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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mantona MK3 Kugelkopf/Wechselplatten


Blitz Blank
14.05.2010, 15:03
Wollte mal meine Erfahrung zum ewig jungen Thema Stativkopf wiedergeben, vielleicht hilft es jemandem bei seiner Auswahl.

Ausgangspunkt war meine Suche nach einem neuen Kugelkopf.
Einen 3-Wege Neiger und einen Manfrotto MA486 RC2 kompatiblen Kugelkopf besitze ich bereits, zu 90% verwende ich den Kugelkopf.
Dessen größter Vor- wie Nachteil zugleich ist sein Einhebel-Mechanismus, der sämtliche Freiheitsgrade blitzschnell freigibt bzw. fixiert inkl. Panorama-Schwenk den man sich daher fast hätte sparen können.
Gerade bei Panoramen stört mich das, außerdem bin ich mit dem Nachsacken in 90 Grad Schräglage unzufrieden zumal die Ausbuchtung für Hochkantstellung etwas mehr als 90 Grad beträgt, bei 90 Grad also nicht aufliegt.

Nun kam mir also ein "Mantona MK3" Kugelkopf ins Haus, mit Arca Swiss kompatiblem Wechselplattensystem (wobei Kompatibilität von Arca Swiss mit Arca Swiss selbst und "kompatiblen" wohl noch ein Thema für sich sein soll).

Plus:

sehr solide
Qualitätsanmutung, keine Grate, keine üblen Plastikausdünstungen etc.
hält die a700 und ein Pentacon 300/4 (insg. 3 kg) selbst in extremer Schräglage (knapp 90 Grad aus der Vertikalen, ohne aufzuliegen) bei normaler Friktionseinstellung ohne im Sucher sichtbares Nachsacken. Sauber!
kurzer Verstellweg fixiert bereits sicher
angenehme Dämpfung der Panorama-Ebene
gummierte Rädchen


Neutral:

Friktion ist ok, nicht butterweich aber brauchbar
Mir fehlt der Vergleich zum 20-fach teureren Original aber hier würde ich einen Unterschied erwarten


Minus:

Räder für Friktion und Feststellung verwechselbar, optisch keine Unterscheidung
Feststellräder nicht gegen Ausdrehen gesichert
fast 700 g schwer
nur eine Hochformatposition (statt zweier beim 486), dafür ist die eine Position ideal während die zweite Position beim 486 nicht für jedes Objektiv bzw. Schrägstellung geeignet ist, da sich sonst Kopf und Objektiv blockieren


Hauptnachteil und den Einsatzbereich einschränkend ist für mich, daß der Kopf konstruktions-bedingt nur sehr langsam zu bedienen ist.
Das fängt beim Wechselplattensystem an:
- die Platte selbst muß z.B. mit Hilfe einer Münze an Kamera/Objektiv geschraubt werden (hält dafür dann sehr gut)
- das Einsetzen ist fummelig(er), Abnehmen ebenso
- die klassische Konstruktion der Plattenhalterung ohne Quick-Release muß verschraubt werden, ebenso dreht man für Panorama-Ebene und Kopf an weiteren zwei Rädern.

Beim 486 sind im Vergleich ein Hebel nach Einsetzen von Objektiv/Kamera kurz festzudrücken und der andere gibt die Kugel komplett frei bzw. fixiert sie. Wechselplatten besitzen einen klappbaren Verschraubungshebel.

Dem 3-Wege Kopf hat der MK3 sein geringes Packmaß voraus.


Zum Schluß noch eine Frage:
Wo bekommt man günstig weitere kompatible Platten?

Frank