Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Minolta CLE
Hallo Leute,
es ist glaub ich soweit... Ich interessiere mich seit kurzem extrem für Messsucherkameras! Als erstes fielen mir da natürlich die üblichen Verdächtigen von Leica ein. Da die M9 und M8 leider preislich in himmlichen Höhen schweben und auch die analogen Modelle z.b. M6 - M7 sind leider doch noch sehr (zu) teuer für mich.
Nun viel mir die Minolta CLE auf. Als Nachfolgerin der Minolta (Leica) CL sicher ein sehr qualitativ gutes Modell und so wie ich das bisher rausfinden konnte auch mit einer automatischen Belichtungsmessung ausgestattet. Ein Merkmal das Leica wohl erst bei der M7 einführte!
Leider wars das auch schon fast mit meinen Kenntnissen der analogen Messsucherkameras und auch zu Preisen und Verfügbarkeiten der Minolta CLE konnte ich keine Angaben im Netz finden!
Also vllt. kann mir hier jemand weiterhelfen und mir ein bißchen was zu dieser Kamera erzählen. Wie sieht es mit Verfügbaren Objektiven aus? Durch das M-Bajonett dürften ja auch die Leica Objektive an die Minolta passen, oder?
Bitte erklärt mich nicht als Verrückt wieso ich jetzt im heutigen Zeitalter noch mit einer analogen Messsucherkamera hantieren will, aber irgendwie reizt mich der Gedanke und ich suche sowieso noch was kleines zum immer dabei haben für die Jackentasche!
Ach so, ich bin auch grundsätzlich nicht abgeneigt andere Marken oder Modelle in Betracht zu ziehen. Nur leider fehlt mir da komplett der Überblick!
Also ich freue mich über jede Antwort und Hilfe die mich in dem Thema weiter bringt!
Grüße
PS: Ach so, bitte nicht mit irgendwelchen aktuellen Kompaktkameras kommen. Die Dinger haben für mich gar nichts!
erwinkfoto
31.05.2010, 17:28
Ich denke, noch besser als hier wirst du im Minolta Forum geholfen ;) und beraten:
http://www.mi-fo.de
Grüße,
Erwin
HermannP
31.05.2010, 20:48
Hallo,
einen guten Artikel zur Minolta CLE findest du bei Peter Lausch hier:
http://www.lausch41.com/cle.htm
Ich finde die Kamera ja auch recht hübsch, aber leider ist sie nicht besonders häufig und hat auch einige Schwächen (u.a. bei den Objektiven). Diese sind in dem Artikel von Herrn Lausch ganz gut beschrieben.
Ich habe mir dann eine Konica Hexar RF gekauft (ich glaube es waren 600 Euro - allerdings war die Kamera neu!). Die Kamera hat ebenfalls M-Bajonett. Preislich dürften die sich gebraucht nicht viel unterscheiden und die Schwächen der CLE gibt es bei der Hexar nicht. Ich finde es ist eine tolle Kamera, mit der mir das Fotografieren sehr viel Spaß macht. Allerdings findet man die Kamera gebraucht auch nicht so oft.
Es gibt vom Herrn Lausch auch zur Hexar einen guten Beitrag:
http://www.lausch41.com/hexar.htm
Ansonsten bietet Voigtländer Messsucherkameras mit M-Bajonett und Objektiven dazu nach wie vor an. Gehäuse kosten auch so um die 700 Euro neu.
Zuletzt gibt es auch noch Zeiss ZM Messsucherkameras mit M-Bajonett. Neupreis liegt bei ca. 1500 Euro. Gebraucht habe ich die auch schon bei 700 -800 Euro gesehen.
Über kurz oder lang werde ich mir allerdings noch eine Leica M6 kaufen - soviel Spaß gönne ich mir.
Gruß
BodenseeTroll
31.05.2010, 22:06
Nicht zu vergessen die Contax G2! Eine wunderschöne Kamera; bemerkenswert finde ich immer noch, wie sich die Sucherbildvergrößerung je nach angesetztem Objektiv verändert. Der Verarbeitung ist erstklassig und die Objektive sind von Zeiss.
Ein Artikel über die G2 findet sich z.B. hier (http://www.kenrockwell.com/contax/g2.htm).
Viele Grüsse,
Michael
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Nun viel mir die Minolta CLE auf. Als Nachfolgerin der Minolta (Leica) CL sicher ein sehr qualitativ gutes Modell und so wie ich das bisher rausfinden konnte auch mit einer automatischen Belichtungsmessung ausgestattet. Ein Merkmal das Leica wohl erst bei der M7 einführte!
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Also vllt. kann mir hier jemand weiterhelfen und mir ein bißchen was zu dieser Kamera erzählen. Wie sieht es mit Verfügbaren Objektiven aus? Durch das M-Bajonett dürften ja auch die Leica Objektive an die Minolta passen, oder?
Bitte erklärt mich nicht als Verrückt wieso ich jetzt im heutigen Zeitalter noch mit einer analogen Messsucherkamera hantieren will, aber irgendwie reizt mich der Gedanke und ich suche sowieso noch was kleines zum immer dabei haben für die Jackentasche!
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Hallo Alfisti,
ich glaube es gibt noch mehr Verrückte, wie Du einer bist. Ich gehöre auch dazu.
Die CLE war in der Tat eine Kamera, die einen sehr großen Funktionsumfang aufwies. Nicht nur die Zeitautomatik, auch die TTL-Blitzmessung. Die CLE teilt sich viele ihrer Bauteile mit der Minolta XG SLR. Wichtig zu wissen, falls mal eine Reparatur nötig werden sollte. Kleiner Nachteil: im manuellen Belichtungsmodus ist die Belichtungsmessung deaktiviert. Ansonsten eine sehr schöne kleine wertige Kamera. Wertig und nach der CL die zweitkleinste M-Bajonett-Kamera. Mit heute verfügbaren Batterien zu betreiben, also keine Quecksilberbatterien. Bei einer fast dreißig Jahre alten Kamera gehst Du natürlich auch gewisse Risiken ein. Darüber solltest Du Dir in klaren sein.
Alle M-Bajonett-Objektive und alle M39-Schraubgewindeobjektive (mit Adapter) passen uneingeschränkt mit Ausnahme einiger alter Objektive, die so tief in den Kameraraum ragen, daß sie mit dem Verschluß oder anderen Teilen im Kameraraum einiger neuerer Kameras kollidieren können.
Heute produzieren M-Bajonett-Objektive noch Leica, Zeiss (bei Cosina) und Voigtländer (ebenfalls Cosina).
Daneben gibts unendlich viele alte Objektive: Leica M seit 1954 davor Leica Schraubgewinde, Canon Schraubgewinde, Minolta M-Bajonett, spottbillige aber mit schwankender Fertigungsqualitätä sowjetische Jupiter und Industar M39 Objektive (zumeist sind das Nachbauten alter Zeiss Sonnare und Biogone).
Da gibts vieles!
Die CLE hat Rahmen für 28er, 40er und 90mm-Brennweiten. Bei anderen Brennweiten braucht man Aufstecksucher oder man muß halt schätzen. Bei extrem lichtstarken 50mm-Objektiven (1,4 oder lichtstärker) und lichtstarken Teles dürfte die Fokussierung schwierig sein, ein Tribut an die kleine Bauform der Kamera.
Das Standardobjektiv war das M-Rokkor 2/40mm (fast baugleich zum Leica Summicron-C 2/40mm). Sehr empfehlenswerte Objektive auch aus heutiger Sicht noch.
Links gabs ja schon einige. Im rangefinderforum.com gibt auch viel Lesestoff zur CLE.
Andere Kameras. Aktuell gibts bezahlbar einige (genau genommen sechs) Kameras von Voigtländer und die Zeiss Ikon Meßsucherkamera (bei Mundus gibts häufig Ausstellungsstücke unter 1000€). Sind halt neue Geräte.
Da sie gerade erwähnt wurde. Die Contax G2. Diese Kamera hat ein eigenes Bajonett, das nicht zum Leica Schraubgewinde oder zum M-Bajonett kompatibel ist.
Rainer
Tuergriff
31.05.2010, 23:58
es ist glaub ich soweit... Ich interessiere mich seit kurzem extrem für Messsucherkameras! Als erstes fielen mir da natürlich die üblichen Verdächtigen von Leica ein. Da die M9 und M8 leider preislich in himmlichen Höhen schweben und auch die analogen Modelle z.b. M6 - M7 sind leider doch noch sehr (zu) teuer für mich.
Das Interesse ehrt dich :)
Du zaehlst nur Messucherkameras mit Wechselobjektiven auf. Ich weiss nicht, ob du schon Erfahrung mit Messucherkameras hast, denn wenn du wesentlich weniger Geld ausgeben willst, kannst du dich nach einer Messucherkamera mit Festobjektiv umsehen. Eine wahre Fundgrube ist die cameraquest website (http://www.cameraquest.com/classics.htm). Leider nur in Englisch. Ich selbst besitze u.a. eine Canon QL17 GIII (http://www.cameraquest.com/canql17.htm) mit 1:1.7 40mm Objektiv und eine Konica S3 (http://www.cameraquest.com/kons3.htm) mit 1:1.8 38mm Objektiv (Diese wurde auch als Revue 400SE verkauft, allerdings mit 40mm 1:1.7 Objektiv). Die Minolta Himatic 7SII und Olympus 35RD und 35SP spielen in der gleichen Klasse. Von diesen ist die Canon sicherlich die am haeufigsten anzutreffende Kamera. Guterhaltene Exemplare sollten um 100 Euro erhaeltlich sein. Auf der cameraquest Seite sind alle Modell unter Erwaehnung der Vor- und Nachteilen aufgefuehrt, auch die mit Wechseloptik.
Der Nachteil dieser Kamreas aus den Zeiten um 1970-1980 ist, dass sie Hg Batterien (Quecksilber) brauchen. Bei dem grosse Belichtungsspielraum von SW und Farbnegativfilmen kann man allerdings nach meiner Erfahrung handelsuebliche Silberoxidbatterien verwenden. Bei Diafilmen ist das kritisch. Dann hat man entweder im Kuehlschrank noch einen Vorrat an Hg Batterien (so wie ich), oder man muss Luft-Zink Batterien (Wein Cell) verwenden.
Wenn es etwas mit Wechselobjektiven sein soll, wuerde ich nicht zur Minolta CLE greifen. Guterhaltene und vor allem funktionierende Exemplare werden teuer gehandelt (Sammlerwert). Ich wuerde, wie von meinen Vorrednern erwaehnt zu einem der von Cosina hergestellten Voigtlaender Bessa Modellen greifen. Auch die von Cosina hergestellten Objektive sollen gut sein. Die Contax G2 und G3 sind wegen ihren Objektive erste Wahl, allerdings ist die Bedienung etwas gewoehnungsbeduerftig. Wenn man sich ein wenig auf dem gebrauchtmarkt umsieht, muesste man etwas zu angemessenen Preisen finden, da diese Modelle noch relativ neu sind und daher nicht undedingt Sammlerwert besitzen.
Am schoensten ist aber immer noch die Leica M6 :D (Leider auch am teuersten)
Tuergriff
Wow soviele Antworten und Tipps. Ich bin immer wieder aufs neue begeistert von dem Forum hier :top::top:
Klar die Leica M6 ist natürlich mein Traum. Aktuell steht bei meinem Händler sogar eine gebrauchte im Regal! Natürlich ohne Preisschild :shock:
Ich werd das Ding heut mittag mal begrabbeln. Dabei wird es dann aber wohl leider auch bleiben :cry:
So jetzt lese ich mich erst mal durch die verschiedenen Links von euch und schaue mir auch mal die von euch genannten Alternativen an! Bin da ja wie gesagt recht offen für Alternativen.
Mmh, die Modelle mit Festobjektiv sind auch interessant, wäre aber für mich eher die letzte Lösung. Wechselobjektive wären mir schon lieber.
Grüße
Hallo nochmal,
war in der Mittagspause bei meinem Händler, der hatte ne Leica CL im Regal stehen. Hatte nicht viel Zeit, sodass ich sie mir nicht zeigen lies. Von daher kann ich nichts näheres sagen. Aussehen ist halt gebraucht... Ok bei dem alter sicher normal. Kosten soll sie 220 Euro (nur der Body). Mal angenommen sie funktioniert wie sie soll, wäre der Preis ok?
Ansonsten hab ich bisher mal herausgefunden das die Minolta CLE wohl auch noch recht hoch gehandelt wird. Ist wohl eher schon fast ein Sammlerstück. Von daher fällt diese schonmal weg, denke ich.
Die Contax G2 hab ich mir auch mal näher im Netz angeschaut. Gefällt mir leider optisch überhaupt nicht! Ist halt Geschmackssache.
Zur Zeit bin ich mich noch am Durchwühlen durch die ganzen Infos :)
Als nächstes schau ich mir mal die Zeiss Ikon ZM an. Die scheint auch interessant zu sein!
Grüße
Messsucherkameras sind was tolles. Ich würde mir trotzdem keine mehr kaufen......die Modelle, die du heute noch gebraucht findest, sind meistens überteuert (Leica usw.) oder in einem Zustand, bei dem du nie so genau weisst, wann sie auseinander fällt. Ersatzteile wirst du nur noch sehr schwer erhalten, wenn was defekt ist, bleibt nur noch die Vitrine. Zudem kosten gute Linsen auch zu diesen Kameras Geld.....wenn du eine Leica hast, viel Geld. Wenn du nicht wirklich Sammler bist oder konsequent nur mit Messsucher und analogem Material arbeiten willst, würde mich das doch eher abschrecken.
So als Einstiegsdroge würde ich dir übrigens die Olympus XA empfehlen. Messsucherkamera für die Hosentasche mit einer 2,8/35mm Festbrennweite und manuellen Einstellmöglichkeiten. Wird in der Bucht so um die 60 Euro gehandelt. (Ich hab meine vor einigen Wochen für diesen Betrag verkauft....) Die Bildqualität ist wirklich gut, die Grösse ideal für die Hosentasche...und mit etwas Glück bekommst du sogar noch einen anschraubbaren Blitz dazu...
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war in der Mittagspause bei meinem Händler, der hatte ne Leica CL im Regal stehen. Hatte nicht viel Zeit, sodass ich sie mir nicht zeigen lies. Von daher kann ich nichts näheres sagen. Aussehen ist halt gebraucht... Ok bei dem alter sicher normal. Kosten soll sie 220 Euro (nur der Body). Mal angenommen sie funktioniert wie sie soll, wäre der Preis ok?
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Als nächstes schau ich mir mal die Zeiss Ikon ZM an. Die scheint auch interessant zu sein!
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Die Leica CL ist eine gänzlich andere Kamera wie die CLE. Sie besitzt weder Zeitautomatik noch TTL-Blitzmessung, sondern nur ein manuelles Nachführsystem, das aber aufgrund des gut platzierten Rades sehr komfortabel funktioniert. Das Einstellrad der M6 finde ich zum Vergleich eher sehr unkomfortabel zu erreichen. Die CLE ist in ziemlich allen Aspekten modernen, die CL ist eine rein mechanische Kamera. Aber schön. Man löse die CL einfach nur mal aus, und schaut durch den Sucher. Klasse.
Sie braucht Quecksilberbatterien (gibts aber immer noch auf EBay, und da die Dinger lange halten, ist das meiner Meinung nach nicht so problematisch), man kann den Beli auf Silberoxidbatterien umbauen lassen (hat mich 30€ gekostet). Oder man benutzt sie ohne Batterien, bei Negativfilm und etwas Übung durchaus machbar. Schön die Belichtungszeitanzeige im Sucher, die es bei keiner einzigen späteren Leica im manuellen Modus mehr gab.
Der Sucher ist absolut beeindruckend, allerdings gibts nur Rahmen für 40, 50 und 90mm. Häufig wird das damalige "Kit"-Objektiv, das Summicron-C 2/40 mitverkauft. Sehr empfehlenswert. Aber das Objektiv hat seinen Preis.
Der Mechanismus mit dessen Hilfe der Arm mit der Meßzelle eingeschwenkt wird, ist wohl etwas anfällig, wir reden hier von einer Kamera, die stramm auf die 40 zugeht. Für eine Kamera, die in gutem Zustand ist und mit Händlergarantie (gibts die bei dem Angebot? Wäre meiner Meinung nach wichtig. Oder verkauft der Händler in Kommission - sprich ohne Garantie?) ist der Preis meiner Meinung nach in Ordnung.
Neben den "üblichen" Verdächtigen, die immer wieder über diese Kameras schreiben (Lausch, cameraquest) und die hier schon genannt wurden, gefällt mir der folgende Bericht sehr gut:
Leica_CL-The_Volkskamera (http://www.prime-junta.net/pont/Reviews/045_Leica_CL/_Leica_CL-The_Volkskamera.html) (Auch mit weiteren Links einschl. solchen, die erläutern, worauf man beim Kauf einer CL achten sollte.)
Schade, daß Leica den Weg eine bezahlbare "Volkskamera" zu bieten, damals nicht weiterverfolgt hat.
Ich persönlich mag diese Kamera bei all ihren Beschränkungen eigentlich lieber als die - natürlich wesentlich hochwertigere und flexiblere (Meßsucherbasis!) - M6.
Die angesprochene Olympus XA ist durchaus auch einen Blick wert. Sinnvoll, wenn man erst mal einen Blick auf diese Art der Fotografie werfen will. Spottbillig, gut und winzig klein, Plastik eben. Eine CL ist zwar auch klein, aber ist ganz schön schwer, da eben richtig Metall. Und eine CL und ein bis drei Objektive dazu kosten durchaus Geld. Das ist schon richtig.
Rainer