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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Farbmanagement - Wechseln der Farbräume


blue_moon
28.09.2010, 07:08
Hallo,

bisher habe ich meine Bilder fast ausschließlich in Adobe-RGB bearbeitet und drucken lassen. Nun habe ich aber auch eine Druckerei die nur Bilder in s-RGB akzeptieren, weshalb ich meine Bilder in diesen Farbraum konvertieren muss. Angefangen habe ich damit in Photoshop meinen Bildern einfach per "Profil zuweisen" das neue Profil, also s-RGB zuzuweisen und danach versucht die Farben wieder so hinzubekommen wie sie in adobe-RGB waren (was nicht für alle Farben wirklich gelingt).

Nun habe ich aber gelesen, dass wenn man die Funktion "Profil zuweisen" verwendet, die Farbwerte erhalten bleiben. Würde das nicht bedeuten das wenn ich meine Bilder ohne zusätzliche Nachkorrektur der Farben in den Druck gebe die Bilder so aussehen wie ich sie in adobe-RGB gesehen habe, auch wenn sie das auf dem Monitor nicht mehr tun?

Auf der anderen Seite habe ich die Funktion "in Profil umwandeln" bisher nie beachtet, nun aber gelesen, dass hierbei versucht wird das Erscheinungsbild der Farben gleich zu belassen wobei sich aber die Farbwerte ändern. Die Farben bleiben in der Tat optisch gleich, aber im Umkehrschluss zu meiner These oben würde die Änderung der Farbwerte ja bedeuten, das die Bilder im Druck eigentlich anders aussehen müssten.

Wie muss ich denn nun vorgehen? Kann ich einfach "in Profil umwandeln" nehmen und die Arbeit ist damit bereits getan oder muss ich so arbeiten wie ich das mit den ersten paar Bildern gemacht habe und "Profil zuweisen" hernehmen und anschließend wieder aufwendig nachbessern?

Bin schwer verwirrt bei der ganzen Sache und hoffe das ihr mir weiterhelfen könnt. Vielen Dank schon mal für euren Rat!

Gruß blue_moon

Alison
28.09.2010, 08:30
Hallo Blue-moon,

ich kann dir mit Photoshop nicht weiterhelfen, weil ich das nicht habe, aber schon mal eine Erklärung:

Das Zuweisen eines Profils ist eine Option die z.B. benötigt wird, wenn man ein Bild hat, das ohne Profil gekommen ist und das man z.B. für Druckzwecke nun genauer definieren will. Ein ander Fall wäre wenn ein Bild das falsche Profil hat (warum auch immer) und man es jetzt korrigieren will. In jeden Fall geht der Ansatz davon aus, dass man das richtige Profil kennt.
Die eigentlichen RGB Werte werden dabei nicht verändert! Wenn du also ein Bild hast das als Abobe definiert ist und dem dann ein sRGB Profil zuweist, sind die Farben hinterher nicht mehr korrekt.

Ein Vergleich könnte so sein; Du hast ein Fahrtenbuch geführt und alle Entfernungen in km eingetragen. Nach zwei Monaten stellst du fest, dass du ja einen importierten Amischlitten hast und dein Tacho alles in Meilen anzeigst. Also gehst du in dein Fahrtenbuch und streichts überall "km" durch und ersetzt es durch "Meilen" - du weißt eine Einheit zu, die Zahlen bleiben die gleichen.

Der Fall den du hast, sieht aber anders aus: Dein Tacho zählt wirklich km und die Werte und Einheiten in deinem Fahrtenbuch stimmen. Leider sitzt im Finanzamt ein Hobbycowboy und als du das Fahrtenbuch einreichen wilst, fordert er dich auf alles in Meilen umzurechnen. Nun brauchst du einen Taschenrechner und änderst Werte und Einheiten.

Wie das in Photoshop geht kann dir bestimmt noch jemand erklären.

Gruß,

Alison

alberich
28.09.2010, 12:22
Du musst den Farbraum konvertieren, denn nur so werden die Farben im neuen Profil dem alten weitesgehend entsprechen.

Sparcky
28.09.2010, 12:36
Zitat aus der Bedienungsanleitung:

Konvertieren von Dokumentfarben in ein anderes Profil (Photoshop)



Wählen Sie „Bearbeiten“ > „In Profil umwandeln“.
Wählen Sie unter „Zielfarbraum“ das Farbprofil, in das die Farben konvertiert werden sollen. Das Dokument wird konvertiert und mit Tags für das neue Profil versehen.
Wählen Sie unter „Konvertierungsoptionen“ (bzw. „Umwandlungsoptionen“) ein Farbmanagementmodul, eine Renderpriorität und Optionen für Schwarzpunkt und Dithering.
Aktivieren Sie „Auf Hintergrundebene reduzieren“, um alle Dokumentebenen bei der Konvertierung auf eine einzelne Ebene zu reduzieren.
Aktivieren Sie „Vorschau“, um die Auswirkungen der Konvertierung anzuzeigen.

16bit
28.09.2010, 13:42
hallo!

hier was zum lesen für dich: http://www.gballard.net/psd.html (umfangreich!!)


kurzversion:


von a-rgb zu s-rgb

Konvertieren -> relativ Farbmetrisch + blackpoint compensation


http://666kb.com/i/bkarax62vj4bfoz4g.jpg


hoffe ich konnte etwas weiterhelfen

blue_moon
28.09.2010, 18:12
Super, danke euch!

Der Link ist klasse, wenn ich mal nen ruhigen Tag habe werde ich mir dort mal alles durchlesen. Aber schon das Überfliegen war sehr lehrreich :top:

mrieglhofer
28.09.2010, 20:34
Dir muß nur klar sein, dass die Farbraumkonvertierung immer verlustbehaftet ist. Adobe RGB ist der größere Farbraum, daher hast mit Auswahl der Konvertierung verschiedene Möglichkeiten, welche Farben du verlierst bzw. wie sich das verändert.
Relativ farbmetrisch heißt, alle Fraben rücken enger zusammen. Perzeptiv ist das, das dem Augeneindruck am besten entsprechen sollte.

Daher ist meist sRGB der bessere Weg, weil dass überall verarbeitet werden kann. aRGB Frabraum ist größer, aber die Schritte zwischen den Farben tlw. kleiner. aRGB ist dann sinnvoll, wenn du diese speziellen Farben nutzt und in der Verarbeitung von Aufnahme bis Druck alles in aRGB machen kannst.