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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gurt-Stativ für die Hosentasche


Dicker Daumen
13.04.2010, 10:08
Gurt-Stativ für die Hosentasche - Mein Stativ-Ersatz auf Reisen, beim Wandern, Skifahren, Radfahren, auf Städtetouren, am Strand usw..

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/6/Gurtstativ.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=101492)

Basierend auf dem guten alten Schnurstativ habe ich ein wenig weiter gedacht / gebastelt.
Beim Schnurstativ hat mir nicht gefallen, dass die Zugkraft auf das Objektiv wirkte, weil man dieses ja durch die Schurschlaufe schob, auf die Schur trat und anzog.
Zudem rutschte die Schur gerne bei steinigem Boden / bei Profilsohlen durch.

Herausgekommen ist ein – ich nenne es mal Soft-Stativ DUO.
Es besteht aus einem einfachen Zurrgurt aus dem Baumarkt, 1 Einschlag-Öse, 2 Nylon-Unterlagscheiben, 1 Schraube ¼“ und einer Hama-Schraube, mit dieser das Gurtstativ im Stativgewinde der Kamera befestigt wird.

Warum DUO?
1. Benutzt man das Gurtschloss nicht, hat man ein einfaches / einsträngiges „Schnur“-Stativ.
2. Führt man das Ende des Gurtbandes durch das Klemmschloss, erzeugt somit einen Gurt-Ring und arretieren dann die Gurtlänge exakt nach den eigenen Bedürfnissen - mit einer Hand!

Vorteil:
Wenn man mit beiden, leicht gespreizten Beinen in den Ring hineinsteht und die Kamera leicht nach oben zieht, erhält man so ein Dreieck, in dessen unteren Ecken sich die Füße und an dessen Spitze sich die Kamera befindet.
Die durch diese Anordnung gebildete Dreieckskonstruktion bewirkt, dass horizontale Seitenbewegungen und vertikale Bewegungen verhindert werden.
Die Kamera hat jetzt noch sehr viel weniger ungewollte Bewegungsmöglichkeiten als beim einfachen, einsträngigen Soft-Stativ.
Die jetzt noch minimal freie horizontale Vor- u. Rückbewegung ist kinderleicht auszutarieren, da – bedingt durch den festen unteren Drehpunkt – diese jetzt nicht mehr linear, sondern leicht bogenförmig verläuft und somit der Horizont im Sucher / auf dem Display leicht korrigierbar ist.
Es ist auch sehr viel einfacher, den Horizont gerade -eben horizontal- abzubilden.


Daten:
Kamera-Befestigung: Stativschraube ¼ Zoll
Gurt: Kunstfasergewebe, reckarm, weich
Gurt-Länge, total: 4 m
Gurt-Breite: 25 mm
Umfang Dreieck-Schlinge: max. ca. 3,90 m / min. individuell
Nutzbare „Stativ-Höhe“: 1,70 m (bei Fußabstand ca. 50 cm)
Reinigung: vollwaschbar
Verkürzungsmodul: solides Alu-Klemmschloss
Ges.-Gewicht: ca. 180 gr.
Packmaß: ca. 15 x 9 x 2,5 cm

.phil
13.04.2010, 10:35
Super Idee - einfach, gut und günstig :top:
Werde mich wohl mal ans Nachbauen machen :)

der_knipser
13.04.2010, 11:15
Die Idee finde ich gut. Allerdings frage ich mich, wann diese Konstruktion wirklich zum Einsatz kommt. Das Hantieren mit einem 4-Meter-Gurt stelle ich mir nicht so handlich vor. Bis das Ding aus der Tasche gekramt, abgewickelt, Länge angepasst und die Kamera angeschraubt ist, dauert in manchen Fällen einfach zu lange. Ich glaube, ich würde in den Fällen einfach den AntiShake einschalten oder ein Einbein benutzen...

Trotz aller Skepsis mag ich solche Basteleien und Überlegungen. Mit zwei kürzeren Gurten könnte man z.B. aus einem Einbeinstativ ein behelfsmäßiges Dreibein machen, mit dem auf freiem Feld (ohne sonstige Anlehnmöglichkeit) auch Langzeitbelichtungen machbar sind.

Dicker Daumen
13.04.2010, 11:53
Die Idee finde ich gut. Allerdings frage ich mich, wann diese Konstruktion wirklich zum Einsatz kommt. Das Hantieren mit einem 4-Meter-Gurt stelle ich mir nicht so handlich vor. Bis das Ding aus der Tasche gekramt, abgewickelt, Länge angepasst und die Kamera angeschraubt ist, dauert in manchen Fällen einfach zu lange. Ich glaube, ich würde in den Fällen einfach den AntiShake einschalten oder ein Einbein benutzen...
Das Hantieren ist nicht so schwierig, da man ja das Gurtende eingefädelt / auf die Körpergröße eingestellt beläßt.
Gurtschloss in die Hand -> Gurt einige mal um die Hand gewickelt -> fertig.
Etwas nachteilig finde ich, dass es oft notwendig ist, den (staubigen, nassen) Gurt in eine Zipper-Tüte zu packen.
Aber ich gebe Dir recht: Grundsätzlich dauert's schon 1-2 Min., bis das Ding montiert ist. (Wie lange dauert's beim Stativ?)

Vision: Wenn das Teil "selbstaufrollend" wäre, etwa so wie ein Roll-Bandmaß ... :roll:, dann könnte man es a.d. Kamera montiert lassen.

Trotz aller Skepsis mag ich solche Basteleien und Überlegungen. Mit zwei kürzeren Gurten könnte man z.B. aus einem Einbeinstativ ein behelfsmäßiges Dreibein machen, mit dem auf freiem Feld (ohne sonstige Anlehnmöglichkeit) auch Langzeitbelichtungen machbar sind.
Ja, das Tüfteln mag ich auch und Respekt: Du hast prima weiter gedacht! :top:
In Verbindung mit einem Einbein ... oder dem Teleskop-Walkingstock ... Deine Idee gefällt mir. Ja, es gibt noch viel zu tun.

BeHo
13.04.2010, 12:24
Vision: Wenn das Teil "selbstaufrollend" wäre, etwa so wie ein Roll-Bandmaß ... :roll:, dann könnte man es a.d. Kamera montiert lassen.
So etwa in der Art gibt es zu kaufen: Steadpod (http://www.enjoyyourcamera.com/Stative-Zubehoer/Einbeinstativ/Schnurstativ-Seilstativ-Steadepod-mit-Stahl-Schnur::2913.html). Es ist nicht ganz billig und ob die Mechanik langlebig ist, weiß ich nicht.

Ich werde mir wohl mal etwas Einfaches aus Reepschnur basteln, was dann an die Zudrehöse des Manfrotto-Schnellwechseladapters angeklipst werden kann. Die Montage des Schnurstativs dürfte dann eine Sache von Sekunden sein.

Dicker Daumen
13.04.2010, 12:43
So etwa in der Art gibt es zu kaufen: Steadpod (http://www.enjoyyourcamera.com/Stative-Zubehoer/Einbeinstativ/Schnurstativ-Seilstativ-Steadepod-mit-Stahl-Schnur::2913.html). Es ist nicht ganz billig und ob die Mechanik langlebig ist, weiß ich nicht.

Ich werde mir wohl mal etwas Einfaches aus Reepschnur basteln, was dann an die Zudrehöse des Manfrotto-Schnellwechseladapters angeklipst werden kann. Die Montage des Schnurstativs dürfte dann eine Sache von Sekunden sein.

Genau dieses Prinzip, wie bei dem Steadepod meinte ich. Und ja, ich habe auch Zweifel, ob das lange hält ...

Deine Idee mit der Manfrotto-Schnellwechselplatte gefällt mir sehr gut.:top:
Teste mal als Einstrang u. als Schlaufe (Zweistrang) - der Unterschied ist deutlich!

PS
Solche Diskussionen gefallen mir und am Ende kommt dann wahrscheinlich etwas Brauchbares heraus. - Danke Euch.
Gruß Werner

powerded
13.04.2010, 14:25
Coole Idee, muss ich auf jeden Fall ausprobieren, sollte zum Testen auch so ein einfaches Seil ausrechen:D

Polo1400
13.04.2010, 15:34
Ich kannte es bislang nur in der einfachen Version mit Paketkordel unter dem Begriff "Ostfriesenstativ", für leicht erhöhte Belichtungszeiten, bzw. "längere" Objektive und den schnellen Einsatz durchaus zu gebrauchen.

heinz aus mainz
13.04.2010, 16:41
Lieber Dicker Daumen,
ist mir zu viel Bandmaterial das da in der Gegend herumhängt. Ich bevorzuge ein Einbeinstativ. Selbst der dünne LEKI-Stecken mit dem Holzknauf gibt mir mehr Ruhe als ein Stück Gurt.

uwe1955
13.04.2010, 16:58
Die Idee ist sicherlich nicht schlecht, aber ich stell mir gerade vor, an einem sumpfigen Seeufer zu stehen, und dann dieses Aufrollband, auf dem ich ja gestanden habe,
wieder zusammenzurollen und in die Tasche zu stecken:roll:

Sieht dann auch in der Tasche ganz doll aus.:top:

Also nur ein begrenztes Einsatzgebiet, wenn alles trocken und wohl auch ebenerdig ist.

Dicker Daumen
13.04.2010, 17:16
Die Idee ist sicherlich nicht schlecht, aber ich stell mir gerade vor, an einem sumpfigen Seeufer zu stehen, und dann dieses Aufrollband, auf dem ich ja gestanden habe, wieder zusammenzurollen und in die Tasche zu stecken:roll:
Sieht dann auch in der Tasche ganz doll aus.:top:
Also nur ein begrenztes Einsatzgebiet, wenn alles trocken und wohl auch ebenerdig ist.
Dazu habe ich ja o.g. Zipper-Tüte dabei. Schon öfter stand ich im Bachbett, am Strand bis zur Brust im Salz(!)-Wasser. Also das wollte ich keinem Stativ zumuten.
Klar, Schlamm ist extrem! (Geh'ste da oft rein? :shock:
Ebenerdig muß es keinesfalls sein. - Das ist ja ein Vorteil des breiteren Bandes gegenüber einer Schnur. Es rutscht nicht durch!

uwe1955
13.04.2010, 19:36
[QUOTE=Dicker Daumen;1003647]
Klar, Schlamm ist extrem! (Geh'ste da oft rein? :shock:

Nicht oft, aber es kommt schon mal vor.

Schau mal hier, das bin ich zwar nicht, und auch nicht so extrem, aber bis zum Oberschenkel kanns schon mal sein.

http://naturfotografen-forum.de/o273244-~+Libellenjagd+~

tomtomson
14.04.2010, 00:02
also diese Technik war mir bis eben absolut neu...
interessant, aber ich würde nicht die Kraft nach oben auf meine Kamera ausüben wollen, wenn ich Fotos schieße.
Stell mir grad vor, wie das Band reißt, oder das Gewinde an der Kamera nachlässt und man schön die Kamera übern Kopf schwingt...
Also ich würde wohl auch eher zum Monopod greifen!
Damit kann man sich dann zur Not auch mal gegen aggressive Tiere bei der Naturfotografie wehren=)

Aber ich finds auch Super, solche Ideen zu posten!
Selbst ist der Fotograf - weiter so!

Dicker Daumen
14.04.2010, 07:30
... aber ich würde nicht die Kraft nach oben auf meine Kamera ausüben wollen, wenn ich Fotos schieße.
Stell mir grad vor, wie das Band reißt, oder das Gewinde an der Kamera nachlässt und man schön die Kamera übern Kopf schwingt...
Na, man zieht ja nicht mit roher Gewalt die Kamera nach oben - eben gerade so, dass der Gurt / die Schnur unter leichter Spannung steht.
Keine Sorge, das Kameragewinde macht das mit. Und das Gurtband hat eine Nennreißkraft von 250 Nm.


OT
... Also ich würde wohl auch eher zum Monopod greifen!
Damit kann man sich dann zur Not auch mal gegen aggressive Tiere bei der Naturfotografie wehren=)
Wo treibst Du Dich denn 'rum? Aber für's "Sibirische Klo" brauchst Du 2 Monopods!
Eins zum sich dran fest zu halten und das andere, um die Wölfe zu vertreiben. :D

BeHo
20.04.2010, 17:33
Hier meine Sparvariante: 4mm-Reepschnur mit Einfachknoten jeweils am Ende

6/Schnurstativ_20100417_000321_DSLR-A700_20100417_000321_DSLR-A700_DSC01400.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=102037)

Ein Ende wird durch die Zudrehöse des Manfrotto-Schnellwechseladapters gesteckt und dann die Schnur bis zur Mitte durchgezogen, dann die Füße so auf die Schnurenden gestellt, dass der Knoten neben der Sohle landet, und fertig.

Horst
20.04.2010, 19:13
Ich verwende dieses Einbeinstativ. Ein Bein genügt, um es zu fixieren. :D

Ich stehe einfach auf die Scheibe. Im Wasser schlüpfe ich in die Schlaufe.
Weil auf der anderen Seite die Schnur nicht fest angemacht ist, sondern nur durchs Loch gezogen wird, und dann eingeklemmt wird beim Einschrauben, kann ich auch die Höhe etwas korrigieren.


6/_DSC0100.JPG
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=102046)

Kleiner geht es nicht.


Horst