Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tele-Fotografie mit G-Objektiven: Aufblenden oder Iso rauf?
Clem_a700
07.07.2010, 13:32
Liebe Kollegen!
Ich verwende die Alpha 850 mit den verchiedenen Sony G Teleobjektiven, die eigentlich alle recht offenblendtauglich sind (insbesondere das 70-400er).
Eine geringe Steigerung der Schärfe, bzw. eine deutliche am Rand beim 70-300G), ergibt sich bekanntermaßen durch Abblenden um 1-2 Stopps.
Nun die Frage an euch, wie ihr euch in der Praxis entscheidet: Für Offenblende und niedrige ISO oder für leichtes Abblenden und etwas höhere Iso.
Wie wiege ich Rauschen und Schärfe bei meiner Hardware optimal ab - beide lassen Details verschwinden.
Konkrete Beispiele:
70-200G @200 mm: 1/200sek bei f2,8 und Iso 200 oder 1/200sek bei f4 und Iso 320 und etwas besserer Schärfe aber etwas mehr Rauschen?
Oder gar 1/100 bei f2,8 und Iso 100, was sich mit SSS aus der Hand knapp ausgehen würde.
70-400G @400 mm: 1/400sek bei f5,6 und Iso 200 oder f7,1 und Iso 320?
Bei 1/400er wirds schon knapp mit Verwackeln, vielleich also gar 1/1000, f5,6 und Iso 400?
Für Hiweise über eure diesbezügliche Entscheidungsfindung wäre ich recht dankbar.
Möglicherweise ist sie motivabhängig; mich interessiert die Standardsituation ohne viel Nachdenken (z.B. wenns schnell gehen muß).
Lg,
Clemens
Hallo Clemens,
Immer vorausgesetzt, dass keine Spielereien mit Tiefenschärfe gewünscht oder gefordert sind hängt das natürlich maßgeblich von den Ergebnissen ab die Du anstrebst. Ist das Zielformat das Web und Drucke bis - sagen wir mal - DIN A3, dann würde ich bis ISO 800 gehen. Danach würde ich bis f/4 aufblenden, wenn es das Motiv zuläßt. Seit Lightroom 3 scheue ich mich aber auch nicht mehr bis ISO 3200 zu gehen - bis DIN A3 wohlgemerkt. Ansonsten bleibt ja noch das Stativ, welches bei wichtigen Motiven ohnehin die erste Wahl ist, oder?!
Grüße,
Jörg
Hi,
kommt ja erstmal auch drauf an, wie du freistellen möchtest.
Wenn du einen guten Raw-Converter, wie DxO, ACR (ab 6.0) oder Aperture hast, würde ich defenitiv ISO 320 nutzen und etwas abblenden. Der gewonnene Detailreichtum bzw. die Schärfe durch das abblenden macht sich da wesentlich bemerkbarer, als die 120 ISO, die oben drauf sind!
I.d.R. empfehle ich eine ausgewogene Mischung. Aber im Bereich bis ISO 320/400 kannst du ruhig hochgehen und dafür abblenden!
liebe Grüße,
Basti
Du bist sehr anspruchsvoll, wie mir scheint :D
Was machst du denn mit den Fotos? Groß ausbelichten? Selbst mit meiner :alpha:200 gehe ich, wenn nötig für kürzere Verschlusszeiten, bedenkenlos bis ISO 400! Die :a:800 wird da sicher ein/zwei Klassen besser sein.
Clem_a700
07.07.2010, 14:09
Danke vorweg für die hilfreichen Antworten.
Zielmedium ist wohl ein wichtiger Punkt. In meinem Fall vorwiegend beamer und 30x45 Ausbelichtungen.
Du bist sehr anspruchsvoll, wie mir scheint :D
Naja, man möchte halt das beste rausholen und Grundsatzentscheidungen die diese setzt man schließlich mit der Zeit bei tausenden Fotos um.
Ein wichtiger Punkt sind für mich Ausschnitte bei unzureichend Brennweite (Tierfotos!).
Da spielt das Rauschen auch bei Iso400 oder eben die Schärfe schon eine entscheidende Rolle wie stark ich croppen kann.
LG,
Clemens
Ein wichtiger Punkt sind für mich Ausschnitte bei unzureichend Brennweite (Tierfotos!).
[...]
Da spielt das Rauschen auch bei Iso400 oder eben die Schärfe schon eine entscheidende Rolle wie stark ich croppen kann.
Richtig. Aber mit richtigem Raw_Converter kannst du bis ISO 400 (besser 320) bedenkenlos hochgehen um auch bei Cropps feine Details zu sehen und das Rauschen gering zu halten!
liebe Grüße,
Basti
Hallo Clemens,
jeder hat seine eigenen Ansprüche, das war nicht böse von mir gemeint. Aber bei deiner Ausbelichtungsgröße und der Betrachtung über den Beamer sowie um die Crop-Reserven zu haben, erschließt sich mir deine Frage noch viel mehr, als zu Beginn. Da ist bestmöglichste Qualität natürlich mehr als erwünscht!
Clem_a700
07.07.2010, 14:59
jeder hat seine eigenen Ansprüche, das war nicht böse von mir gemeint.
Danke, hab ich auch nicht so verstanden!
Auf einem üblichen 1400 Pixel breiten Beamer sehe ich das Thema sehr entspannt ;-)
C.
Hallo,
der größte Störfaktor in der Bildqualität mit Teles ist prinzipiell die Verwacklung.
Diese zu vermeiden (egal um welchen Preis) ist das oberste Ziel.
Die optische Leistung des 70/400 ist abgeblendet um 0,5 Blenden nicht mehr wesentlich steigerbar.
Selbst bei --sehr hohen-- professionellen Anforderungen für Magazindruck ist es mit der 850/900 kein Problem, bis 1600ASA zu gehen- passende Rawbearbeitung vorausgesetzt.
Ich gehe im Regelfall einen Kompromiss ein:
Abblendung um 0,5 Blendenstufen, Verschlusszeit möglichst kürzer als 1/1000, idealerweise kürzer als 1/2000. Daraus ergeben sich je nach Lichtsituation meistens Empfindlichkeiten ab 400ASA. Ab 1600 ASA fotografiere ich ausschließlich mit Offenblende, um eine weitere Steigerung des Rauschens zu unterbinden.
Clem_a700
07.07.2010, 15:16
Ich gehe im Regelfall einen Kompromiss ein:
Abblendung um 0,5 Blendenstufen, Verschlusszeit möglichst kürzer als 1/1000, idealerweise kürzer als 1/2000. Daraus ergeben sich je nach Lichtsituation meistens Empfindlichkeiten ab 400ASA. Ab 1600 ASA fotografiere ich ausschließlich mit Offenblende, um eine weitere Steigerung des Rauschens zu unterbinden.
Hallo Marfil,
genau so was in der Art wollte ich hören! Gilt aber wohl nur eingeschränkt für Crops.
Danke!
Clemens
pianofranz
10.07.2010, 00:03
Hallo,
der größte Störfaktor in der Bildqualität mit Teles ist prinzipiell die Verwacklung.
Diese zu vermeiden (egal um welchen Preis) ist das oberste Ziel.
Die optische Leistung des 70/400 ist abgeblendet um 0,5 Blenden nicht mehr wesentlich steigerbar.
Selbst bei --sehr hohen-- professionellen Anforderungen für Magazindruck ist es mit der 850/900 kein Problem, bis 1600ASA zu gehen- passende Rawbearbeitung vorausgesetzt.
Ich gehe im Regelfall einen Kompromiss ein:
Abblendung um 0,5 Blendenstufen, Verschlusszeit möglichst kürzer als 1/1000, idealerweise kürzer als 1/2000. Daraus ergeben sich je nach Lichtsituation meistens Empfindlichkeiten ab 400ASA. Ab 1600 ASA fotografiere ich ausschließlich mit Offenblende, um eine weitere Steigerung des Rauschens zu unterbinden.
Hallo
Dem kann ich mich nur anschliessen.
Das mit dem Rauschen hängt auch ab von der Lichtmenge die effektiv hereinkommt. Ich kann Fotos machen mit Iso1600 bei prallem Sonnenschein, und sauber belichtet, und man sieht gar kein Rauschen. Und manche Fotos bei Iso 100, wo nicht genug Licht ist, und dunkle Flächen, zeigen deutliches Farbrauschen.
Das 70-400 g nutze ich (und andere Teles auch) sehr gern überwiegend bei Offenblende. Ich mag das Bokeh und schön freigestellte Vögel beim Flug etc. Aber je nach Motiv gilt diese Regel vielleicht nicht für Dich.
Auf jeden Fall würde ich keine Angst haben, höhere Isos als 200 oder so zu verwenden, jedenfalls bis 1600.
LG Francis
Reisefoto
10.07.2010, 02:01
Zu den von mir an der A700 verwendeten Teleobjektiven (70-400G und Minolta 2,8/200 APO HS G) kann ich ganz klar folgende Aussage treffen: Sofern nicht eine größere Schärfentiefe erforderlich ist, gebe ich der weiter geöffneten Blende den Vorzug gegenüber einer höheren ISO-Stufe.
Das 2,8/200 ist offen ohnehin schon fast perfekt (es ist bei f2,8 allerdings auch deutlich besser als das 2,8/70-200) und das 70-400G liefert an APS-C auch bei f5,6 pixelscharfe Ergebnisse, die problemlos für weiteres Croppen geeignet sind. Bis ISO 400 kann man es sich bei einem gut beleuchteten Motiv aber durchaus überlegen, eine halbe Blende abzublenden. Spätestens bei f8 ist am 70-400G ohnehin das Optimum erreicht, darüber lässt die Qualität wieder nach.
Ich benutze das 70-400G überwiegend bei 400mm und muss dann häufig noch Croppen und auch oft ISO 800-1600 benutzen. Ich habe das Objektiv nun seit 18 Monaten und habe gelernt, dass für gut Ergebnisse in der Naturfotografie kurze Verschlusszeiten wesentlich wichtiger sind als der letzte Tick Leistung des bei f5,6 ohnehin schon guten Objektivs.
Jenseits von ISO 400 verschlechtert sich die Bildqualität sowohl hinsichtlich des Rauschens als auch bei der Farbwiedergabe. Im Gegensatz zum Rauschen lässt sich die Farbwiedergabe durch kleines Betrachtungsformat nicht übertünchen und spätestenstens, wenn man Crops anfertigt, was ich auch häufiger tue, wird auch das Rauschen störend, selbst bei Beamerprojektion.