Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ranunkel ISO 50
Knipseknirps
27.04.2010, 14:20
Nach einem sehr interessanten Tipp in einem Kamerabuch zur A 700 habe ich dieses Foto in RAW bei ISO 100 u. +1 EV angefertigt und anschließend im Sony RAW Converter wieder um 1 EV reduziert. Dies soll zu einem quasi 50 ISO-Ergebnis führen.
Hierbei kam es mir natürlich auf ein möglichst weiches Bokeh an. Verwendet habe ich das Minolta 2,8/200 + 1,4 TC (o.k., TC war nicht unbedingt erforderlich ;), wollte ich nur probieren).
http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/859/DSC08420_2_SUF_Fotocomm_.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=102503)
Gefällt´s ?
Oder gefällt´s nicht?
hennesbender
27.04.2010, 14:30
Gefällt mir gut. Aber die Isospielerei verstehe ich nicht. Warum nicht einfach ne offenere Blende und ne entsprechend kürzere Belichtungszeit?! War doch noch Luft.
PS: Doch nicht, war ja TK im Spiel.
Gefällt:top:
kann aber auch nicht erkennen warum das nicht bei ISO 100 genauso ausehen sollte. Das Bokeh ist wirklich TOP:top: Vielleicht könntest du das gleiche Bild ohne diese Spielerei einstellen damit man den Unterschied erkennt
Gruß
Kurt
Dicker Daumen
27.04.2010, 16:20
Da schließe ich mich dem Wunsch von Kurt an: Ein Vergleich-Foto wäre prima.
Anaxaboras
27.04.2010, 16:39
Soweit es hier um das Bild geht: ordentliche Arbeit, aber nichts, was mich vom Hocker haut. Den Rahmen finde ich gruselig.
Zur Technik: Absichtliches Unterbelichten und dann die Zeit in der Chemie verlängern, kannte man ja schon beim analogen Film als Push-Entwicklung. Seinerzeit hat man das wohl hauptsächlich gemacht, wenn kein Film mit der nötigen Empfindlichkeit bereit steht. So kann man z.B. einen Film mit ISO 200 mit -1 EV belichten. Wenn man den dann beim Entwickeln "pusht", so dass die Helligkeitskurve stimmt, hat man in etwa das selbe Ergebnisse wie mit einem 400er Film.
Auch die "digitale Push-Entwicklung" macht in meinen Augen nur dann Sinn, wenn eine Kamera die geforderte hohe ISO-Einstellung nicht bietet. Denn das Verfahren bringt gravierende Nachteile mit sich:
Das Rauschen ist nicht besser als mit der entsprechenden "generischen" ISO-Zahl. Durch das anschließende Aufhellen um +1 EV wird vor allem das Rauschen in den Tiefen deutlich hervorgehoben.
Der Dynamikumfang nimmt um den Betrag ab, um den nach der Aufnahme gepusht wird. Wenn ich die Helligkeit um +1 EV erhöhe verliere ich anderseits - 1EV Dynamik.
Beim hier gezeigten Bild kommt hinzu: ISO 100 wird an der A700 bereits intern nur durch nachträgliche Dämpfung des Sensor-Signals erreicht, das sind bereits -1 EV Dynamikverlust. Durch das Pushen geht eine weitere Blendenstufe Dynamik flöten. Damit bleiben nur noch etwa 6,5 EV darstellbare Dynamik übrig. Für das sehr kontrastarme Motiv hier mag das reichen, in anderen Fällen wird das aber sehr schnell zu ausbrennenden Lichtern bzw. absaufenden Schatten führen.
Wenn die Belichtung nicht stimmt, liegt auch schnell der Weißabgleich daneben.
Martin
Knipseknirps
28.04.2010, 10:43
Gefällt:top:
kann aber auch nicht erkennen warum das nicht bei ISO 100 genauso ausehen sollte. Das Bokeh ist wirklich TOP:top: Vielleicht könntest du das gleiche Bild ohne diese Spielerei einstellen damit man den Unterschied erkennt
Gruß
Kurt
Da schließe ich mich dem Wunsch von Kurt an: Ein Vergleich-Foto wäre prima.
Gute Idee: das probiere ich mal.
... / ...
Zur Technik: Absichtliches Unterbelichten und dann die Zeit in der Chemie verlängern, kannte man ja schon beim analogen Film als Push-Entwicklung. Seinerzeit hat man das wohl hauptsächlich gemacht, wenn kein Film mit der nötigen Empfindlichkeit bereit steht. So kann man z.B. einen Film mit ISO 200 mit -1 EV belichten. Wenn man den dann beim Entwickeln "pusht", so dass die Helligkeitskurve stimmt, hat man in etwa das selbe Ergebnisse wie mit einem 400er Film.
Auch die "digitale Push-Entwicklung" macht in meinen Augen nur dann Sinn, wenn eine Kamera die geforderte hohe ISO-Einstellung nicht bietet. Denn das Verfahren bringt gravierende Nachteile mit sich:
Das Rauschen ist nicht besser als mit der entsprechenden "generischen" ISO-Zahl. Durch das anschließende Aufhellen um +1 EV wird vor allem das Rauschen in den Tiefen deutlich hervorgehoben.
Der Dynamikumfang nimmt um den Betrag ab, um den nach der Aufnahme gepusht wird. Wenn ich die Helligkeit um +1 EV erhöhe verliere ich anderseits - 1EV Dynamik.
Beim hier gezeigten Bild kommt hinzu: ISO 100 wird an der A700 bereits intern nur durch nachträgliche Dämpfung des Sensor-Signals erreicht, das sind bereits -1 EV Dynamikverlust. Durch das Pushen geht eine weitere Blendenstufe Dynamik flöten. Damit bleiben nur noch etwa 6,5 EV darstellbare Dynamik übrig. Für das sehr kontrastarme Motiv hier mag das reichen, in anderen Fällen wird das aber sehr schnell zu ausbrennenden Lichtern bzw. absaufenden Schatten führen.
Wenn die Belichtung nicht stimmt, liegt auch schnell der Weißabgleich daneben.
Martin
Martin, danke für die ausführliche Auslassung :top:
Ich bin doch aber umgekehrt vorgegangen. Ich habe mit +1 EV belichtet und habe dann im RAW-Converter wieder -1 EV eingestellt, was zur Reduzierung von 100 auf 50 ISO führen soll (jetzt mal nur unwissenschaftlich - rein theoretisch rechnerisch ;))
Ich gebe Dir natürlich Recht, das kann man nicht bei allen Motiven machen. Hier kam es mir aber nicht so auf den Dynamikumfang an, ich wollte unbedingt von ISO 100 ausgehen.
Ich werde am Besten mal vergleichen, was diese Geschichte überhaupt bringt.
Anaxaboras
28.04.2010, 10:53
Ich bin doch aber umgekehrt vorgegangen. Ich habe mit +1 EV belichtet und habe dann im RAW-Converter wieder -1 EV eingestellt, was zur Reduzierung von 100 auf 50 ISO führen soll (jetzt mal nur unwissenschaftlich - rein theoretisch rechnerisch ;))
Oh, da habe ich dein Eingangsposting nicht aufmerksam genug gelesen :roll: Mit dieser "Pull-Entwicklung" kann man in der Tat das Rauschen reduzieren. Bleibt aber noch das Problem, dass du damit rund 2 Blenden (1 EV durch ISO 100 an der Kamera, 1 EV durch die Überbelichtung) Dynamikumfang verlierst.
Martin