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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Profiberatung: UV-Filter


Tafelspitz
26.04.2010, 11:47
Um es gleich vorwegzunehmen: ich will hier keine weitere Diskussion pro/contra Objektivschutzfilter entfachen. Es geht mir mehr um die Schilderung eines Erlebnisses, zu dem ich gerne eure geschätzte Meinung hören möchte.

Seit Samstag bin ich stolzer Besitzer des Zeiss SAL 16-35, welches dann in NYC zeigen darf, was es drauf hat.
Gekauft habe ich es aus Überzeugung beim Fachhändler, da es mir eigentlich ein Anliegen ist, diese etwas zu unterstützen.
Ausserdem kaufte ich noch einen Polfilter und eine neue Kameratasche, alles in allem also eine nicht unerhebliche Summe Geld, die hier über den Ladentisch ging.

Allerdings ist mir bei dem Kauf etwas ein wenig sauer aufgestossen. Und zwar wollte mir der Fachhändler unbedingt, nachdrücklich und fast etwas renitent einen UV-Filter für das Obkektiv aufschwatzen. Seine Begründungen waren einerseits der Schutz vor mechanischen Einwirkungen (Sand) und andererseits der zu hohe UV-Anteil, den meine Aufnahmen ohne den Filter aufweisen würden (und nein, er sprach nicht vom Hochgebirge).

Als ich mehrfach verneinte mit der Begründung, dass ich meine Frontlinse sowieso immer entweder mit dem Deckel oder der Streulichtblende schütze, bisher noch nie Probleme mit zuviel UV-Licht hatte und auch die Kamera nicht auf einer Paris-Dakar-Safari einzusetzen gedenke, kam der Hammer.
Nicht perfekt im Wortlaut, aber sinngemäss:
"Sie lassen sich wohl von einem Profi nichts sagen!? bei uns kaufen sehr viele Profis ein, und die verwenden alle UV-Filter auf ihren Objektiven!"

Er meinte das zwar halbwegs scherzhaft (naja, eher 1/4), aber trotzdem - selbst wenn er mich damit zu einem UV-Filter bekehrt hätte, hätte ich den garantiert nicht mehr dort gekauft :?

Während ich jetzt halt zu dem 50% der Bevölkerung gehöre, die keinen Schutzfilter verwendet, verstehe ich durchaus die Argumente der anderen 50%, die dies tun.
Allerdings fand ich das Argument mit dem UV-Licht (lassen das heutige Vergütungen und Sensorfilter überhaupt noch durch?) und das mit den Profis, welche angeblich alle UV-Schutzfilter verwenden, doch etwas schräg.

Was hätte ich dem Fotohändler denn sagen sollen? War er daneben oder ich :?:

BeHo
26.04.2010, 12:06
War er daneben oder ich :?:
Er.

AlexDragon
26.04.2010, 12:14
Richtig, ER ;)

fallobst
26.04.2010, 12:16
Hallo

Beratung ist eine gute Sache in einem fachgeschäft, aber dieses mehrfache Drängeln zu einem Kauf ist völlig deplaziert, vor allem wenn der Verkäufer merkt, der Kunde hat eine begründete Meinung.
Es sollte heute auch Fachverkäufern bekannt sein, dass bei Objektiven mit mehreren, vergüteten Linsen ein UV Filter unnötig ist. Es gibt allerdings noch eine Reihe Fotografen, die einen UV Filter als Frontlinsenschutz verwenden, wer meint, dass es sinnvoll ist, bitte. Aber mehr als ein klarer Hinweis auf diese Möglichkeit ist unangebrachtes Verhalten.
Das hätte ich wohl auch dem Verkäufer gesagt.

Viel Freude an deiner Neuerwerbung wünscht Matthias

RainerV
26.04.2010, 12:19
...
"Sie lassen sich wohl von einem Profi nichts sagen!? bei uns kaufen sehr viele Profis ein, und die verwenden alle UV-Filter auf ihren Objektiven!"
...
Die erste Bemerkung würde ich persönlich als Frechheit empfinden. Das sagt man zu keinem Kunden. Egal, ob man Recht hat oder nicht. Die zweite Bemerkung kann ich nicht widerlegen, aber ich bezweifle sie dennoch sehr stark, wie ich auch den sachlichen Sinn eines solchen Filters für mich persönlich nicht sehe.

Und daher würde ich als Kunde der "Beratungsleistung" eines solchen Fachhändlers nicht vertrauen. Aber genau die ist es, die ihn vom Internethändler oder den Elektronikmärkten abheben "sollte".

Rainer

Jens N.
26.04.2010, 12:47
Klassische Fotohändler verdienen das Geld vor allem mit Zubehör, bzw. da dürften noch rel. gute Margen zu erzielen sein. Und das reicht eigentlich schon als Antwort auf die Frage ;)

Fastboy
26.04.2010, 13:00
Vor einiger Zeit beim roten MM:

Ein Pärchen kauft sich ein Nikon D3000 mit Kitobjektiv. Der Verkäufer schwatzt denen noch einen UV-"Schutzfilter" und einiges mehr an Zubehör auf.

Der Filter kostete 49€... was kostet eine Kitscherbe von Nikon?

Ähnliche Geschichte anderer Markt (der mit dem Planeten):
Ein Kunde interessiert sich für eine kleine Canon und möchte aber nur ein Tamron Suppenzoom 18-250 dazu. Als Argument gibt der Kunde das wegfallen von Sensordreck an.
Der Verkäfer stimmt der Idee zu und meinte noch er würde sich demnächst aus dem selben Grund ein 18-250 zulegen. Jetzt kommts, aber ein Lichtstärkeres soll es sein.

LG
Gerhard

gpo
26.04.2010, 13:23
Moin

last den armen Fotoverkäufer wie er ist :P
Pferdehändler und Autoverkäufer machen es nicht anders :oops:

und NEIN, ich Profi habe noch nie einem verwendet...
egal ob im dreckigen Stahlwerk oder sandigen Pampa...

und wenns mal einen Knacks gibt...garantiert an anderer Stelle
und dafür gibt es nix zum beschützen :top:
Mfg gpo

binbald
26.04.2010, 13:32
Was hätte ich dem Fotohändler denn sagen sollen?
"Sehen Sie, das ist das Schöne am Internet - da bekommt man nichts aufgeschwätzt, was man gar nicht haben will. Auf Wiedersehen, oder besser: Leben Sie wohl."

Tafelspitz
26.04.2010, 13:55
Danke für euren Input.
Es lag also sehr wahrscheinlich nicht an mir, dass ich bei der Sache ein etwas komisches Gefühl hatte :zuck:

bono
26.04.2010, 14:02
Ganz ehrlich - wie blöd müsste denn ein Objektivhersteller sein, der nur Objektive anbietet, die nur dann perfekt sind, wenn man vorher einen UV-Filter von einem Dritthersteller draufschraubt. Das ist doch Quatsch. Gerade bei moderneren Objektiven sind die Vergütungen darauf ausgelegt, dass ein solcher Filter überflüssig wird.

Früher war ein solcher Filter sicher berechtigt, da die Objektivvergütungen noch nicht so gut waren und gerade Filme auf UV-Licht negativ reagieren können. Heute verschlechtert man nur sein Bild mit solch einem Filter und für den Rest gibt es doch die EBV.