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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welche Messmethode?


zeron
03.06.2010, 18:15
Mich würde einmal interessieren welche Messmethode bei euch am häufigsten Verwendung findet.
1) Spotmessung
2) Mehrfeldmessung
3) Mittelbetonte Messung

Beste Grüße
Jens:D

FD851
03.06.2010, 18:40
@ zeron,
so kannst Du die Frage einfach nicht stellen. Jede der 3 Methoden hat ihre ganz spezielle Daseinsberechtigung. Es kommt einfach drauf an, was Du gerade ablichtest...
Landschaftsfotografie, wo alles unbewegt ist - da hat die Mehrfeldmessung seine große Daseinsberechtigung.
Geht es um sich zügig bewegte Objekte, wirst Du mit der Mehrfeldmessung Schiffbruch erleiden. Hier ist Spotmessung angesagt.

Schreib einfach mal, was Du fotografieren willst... Nur dann kann man Dir auch weiter helfen.

Ein guter Tipp sind hier die typenbezogenen Fachbücher. Mit 40 Doppelmärkern sind sie kein Sonderangebot, aber lohnenswert.

FD851

André 69
03.06.2010, 18:49
@ FD851, ich war der Meinung es geht um die Belichtungsmessung.

@ zeron, ist natürlich Motivabhängig (wie immer) aber am meisten benutze ich die Mittenbetonte Messung.

Gruß André

Neonsquare
03.06.2010, 20:02
@zeron
Du hast noch eine wichtige Methode übersehen: Im LiveView gibt es eine 1200 Zonen Messung - in manchen Situationen lohnt sich das.

Gruß,
Jochen

zeron
04.06.2010, 05:24
Sorry,

ich meinte natürlich die Helligkeitsmessmethode.und nicht die Fokusfelder.
Mir wurde letztens von einem Fotografen erzählt das er fast nur mit der Spotmessung arbeitet.
Er sucht sich im Motiv den hellsten Punkt (z.B. Wolken oder Himmel), speichter diesen ab und Fokussiert dann auf das eigentliche Motiv. Die daduch entstehende Unterbelichtung gleicht er hinterher im Camera RAw Converter und CS4 aus.
Als Grund nannte er, dass man im Bild auf jedem Fall seine Zeichnung in den hellen und dunklen Bereichen behält und somit weniger Ausschuss durch Überbelichtung hat.
Was meint Ihr dazu?

Hier würde mich interessieren welche Messmethode Ihr als Standart nutzt z,B. Landschaftsaufnahmen, Makro, Porträt etc.

Beste Grüße
Jens

Neonsquare
04.06.2010, 08:24
Die 1200-Zonen des LiveView dienen der Belichtungsmessung! RTFM ansonsten.

Die Methode finde ich eher fragwürdig, aber wenn es für Ihn funktioniert; ich finde richtig belichtete Bilder besser. Unterbelichten ist mit der A5x0 auch schon deshalb blöd, weil sie einen recht großen Puffer in den Lichtern hat, so dass man Überbelichtungen um 1-2 Ev oft noch retten kann. Ich arbeite auch sehr viel mit Spotbelichtung. Man kommt generell nicht umhin verschiedene Belichtungssituationen einschätzen zu lernen.

Wenn ich Personen fotografiere, und wenig Zeit ist benutze ich meistens die mittenbetonte Messung, weil die Personen eben etwa jenen Bereich abdecken.

Bei der Spotmessung messe ich auf einen Punkt an, dessen Helligkeit in etwa einem Neutralgrau entspricht. Oft sind das etwas dunklere Hauttöne, Asphalt, bestimmte Kleidung - da muss man einfach schauen lernen. Belichtung speichern mit AEL-Halten und dann fokussieren usw. Wenn im Fokusbereich nichts neutralgraues ist, kann ich auch abschätzen um wieviel ich die Belichtung korrigieren muss. Bei Messung auf heller Haut stelle ich dann eben mal Ev+1 ein. Die Belichtungsmessung versucht den Spotpunkt in einer Neutralgrau entsprechenden Helligkeit abzubilden; was für Helle Haut eine zu kurze Belichtung bedeutet. Ist die Spotzone dunkler eben genau umgekehrt. Wieviel man zur Korrektur einstellen muss lernt man durch Übung.

Gruß,
Jochen

André 69
04.06.2010, 09:58
Hallo Jens,

...was da der Kollege mit hellster Stelle einmessen und dann mit diesem Wert auf das "normale Motiv" schwenken kann bei bestimmten Motiven funktionieren, halte es aber für großen Schwachsinn!
Habe es einfach mal getestet, 1/400s bei mittenbetonter Messung, normal auf das Motiv und als Test mit der hellsten Stelle 1/2500s ... ist dann doch etwas sehr daneben!
Bei normaler Belichtung sind die hellsten Stellen - auch im JPEG - immernoch mit Zeichnung, und in den Schatten ebenfalls, bei der anderen Methode sind die hellsten Stellen wesentlich dunkler, die Zeichnung ist besser zu erkennen, aber zu dunkel, in den Schatten ist dann aber nichts mehr zu sehen. OK - im RAW kann man in des Schatten wieder was herzaubern, aber man zaubert auch kräftig Rauschen hinzu - von vorher nicht sichtbar auf dann deutlich sichtbar ... mit der A700 bei ISO 100.

Gruß André

zeron
04.06.2010, 10:30
Hallo Jens,

...was da der Kollege mit hellster Stelle einmessen und dann mit diesem Wert auf das "normale Motiv" schwenken kann bei bestimmten Motiven funktionieren, halte es aber für großen Schwachsinn!
Habe es einfach mal getestet, 1/400s bei mittenbetonter Messung, normal auf das Motiv und als Test mit der hellsten Stelle 1/2500s ... ist dann doch etwas sehr daneben!
Bei normaler Belichtung sind die hellsten Stellen - auch im JPEG - immernoch mit Zeichnung, und in den Schatten ebenfalls, bei der anderen Methode sind die hellsten Stellen wesentlich dunkler, die Zeichnung ist besser zu erkennen, aber zu dunkel, in den Schatten ist dann aber nichts mehr zu sehen. OK - im RAW kann man in des Schatten wieder was herzaubern, aber man zaubert auch kräftig Rauschen hinzu - von vorher nicht sichtbar auf dann deutlich sichtbar ... mit der A700 bei ISO 100.

Gruß André

Hallo Andre,

die gleiche Erfahrung mit dieser Art der Anmessung habe ich auch gemacht, Ergebnis: alle Bilder stark unterbelichtet.
Ich denke mal die richtige Anmesstechnik bei Spotmessung ist die Empfehlung von Neonsquare.
Einen Neutralgraupunkt anmessen, speichern, Motiv ablichten und dann Blick aufs Histogramm.

Gruß Jens

Neonsquare
04.06.2010, 12:24
Wobei ich tatsächlich in letzter Zeit bei der Spotmessung immer mehr dazu tendiert habe die Messstelle abzuschätzen und per Belichtungskorrektur vorzuwählen. Kleinere Abweichungen kann man ja bei RAW auch noch gut korrigieren, aber die Tendenz sollte schon zu "richtig" sein. Graukarten sind sicherlich auch eine tolle Sache wenn man es genau machen möchte - oder eben ein richtiger Belichtungsmesser.

Beim Kamerahistogramm sollte man bedenken, dass dieses sich nach den JPEG-Daten auch bei RAW! Die dann als geclippt angezeigten Bereiche sind im RAW eigentlich meist trotzdem noch gut vorhanden. Dazu gibt es einen Trick mit dem Custom-Weißabgleich (**): Einfach für das Einstellfoto sehr lange auf eine helle homogene Stelle belichten, so dass das Bild in jedem Pixel den maximal möglichen Helligkeitswert hat. Fotografiert man nun mit diesem Setting, dann sieht das Bild zwar von den Farben her falsch aus, aber das Histogramm entspricht eher den Reserven des RAW. Wenn dann noch etwas als geclippt angezeigt wird ist es auch im RAW futsch.

Wenn man also Zeit hat, und bei einem Bild vor allem ein ausbrennen der Lichter möglichst vermieden werden soll (z. B. auf Hautpartien) - dann ist diese Methode recht interessant. Da ich eh nahezu nie den Custom-WB nutze kann ich mir das also auf Abruf eingestellt lassen.

Gruß,
Jochen
**) Da gab es irgendwo mal eine Diskussion dazu (ich glaube ursprünglich auf Dpreview).