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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sicher kein neues Thema: Viele oder wenige Bilder?


pewebe
29.06.2010, 13:32
Hallo,

ich bin ein Viel-Bilder-Macher, d.h. wenn ich los ziehe, einige Stunden unterwegs bin und gute Motive finde, kommen manchmal 500 Bilder zusammen. Ich mache durchaus 30 Bilder von einem Motiv, wechsle ein wenig den Standpunkt, gehe in die Knie, fotografiere mit aufgeklapptem Display vom Boden aus, experimentiere tüchtig. Durch die vielen Bilder ist es mir äußerst selten passiert, dass gar kein Bild brauchbar war.
Andere Fotobegeisterte lachen über mich, machen ein Viertel der Bilder, geben aber zu, dass sie nicht selten Pech haben, dass ein bestimmtes Motiv in die Hose ging.

Diese wenig Fotografierer haben vielleicht noch zu sehr die Beschwernisse der analogen Fotografie verinnerlicht. Nur 36 Aufnahmen auf einem Film (oder weniger), mühsames Filmwechseln, kostenintensive Entwicklung und was der Schwierigkeiten mehr waren.

Heute ist doch gerade das der Vorteil, dass man nach Herzenslust drauf halten kann, keine Mehrkosten entstehen. Die Bilder sind blitzschnell zu löschen. Das einzige Problem was ich nicht selten habe ist, dass wenn alle Bilder für meinen Geschmack recht gut geworden sind, ich Probleme beim Aussuchen des vermeintlich besten habe. Aber dann behalte ich 3 oder 4, das ist ja auch kein Problem. Wenn ich überlege, was Festplattenplatz nur noch kostet. Hatte gerade ein Angebot: 80 Euro für eine externe 1,5 TB HD. Das ist Wahnsinn!

Man muss natürlich schön ordentlich sein, um der Bilderflut Herr zu werden. Ich schreibe immer zusätzliche Stichpunkte neben Ort und Zeitpunkt.

Wie haltet Ihr es, seid Ihr Viel-Fotografierer oder eher der analoge Typ?

Grüße

Peter

Dana
29.06.2010, 13:49
Ich glaub, das Thema hatten wir schonmal...? :shock:

Ich meine mich erinnern zu können, dass ich schon mal aufschrieb, eher der "Einmal-Knipser" zu sein.

Ich habe weder Serienfunktion eingestellt, noch mache ich sehr viele wechselnde Aufnahmen von einem Motiv. Ich schau es mir vorher länger an, überlege, wie von welcher Perspektive das Motiv "zu mir spricht", dann mache ich ein Bild. Höchstens zwei.

Anders ist das bei Portraits oder Makros. Da kann mal was daneben gehen, was die Schärfe angeht, wenn ich kein Stativ dabei habe, da drücke ich öfter ab, allerdings dann nicht verschiedene Perspektiven, sondern schon eine überlegte, die aber öfter. Dann suche ich mir das schärfste Bild raus und lösche die anderen.

Ansonsten bin ich also eher die, die vor einem Motiv steht, hin und her läuft, guckt, nachdenkt, sich richtig positioniert, dann die Kamera ansetzt und abdrückt. =)

mad_axe
29.06.2010, 14:31
Aber dann behalte ich 3 oder 4, das ist ja auch kein Problem. Wenn ich überlege, was Festplattenplatz nur noch kostet. Hatte gerade ein Angebot: 80 Euro für eine externe 1,5 TB HD. Das ist Wahnsinn!

Man muss natürlich schön ordentlich sein, um der Bilderflut Herr zu werden. Ich schreibe immer zusätzliche Stichpunkte neben Ort und Zeitpunkt.



Tja, früher habe ich auch mal kurz so gedacht. Aber es liegt bei mir eher weniger daran das ich kein Geld für Speicherplatz habe, sondern das ich dann später, wenn ich anderen Leuten z.B. Bilder vom Urlaub zeigen will auch wieder entscheiden muss welches der 3-4 Bilder ich vom selben Motiv zeige. Das ist mir alles viel zu Aufwendig und man kommt immer weniger dazu seine Bilder anderen zu zeigen, geschweige denn selber anzuschauen. Deshalb wird jetzt immer vorort gelöscht (mache auch manchmal ein paar und suche mir direkt das raus was mir am besten zusagt). Manchmal ist das auch gleich das 1. :D

Gruß
Micha

el-ray
29.06.2010, 14:37
Ist ganz stark vom Motiv abhängig... bei einem Portrait beispielsweise drück ich eher nur 1 mal ab, dann passts, wenn im Gehege die Wölfe umherrennen etc. dann wird mit AF-C und Serienbildfuktion draufgehalten.

alberich
29.06.2010, 14:50
Wenn ich Sicherheit und Vertrauen in das "eigene Bild" entwickle, dann kann ich mir 20 Bilder von ein und demselben Motiv sparen. Wenn ich weiss "Das ist es", dann brauch ich nicht noch 10 Varianten.
Fotografieren heisst für mich den Moment zu verdichten und nicht soviele Momente wie möglich davon einzufangen und nachher akademisch, als Betrachter, ohne noch in der Situation zu sein, eine Auswahl zu treffen.

Natürlich gibt es Sujets, die eine Serienbildfunktion benötigen, da sehr viel Bewegung im Spiel ist und das Motiv sich unentwegt "verändert". Dort nutze ich das auch. Aber solchen Sujets gehört nicht mein Hauptintresse.

Ein Bild ist nicht nur das Beste aus einer unbestimmten Menge von Auslösungen, sondern ein Bild ist für mich der Moment, der in der jeweiligen Situation die höchste Deckung mit meinem Gefühl und meiner Sichtweise besitzt.

Sonst könnte ich auch ein HD-Video drehen und mir nachher das passende Einzelbild raussuchen. Das hat aber nichts mehr mit Fotografieren zu tun sondern lediglich mit Auswählen.

Dana
29.06.2010, 15:08
Wenn ich Sicherheit und Vertrauen in das "eigene Bild" entwickle, dann kann ich mir 20 Bilder von ein und demselben Motiv sparen. Wenn ich weiss "Das ist es", dann brauch ich nicht noch 10 Varianten.
Fotografieren heisst für mich den Moment zu verdichten und nicht soviele Momente wie möglich davon einzufangen und nachher akademisch, als Betrachter, ohne noch in der Situation zu sein, eine Auswahl zu treffen.

Ein Bild ist nicht nur das Beste aus einer unbestimmten Menge von Auslösungen, sondern ein Bild ist für mich der Moment, der in der jeweiligen Situation die höchste Deckung mit meinem Gefühl und meiner Sichtweise besitzt.

Erkennt man daran irgendwie, dass alberich übers net mein "Lehrer" war? :lol:
Von ihm habe ich viele Erkenntnisse, die mir unglaublich in meiner Entwicklung geholfen haben.

Danke dafür. =)

alberich
29.06.2010, 15:51
Danke dafür. =)

Sehr gern.
:D

Itscha
29.06.2010, 16:19
Ich bin wie üblich folgender Meinung, und äußere sie mit einem entschiedenen: "Es kommt drauf an!" ;)

Bei Makros unter widrigen Bedingungen (Wind, wenig Licht, bewegliche Ziele etc.) mache ich häufig viele Bilder. Das ist wohl selbsterklärend, denke ich mal. Bei berechenbaren Motiven (sprich: Es kommt nicht auf die millimetergenaue Lage Fokuslage an und die Belichtung ist nicht sonderlich schwierig bei ausreichend Licht) sollten schon zwei, vielleicht drei Bilder aus eventuell verschiedenen Perspektiven genügen. Das mit den verschiedenen Perspektiven ist natürlich auch fraglich. Das Bild darf auch ruhig vorher schon im Kopf entstanden sein. Dann reicht hier eine Aufnahme.

Bei Portraits mit wenig Schärfentiefe am lebenden Objekt ... siehe Makro ... lieber ein paar Bilder mehr. Denn die letztendliche Qualitätskontrolle ist doch erst am Computerbildschirm möglich.

Aber immer im Hinterkopf behalten: Wer sein Leben als Film dreht, sitzt beim Betrachten lange im dunklen Kinosaal. :mrgreen:

Karsten in Altona
29.06.2010, 16:24
Mal so mal so... Ich habe schon eine Serie Bilder gemacht, wovon mich nachher keins überzeugt hat. Meistens sind die dann recht "erzwungen". Nachher schneiden meist die am besten ab, die es nur ein oder wenige Male gibt. Bewusst oder unbewusst. Und die ganz guten sind Situationen, bei denen man sowieso keine 30 Bilder machen kann, sondern vielleicht mit Glück eine handvoll oder gar nur eins. Das kommt auch daher, weil ich meistens auf der Straße fotografiere und vor allem sowas "suche":


844/DSC10820.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=104133)

844/DSC09408.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=105855)

1360/DSC07415-2.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=96932)


Von daher kann man glaube ich nicht per se sagen, dass das eine das wahrere ist als das andere. Es kommt halt immer drauf an was man macht. Ein Makro oder eine Landsschaftsaufnahme mit 10 Bilder/sek. macht wahrscheinlich wenig Sinn und wenn man beim Sport genau den einen Moment möchte, oder bei Veranstaltungen Menschen fotografiert, sollte man nicht an Bildern sparen, denn dann blinzelt mal der eine, oder schaut gerade weg, oder oder oder ...

pewebe
30.06.2010, 13:43
Mir ist es öfter passiert, dass ich, wenn ich nur ein oder zwei Bilder machte, nicht zufrieden mit diesen war. Irgendetwas hatte ich übersehen, eine Spiegelung oder einen Schatten abgeschnitten, einen hässlich ins Bild ragenden Zweig übersehen oder leichte Unschärfe auf dem Hauptmotiv, die ich erst auf dem Computer-Display sah. Das passiert mir nicht mehr, seit ich (nicht grundsätzlich) mehr Fotos mache. Nicht selten hat man gar nicht die Möglichkeit, ein 2. Bild zu machen.

aidualk
30.06.2010, 16:43
Diese wenig Fotografierer haben vielleicht noch zu sehr die Beschwernisse der analogen Fotografie verinnerlicht. Nur 36 Aufnahmen auf einem Film (oder weniger), mühsames Filmwechseln, kostenintensive Entwicklung und was der Schwierigkeiten mehr waren.


Das klingt so, als wenn du diese, in ihrem Käfig gefangenen, bedauerst und nur mit Masse ist halbwegs Klasse zu erzielen. Vielleicht ist es aber anders herum ebenfalls so;)

Ich bin einer dieser analog Übergebliebenen. ;)
Ich fotografiere heute noch analog allerdings mit einer digitalen Kamera (so wurde es mir von einem Forumskollegen mal gesagt).

Die "Beschwernisse" kommen aber eher daher, dass man sich in grauer Vorzeit mehr mit dem Motiv auseinander gesetzt hat, zwangsweise, es ging nun mal nicht anders und man wollte es auch nicht anders. Scharfschütze statt Schrotflinte;) . Heute kostet eine Auslösung rund 1 Cent bei der 700 (1000 EUR zu 100.000 Auslösungen über den ganz groben Daumen gerechnet), da hau ich bei Sportaufnahmen auch mal 500 Stück/Stunde durch. Aber meine Hauptsache, draussen Landschaft, komm ich selten mit mehr als 2-3 pro zurück und hab eigentlich nie im Nachhinein das Bedürfnis nach mehr Varianten. Gelegentlich, wenn es mir am Motiv schwerfällt mich zu entscheinden, hab ich dann 4-5, das weiss ich dann aber bereits am Motiv, und das wars aber auch.

viele Grüße

aidualk