Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Versuche im Halbmakrobereich
mit minimalen technischen Mitteln.
Hi,
ich habe nun zum 4 mal versucht einigermaßen ordentliche Makros zu erzeugen.
6/PICT2311_1024.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=106718)
AF50mm + Telekonverter Kenko M-AFi 2x Teleplus MC4
mit Autofokus
Ausschnitt knapp 1:1
Abbildungsmaßstab 1:3,3
Arbeitsabstand ca. 50mm
6/PICT2335_1024.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=106721)
AF24-85
mit Autofokus
Ausschnitt ca. 1:2
Abbildungsmaßstab 1:5,6
Arbeitsabstand ca. 50mm
1361/PICT2345_1024.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=106720)
AF24-85 + Telekonverter Kenko M-AFi 2x Teleplus MC4
mit Autofokus
Ausschnitt ca. 1:2
Abbildungsmaßstab 1:2,8
Arbeitsabstand ca. 50mm
6/PICT2324_1024.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=106719)
AF50 + Telekonverter Kenko M-AFi 2x Teleplus MC4 + 50mm Zwischenring
mit manuellem Fokus
Ausschnitt ca. original
Abbildungsmaßstab 1:2
Arbeitsabstand ca. 60mm
Ich hoffe die Bilder sind nicht zu schlecht!? Das letzte diente nur als Fingerübung für ein 1:1-Makro bei Arbeitsabstand um 25-30 cm.
bydey
Peter-GBW
05.07.2010, 16:00
Hallo,
ich sage jetzt mal nichts zu den Bildern an sich.
Dein technischer Aufbau ist meines Erachtens so nicht gut und für die Makrofotografie auch nicht erfolgversprechend. Gerade für Makros ist eine exzellente Deatailauflösung und -schärfe notwendig. Die erreichst Du nicht mit einem 24-85 Zoom und schon gar nicht mit einem 2-fach Telekonverter. Du hast also zwei Elemente in Deiner Kette, die eine gute Bidlqualität verhindern. Ich würde Dir eher zu der 50er-Festbrennweite mit einer Vorsatzlinse, am besten einem Achromaten raten. Zwischenringe sind nicht schlecht zur Vergrößerung des Abbildungsmaßstabs und relativ neutral bei der Abbildungsqualität.
hwjunkie
05.07.2010, 23:22
Erstmal die drei AF-Bilder.
Bild 1:
AF geht zwar manchmal ganz gut (und ist bei nur kurz ruhigsitzenden Fluginsekten aus der Hand beinahe die einzige Wahl), aber so richtig scharf kann Glücksache sein.
Wie ist dein AF-Feld eingestellt?
Spot oder weit?
Wie hast du den AF überhaupt scharfstellen lassen? Erst auf den Käfer mit Spot und dann etwas nach rechts geschwenkt?
Blende könnte etwas weiter zu sein, erhöht die Schärfentiefe (die Viecher haben ja etwas Tiefe)
Bild 2:
Bild zwei ist in der Mitte brauchbar scharf, AF hat gut gearbeitet (wenn Spot-AF, sonst einfach nur Glück).
Leider ist in der Mitte das Hinterteil des Käfers, sein Auge ist etwas unscharf.
Auch hier wieder: Etwas engere Blende für mehr Schärfentiefe.
Wenn Offenblende nötig ist:
Spot-AF auf den interessanten Teil des Motivs.
Wenn engere Blende möglich:
Spot-AF auf die mittlere Entfernung des Motivs.
Bild 3:
Trotz enger Blende nicht da scharf, wo es scharf sein soll.
Ich vermute, der Käfer hat sich vorwärts bewegt, du hast auf ihn fokussiert, seine Bewegung vorausgeahnt und, nachdem er einen Schritt gemacht hat, abgedrückt.
Sein Hinterteil ist scharf (da war er ja vorher mit dem Kopf), der Kopf bzw. sein Auge ist schon wieder zu nah, um scharf zu sein.
Wundert mich bei Blende 13 zwar etwas, aber ich weiß nun nicht, wie den AF eingestellt ist.
Falls du natürlich den breiten AF drin hattest, dann sucht sich die Kamera die Zone selber aus, auf die sie scharfstellt.
Das muss nicht immer da sein, wo du es scharf haben willst.
Bei Spot-AF mit AF-S erst fokussieren und dann die Kamera schwenken ist bei den geringen Entfernungen auch Glücksache.
Bei bewegten Objekten könnte auch der AF-C helfen, Hauptsache, du hältst sie in der Bildmitte.
Zum manuellen Bild:
Etwas mehr Licht, bitte!
Dann ist auch das Scharfstellen einfacher.
Vorteil am manuellen Fokus:
Du musst nicht die Bildmitte scharfstellen, sondern du kannst auch etwas am Rand nehmen (ob das Foto hinterher eine gute Aufteilung hat, das sei mal dahingestellt).
Der Blendenwert ist hier unbekannt, ich vermute aber zu nah an Offenblende.
Je nach Zustand/Abstand des Auges muss dein Blick nicht unbedingt der endgültigen Abbildungsschärfe entsprechen, die genaue Korrelation zwischen beiden musst du allerdings selber ermitteln.
Eine etwas größere Schärfentiefe würde diese Ungenauigkeit etwas ausgleichen.
Grundsätzliches:
Ringe sind eine recht brauchbare Lösung.
Keine eigene Optik, keine weiteren optischen Störfaktoren.
Wegen der Störfaktoren ganz wichtig, wurde ja auch schon erwähnt:
Keine TC verwenden!
Das sieht man m.E. an Bild 2, das kommt mir am klarsten vor.
TC sind ok, wenn man selten mal viel Brennweite braucht, aber sich dafür kein Objektiv leisten möchte.
Für Makros, wo es auf wirklich gute Abbildungsleistung ankommt, sind sie einfach ein zu großer Störfaktor.
Daher eher in eine gute (Makro-)Festbrennweite mit kurzer Nahgrenze und guten Erfahrungswerten (hier oder woanders sicherlich zu finden) investieren und die Nahgrenze mit Ringen oder einem Achromaten einstellen.
Oder gar mit beidem, dann muss man aber aufpassen, das der Käfer nicht die Frontlinse ankratzt.
Einen Achromaten nenne ich nicht mein eigen, deswegen maße ich mir da keine Meinung an.
Ich habe nur alte, preiswerte Nahlinsen, deren Abbildungsleistung bestenfalls als grenzwertig zu bewerten ist.
Sie machen zwar echte Nähe möglich, neigen aber zu schönen Farbsäumen und einer leichten Unschärfe.
Also wenn Nahlinse, dann was gutes.
Ringe sind da weniger qualitätsgestreut, die müssen nur stabil, lichtdicht und innen reflektionsfrei sein.
Objektiv-Alternativen:
Wenn man sowieso manuell fokussiert, dann kann man auch mal über eine alte manuelle Optik, bevorzugt M42, nachdenken.
Da gibt es teilweise recht gutes Zeug für verdammt kleines Geld, auch die Zwischenringe sind preiswert.
Das Objektiv sollte über einen leichtgängigen Automatikschalter verfügen.
Der M42-Adapter sollte mit Chip sein, dann funktioniert auch die automatische Belichtungseinstellung.
Blende 8-11 einstellen, in Offenblende manuell fokussieren, am Objektiv auf eingestellte Blende umstellen, Feuer.
In M42 habe ich brauchbare Objektive schon in Superzustand für wenige €uro abgegriffen.
Ist zwar immer ein Risiko, sowas auf dem Trödel mitzunehmen, zumal es da aufgrund des Alters selten Onlineerfahrungen zu lesen gibt, aber für den Preis kein großer Verlust.
Stefan
ps:
Über die Ergebnisse meiner ersten Makroversuche (noch analog) habe ich mich auch anfangs gefreut, obwohl sie eigentlich Schrott waren.
Die Erkenntnis kommt aber irgendwann von selbst.
Guten Morgen.
Ist Schärfe wirklich alles? Das die Bilder schärfer sein könnten war mir vorher klar!
Mir gefielen die Motive und Ergebnisse trotzdem; Fraben, (Un)Schärfeverlauf...
Über die Ergebnisse meiner ersten Makroversuche (noch analog) habe ich mich auch anfangs gefreut, obwohl sie eigentlich Schrott waren.
Die Erkenntnis kommt aber irgendwann von selbst.
Der ist hart!
Erstmal die drei AF-Bilder.
Bild 1:
AF geht zwar manchmal ganz gut (und ist bei nur kurz ruhigsitzenden Fluginsekten aus der Hand beinahe die einzige Wahl), aber so richtig scharf kann Glücksache sein.
Wie ist dein AF-Feld eingestellt?
Spot oder weit?
Wie hast du den AF überhaupt scharfstellen lassen? Erst auf den Käfer mit Spot und dann etwas nach rechts geschwenkt?
Blende könnte etwas weiter zu sein, erhöht die Schärfentiefe (die Viecher haben ja etwas Tiefe)
AF immer selektives AF-Segment: alle Bilder mit zentralem Kreuz. Wie erwähnt ist alles ausgeschnitten und dabei dann das Objekt "hübscher" positioniert.
Mehr Schärfentiefe ist hier kontraproduktiv, da ich ja einen relativ tiefen Bereich gleicher Schärfe habe. Nur leider fehlt es an Knackscharf. Ich glaube nicht, dass es am Fokus liegt sondern an der Abbildungsqualität der kombinierten Optik.
Danke für die vielen weiteren Tipps.
Meine ersten Veruche mit AF50 und Zwischenring waren deutlich schlechter.
Ich hatte gehofft mit TC und AF eine höhere Trefferquote zu erreichen. Ist mir auch gelungen; nur richtig scharf ist es halt auch nicht.
bydey
hwjunkie
06.07.2010, 11:00
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Der ist hart!
Meine Bilder waren aber deutlich schrottiger als deine!
Lag natürlich mit an meinen nicht allzu hochwertigen CloseUp-Linsen.
Und daran, dass keine direkte Bildkontrolle möglich war.
AF immer selektives AF-Segment: alle Bilder mit zentralem Kreuz. Wie erwähnt ist alles ausgeschnitten und dabei dann das Objekt "hübscher" positioniert.
Mehr Schärfentiefe ist hier kontraproduktiv, da ich ja einen relativ tiefen Bereich gleicher Schärfe habe. Nur leider fehlt es an Knackscharf. Ich glaube nicht, dass es am Fokus liegt sondern an der Abbildungsqualität der kombinierten Optik.
Der Fokus ist zumindest bei Bild 2 ok, der Käfer ist teilweise schön scharf, aber eben nicht überall bzw. nicht da, wo es (mir) drauf ankäme.
Kann selbstverständlich auch an der Bewegung des Tieres liegen.
Das Problem habe ich mit Hummeln oder Wildbienen, die einen Strauch im Vorgärtchen sehr anziehend finden.
Für eine Blüte brauchen sie nur Sekundenbruchteile, die sind aus dem Fokus, bevor es der AF überhaupt merkt.
Das eine oder andere Bild wird dann aber doch was.
Es ist alles eine Frage, wieviel Aufwand du treiben möchtest.
Ich habe mir bisher nie die Mühe gemacht, alles für richtig gute Makros aufzubauen.
Soll heißen:
Bei mir läuft es daher auf Freihand-Schnappschüsse mit Standardoptik (18-70Kit, Tamron 28-200, BBC) raus, meist auch mit AF.
Das Ergebnis reicht mir dann meistens auch, es steht im Verhältnis zum Aufwand.
An der richtigen Stelle scharfe Makros sind damit allerdings Glückssache.
Dafür braucht es etwas Aufwand, auch technischer Natur.
Ich könnte jetzt eine Blüte auswählen, die Kamera mit Stativ und altem 135er Makro drauf ausrichten, die Schärfenmitte etwa 3mm über die Blüte legen und mit Fernauslöser auf ein Insekt warten.
Es kann aber sein, dass angesichts hunderter Blüten genau diese eine uninteressant ist und nicht angeflogen wird.
Oder die Blüte durch den Anflug der Hummel in Bewegung gerät.
Könnte man mit einer Halterung verhindern, also wieder etwas Technik mehr.
Stefan
Meine Bilder waren aber deutlich schrottiger als deine!
Danke
Es ist alles eine Frage, wieviel Aufwand du treiben möchtest.
...
Ich habe mir bisher nie die Mühe gemacht, alles für richtig gute Makros aufzubauen.
...
Bei mir läuft es daher auf Freihand-Schnappschüsse
...
Das ist auch mein Ziel ist.
Ich möchte Freihand-Makros im Bereich 1:3 + Beschnitt hinbekommen, die man angucken kann.
Meine versuche mit Retro und Zwischenringen (Blende und Fokus manuell und eher Zufall) waren wirklich nicht so dolle.
Ich hatte gehofft, dass 2xTC mit AF Besserung bringt.
Ich war auch ganz zufrieden, bis ich den Fehler gemacht habe hier nachzufragen!?
bydey
hwjunkie
06.07.2010, 11:39
Danke
Ich war auch ganz zufrieden, bis ich den Fehler gemacht habe hier nachzufragen!?
Das ist leider normal, geht mir fast überall so.
Irgendwo gibt es immer jemanden, der in irgendwas besser ist.
Die eigenen Maßstäbe bröckeln schnell, wenn man den Vergleich mit der Restwelt sucht.
Aber mach dir nichts draus und entscheide selbst, wann das Ergebnis dir gefällt und auch im Verhältnis zum Aufwand steht.
Stefan
Das ist leider normal, geht mir fast überall so.
Irgendwo gibt es immer jemanden, der in irgendwas besser ist.
Die eigenen Maßstäbe bröckeln schnell, wenn man den Vergleich mit der Restwelt sucht.
Aber mach dir nichts draus und entscheide selbst, wann das Ergebnis dir gefällt und auch im Verhältnis zum Aufwand steht.
Stefan
Ja Fishing ist gefährlich...
wenn man sich mit Walen einläßt.
bydey
Hy dey,
ich weis jetzt nicht genau was du für Ausgaben hattest um die ganzen Zwischenringe bzw. du haben wirst um noch Achromaten oder Nahlinsen zu kaufen aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das viel billiger ist als sich ein gescheites Makroobjektiv zu kaufen.
Ich denke da z.B. an das 90er von Tamron o.ä. das du bereits neu für rund 330,-- Euro bekommen kannst. Ich denke das ganze herumgedoktore mit diesen "Notlösungen" bringt im Endeffekt nur frust und mäßige Ergebnisse.
Wenn die Basis nicht stimmt kann auch nicht darauf aufgebaut werden. Das bedeutet ohne ein scharfes Makroobjektiv oder eine Festbrennweite lohnt sich der ganze Zusatzaufwand mit Vorsatzlinsen und Zwischenringen NICHT.
Hy dey,
ich weis jetzt nicht genau was du für Ausgaben hattest um die ganzen Zwischenringe bzw. du haben wirst um noch Achromaten oder Nahlinsen zu kaufen aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das viel billiger ist als sich ein gescheites Makroobjektiv zu kaufen.
Ich denke da z.B. an das 90er von Tamron o.ä. das du bereits neu für rund 330,-- Euro bekommen kannst. Ich denke das ganze herumgedoktore mit diesen "Notlösungen" bringt im Endeffekt nur frust und mäßige Ergebnisse.
Wenn die Basis nicht stimmt kann auch nicht darauf aufgebaut werden. Das bedeutet ohne ein scharfes Makroobjektiv oder eine Festbrennweite lohnt sich der ganze Zusatzaufwand mit Vorsatzlinsen und Zwischenringen NICHT.
Na ja, aktuell 1/5. Aber bis jetzt auch nicht gut angelegt!?
bydey