Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wer kennt diese Spinne? (Ingo kannte sie: Dornfinger)
Körper und Kopf sind zusammen schätzungsweise 5 mm lang.
1015/Spinne_20101006_205552_DSLR-A100_DSC00553c.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=113407)
Viele Grüße
Bernd
P.S.: Dank Ingo und spinnen-forum.de weiß ich jetzt, dass es sich um ein weibliches Jungtier eines Dornfingers (Cheiracanthium spec.) handelt.
baerlichkeit
08.10.2010, 18:49
Körper und Kopf sind zusammen schätzungsweise 5 mm lang.
1015/Spinne_20101006_205552_DSLR-A100_DSC00553c.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=113407)
Viele Grüße
Bernd
Nicht persönlich, soviel ist sicher :mrgreen:
Nicht persönlich, soviel ist sicher :mrgreen:
Mir würde es schon reichen, wenn jemand jemanden kennt, der jemanden kennt, der den Familiennamen weiß. ;)
ingoKober
08.10.2010, 21:42
Nun ja, schwer in der Perspektive und bei der juvenilen Gröe. Aber da sich sonst keiner meldet: ich glaube, Du hast da in der Tat einen Dornfinger (@ Dana: Hier gibts mal nen deutschen Namen) erwischt. Ich schätze mal Cheiracanthium mildei.
Also eine unserer wenigen richtig giftigen Spinnenarten!
Aber ohne Gewähr...ich habe da ein paar Unsicherheiten bei dem Foto.
Viele Grüße
Ingo
baerlichkeit
08.10.2010, 21:46
wie giftig ist denn giftig in Deutschland Ingo?
ingoKober
08.10.2010, 22:06
Aus: http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/68913
Der Biss selbst und die anschließenden klinischen Symptome werden in der Literatur sehr unterschiedlich beschrieben, da offenbar häufig Vergiftungen ohne ausreichende Sicherheit dem Ammen-Dornfinger zugeschrieben wurden.[34][35] Gesicherte Ammen-Dornfingerbisse werden gelegentlich kaum wahrgenommen, meist aber als ähnlich schmerzhaft wie ein Wespen- oder Bienenstich empfunden. Fast immer stellt sich an der Bissstelle nach einigen Minuten ein brennender Schmerz ein. Diese Schmerzen dehnen sich dann innerhalb von Minuten oder einigen Stunden auf die gesamte gebissene Gliedmaße aus. Bei Bissen in die Finger treten fast immer Schmerzen und Druckempfindlichkeit in den Lymphknoten der Achselhöhlen auf. Selten sind schwerere Verläufe mit Schüttelfrost, Schwindel, Erbrechen, leichtem Fieber oder Kreislaufversagen. Nach 24 bis 30 Stunden sind die Symptome meist vollständig abgeklungen. Berichte über dauerhaftere Schädigungen oder gar Todesfälle gibt es nicht. Bisse bei Kindern und empfindlicheren Erwachsenen sollten ärztlich beobachtet, aber nur symptomatisch behandelt werden.
Die in der Literatur häufig zu findende Feststellung, dass Bisse des Ammen-Dornfingers auch kleinflächige Nekrosen verursachen, ist so pauschal offenbar falsch. Eine kritische Auswertung aller publizierten Cheiracanthium-Vergiftungen ergab nur in einem Fall eine sicher durch einen Ammen-Dornfinger verursachte, bohnengroße Nekrose an der Bissstelle. Weder in Europa, noch in Amerika oder Australien konnten darüber hinaus weitere Nekrosen durch Ammen-Dornfingerbisse oder Bisse andere Arten der Gattung Cheiracanthium nachgewiesen werden.
Eigenerlebnis: Sehr schmerzhaft, erst zwar nur wie Bienenstich, dann folgte aber ein "Nachbrenner" und der zog rasant (von wegen Minuten oder Stunden) bis unter die Achsel. Nach zwei Stunden hatte ich aber schon keine permanenten Symptome mehr. Der Biss selber schwoll nicht an, man sah gar nichts. Die Lymphknoten in der Achsel blieben aber geschwollen und waren gut drei Tage lang sehr druckschmerzempfindlich.
War ein grosses Weibchen von C. punctorium, das ich zum Fotografieren in Position setzen wollte.
Jahre später hat mich nochmal eine gebissen, das bleib aber ohne jede Folge. Wahrscheinlich kam die aber gar nicht durch die Haut.
Viele Grüße
Ingo
Hallo Ingo,
Danke schonmal! Ich denke, Cheiracanthium mildei könnte eventuell richtig sein.
Hier mal eine noch leicht andere Perspektive:
1015/Spinne_2_20101006_205411_DSLR-A100_DSC00551c.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=113588)
Bilder aus einer anderen Perspektive habe ich leider nicht, da ich das Tier kurz danach nach draußen geschickt habe.
Gruß
Bernd
P.S.: Mein Wohnort wirbt u.a. mit einem Satz von Kaiser Josef II: „Hier fängt Deutschland an, Italien zu werden.“
Das scheint ja mittlerweile auch die Tierwelt so zu sehen, wenn ich z.B. an die Südlichen Eischenschrecken bei uns denke.
ingoKober
11.10.2010, 11:41
Hi Bernd,
sieht mir nach wie vor so aus. Dornfinger sehr sicher, mildei wahrscheinlich.
Bei Heidelberg gibt es reichlich Dornfinger, hier in Groß-Gerau zumindest stellenweise, also sollten sie auch in Weinheim vorkommen.
Viele Grüße
Ingo
Danke nochmals Ingo!
Das Vorkommen bei uns wollte ich nicht anzweifeln. Ich finde es nur interessant, wie viele Arten mittlerweile aus südlichen Ländern bei uns eingewandert sind - sei es selbsständig oder eingeschleppt.
Hier noch ein 100%-Ausschnitt aus dem ersten Bild:
1015/Spinne_1_Ausschnitt_20101006_205552_DSLR-A100_DSC00553c.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=113604)
Gruß
Bernd
So, ich habe jetzt auch mal auf spinnen-forum.de nachgefragt ob dort jemand die genaue Art bestimmen kann.
Ingos Aussage zweifelte ich natürlich nicht an. Seiner Antwort ist demnach (fast) nichts mehr hinzuzufügen. Die genaue Art lässt sich aufgrund des Fotos nicht bestimmen und es handelt sich wohl um ein weibliches Jungtier der Gattung Dornfinger (Cheiracanthium).
Viele Grüße
Bernd