 23:39
Das wir den SSS bei Aufnahmen mit Stativ ausschalten ist inzwischen gängige Praxis. Wie sieht es aber bei Mitziehern aus? Hat das Abschalten des SSS eine positive Auswirkung auf das Ergebnis oder schaltet man ihn besser aus?

binbald
29.10.2010, 23:53
Da beim Mitzieher eine gleichförmige Bewegung stattfindet, sollte der SSS keine Auswirkungen haben - zumindest nach meinem theoretischen Veständnis. Praktisch habe ich da auch noch nichts feststellen können; aber das liegt vielleicht auch daran, dass ich Mitzieher sowieso nicht gut genug kann, als dass man da etwas erkennen könnte... :oops:

der_knipser
30.10.2010, 00:06
Der SSS kann den Sensor ziemlich weit bewegen, so dass man keine Kontrolle über randnahe Motivteile hat. Deshalb würde ich ihn zumindest bei formatfüllenden Motiven lieber ausschalten.

Anaxaboras
30.10.2010, 00:09
Ich lasse den SteadyShot auch bei Mitziehern immer angeschaltet. Die Gyrosensoren reagieren ja nur auf Beschleunigung, nicht auf Bewegung.

Martin

Goran40
30.10.2010, 06:31
Ich schalte den SSS beim Mitziehen grundsätzlich aus.
Bei kurzen Verschlußzeiten sowieso und bei etwas Längeren seh ich durch die "Mitziehbewegung" keinen Sinn ihn an zu lassen.
Gruß Frank

looser
30.10.2010, 07:03
Ich lasse den SteadyShot auch bei Mitziehern immer angeschaltet. Die Gyrosensoren reagieren ja nur auf Beschleunigung, nicht auf Bewegung.

Martin
Hallo Martin,

Würde er dann nicht erst recht helfen. Ich beschleunige und ziehe dann mit. Das bedeutet der Mitzieher wird nicht ausgeregelt. Aber wenn ich beim ziehen hoch und runter zittere regelt er nach. Zumindest nach Deiner Theorie :?:

MFG Michael

aidualk
30.10.2010, 07:29
Ich schalte den SSS beim Mitziehen grundsätzlich aus.
Bei kurzen Verschlußzeiten sowieso und bei etwas Längeren seh ich durch die "Mitziehbewegung" keinen Sinn ihn an zu lassen.


Mache ich ganz genauso, zumal ich bei Mitziehern mit längerer Zeit die Kamera auf einem Einbein habe.

hpike
30.10.2010, 07:59
Ich lasse ihn an und mir hilft es . Allerdings kann ich auch nicht sagen wie es ohne gewesen wäre . Ich glaube aber das ich es ohne nicht so hinbekommen hätte . Allerdings ist es wirklich nur Glaube und durch nichts bestätigt .

Ich verlinke mal ein Beispielbild . Verlinken deshalb , weil ich nicht weiß ob es dem TO Recht ist hier ein Bild direkt einzubinden .

http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=106811&mode=search&

boo70200
30.10.2010, 08:59
Wow, F10 bei so ner kleinen Ente? ;-)

Hmm, ist das ein gäniger Tip, den SSS bei kurzen Verschlußzeiten auszumachen? Ich dachte das macht nur bei Langzeitbelichtungen auf dem Stativ?

hpike
30.10.2010, 09:07
Na ja das war eigentlich nicht so gewollt ;) Die Einstellungen waren drin , die Ente kam und es war keine Zeit mehr groß was zu ändern :lol: Kamera hochreißen , mitziehen und losballern :lol: Das Ergebnis hat mich selber etwas überrascht . Vor allem wegen der Verschlusszeit ;) Ich hab das selber erst zu Hause bemerkt was ich da eingestellt hatte :?

Joshi_H
30.10.2010, 14:53
Hallo,

ich persönlich halte SSS und OS für ziemlich geniale Erfindungen und nutze sie immer dann, wenn ich sie brauche. Aber normalerweise halte ich mich an die Regel: Belichtungszeit = 1 / Brennweite. Somit ist SSS oder OS bei mir die meiste Zeit aus.

Grüße,

Jörg

hpike
31.10.2010, 10:20
Hat den der cdan dazu keine Meinung ? Wundert mich ein wenig das er den Thread hier eröffnet und dann selber nix mehr dazu schreibt :?

Anaxaboras
31.10.2010, 11:15
Ich habe hier gerade einmal zwei weitere Beiträge gelesen, die sich mit der Frage von Christian beschäftigen:


Würde er dann nicht erst recht helfen. Ich beschleunige und ziehe dann mit. Das bedeutet der Mitzieher wird nicht ausgeregelt. Aber wenn ich beim ziehen hoch und runter zittere regelt er nach. Zumindest nach Deiner Theorie :?:

So ist es. Auf gleichmäßige Bewegungen reagiert der SS nicht, nur auf Bewegungsänderung, also Beschleunigung.
Einige Stabilisatorsysteme kennen zwei Modi: Einen, in dem vertikale wie horizontale Beschleunigung ausgeglichen wird und einen zweiten, der nur vertikale Beschleunigung ausgleicht (wobei davon ausgegangen wird, dass in horizontale Richtung mitgezogen wird). Der SteadyShot kennt diese Unterscheidung nicht. Sony empfiehlt bei Mitziehern den SS anzulassen.

zumal ich bei Mitziehern mit längerer Zeit die Kamera auf einem Einbein habe.
Auch auf einem Einbein ist die Kamera nicht derart ruhig, dass der SS bei langen Verschlusszeiten "rückkoppeln" könnte und damit nicht mehr richtig funktioniert. Deshalb schalte ich den SS wirklich nur aus, wenn die Kamera bombenfest auf einem Dreibein steht.

Interessant finde ich, wie dieser Thread mit nur wenigen Postings vom eigentlichen Thema wegkommt. Da wundert es mich gar nicht, wenn der TO sich nicht mehr weiter zum äußert. Dies ist ein schönes Beispiel:

Aber normalerweise halte ich mich an die Regel: Belichtungszeit = 1 / Brennweite. Somit ist SSS oder OS bei mir die meiste Zeit aus.


Wie willst du denn bei z. B. 300 mm Brennweite getreu deiner Regel mit 1/300s Belichtungszeit noch vernünftige Mitzieher hinbekommen? Gar nicht davon zu reden, dass in vielen Situationen eine verwacklungssichere Verschlusszeit nur noch durch Erhöhung der ISO-Empfindlichkeit zu erreichen ist. Dieser Aspekt wiederum gibt jetzt die Möglichkeit, auch in diesem Thread in extensio das Lieblingsthema des SonyUserforums zu diskutieren: Das Rauschverhalten der AXXX (mit Stativ und ohne :mrgreen:).

Martin

hpike
31.10.2010, 11:22
Wie willst du denn bei z. B. 300 mm Brennweite getreu deiner Regel mit 1/300s Belichtungszeit noch vernünftige Mitzieher hinbekommen?

Du bist also wenn ich das richtig verstehe der Meinung , das sowas nur mit kürzeren Zeiten möglich ist ?

konzertpix.de
31.10.2010, 11:27
??? Guido, lies doch bitte Martins Einwurf nochmals durch. Ich kürze kurz zusammen, was du zitiert hast:

Wie willst du denn ... mit 1/300s Belichtungszeit noch vernünftige Mitzieher hinbekommen?

Oder beziehst du dich trotz des Zitats auf eine andere Aussage ?

hpike
31.10.2010, 11:32
Ja sorry , hat etwas gedauert :oops: Zeitumstellung ?? ;)

Joshi_H
31.10.2010, 12:00
Wie willst du denn bei z. B. 300 mm Brennweite getreu deiner Regel mit 1/300s Belichtungszeit noch vernünftige Mitzieher hinbekommen?

Martin, das ist ja garnicht meine Regel, sondern eine Regel, die wohl älter ist als ich selber. Außerdem hat der TO die Mitzieher nicht auf eine Brennweite eingeschränkt - diese Einschränkung kam von Dir.

Grüße,

Jörg

Anaxaboras
31.10.2010, 12:26
Martin, das ist ja garnicht meine Regel, sondern eine Regel, die wohl älter ist als ich selber. Außerdem hat der TO die Mitzieher nicht auf eine Brennweite eingeschränkt - diese Einschränkung kam von Dir.

Grüße,

Jörg

Na dann mach mal Mitzieher bei 20 Millimeter Brennweite (bezogen auf KB) - ich bin schon sehr auf das Ergebnis gespannt :cool:. Wobei natürlich getreu der angestaubten Regel "Verschlusszeit = 1/Brennweite" wenigstens eine "verwacklsungsfreie" Belichtungszeit garantiert ist.

Mitzieher entstehen gemeinhin bei langen Brennweiten. Etwa im Motorsport, wo man ja einen ordentlichen Abstand zur Piste hat. Oder beim Pferderennen, auch da kann man sich ja nicht mitten aufs Geläuf stellen.

Bei Mitziehern ist "Verschlusszeit = 1/Brennweite" völliger Käse. Da kommt ein Tele auf die Kamera und alles auf ein Einbein. Und da gehört der SS eingeschaltet Die Verschlusszeit wird dann so gewählt, dass sich der gewünschte "Hintergrundverwischeffekt" einstellt, so wie hier:

1372/Mitzieher_01.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=57540)
Mitzieher

Martin

konzertpix.de
31.10.2010, 12:42
Martin, das ist halt alles wie so oft das übliche: eine Frage von Theorie und Praxis.

Jemand, der die Theorie verstanden hat und in jedem Fall sein Verständnis der Theorie in der Praxis anwendet, muß nicht unbedingt immer auch das erwünschte fertige Bild erhalten. Dazu braucht es noch den dritten Aspekt, der zunächst einfach mal fehlt: die Erfahrung und der Instinkt für die jeweilige Situation ;)

cdan
31.10.2010, 12:42
Hat den der cdan dazu keine Meinung ? Wundert mich ein wenig das er den Thread hier eröffnet und dann selber nix mehr dazu schreibt :?

Hat er, aber er hat auch mal Wochenende und eine Familie.

hpike
31.10.2010, 12:50
Hat er, aber er hat auch mal Wochenende und eine Familie.

Ich hab das aus zwei Gründen gefragt ;)

Der erste Grund war der , das ich dich gestern einige Male online gesehen habe und der zweite Grund war der , das ich in das Thema wieder etwas Bewegung bringen wollte weil ich es für sehr interessant halte .

Also nix für ungut ;)

cdan
31.10.2010, 13:43
Ich weiß wirklich nicht, was hier richtig und was falsch ist. Bei neueren stabilisierten Objektiven braucht man beispielsweise die Bildstabilisierung nicht mehr auszuschalten, bei älteren dagegen schon. So glaube ich schon, dass der SSS sich negativ auf die Schärfe auswirkt. Das ist aber fundiertes Unwissen.

Anaxaboras
31.10.2010, 14:41
Bei neueren stabilisierten Objektiven braucht man beispielsweise die Bildstabilisierung nicht mehr auszuschalten, bei älteren dagegen schon.

Christian, welches Objektiv für das A-Bajonett ist stabilisiert :zuck:? (Ich glaube, es gibt ein einziges von Sigma).

Martin

cdan
31.10.2010, 16:44
Das ich nicht von Sony Objektiven spreche sollte doch klar sein. :)

erwinkfoto
31.10.2010, 17:15
(...)
Das ist aber fundiertes Unwissen.

Wie das Meiste in Internet ;):cool:.

LG

Anaxaboras
31.10.2010, 22:49
Das wir den SSS bei Aufnahmen mit Stativ ausschalten ist inzwischen gängige Praxis. Wie sieht es aber bei Mitziehern aus? Hat das Abschalten des SSS eine positive Auswirkung auf das Ergebnis oder schaltet man ihn besser aus?

SSS steht für SuperSteadShot, wie Sony den Sensor-basierten Bildstabi früher genannt hat. Daher ist mir das:

Das ich nicht von Sony Objektiven spreche sollte doch klar sein. :)

nicht wirklich klar gewesen :roll: (jetzt schon).

Wie gesagt: Bei Objektiv-basierten Bildstabis gibt es manchmal einen speziellen "Mitzieher-Modus". Wie das Canon-Linsen (und bei welchen) so ist, weiß ich nicht.

Eine wissenschaftlich fundierte Untersuchung zu dem Thema kann ich auch nicht bieten. Nur meine Erfahrung, dass der Bildstabi bei Mitziehern nützlich sein kann.

Martin

hanito
31.10.2010, 22:55
Das ich nicht von Sony Objektiven spreche sollte doch klar sein. :)

Wovon sprechen wir dann hauptsächlich hier? Dachte es geht um die Objektive an Sony Kameras.
Ich habe SSM immer an, ob Freihand oder Einbein wenn ich mit Tele fotografiere.
So wie hier zum Beispiel http://www.bahnsport-oldies.de/methanolpixel_off/index.php?showimage=53
oder
http://www.bahnsport-oldies.de/methanolpixel_off/index.php?showimage=143

binbald
31.10.2010, 23:21
Ich habe SSM immer an, ob Freihand oder Einbein wenn ich mit Tele fotografiere.
Das ist aber nicht immer sinnvoll. Hatten wir oder das mi-fo nicht einmal einen Thread, wo wir ziemlich lange darüber diskutiert hatten (ausgehend von offiziellen Statements), dass die Erschütterungsfrequenzen auf einem Stativ andere sind als aus der Hand und der SSS aber auf letztere hin optimiert sei und deswegen bei den ersteren nicht so effektiv arbeiten würde?!?

Naja, für die Mitzieher bleibt sich das gleich. Wie ich oben schon geschrieben habe, hast Du da ja eine gleichförmige Bewegung und somit wirkt er sich hier nicht negativ aus; der eingeschaltete SSS gleicht aber schon noch die Verwacklungen in der anderen Achse aus, insofern bist Du da auf der richtigen Seite, wenn Du ihn anlässt.

hanito
31.10.2010, 23:28
Das ist aber nicht immer sinnvoll. Hatten wir oder das mi-fo nicht einmal einen Thread, wo wir ziemlich lange darüber diskutiert hatten (ausgehend von offiziellen Statements), dass die Erschütterungsfrequenzen auf einem Stativ andere sind als aus der Hand und der SSS aber auf letztere hin optimiert sei und deswegen bei den ersteren nicht so effektiv arbeiten würde?!?


Ok, ich rede hier vom Einbein. Stativ habe ich keines und kann dazu nix sagen.

cdan
31.10.2010, 23:44
Wovon sprechen wir dann hauptsächlich hier? Dachte es geht um die Objektive an Sony Kameras.

Wenn du Post #1 und die Überschrift liest, dann wird das doch klar. Es geht natürlich um den SSS bei Mitziehern.

Jens N.
01.11.2010, 02:14
Christian, wieso probierst du es nicht einfach aus? IMO ist das ein etwas subjektives Thema, bei dem es kein richtig oder falsch gibt (sieht man schon an den Diskussionen zu Brennweite und Belichtungszeit - ohne die Entfernung zum Motiv und dessen Geschwindigkeit zu berücksichtigen kann jede Pauschalaussage dazu nur falsch sein, dazu gleich mehr). Ich habe eine Zeit lang viele Mitzieher gemacht (in letzter Zeit hat es sich leider nicht mehr ergeben) und kann mich erinnern, daß ich mal mit und mal ohne Stabi besser zurecht kam. Das Gleiche gilt auch für's Einbein usw. Ich denke das muß jeder für sich und auch die jeweilige Situation selbst herausfinden, die Erfahrungen anderer können da höchstens Anhaltspunkte sein.

Na dann mach mal Mitzieher bei 20 Millimeter Brennweite (bezogen auf KB) - ich bin schon sehr auf das Ergebnis gespannt :cool:.

Verstehe ich nicht ganz. Wenn sich das Motiv nah an dir vorbei bewegt, was soll dann an so einer Brennweite so ungewöhnlich sein? Man denke z.B. an Fahrradrennen, Laufveranstaltungen... Wer bei Mitziehern nur an Motorsport, Teleobjektive und große Abstände denkt, denkt IMO zu eindimensional.

Wobei natürlich getreu der angestaubten Regel "Verschlusszeit = 1/Brennweite" wenigstens eine "verwacklsungsfreie" Belichtungszeit garantiert ist.

Die ist mitnichten garantiert, denn diese (wieso eigentlich angestaubte? Sieht man die Brennweite hier eher als Bildwinkel, also dem Aufnahmeformat angepasst, hat sie nach wie vor ihre Berechtigung) Regel ist eben keine Garantie, sondern eine Faustregel, ein Anhaltspunkt, mehr nicht. Weder garantiert dir das Einhalten dieser Regel eine verwacklungsfreie Aufnahme (da es immer noch vom Fotografen abhängt - manche schaffen es auch bei Einhaltung dieser Regel nicht, jedes Bild "garantiert" scharf zu bekommen, das ist dann einfach eine Frage der Halte- und Auslösetechnik oder Konstitution - mit einem sehr schweren Objektiv wird es z.B. zunehmend unwahrscheinlicher, ebenso mit immer kürzerer Brennweite, wobei eine andere Faustregel bekanntlich ergänzt, daß man auch bei kurzen Brennweiten freihand möglichst unter 1/30 bleiben sollte), noch muß eine Aufnahme, bei der man sich nicht an diese Regel hält, zwangsläufig verwackelt sein. Und für Mitzieher gelten ohnehin ganz andere Regeln, wenn sich da überhaupt welche aufstellen lassen.

Mitzieher entstehen gemeinhin bei langen Brennweiten.

Nicht unbedingt, siehe oben. Ich habe meine meisten Mitzieher z.B. mit unter 100mm Brennweite gemacht und ich kann mir gut einige Situationen vorstellen, bei denen regelmäßig mit eher kurzen Brennweiten mitgezogen wird (ein paar Beispiele nannte ich bereits).

Etwa im Motorsport, wo man ja einen ordentlichen Abstand zur Piste hat.

Bei großen Veranstaltungen mag das so sein, aber bei kleineren Rennveranstaltungen nicht unbedingt. Die Veranstaltungen, auf denen ich mich so bewegt habe, hatten z.B. teilweise keine 5m Abstand zur Strecke. Oder man denke an Rallys, wo man die Fahrzeuge (zumindest bei regionalen Veranstaltungen) auch heute als Zuschauer an der Strecke noch fast berühren kann. Und auch (oder gerade) in so einer Situation können Mitzieher ihren Reiz haben.

Oder beim Pferderennen, auch da kann man sich ja nicht mitten aufs Geläuf stellen.

Auch wieder eine Frage der Veranstaltungsgröße denke ich. Beim Springreiten oder ähnlichem, wo man auch mal mitziehen kann, hast du auch nicht zwingend große Abstände. Pferderennen ist nicht immer nur Galopprennbahn, genauso, wie Motorsport nicht immer Formel 1 oder DTM ist.

Bei Mitziehern ist "Verschlusszeit = 1/Brennweite" völliger Käse. Da kommt ein Tele auf die Kamera und alles auf ein Einbein.

So pauschal sind alle drei Punkte falsch. Weder muß die Anwendung der Faustregel beim Mitziehen "Käse" sein (bei sehr schnellen Motiven wie Flugzeugen, Dragstern... oder kurzem Absand zum Motiv kann der Kehrwert der Brennweite sogar schon zu lang sein, bzw. kommt man auch mit dem Kehrwert zu guten Mitzieheffekten), noch werden bei Mitziehern immer Teleobjektive oder Einbeinstative verwendet. Letztere fand ich z.B. oft eher hinderlich, selbst im Telebereich.

Und da gehört der SS eingeschaltet

Nein, das muß jeder für sich und für die jeweilige Situation selbst herausfinden.

Die Verschlusszeit wird dann so gewählt, dass sich der gewünschte "Hintergrundverwischeffekt" einstellt, so wie hier:

1372/Mitzieher_01.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=57540)
Mitzieher

Das ist EIN Beispiel wie man es machen kann, aber deswegen muß man nicht alle Mitzieher genau so machen. Mal will man mehr Dynamik, was dann zu Lasten der Motivschärfe gehen kann (abhängig auch von den Fähigkeiten des Fotografen) und mal möchte man es sich vielleicht etwas einfacher machen, bzw. eine möglichst gute Schärfe auf dem Hauptmotiv und wählt eine kürzere Zeit, wodurch das Bild dann aber evtl. weniger dynamisch wirkt. Das ist a) eine Frage der Fähigkeiten des Fotografen, aber auch b) eine Frage des Geschmacks. Mir gefallen z.B. Mitzieher, bei denen das Hauptmotiv so scharf wie möglich ist und das möglichst komplett. Letzteres ist bei deinem Beispiel z.B. nicht der Fall, was aber natürlich auch am Winkel zum Motiv liegt (ähnlich bei meinem BMW an der Front). Um das zu erreichen, nehme ich es -sicherlich auch mangels besserem Können- dann auch mal in Kauf, daß das Bild etwas weniger dynamisch wirkt. Wieder andere mögen Mitzieher, die du und ich vielleicht einfach nur als "unscharf" bezeichnen würden, die aber vielleicht trotzdem durch den Eindruck der Dynamik beeindrucken. Für letzteres habe ich hier jetzt kein Beispiel parat, aber ein paar Mitzieher der ersten Kategorie habe ich hier auch in der Galerie (leider ohne EXIFs, die müsste ich nochmal raussuchen wenn gewünscht):

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/852/BR4.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=30736)

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/852/3_2.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=38716)

Das sind Beispiele von kleineren, regionalen Motorsportveranstaltungen, bei denen der Abstand zur Strecke schonmal recht kurz sein kann (was die Sache nicht unbedingt einfacher macht). Entsprechend reichen da dann auch mal mittlere Brennweiten. Ein Einbein habe ich bei den Bildern auch nicht verwendet - das Einbein begrenzt nunmal einen Freiheitsgrad, was gerade beim Mitziehen auch mal hinderlich sein kann.

Zurück zu deinem Bild: wäre der Wagen doppelt so schnell gewesen, wäre die verwendete Belichtungszeit vielleicht schon zu schwierig gewesen und wäre er nur halb so schnell gewesen, würde die Dynamik fehlen. Ähnliches kann man zum Abstand sagen (näher dran, weiter weg). Eine Faustregel ist da kaum aufzustellen.

Joshi_H
01.11.2010, 08:02
Jens, danke für das Abwägen von Pro und Contra. :top:

Grüße,

Jörg

hanito
01.11.2010, 11:25
Ein Einbein habe ich bei den Bildern auch nicht verwendet - das Einbein begrenzt nunmal einen Freiheitsgrad, was gerade beim Mitziehen auch mal hinderlich sein kann.


Da hast Du recht. Die meisten meiner Fotos mache ich Freihand, man hat viel mehr Möglichkeiten.