Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ganz OT, aber dringender Hilfe-Ruf! Legionellen??
Traumtraegerin
23.08.2010, 21:57
Hallo Leute, ich weiß, es gehört sicher nicht unbedingt in ein Foto-Forum, doch ich habe grad ganz akut ein großes Problem mit unserer Vermieterin, die seit ein paar Wochen das Ziel verfolgt, uns und auch die Leute unter uns aus dem Haus zu ekeln. Heute ist zum wiederholten Mal die Heizung ausgefallen, wir hatten kein warmes Wasser. Okay, das kann passieren... doch nun ist die Temperatur des Warmwasser-Kessels auf grad mal 40 Grad Celsius eingestellt (vorher war das Wasser wesentlich heißer). Das hat nun zur Folge, dass wir den Warmwasser-Hahn auf volle Pulle stellen müssen, um ein einigermaßen heißes Bad nehmen zu können. Ich bin grad in der Wanne gewesen und es war derbe ungemütlich. Wenn NUR Heißwasser aufgedreht ist, kann man locker mit dem angeblich "heißem" Wasser die Haare waschen.
Auch das mag noch kein Problem sein... doch wie verhält es sich mit Keimen, wenn das Wasser dort unten eine Weile auf grad mal 40 Grad Celsius vor sich hin dümpelt und ich dieses "abgestandene" Wasser in meine Wohnung hole, um den Kleinen zu baden?? Was ist mit den Legionellen? Ich habe grad gelesen, dass ausgerechnet eine Temperatur zwischen 35 und 46 Grad die Vermehrung fördert...
Ich weiß, dass die Gerichte der Meinung sind, dass der Vermieter nur für eine Warmwassertemperatur von 40 bis 50 Grad sorgen muss... (reicht ja eigentlich auch für die Dusche). Aber wie kann ich meiner boshaften Vermieterin klar machen, dass sie mit ihrem Sparzwang womöglich dafür sorgt, dass hier im Haus jemand heftig erkrankt?? Ich habe grad echt Schiss um meinen Kleinen, der gern das Badewasser schlürft... :(:(
Ich würd mal beim Mieterbund vorsprechen und die mal fragen was sie dazu sagen . Erlaubt ist das ganz sicher nicht .
Die Legionärskrankheit ist echt was fieses , ich hatte sie und weiß wovon ich rede !!
Traumtraegerin
23.08.2010, 22:15
I
Die Legionärskrankheit ist echt was fieses , ich hatte sie und weiß wovon ich rede !!
oh shit! :( Ich bin eigentlich ziemlich hart im Nehmen und nicht zimperlich, habe aber grad echt Angst, dass mein 8 Monate altes Baby sich so etwas einfängt.. :(
Das glaub ich dir sofort , aber ich kann dir da wirklich nur raten ganz schnell den Mieterbund einzuschalten oder direkt einen Rechtsanwalt .
Keine Panik, Legionellen werden nur als Aerosol über die Lunge aufgenommen (Sprühnebel beim Duschen). Beim Baden passiert absolut nichts.
Überhaupt wird das Thema meist stark übertrieben in den Medien dargestellt.
Traumtraegerin
23.08.2010, 22:32
Keine Panik, Legionellen werden nur als Aerosol über die Lunge aufgenommen (Sprühnebel beim Duschen). Beim Baden passiert absolut nichts.
Überhaupt wird das Thema meist stark übertrieben in den Medien dargestellt.
Hm... wenn wir baden, duschen wir ja immerhin auch die Haare... auch der Kleine wird zum Schluss immer geduscht. Das werde ich dann in der nächsten Zeit erstmal nicht machen.
guenter_w
23.08.2010, 23:30
Einfach mal mit dem Kinderarzt telefonieren - mit den "Würmern" ist man doch eh' ständig beim Onkel Doktor zugange...
Hallo, leider bin ich schon paar Jahre weg von dem Thema, so hab ich die Zahlen nicht mehr genau im Kopf. Frag mal bei einem Sanitärmonteur nach, es gibt eine DIN, die besagt, in welchem Themperaturbereich Warmwasser sein muss.
Traumtraegerin
23.08.2010, 23:50
Na, dann werde ich mich wohl mal an einen Anwalt oder den Mieter-Schutzbund wenden müssen. Der Kinderarzt wird mir sicher keine Tipps geben können, wie ich meine Vermieterin davon abhalte, am falschen Ende zu sparen.
Ach ja: Der "Wurm", von dem ich schrieb, war bisher lediglich zu den Vorsorge-Untersuchungen, ansonsten noch nie krank. Und damit es so bleibt, würde ich gern diese Heizungs-Arie geklärt wissen. :(
Tut mir Leid, wollte niemanden zu nahe treten oder hier etwas verharmlosen.
Die Krankheit ist offenbar sehr gefährlich, wenn auch nicht sehr verbreitet.
Deshalb hier noch ein Link zur Wikipedia, mach Dir selbst ein Bild davon...
http://de.wikipedia.org/wiki/Legionellen
Hallo, Sabine!
Der erste Gang sollte wirklich zum Mieterbund sein.
Uns haben die damals auch stehenden Fußes und sehr gut geholfen.
Man muss zwar Mitglied sein oder werden, wenn man Hilfe in Anspruch nehmen will, aber es ist absolut ok im Preisleistungsverhältnis, schließlich beraten dich dann Anwälte.
Wichtig: alle Infos sammeln, die darauf hindeuten, dass die Vermieterin euch aus dem Haus haben will. Am besten Dinge auch aufnehmen, fotografieren, etcpp.
Und jawoll, die Temperatur des Wassers muss höher sein, weil sich sonst diese Keime sehr schnell vermehren, da sie sich dann pudelwohl fühlen. Jeder Heizungsfachman rät dazu.
Ich wünsche dir ganz viel Glück und Erfolg!
About Schmidt
24.08.2010, 07:51
Hier (http://www.haustechnikdialog.de/Suche/legionellen) findest du einiges zu dem Thema.
Ich rate jedoch dazu, alles mit der nötigen Distanz zu lesen, denn es steht auch viel Unsinn geschrieben. Was jedoch zur Sache fachlich beiträgt, liest sich sehr schnell heraus.
Gruß Wolfgang
jottlieb
24.08.2010, 08:14
Äh, die Tipps mit dem Mieterbund sind ganz nett. Aber sofern Traumtraegerin bisher noch nicht in einem drin ist, wird ihr der Beitritt nicht so viel nutzen - jedenfalls was die oft inkludierte Rechtsschutzversicherung für Mietsachen angeht. Denn bereits schwelende Streitigkeiten (oder wie sich das nennt) sind dadurch in der Regel nicht abgedeckt. Zumal oft eine Frist von mehreren Monaten herrscht, bis die Rechtsschutzversicherung in Anspruch genommen werden kann.
Ich bin damals wegen einer Mietstreitigkeit in den Mieterbund eingetreten und bekam sofort und kostenfrei Hilfe.
Klar, du musst eintreten und deinen Jahresbeitrag dann einreichen, eine längere Streitigkeit mit mehr Aktion der Rechtsanwälte kostet dann noch (acht Euro pro Brief...), aber meist reicht bei Vermietern so ein Schuss vor den Bug, bei uns war es so.
jottlieb
24.08.2010, 08:41
Ja klar, Hilfe bekommt man sofort, aber falls es wirklich auf einen Rechtsstreit hinausläuft, dann müsste man das in diesem Fall aus eigener Tasche bezahlen. Und auf diese Tatsache wollte ich eben hinweisen, weil das bisher wohl noch nicht erwähnt wurde.
Laut WIKI sind die oben genannten 40°C eindeutig zu wenig und somit nicht korrekt,
dort wird eine vorgeschriebene Temperatur bei Warmwasseranlagen von konstant 60°C vorgegeben.
Wie gesagt , ich hatte diese Krankheit und ich kann Trissi nur raten da schnell etwas zu unternehmen . Soviel ich weiß , muss das Trinkwasser mindestens 60/65 Grad haben um eine Ausbreitung zu verhindern . Eigentlich muss nur die Wasserleitung regelmäßig mit 60 Grad heißem Wasser durchspült werden , aber das kommt ja aufs gleiche raus .
Tom dein PN Postfach ist voll du kannst keine Nachrichten mehr empfangen ;)
Aber die 60/70° sind nur wünschenswerte Empfehlungen, keine Vorschriften.
Zumal ein Privathaus (auch mit mehreren Partien) ja nur eine Kleinanlage ist, für die auch das nur beschränkt gilt. Da fließt so viel Wasser, dass man von länger stehendem Wasser (das für Legionellen notwendig ist) nicht ausgehen kann.
Insofern würde es für die Vermieterin ausreichen, eine Legionellenschaltung zu haben, die einmal pro Woche kurz auf 70° hochfährt. Das haben heutzutage üblicherweise fast alle Regler.
Ich vermute fast, nur auf Grund der Legionellen der Vermieterin Probleme zu machen, dürfte wenig ergiebig sein. Sorry. Zumal sich die Legionellen auch bei den früher eingestellten angenehmen 50°/55° noch prächtig vermehren.
Zumal ein Privathaus (auch mit mehreren Partien) ja nur eine Kleinanlage ist, für die auch das nur beschränkt gilt. Da fließt so viel Wasser, dass man von länger stehendem Wasser (das für Legionellen notwendig ist) nicht ausgehen kann.
Ja und wenn ich dann mal 3 Wochen im Urlaub bin und die Heißwasseranlage nicht benutze macht das auch nix :roll:
Genau so bin ich nämlich daran erkrankt .
Tja, das ist dann wirklich blöd. Und tut mir auch leid für Dich.
Aber die technischen Regeln (z.B. DVGW) müssen sich eben auch irgendwo als Mindeststandards festlegen, und die Festlegungen sind meines Wissens nun mal so.
Wobei in einer halbwegs modernen Anlage Dein Fall eigentlich auch nicht hätte vorkommen sollen. Über Zirkulationspumpen wird das gesamte Wasser dem zentralen Speicher wieder zugeführt - wo die Legionellschaltung auch in Deiner Abwesenheit arbeitet, weil Du darauf in der Regel keinen Zugriff hast.
Außer man schaltet aus Energiespargründen die Zirkulationspumpe aus (macht bei mir in vier Wochen etwas über 2,30€) und die Sicherung für die Heizung.
Oder aber Du hast keine Zirkulationspumpe, aber dann helfen auch dauerhaft 70° nix.
Spekulatius... Zum Glück ging's bei Dir gut aus!!
Traumtraegerin
24.08.2010, 10:22
Vielen Dank für eure Antworten und Tipps! Heute früh hatte das Wasser im Bad eine maximale Temperatur von 42 Grad, also lange nicht so heiß wie es früher war. Wie alt die Heizung ist und ob sie sich auf dem neuesten technischen Stand befindet, kann ich nicht sagen; das Haus wurde in den 1960er Jahren gebaut und die Leitungen sind uralt :-(
Wir werden noch ein Mal die Vermieterin ansprechen. Wenn sie sich wieder uneinsichtig zeigt, werden wir über Konsequenzen nachdenken müssen :-(
Moin
also ich will das Thema nicht weichkochen aber....
1) Heiz-und Warmwasseranlagen haben>>> Zinkanoden in den Tanks
die sind dafür da, Keime und Keimbildung zu verhindern.
"alte Leitungen" ist ein sehr dehnbarer Begriff...
einzig bei Bleileitungen war eine erhöhte Belastung zu verzeichnen(die sind aber seit Jahrzehnten nicht mehr verbaut)
2) ist etwas her...Studie >>> Kinder die auf dem Bauernhof grosswerden,
sind erheblich weniger anfällig gegen alle(weil sie praktisch auf dem Misthaufen spielen)
3) dazu noch...Wasser aus dem Supermarkt in PEflaschen haben eine höhere Belastung als....
Leitungswasser!
Mfg gpo
steve.hatton
24.08.2010, 11:43
Hallo Sabine,
sprich mit der Vermieterin, vielleicht kommt dann raus was wirklich geplant ist und ob nicht irgendein Energiesparwahn diese Heizungsgeschichte auslöst.
Es ist nämlich so oder so alles irrsinnig was man macht. Laufen 5 L Wasser durch bis warmes kommt, weil keine Zirkulationspumpe da ist oder gibt verschwendet die Energie für die Pumpe - egal wie rum es kostet zu Lasten der Umwelt.
Deshalb ist eigentlich eine dezentrale WW-Aufbereitung sinnvoller.
Ich glaube schon in wenigen Jahren wird diese 500L Aufwärmerei im Keller vershwinden.
Andererseits sind 70° schon irgendwie auch Irrsinn, wenn man bedenkt, dass das Baby kaum bei 50° baden will......
Mit dem Mieterbund oder Mieterverein hab ich so meine Bedenken, denn nicht jeder Hausbesitzer/Vermieter ist von Grund auf "böse" und nicht jeder Mieter ein Lamm und umgekehrt.
Spricht man miteinander kann man viel Streit vermeiden und auch viele Dinge geschehen, weil man "nicht daran gedacht" hat, also hier z.B. vielleicht einfach Strom oder Heizkosten sparen wollte.....die Sachlage ist ja nicht umfassend beschrieben.
Der Mieterbund reagiert m.E. oft überzogen und löst zudem beim Vermieter Widerwillen aus, sofern der noch nicht da ist. (Aber die Diskussion lassen wir besser, sonst reicht der Platz hier nicht aus - ich hatte da so meine Erfahrungen, wo ich als Vertreter des Hausbesitzers dem Mieter den Tipp geben musste dieses oder jenes Detail dem Mieterbund deutlich zu nennen und zu fragen ob dann die Reaktion des MB noch angemessen und für den Mieter vorteilhaft sein - sehr oft kam dann der große Rückzieher und die MB-Mitglieder hatten außer ihrer Beitragszahlung nix.)
Der Ton ist dann auch oft so ähnlich wie, "dann hören Sie von meinem Anwalt"......
Ich kann Deine Bedenken verstehn, aber vielleicht versteht diese die Vermieterin auch!
Wenn man normal mit ihr spricht....(das soll kein Vorwurf sein !)
Aus meiner Praxis in der Immobilienwirtschaft habe ich gelernt , dass sich 99% der Probleme auf dem kurzen Amtweg - also im persönlichen Gespräch - am besten und schnellsten lösen lassen !
Viel Erfolg !
Gruß
Steve
moin Gerd, 1) Heiz-und Warmwasseranlagen haben Zinkanoden in den Tanks die sind dafür da, Keime und Keimbildung zu verhindern.
"alte Leitungen" ist ein sehr dehnbarer Begriff...
einzig bei Bleileitungen war eine erhöhte Belastung zu verzeichnen(die sind aber seit Jahrzehnten nicht mehr verbaut)
2) ist etwas her...Studie >>> Kinder die auf dem Bauernhof grosswerden,
sind erheblich weniger anfällig gegen alle(weil sie praktisch auf dem Misthaufen spielen)
3) dazu noch...Wasser aus dem Supermarkt in PEflaschen haben eine höhere Belastung als.... Leitungswasser! da muss ich leider ein paar Dinge richtig stellen!
zu 1): die Zinkanoden dienen dem Korrosionsschutz, gegen "Keime" richten die gar nichts aus.
Alte Leitungen weisen Beläge innen auf, es entstehen Biofilme. Sogar bei PE-XD-Kunststoffleitungen oder V4-Edelstahlleitungen. Blei ist wieder eine andere Angelegenheit, und Kupfer hängt stark vom lokalen Wasser ab (pH-Wert, gelöste Anionen).
zu 2): die Allergiehäufigkeit steigt signifikant mit dem Hygienestandard. Nicht mehr, nicht weniger.
Allerdings ist das kein Argument, pathologische Krankheitserreger zu verharmlosen oder den Hygienestandard unangemessen zu senken ;)
zu 3): hier gebe ich Dir Recht (notfalls kann ich offizielle Befunde dazu heraussuchen), solange die Durchflussmenge durch die korrekt verlegten und gewarteten Wasserleitungen ausreichend hoch ist.
Sabine@Traumträgerin:
Legionellen sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Aber: bei mir zu Hause steht die Warmwasserbereitung seit über 10 Jahren auf 40°C, und es gibt keine Probleme (eigene Verantwortung!).
Lasse Dich ggfs. durch Fachleute beraten. Ob ein Kinderarzt gut Bescheid weiß, kann ich nicht sagen. Aber Du kannst in Hamburg mal beim Bernhard-Nocht-Institut anrufen: das sind die Tropenmedizinier, und die kennen sich mit Legionellen richtig aus!
edit: den "Thomas" in "Bernhard" geändert, s.w.u. Hinweis von Hansevogel. Sehr peinlicher "freud'scher" :oops:
1) Heiz-und Warmwasseranlagen haben>>> Zinkanoden in den Tanks
die sind dafür da, Keime und Keimbildung zu verhindern....Sorry, aber das ist Nonsens! Zinkanoden haben keine Wirkung auf Keime, sondern dienen als Korrosionsschutz!
Eine Opferanode ist ein Block aus einem elektrochemisch „unedlen“ Metall. Sie ist elektrisch leitend mit den zu schützenden („edleren“) Metallen verbunden. In wässriger Umgebung bilden die beiden Metalle ein Lokalelement, bei dem sich die Opferanode auflöst (sich also gewissermaßen „opfert“) und dadurch das edlere Metall vor Korrosion bewahrt.
Traumtraegerin
24.08.2010, 12:42
Oh, bitte nicht streiten! ;) Ich wollte keine Diskussion auslösen, sorry. Mir geht es eher darum, die richtigen Argumente der Vermieterin gegenüber zu finden, damit sie sich überzeugen lässt, die Heizung wieder angemessen hochzudrehen.
Stimmt es z.B., dass eine höhere Temperatur nicht nur für uns, sondern auch für die Anlage besser ist?
@ ddd: 40 Grad sind mir definitiv zu kalt. Ein heißes Bad fängt woanders an. Und nach einer Fahrt mit dem Motorrad im Winter muss es richtig kesseln, aber dann in der Wanne... wie soll ich sonst meinen GöGa wieder auftauen? *grins!
...@ ddd: 40 Grad sind mir definitiv zu kalt. Ein heißes Bad fängt woanders an...Ich kann mir nicht vorstellen, dass du ein Bad mit "echten" 40°C aushalten kannst. Hast du jemals die Temperatur des Wassers mit einem guten Messgerät gemessen?
Das hat jetzt nicht viel mit deinem Problem zu tun, aber ich würde mich nicht so auf die ominösen 40°C versteifen.
Auch meine Heizung liefert keine 70°C. Wir haben eine Maximaltemperatur von 60°C und eine Minimaltemperatur von 40°C. Damit muss der Kessel relativ selten laufen - ist energiesparend.
Stimmt es z.B., dass eine höhere Temperatur nicht nur für uns, sondern auch für die Anlage besser ist?
muss nicht sein. Je höher die Temperatur, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass Kalk ausfällt und sich Beläge in den Rohren bilden (z.B. bei den genannten 60°). Das wiederum führt nicht nur zu erhöhten Folgekosten, sondern ist auch nicht so prickelnd, wenn die sich plötzlich auflösen und dann aus Deinem Hahn geschwemmt werden.
Wassertemperaturen über Körpertemperatur sind auch nicht sooo sonderlich "gesund", weil dann die Haut Fett und Feuchtigkeit verliert.
40 Grad sind mir definitiv zu kalt. Ein heißes Bad fängt woanders an.
Ja, kann ich verstehen. Ich habe es ja genossen, in Japan ins Onsen zu gehen, mit 42-45° (und teilweise mehr).Wenn man weiß, wie man es anstellen muss, ist das richtig wohltuend.
Hansevogel
24.08.2010, 13:15
Aber Du kannst in Hamburg mal beim Thomas-Nocht-Institut anrufen: das sind die Tropenmedizinier,...
Der Thomas heißt Bernhard. ;)
Gruß: Joachim
oops, der war ober-peinlich! Danke Joachim!
ich habe es "oben" korrigiert, hier der link:
Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin Hamburg (http://www.bni-hamburg.de/)
Andere seriöse Quelle:
Robert-Koch-Institut Berlin (http://www.rki.de) (Nachfolger des aufgelösten Bundesgesundheitsamtes)
Sabine, 40°C (bei mir überschießende Regelung bis ca. 50°C) sind so heiß, dass es als Vollbad unangenehm (und ungesund) wird. Hier gemessen mit amtlich geeichten Thermometern, also nicht mit Schätzeisen aus dem Haushaltsbedarf.
Wobei "Auftauen" nach einer gemütlichen Tour auf dem Bock im Winter natürlich was anderes ist :cool: (Ich bin schon bei Eis&Schnee unterwegs gewesen, Absteigen hinterher nur mit fremder Hilfe möglich ...)
Das Problem ist nur:
Mit der Begründung "Legionellen-Gefahr" kommst Du da nicht weiter! Dazu ist eine sog. "Legionellen-Schaltung" an der Warmwasser-Bereitung notwendig, und die ist bei Gebäuden aus den 1960er Jahre sicher nicht vorhanden und eine Nachrüstpflicht gibt es nur für Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen usw. in Verbindung mit Hygieneplänen und Qualtitässicherungs- und Qualitäts-Managementplänen.
Die ominöse "Legionellenschaltung" setzt eine Zirkulation vorraus, der Kessel muss 1x/Woche oder häufiger auf mindestens 70°C hochfahren und solange die Temperatur halten, dass alle Leitungswege mindestens 30 Minuten diese Zieltemperatur erreichen. Ausserdem darf es keine Stichleitungen, keine toten Äste usw. geben (die stellen hierzulande die größte Gefahr für Verkeimung des Trinkwassers im Rohrnetz dar).
Wenn es Dir um nutzbare Wassertemperaturen geht, musst Du Dir also was Besseres ausdenken :roll:
Allerdings könnte ein theoretisches Legionellenrisiko eine Begründung für eine fristlose Kündigung des Mietvertrages Deinerseits sein. Dazu aber bitte, sollte es soweit kommen, Rechtsrat an kundiger Stelle einholen.
...Sabine, 40°C (bei mir überschießende Regelung bis ca. 50°C) sind so heiß, dass es als Vollbad unangenehm (und ungesund) wird. Hier gemessen mit amtlich geeichten Thermometern, also nicht mit Schätzeisen aus dem Haushaltsbedarf...Meine Rede..:top::cool:
so heiß, dass es als Vollbad unangenehm
Meine Rede..
... sagen aber bloß diejenigen Westler, die nicht gelernt haben, wie man's richtig macht :cool::D
... sagen aber bloß diejenigen Westler, die nicht gelernt haben, wie man's richtig macht :cool::D
Wie denn?
Vorher Neoprenanzug anziehen? :roll:
... sagen aber bloß diejenigen Westler, die nicht gelernt haben, wie man's richtig macht :cool::DOb es "richtig" ist, seinem Körper Schmerzen zu zufügen? Ach ja - da gabs ja so eine Neigung...:lol::lol:
Wir kommen jetzt sehr OT - und nein, das tut nicht weh (OT vielleicht schon, aber ein heißes Bad nicht :cool:)
Nur ganz kurz: Man muss sich eben beim Einsteigen viiiiel Zeit lassen, und wenn Du drin liegst, bildet sich zwischen Haut und eigentlich heißem Wasser eine dünne "Wasserhülle", die eine angenehme Temperatur hat und verhindert, dass Dir das heiße Wasser direkt weh tut. Problem ist nur: wenn sich einer im Becken schnell bewegt (oder man selbst), dann spürst Du, wie die Hülle weggespült wird und dann ist's für einige Zeit eher unangenehm. Was erklärt, dass man in recht großen Abständen liegt und Reißaus nimmt, wenn Neulinge einsteigen...
Es ist auch nicht schlimmer als eine Sauna - da sagt ja auch keiner, dass es wehtut, wenn man plötzlich in 80, 100 oder 130° heißen Räumen sitzt. Obwohl schon bei 36° im Sommer Leute Hitzschlag bekommen.
Medizinisch betrachtet schafft es die Haut sowohl in der Sauna als auch im Onsen locker, sich nach einer Viertelstunde auf 40-42° zu erwärmen und die Körpertemperatur auf 39°.
Insofern sind Wassertemperaturen von deutlich über 40° weder mit Schmerzen noch mit Qual verbunden - wenn man's richtig macht.
Ok, klingt plausibel - trotzdem nichts für mich, so wie die Sauna. :?
War nur meine Erfahrung, dass Badewasser für mich nur unter 40°C (mit kalibriertem Messgerät gemessen!) angenehm ist.
Es ist eher meine Vermutung, dass man einen Brausekopf mit Thermostat hat, diesen auf 40°C einstellt und sich dann in die Wanne setzt - nur hat die dann halt nur 38°C...:lol:
Traumtraegerin
24.08.2010, 18:36
Leute, vermutlich hat meine Nachbarin bereits mit der Vermieterin gesprochen. Jedenfalls ist das Wasser schon wieder fast an der "Schmerzgrenze", also heißer als heute früh... Sollte es so bleiben, kommen wir um einen Termin beim Mieter-Schutzbund herum.
VIelen Dank für eure Tipps .-)
moin Jungs,
lasst mal das "heiß Baden" jetzt sein, das hilft Sabine nicht weiter ;)
Wenn Sabine ihrem Vermieter Druck machen möchte, weil das "Warm"wasser nur Lauwasser ist, dann helfen Behauptungen wie "nur 40°C" oder "Legionellengefahr" nicht weiter, dann muss die Beschwerde Substanz haben.
Also: Wassertemperatur messen (geeicht!), direkt am Hahn nach Aufdrehen, 10 s, 1 Minute, 2 Minuten. Dann kann man weitersehen, je nach Messergebnis.
Zu Legionellen: Legionelleninfektionen sind meldepflichtig nach IFSG.
Als Legionärskrankheit wird die Infektion der Lunge bezeichnet; die ist alles andere als harmlos, bei korrekter Diagnose aber behandelbar.
Verschlucken ist m.W. "harmlos", Einatmen von Legionellen-belastetem Sprühnebel (Dusche, Springbrunnen, auffliegende Wasservögel, ...) dagegen gefährlich für ältere Menschen, Kranke usw. Ob Kleinkinder (8 Monate) besonders gefährdet sind, weiß ich nicht! Gesunde Erwachsene erkranken sehr selten.
Inzidenz in Hamburg: 0,2/100.000 (4 Fälle) in 2008 und 0,4/100.000 (7 Fälle) in 2009 lt. Statistik des RKI (http://www.rki.de/cln_169/nn_196012/DE/Content/Infekt/Jahrbuch/jahrbuch__inhalt.html).
Damit würde ich das Infektionsrisiko als nicht so hoch einschätzen.
Daher erscheint es mir als wenig erfolgversprechend, mit der Begründung "Legionellengefahr" eine Erhöhung der als zu gering empfundenen Warmwassertemperatur durchsetzen zu wollen.
Klartext: der Schuss geht nach hinten los, das würde ich erst mal nicht versuchen.
edit: gerade gesehen, das Problem scheint gelöst :top:
da habe ich wieder zu lange zum Tippen gebraucht.
lasst mal das "heiß Baden" jetzt sein, das hilft Sabine nicht weiter ;)
wir sind doch alles Warmduscher und Heißbader...
Dass Druckmachen mit möglicher Legionellengefahr nicht funktionieren kann, habe ich oben ja auch schon geschrieben, aber der Weg, der jetzt im Hause gefunden wurde, scheint mir sinnvoller zu sein: Von unterscheidlichen Mietparteien her gemeinsam nachbohren und Anfragen stellen. Dann macht der Vermieter eher was, als wenn bloß einer quengelt...
Schön, dass Ihr jetzt wieder heiß seid! ;)
Hallo, Sabine!
Der erste Gang sollte wirklich zum Mieterbund sein.
Uns haben die damals auch stehenden Fußes und sehr gut geholfen.
Man muss zwar Mitglied sein oder werden, wenn man Hilfe in Anspruch nehmen will, aber es ist absolut ok im Preisleistungsverhältnis, schließlich beraten dich dann Anwälte.
Ein Plädoyer für den Mieterbund!!!!!
Dass dort Anwälte beraten halte ich allerdings nicht für richtig, bei uns zumindest ist das nicht so. cht
Aber ich würde nicht eine Sekunde zögern und die Frist von 3 Monaten glaube ich gilt für einen echten Rechtsstreit, der liegt hier ja (noch) nicht vor.
jottlieb
30.08.2010, 14:07
In Berlin wird die Mietrechtsberatung immer von Anwälten vorgenommen.
steve.hatton
30.08.2010, 16:10
Achtung: Bei vielen Berufgruppen, nicht nur Ärzten, sondern auch Anwälten gibt es nicht ohne Grund eine Spezialisierung.
Somit ist auch die Tatasache, dass der Beratende ein Anwalt ist, an sich noch kein Qualitätskriterium für eine Mietrechtsberatung oder gar das Durchsetzen von Forderungen.
Sofern das direkte Gespräch und die Diskussion mit dem Vermieter erfolglos ist, macht die Suche nach einem auf Mietrecht spezialisiertem Anwalt Sinn.
Ob diese Spezialisten beim Mieterverein oder Mieterbund sitzen müssen, möge jeder selbst entscheiden.