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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Moralfrage


munichmax
27.07.2010, 22:41
Ich hab mal eine Frage an alle
Folgende Situation:
Ihr seit Fotograf bei einer Agentur und habt seit längerem keine besonderen Bilder mehr hervorgebracht, die dann in der Zeitschrift veröffentlich werden können.
Nun seit aber in eurer Freizeit bei der Loveparade und habt eure Kamera dabei. Plötzlich bricht eine Massenpanik. (Ihr habt jedoch das glück, das ganze von oben bzw aus sicherer Entfernung zu betrachten.
1. Würdet ihr Fotos machen um sie zu Geld bei der Argentur zu machen?

2. Würdet ihr überhaupt Fotos machen?

3. Würdet ihr sogar näher hingehen um bessere Fotos zumachen?


Gruß aus München

Dana
27.07.2010, 22:59
Ich persönlich würde keine Fotos machen, aber auch nur, weil ich niemals als solch ein Journalist angestellt sein könnte. Ich bin da zu weich, zu sanft...

Wäre ich aber Fotojournalist und würde für eine Zeitung arbeiten, die genau das erwartet, dann hätte ich bei Unterschrift des Vertrages genau DAS unterschrieben. Es kommt ne brenzlige Situation: HALT DRAUF! Und ja, dann würde ich abdrücken und abdrücken. Weil's mein verdammter Job ist.

Und wenn du siehst, wieviele schlimme Bilder es gibt, dann weißt du, dass ebendiese Journalisten ihren verdammten Job machen. So isses halt. Da wird nicht alles hingeschmissen und geholfen...da wird durch den Sucher geguckt.

Es ist doch schon oft passiert, dass Journalisten sich der unterlassenen Hilfeleistung schuldig gemacht haben, weil sie durch den Sucher guckten und keine Wiederbelebungsmaßnahmen ergriffen haben. Ich denke da nur an Prinzessin Diana. Jo.

ELIXIER
27.07.2010, 23:03
Ich war dort. Nicht im Tunnel, aber in der Stadt vorm geschlossenen Eingang. Während im Tunnel die Menschen ums Leben gekommen sind, stand ich in der drängelnden Masse die noch aufs Gelände wollte. Keiner wusste was ablief. Ich hatte die Kamera auch dabei, habe Fotos gemacht. Sie zeigen das Chaos, die Enge und die Massen die in der Stadt waren.
Wäre ich näher am Geschehen, und gemerkt was dort passiert, hätte ich versucht andere, insbesondere Polizei, versucht drauf aufmerksam zu machen.....

Ich schätze mal du hast Fotos gemacht. Medienreporter haben auch Fotos gemacht. Es ist ja auch gut und richtig, andere Menschen müssen informiert werden. Aber ich würde keine Fotos veröffentlichen, die das Leid zeigen, dem die Menschen dort ausgesetzt waren. Schon zum Schutze der Betroffenen und Angehörigen. Behalte sie im Zweifelsfalle für dich.

JU
27.07.2010, 23:05
Kann mich Christian nur anschließen.

Stempelfix
27.07.2010, 23:08
Ich find´s mit Verlaub ein wenig daneben, angesichts dieser Tragödie spekulative Threads aufzumachen. :?

munichmax
27.07.2010, 23:10
Nein ich hab keine Fotos gemacht(ich war auch garnicht dort),aber ich kamm draufüber die vielen videos auf youtube die leid und elend zeigen und einfach nur sturr gefilmt wird statt geholfen. Ich

Dana
27.07.2010, 23:11
Ich find´s mit Verlaub ein wenig daneben, angesichts dieser Tragödie spekulative Threads aufzumachen. :?


Und warum?

Es sind Gedanken, die ihn beschäftigen! Was ist da bitte schlimm dran? Er überlegt sich, wie weit man gehen kann, wie weit man geht. Für was man wann bereit wäre, was zu machen.

Was bitte hat das mit der Tragödie an sich und mit den Opfern zu tun?

munichmax
27.07.2010, 23:11
Ich find´s mit Verlaub ein wenig daneben, angesichts dieser Tragödie spekulative Threads aufzumachen. :?

Ich möchte nur wissen wie die menschen reagieren, ich möchte da absolut nichts böses.

stero
27.07.2010, 23:23
Für mich waere die Frage : Kann ich helfen oder nicht. Wenn ich Helfen könnte würde ich das tun, wenn ich in einer Situation waere NICHT helfen zu können würde ich vermutlich draufhalten... aber nicht mit dem primären Interesse der Veröffentlichung sondern im Interesse der Dokumentation und Hilfe zur späteren Aufklärung. Ich Würde die Bilder den ggf der ermittelnden Behörde anbieten (habe ich bereits einige Male bei Verkehrsunfällen gemacht). Aber, ich würde sicher auch Fotos im Interess des Geldvedienens verwenden. Wie weit ich dabei gehen würde??? Ich weiss es nicht... ich war noch nie in einer solchen extremen Situation, ich habe nur eine Hoffnung wie ich mich verhalten würde, basierend auf Werten und Respekt den mir meine Eltern und verschiedene Ander vermittelt haben... den ich von mir selber erwarte... aber wen ich DAS Foto hätte... ich weiss es nicht!

Anaxaboras
27.07.2010, 23:28
Hallo Leute,

"Folgende Situation:" - so haben vor gut 20 Jahren die Offiziere angefangen zu fragen, die einem Antragssteller auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer auf den Zahn fühlen wollten. Danach kam dann gleich, "was würden Sie dann machen?" (von BAP gibt's sogar eine klasse Song darüber).

Ich persönlich halte solche Fragen hier im Forum für grenzwertig. Besonders, wenn mir nicht klar ist, worauf das hinauslaufen soll :zuck:. Vorsorglich hoffe ich jetzt mal, es geht nicht darum, die moralische Haltung einzelner User (die sich hier äußern) zu diskutieren. Das wäre nämlich nicht im Sinne diese Forums - wir sind ein Fotoforum. Also haltet den Thead sauber :top:.

Martin

About Schmidt
28.07.2010, 05:47
Ich trinke nicht alles, nur weil es alles zu trinken gibt.
Ich esse nicht alles, nur weil es alles zu essen gibt.

Warum sollte man dann alles fotografieren? Warum ich Fotos von sterbenden Menschen machen soll, entzieht sich meinem Verständnis und ist mir eigentlich nicht mal einen Gedanken daran Wert. :roll:

Meine Gedanken sind allein bei den Angehörigen der Toten, welche allesamt junge Menschen waren, die ihr ganzes Leben noch vor sich hatten.

Gruß Wolfgang

cdan
28.07.2010, 06:28
Wenn das Foto "im Kasten ist", dann stellt sich die Moralfrage nicht mehr, dann geht es um die Vermarktung des Bildes. Es gibt genügend Beispiele über Fotos vom Sterben die um die Welt gingen, einige davon waren bedeutende und wichtige Fotos andere befriedigten nur die Sensationsgier der Menschen.

boo70200
28.07.2010, 07:56
Ich würde es nicht zeigen, das ist der Job Anderer und nicht Deiner oder meiner. Ich würds mir daheim ansehen, vielleicht Familie oder Freunden, aber was die Bild Zeitung gemacht hat, jeden Kopf einzeln, das ist fast noch brutaler für Angehörige als wie ein Bild der Massenpanik.

Man sieht von Autounfällen auch selten Blut, man sieht die Menschen betucht oder man hält nur auf die Wracks drauf.

Rotten und ähnliche Seiten haben Ihre daseinberechtigung in der heutigen Zeit, aber das hat mit Journalismuss oder privater Hobbyfotografie nichts mehr zu tun.

Schöne Bilder unter anderem auch Dokus sollen nicht abschrecken.

chefboss
28.07.2010, 08:22
Ich würde Fotos machen, veröffentlichen würde ich diejenigen, welche ich auch betrachten würde, die restlichen würde ich archivieren "für den Wandel der Zeit". Wegschauen ist meines Erachtens keine Lösung. Nicht nur jede Kultur hat eine andere Moralauffassung, sei es Zeitgeschichtlich (Römer, Griechen) oder religiös, auch ändert diese innerhalb einer Gesellschaft ständig (Ca. 1960 wurde über die Moral diskutiert, als das erste "oben ohne" Cover einer Zeitschrift erschien). Gruss, frank.

P.s.: Mit der Fotokamera haben wir ein Gerät in der Hand, welches mehr kann, als wir erwarten und wollen - Fotos können Macht ausüben, so dass ich diese Diskussion sinnvoll und einer der besten Themen finde.

dbhh
28.07.2010, 08:46
(...) Ich schätze mal du hast Fotos gemacht. Medienreporter haben auch Fotos gemacht. Es ist ja auch gut und richtig, andere Menschen müssen informiert werden. Aber ich würde keine Fotos veröffentlichen, die das Leid zeigen,(...)
Hallo zusammen.

Ja, ein kommerzieller Reporter/Fotograf hat die Aufgabe Ereignisse zu dokumentieren, da darf er, das ist sein Job. Zum Teil sind solche "Dokumente" später bei Recherchen _die_ Möglichkeit, Ursache und/oder Verntwortung zu klären. Das ist also gut so. Wo die gewerblichen Fotografen und Video-CAM-Männer/-frauen in meinen Augen aber ihren legitimen Auftrag überschreiten ist
+ Leute zum Interview vor die CAM zu zerren, denn die Betroffenen sind uU gar nicht mehr selbst in der Lage für sich zu entscheiden "will ich wirklich mit meinem Leid in die Öffentlichkeit?"
+ in einem Interview wenn dem Gesprächspartner die Tränen kommen an das persönlliche Leid heranzu zoomen
+ in einer zB Verkehrsunfall-Situation an die Verletzten heranzu zoomen, sodass die Retter damit beschäftigt werden Sichtschutz hochzuhalten statt den Mnschen zu helfen.

Letzterer Punkt wird gern mit der Pflicht der Information bergündet und gerechtfertigt. Ist in meinen Augeen aber fadenscheinig, weil genau darauf bei anderen schlimmen Ereignissen, zB Verlezte der Bundeswehr (die Öffentlichkeit soll nicht zu viel erfahren), genau auf diese Details verzichtet wird - scheinbar bundesweit abgesprochen. Denn niemand stellt hierzu Fragen.

Hier müsste sich der Journalistenverband im Sinne der "Ehre" fragen, ob das alles nicht schon aus dem Ruder gelaufen ist, ma nachsteuern sollte.

Gruß

BTW: Was ich gar nicht mag, sind die privaten "Reporter" im MobTel-CAM-Zeitalter a la "dann werden Sie als N24-Reporter genannt". Ich hatte auch schon auf einer Ostsee-Fähre die "Gelegenheit" eine Hubschrauberrettung "dokumentieren" zu können. Ich habe es nicht gemacht, weil ich mir Gedanken darüber gemacht habe, das es einem Passagier sehr ernst schlecht gehen muss, wenn so eine Warteschleife auf See eingelegt wird. Ich war umringt von "Reportern", was zeigt, das Andere das anders sahen.

baerlichkeit
28.07.2010, 08:54
Gewinnen Fotos die das Leid zeigen nicht immer die meisten und angesehensten Preise?
:roll:

chefboss
28.07.2010, 09:02
Gewinnen Fotos die das Leid zeigen nicht immer die meisten und angesehensten Preise?
:roll:
Nein.

Dana
28.07.2010, 09:58
P.s.: Mit der Fotokamera haben wir ein Gerät in der Hand, welches mehr kann, als wir erwarten und wollen - Fotos können Macht ausüben, so dass ich diese Diskussion sinnvoll und einer der besten Themen finde.

Exakt so sehe ich das auch. Und deshalb bin ich auch sehr froh, dass diese Diskussion zugelassen wird und nicht schon ein Schloss dran hängt.

Anaxaboras
28.07.2010, 10:11
Wenn ich einen Agenturvertrag hätte, hätte ich natürlich in der Situation versucht, Fotos zu machen. Als Fotoreporter wäre das geradezu meine Pflicht gewesen.

Man darf nicht vergessen: In einer Demokratie muss Öffentlichkeit hergestellt werden, damit eine Diskussion (möglicher) Missstände in Gang kommen kann. Dazu dienen die Medien, sie sind so etwas wie die vierte Gewalt in unserem System.

Als Privatmensch käme ich nie auf die Idee, die Jagd nach einem guten Foto über Zuwendung für Hilfsbedürftige zu stellen. Ja, mir wäre es höchst peinlich, in solch einer Notsituation überhaupt zu fotografieren - auch wenn ich nichts an dieser Situation ändern könnte.

Martin

Karsten in Altona
28.07.2010, 10:21
Ihr seit Fotograf bei einer Agentur

(...)

Nun seit aber in eurer Freizeit bei der Loveparade und habt eure Kamera dabei. Plötzlich bricht eine Massenpanik. (Ihr habt jedoch das glück, das ganze von oben bzw aus sicherer Entfernung zu betrachten.

1. Würdet ihr Fotos machen um sie zu Geld bei der Argentur zu machen?
=> Ja

2. Würdet ihr überhaupt Fotos machen?
=> Ja

3. Würdet ihr sogar näher hingehen um bessere Fotos zumachen?
=> JaReportagefotografen leben davon. Es ist Arbeitsteilung. Die einen helfen, die anderen dokumentieren, wieder andere räumen nachher auf, und noch andere untersuchen am Ende die Gründe für die Ursache. Die Realität ist auch, dass zb Kriegsberichterstatter in erster Linie erstmal berichten und ihre Arbeit machen, bevor sie ggf. helfen, wenn überhaupt, weil es gibt ja auch noch die Sannis. Es kommt auch immer ein wenig auf die Situation an. Helfer gab es denke ich mal genug in Duisburg. Zumindest fehlte nicht genau einer... und dann doch nachher lieber Bilder haben, die das ganze vielleicht noch helfen aufzuklären.

AlexDragon
28.07.2010, 10:26
Wenn ich einen Agenturvertrag hätte, hätte ich natürlich in der Situation versucht, Fotos zu machen. Als Fotoreporter wäre das geradezu meine Pflicht gewesen.

Man darf nicht vergessen: In einer Demokratie muss Öffentlichkeit hergestellt werden, damit eine Diskussion (möglicher) Missstände in Gang kommen kann. Dazu dienen die Medien, sie sind so etwas wie die vierte Gewalt in unserem System.

Als Privatmensch käme ich nie auf die Idee, die Jagd nach einem guten Foto über Zuwendung für Hilfsbedürftige zu stellen. Ja, mir wäre es höchst peinlich, in solch einer Notsituation überhaupt zu fotografieren - auch wenn ich nichts an dieser Situation ändern könnte.

Martin

Genau so ist das und nicht anders ;)

dbhh
28.07.2010, 12:24
(...) In einer Demokratie muss Öffentlichkeit hergestellt werden, damit eine Diskussion (möglicher) Missstände in Gang kommen kann. Dazu dienen die Medien, sie sind so etwas wie die vierte Gewalt in unserem System. (...)
Grundsätzlich hast du mit der Funktion der Presse in unserer Parteien-Demokratie recht, aber es rechtfertigt und legitiiert nicht in allen Fällen _wie_weit_ die Berichterstattung geht, da gehts er um Voyeurismus. Bzw kommen Zweifel auf, ob diese Funktion noch ausgefüllt wird, wenn andererseits gewisse Themen nur oberflächlich behandelt werden.
Gruß

AlexDragon
28.07.2010, 12:54
Grundsätzlich hast du mit der Funktion der Presse in unserer Parteien-Demokratie recht, aber es rechtfertigt und legitiiert nicht in allen Fällen _wie_weit_ die Berichterstattung geht, da gehts er um Voyeurismus. Bzw kommen Zweifel auf, ob diese Funktion noch ausgefüllt wird, wenn andererseits gewisse Themen nur oberflächlich behandelt werden.
Gruß

Wo fängt das Eine an und hört das Andere auf ?!
Da die "Goldene Mitte" zu finden ist nicht immer einfach und Angebot und Nachfrage regulieren den Preis - Das war immer so und wird auch sicher so bleiben ;)

hpike
28.07.2010, 13:18
Also ich , eben als Nichtprofi , würde definitiv nicht fotografieren . Ich würde mich schämen , würde ich es tun .

Aber ich bin eben auch kein Profi , wäre ich einer würde das sicherlich anders aussehen , solange es nicht um blanken Voyeurismus geht .

Voyeurismus ist ne ganz andere Geschichte und hat mit professionellen Verhalten nicht wirklich etwas zu tun , sondern nur mit Kohle machen und Auflagensteigerung . Das wäre mir echt zu schäbig .

Ich schau nicht mal bei Unfällen hin wenns irgendwie geht , eben weil ich mich schämen würde , Menschen in ihrem Unglück auch noch zu begaffen . Da zu Fotografieren würde mir nicht im Traum einfallen .

Ansonsten müssen Profis eben manchmal Dinge zeigen die nicht wirklich schön sind , aber in der Lage sind die Öffentlichkeit für bestimmte Dinge aufzurütteln bzw. wachzurütteln und das ist nun mal manchmal nötig .

Leider !!

munichmax
28.07.2010, 14:05
Ok schon interessant zusehen wie die Menschen ihr Gewissen ausschalten können ,wenn es darum geh geld zu machen,jedoch es als "mensche" nie machen würden

hpike
28.07.2010, 14:10
aber in der Lage sind die Öffentlichkeit für bestimmte Dinge aufzurütteln bzw. wachzurütteln und das ist nun mal manchmal nötig .

Leider !!

Steht da irgendetwas von Geld ??

munichmax
28.07.2010, 14:16
Bei einem Agenturvertrag bin ich automatisch von einer Vergütung ausgegangen außerdem war es nicht explezit auf deinen beitrag bezogen

Karsten in Altona
28.07.2010, 14:19
Ok schon interessant zusehen wie die Menschen ihr Gewissen ausschalten können ,wenn es darum geh geld zu machen,jedoch es als "mensche" nie machen würdenHä?! Worauf beziehst Du dich? Wie kommst Du auf die Schlussfolgerung? Kann ich grad nicht ganz nachvollziehen.

Wieso fragst Du überhaupt? Es gab anscheinend einen konkreten Anlass, der Dich dazu veranlasst hat. Wäre interessant, die Hintergründe zu erfahren.

dbhh
28.07.2010, 14:21
Wo fängt das Eine an und hört das Andere auf ?! (...)
Das solle zum einen die Ausbildung auf/in einer Journalisten-/Medien-Schule rüberbringen können. Zum anderen ist es aber eher eine Selbstbeschränkung des Journalistenverbandes für/an alle Aktiven, der solch einen "Ehrencodex" aufstellt und _lebt_ .
Gruß

hpike
28.07.2010, 14:24
Bei einem Agenturvertrag bin ich automatisch von einer Vergütung ausgegangen außerdem war es nicht explezit auf deinen beitrag bezogen

Aber das bedeutet doch nicht zwangsläufig das man für Geld alles macht oder ?? Blos weil man einen Vertrag hat , wird man nicht automatisch zum Leibeigenen .

munichmax
28.07.2010, 18:08
Hä?! Worauf beziehst Du dich? Wie kommst Du auf die Schlussfolgerung? Kann ich grad nicht ganz nachvollziehen.

Wieso fragst Du überhaupt? Es gab anscheinend einen konkreten Anlass, der Dich dazu veranlasst hat. Wäre interessant, die Hintergründe zu erfahren.

Mhm ich hab des im Kroben so verstanden naja kann ich aber auch falsch interpretiert haben.

Ichkam drauf die Frage zustellen als ich die vielen Videos auf youtube von der massenpanik gesehen hab und dann überlegt wie ein Fotograf in dem Falle handeln würde

BicTic
28.07.2010, 22:20
Mhm ich hab des im Kroben so verstanden naja kann ich aber auch falsch interpretiert haben.

Ichkam drauf die Frage zustellen als ich die vielen Videos auf youtube von der massenpanik gesehen hab und dann überlegt wie ein Fotograf in dem Falle handeln würde

Da ist wohl kein großer Unterschied zwischen Foto und Video bzw Fotograf und Filmer.
Es gibt sicher eine Menge Bilder, auch wenn (zum Glück) nicht alles veröffentlich wird.
Ich kann mich noch daran erinnern wie die Polizei nach dem Unglück um Videos und Fotos von Amateurfotografen und -filmern gebeten hat, um den Vorfall aufklären zu können.
In dem Fall wäre ich froh helfen zu können. Geld mit dem Unglück anderer zu verdienen ist nicht mein Ding, aber das hängt schon von der Art und Weise der Berichterstattung ab finde ich (World Press Photo Awards vs Klatschpresse).

Gruß Christoph

Kopernikus1966
29.07.2010, 17:27
Das mit der Klatschpresse ist halt so, wie mit dem Cousin, der auf jedem Familienfest die jungen Mädels angrapscht und irgendjemand besoffen auf das Auto kotzt...

Es gibt ihn leider, und er gehört zur Familie... aber freiwillig würde man sich nie zu ihm an den Tisch setzen.

Ich bin zum Thema Journalismus gekommen, wie die Jungfrau zum Kind. Eine Annonce in der Lokalzeitung für die ich jetzt arbeite, und *simsalabim* war ich für mein Wohngebiet zuständig...

Egal auf welcher Ebene man tätig ist, ob man den Bundeskanzler bei einer Pressekonferenz fotografiert und hofiert wird wie ein VIP, oder ob man auf einem Feuerwehrfest die schon leicht illuminierten "Feuerwerker" ablichtet, immer muss man sich einiger Sachen bewußt sein:
1) Dein Gegenüber *will* etwas. Dazu benutzt er dich.
2) Du hast es mit Menschen zu tun. Ich hab natürlich auch schon Sachen gehört und Bilder geschossen, die die Portraitierten durch den Kakao gezogen hätten. Sowas kann und will ich nicht publizieren lassen.
3) Der Mensch geht *immer* vor. Wenn ich bei einem Einsatz der Feuerwehr vorbei komme *störe* ich nicht. Ich habe einfach die Fähigkeiten nicht effektiv zu helfen. Wenn ich erste Hilfe leisten muss, auch gut. (Ist bis jetzt nicht vorgekommen) Aber wenn ein gutes Bild rauskommt habe ich auch keine Gewissensbisse.