Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dachse am Abend
sobinich
25.04.2010, 15:57
Hallo,
ein, mir bekannter, Jäger hat mir einen begangenen Dachsbau gezeigt. Dort kann ich mich mit Erlaubnis mit der Dachsfotografie so richtig austoben.
Da der Dachs (und auch der Nachwuchs) erst kurz vor Einbruch der Dämmerung seine Behausung verlässt, ist es sicher eine Herausforderung für mich und den Fotoapparat.
Hat jemand von Euch Erfahrung, ob es machbar -und nicht sehr störend für den Dachs-
ist den Aufhellblitz der Kamera zu verwenden?
Entfernung vom Versteck (liegend auf dem Feld:)) sind ca.4-5 Meter.
Ich bin für jeden Hinweis und Ratschlag sehr dankbar.
DonFredo
25.04.2010, 16:08
Halle Sille,
ich glaube, dass wirst Du genau einmal machen und anschließend warten können bis der Akku leer ist ;)
(wenn der Dachs sich bei einer Entfernung von 5 Metern überhaupt blicken lässt)
Stell ein Tarnzelt auf, das erhöht deine Chancen auf ein gutes Bild.
Ich kann das Ameristep Doghouse empfehlen :top:
werni1949
26.04.2010, 08:47
Sehr wahrscheinlich wirst Du keinen Dachs sehen, die Entfernung ist einfach zu gering. Um Dich herum wird sich eine Duftwolke "Vorsicht, Mensch" aufbauen und der Dachs im Bau bleiben. Ein Zelt hilft da nicht viel, ein Dachs sieht ohnehin schlecht!
Die beste Chance hast Du, wenn Du den Abstand deutlich vergrößerst (das Auslösegeräusch darf nicht zu hören sein, der Dachs hört gut!)und den Wind im Gesicht hast. Hast Du den Dachs einmal verprellt, wird er über viele Tage nicht mehr kommen.
Generell würde ich nie blitzen.. Wenn du einmal mit nem Aufhellblitzt da rein ballerst wird der Dachs sich wohl nicht mehr blicken lassen.
Abstand erhöhen, Lichtstarke Linsen verwenden, sich nicht so auffällig bewegen und wie werni schon sagte gegen den Wind, falls vorhanden.
Um Dich herum wird sich eine Duftwolke "Vorsicht, Mensch"
Dagegen gibts im Jagdzubehör ein Spray, das den menschlichen Duft neutralisiert :top:
bei www.naturfotografen-forum.de gibts auch jemanden, der öfters mal Dachse am Bau fotografiert, vielleicht kannst du dir da auch Tips holen.
Hi,
Im Naturfotografenforum ließt man auch öfter, dass die Tiere an den eigenen Geruch gewöhnt werden, indem man z. B. ein getragenes Kleidungsstück in dem Tarnversteck liegen lässt. Naturfotografie ist halt doch in erster Linie das Warten auf den richtigen Moment. 5 m Distanz und dann auch noch blitzen fände ich dem Tier gegenüber nicht gerade nett...
Gutes Gelingen!
Powderjoe
26.04.2010, 17:12
Entfernung vom Versteck (liegend auf dem Feld:)) sind ca.4-5 Meter.
Sofern es keine dressierten Dachse sind wirst Du sie nicht zu sehen bekommen.
sobinich
26.04.2010, 18:50
Vielen Dank für die Hinweise.
Das habe ich mir schon fast gedacht, daß die Entfernung zu gering ist.
Natürlich kann ich mich weiter weg setzen oder legen - es ist ja ein freies Feld mit Blick zum Dachsbau.
Auf die Idee mit dem Blitz bin ich durch das Naturfotografenforum gekommen. Dort fotografiert jemand die Biber mit dem Blitz. Allerdings haben sich beide schon aneinander gewöhnt.....
Ansonsten bin ich bei der Tierfotografie gegen Blitz.
Mein Vorhaben scheint doch schwieriger als gedacht.
Was meint Ihr denn, welchen Abstand ich so ungefähr halten sollte?
Objektiv habe ich zwei zur Auswahl.
70-400G oder das Tamron 70-200, wobei das Tamron lichtstärker ist.
Beachtung der Windrichtung ist klar und verständlich.
Nimm das 70-400er, da kannst du auch weiter als 5 Meter weggehen.
Kannst ja mal an einem etwa dachsgroßen Hund im Park testen wie weit du hin musst. Kommt ja auch auf den gewünschten Abbildungsmaßstab an
aber 5 Meter sind zu nah, zum Vergleich, die ganzen Singvögel in meiner Galerie sind mit 3 Meter Abstand gemacht. Ein Dachs ist ja doch ein Stückchen größer.
werni1949
26.04.2010, 19:52
Denke daran, dass der Dachs schlecht sieht, der Geruchs- und Gehörsinn aber ausserordentlich ausgeprägt ist. Mit Nachwuchs unterwegs passt er noch besser auf. Du hast vielleicht eine Chance, wenn Du Dich in 10, besser noch 15 m mit einem Baum im Rücken hinhockst, den Wind (mit einem Grashalm, den Du fallen lässt, prüfen) im Gesicht hast. Beim Hingehen immer gegen den Wind, nicht in die Nähe des Baues! Die Kamera solltest Du so einpacken, dass kein Auslösegeräusch zu hören ist, sonst ist der Dachs noch 14 Tage weg...
Eine Besonderheit gibt es noch beim Dachs: er hat ein Klo in der Nähe des Einganges. Vielleicht kannst Du ihn ja da erwischen!
sobinich
26.04.2010, 20:22
@ el-ray
ich werde wahrscheinlich zwei Kameras mit den beiden genannten Objektiven einpacken.
Denke daran, dass der Dachs schlecht sieht, der Geruchs- und Gehörsinn aber ausserordentlich ausgeprägt ist. Mit Nachwuchs unterwegs passt er noch besser auf. Du hast vielleicht eine Chance, wenn Du Dich in 10, besser noch 15 m mit einem Baum im Rücken hinhockst, den Wind (mit einem Grashalm, den Du fallen lässt, prüfen) im Gesicht hast. Beim Hingehen immer gegen den Wind, nicht in die Nähe des Baues! Die Kamera solltest Du so einpacken, dass kein Auslösegeräusch zu hören ist, sonst ist der Dachs noch 14 Tage weg...
Eine Besonderheit gibt es noch beim Dachs: er hat ein Klo in der Nähe des Einganges. Vielleicht kannst Du ihn ja da erwischen!
Herzlichen Dank Werni,
das hilft mir doch doch schon ein ganzes Stück weiter.
10-15 Meter sollte kein Problem darstellen. Ebenso die Bestimmung der Windrichtung.
Was mir noch ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet - Auslösegeräusch. Da wird mir aber auch noch was einfallen.
Deine beschrieben Besonderheit habe ich am Samstag entdeckt.
Das Dachsklo ist ca. 30m vom Bau entfernt. Um sein Klo zu erreichen muß der Schmalzmann einen kleinen Graben, gefüllt mit Wasser, überqueren.
Dort -nahe dem Klo- ist auch eine kleine Baumgruppe die ich aufsuchen könnte.
Ich kann es ja nicht mehr als versuchen.
Wenn ich den Dachs, bzw. Dachfamilie vergraule, muß ich eben 2 oder 3 Wochen warten. Ich kann eh nur Samstags los gehen.
Viel Erfolg! Oft gehört auch Glück dazu - aber ohne Ausdauer erreicht man in solchen Fällen nichts.
Ich lag auch schon stundenlang vor einem Murmeltierbau und die an sich scheuen Tiere gewöhnten sich mit der Zeit an mich...:D
Viel Erfolg! Oft gehört auch Glück dazu - aber ohne Ausdauer erreicht man in solchen Fällen nichts.
Ich lag auch schon stundenlang vor einem Murmeltierbau und die an sich scheuen Tiere gewöhnten sich mit der Zeit an mich...:D
Hallo Mathias,
als du dann selig wie ein Murmeltier geschlafen hast? :D
Schnell duckundweg.
werni1949
26.04.2010, 20:51
Was mir noch ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet - Auslösegeräusch. Da wird mir aber auch noch was einfallen.
Pack die Kamera dick ein! Denk dran, das Gehör des Dachses ist besser als Deins...
Alligothor
26.04.2010, 22:31
Um Dir wieder ein wenig Hoffnung zu machen: Ich bin gestern am späten Nachmittag joggen gewesen und habe dabei über eine Art Streuobstwiese abgekürzt. Was ich dann dort gesehen habe, hat mich dann doch einigermaßen überrascht - drei kleine, tolpatschige Dachse die überhaupt keine Furcht vor einem Menschen zeigte. Von der Mutter war nichts zu sehen - nach der hatte ich natürlich aus Sicherheit schon Ausschau gehalten. Ich habe die Tiere dann sicher 5 - 10 Minuten beobachtet, bis sie sich wieder in ihren Bau zurückzuogen.
Das ganze war übrigens in Ludwigsburg, am Neckar zwischen Weinbergen und Streuobstwiesen.
Die guten Ratschläge sind schon gegeben, da bleibt mir nur noch, dir viel Erfolg zu wünschen. Ich freue mich schon auf deine Bilder.
Und vielleicht doch noch ein paar kleine Tipps am Rande: Zur Tarnung verwende ich mehrere von diesen Tarnschals (http://www.asmc.de/de/Militaerausruestung/Tarnmaterial/Kommando-Tarnschal-flecktarn-p.html), die sind sehr leicht zu verstauen und geschickt um die Kamera gewickelt dämmen sie das Auslösegeräusch recht gut ab. Auch das Objektiv lässt sich damit gut umwickeln, ohne es in der Funktion einzuschränken (Zoom). Zur Befestigung verwende ich Haargummis.
Mach dir Gedanken über eine bequeme Sitzunterlage, die dich vor Feuchtigkeit schützt, gerade wenn du lange ansitzt ist das sehr wichtig, denn du solltest dich so wenig wie möglich bewegen. Probier den Aufbau deines Ansitzes vorher aus, damit du nicht erst vorort durch langes ausprobieren alles Wild auf deine Ankunft aufmerksam machst.
Verzichte auf alle Klettverschlüsse an Kameratasche, Rucksack und Kleidung; im Zweifel mit Klebeband abkleben.
Setz die Kamera auf das Stativ, bevor du zum Ansitz kommst, denn metallische Geräusche bei der Montage sind sehr weit zu höhren.
Und ganz wichtig, verlasse den Ansitz genauso leise, wie du ihn aufgesucht hast, damit du auch am nächsten Tag noch eine Chance auf Bilder hast.
Mein Letzter Ratschlag: Nimm dir genügend Zeit und Verpflegung mit, denn das Warten kann durchaus mehrere Stunden, wenn nicht gar einen ganzen Tag dauern.
sobinich
27.04.2010, 19:34
Ich freue mich schon auf deine Bilder.
Jep, ich mich erst.
@all:
Ich werde Eure sehr guten Ratschläge verinnerlichen und auch beherzigen.
Ergebnisse bekommt Ihr selbstverständlich zu sehen, auch wenn sie dann noch nicht perfekt sind.
@Alligothor:
Das ist ja lustig. Habe ich aber auch schon gehört/ gelesen, daß die Zwerge vorerst noch nicht so scheu sind.
Nimm doch bei der nächsten Joggingrunde Deine Kamera mit.....
Ach übrigens, habe Dachse des öfteren ihren Bau in der Nähe von Obstplantagen, daher hat mich die erwähnte Fallobstwiese gar nicht gewundert.