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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : realistische Modelgage?


Shooty
10.03.2010, 18:15
Ich wollte mal fragen welche Gagen man einem unerfahrenen Model für ein paar Aufnahmen geben kann/sollte?

Es handelt sich um ein normales "fashion-shoot" wobei die Aufnahmen dann weiter verkauft werden könnten. Es geht also Primär um die Bekleidung die präsentiert wird.

Zwar hab ich ein paar Damen, die ich als Models heran ziehen kann, nur würde ich eben gerne eine realistische Modelgage zahlen.

Da mir Google nur 15,6 Milionen Dollar Gagen für Topmodels ausspuckt frag ich mal hier ^^

Unke
10.03.2010, 19:09
Einem unerfahrenen Model würde ich gar kein Geld geben. Meist läuft das dann auf TFP-Basis (Time for Prints). Dank Germanys next Topmodel gibts doch willige, unerfahrene Models wie Sand am Meer. Die meisten sind doch froh, wenn sie mal ein paar anständige Fotos vorweisen können...und dann auch noch in tollen Kleidern.

Natürlich könntest Du Deinen Modellen etwas von der Kohle abgeben, wenn Du die Bilder verkaufst. Oder Du könntest ihnen ein Bild ihrer Wahl besonders groß aufziehen.

Bei Modelen, die Erfahrung mitbringen, sieht das vielleicht wieder ein wenig anders aus.

Kurz und knapp: Profitiert sie eher von Deiner Erfahrung würde ich ihr nur die Bilder geben. Hält es sich die Waage, entweder nur Bilder oder vielleicht eine kleine Anerkennung. Profitierst Du deutlich von oder durch die Erfahrung des Models, dann würde ich Honorar zahlen.

Shooty
10.03.2010, 19:25
Es geht nicht um Tolle Kleider ...
Die Bilder sind für die Modells uniteressant und stehen dann nur dem Kunden zur verfügung.

Daher schließe ich TFP aus.
Zudem hab ich mit denen auch schon TFP Shoots gemacht und ich denke es wäre recht nett wenn die ein oder andere dann für ihren Aufwand entlohnt wird.

steve.hatton
10.03.2010, 19:41
Auf jeden Fall würde ich einen ordentlichen Vertrag machen, in welchem fixiert ist, was die Models wofür bekommen und welche Nutzungrechte für welchen Zeitraum damit abgegolten sind. Sonst kann es unter Umständen Probleme geben - auch Jahre später!

Eine Bekannte von mir hat mal für eine große Brauerei mehrere Shootings als Model gemacht und eine relativ überschaubare Gage erhalten, da es sich nur um Bilder für einen Event handelte, sagte man.

Nachher, als bekannt wurde, dass die Bilder nunmehr über fast 10 Jahre weltweit verwendet wurden, gab richtig Knatsch. Mit Prozess und dementsprechender Aufmerksamkeit der Medien!

So etwas sollte man vermeiden, denn in 2,3 oder 10 Jahren weiß kein Mensch mehr was vereinbart worden ist - zumindest wird die Beweisführung schwierig !

Ich sag mir immer, wenn man niemanden über den Tisch ziehen will, kann man es auch schriftlich machen!

Ich denke hier gibt`s genug Profis, die zum einen bei der Vertragsgestaltung helfen oder gar Quellen für Vertragsformulare nennen können und auch anständige Preise, die niemanden übervorteilen!

Shooty
10.03.2010, 19:54
Meinen TFP Vertrag hab ich. Der ist auch denk ich recht gut formuliert.
Unter anderem steht drin das Honorare in einem gesonderten Vertrag festgehalten werden müsseb wenn es welches gab.

Für den Fall müsste man dann eben raus nehmen das die BIlder vom Model benutzt werden dürfen, wobei ich das gerade nur in der diskussion um den Preis ausschließen will, weil ich nicht weis ob der "Kunde" das möchte/drauf besteht.
Im endefekt würde der "Kunde" dann das Model mit bezahlen bzw gesondert bezahlen.

Im moment will ich aber erstmal ausloten in welchem Bereich sich das ganze so abspielt.

gpo
10.03.2010, 21:58
Meinen TFP Vertrag hab ich. Der ist auch denk ich recht gut formuliert.

Im endefekt würde der "Kunde" dann das Model mit bezahlen bzw gesondert bezahlen.

Im moment will ich aber erstmal ausloten in welchem Bereich sich das ganze so abspielt.

1) TFP...hat hier wohl nix zu suchen!

2) KUNDEN...wenn sie denn KUNDEN sind zahlen immer "für alles"
nannt man dann ...Honorar

3) halte dich an übliche Regeln sonst geht das voll in die Hose!

ruf unverbindlich bei richtigen Modellagenturen an und...rede Klartext
dort wirst du zumindest einen Anhaltswert bekommen :cool:

alles andere ist ...."um den heißen Brei reden" :P
Mfg gpo

Shooty
10.03.2010, 22:19
1) TFP...hat hier wohl nix zu suchen!

Wenn man den Vertrag so modifiziert isses sowiso kein TFP mehr *G*

2) KUNDEN...wenn sie denn KUNDEN sind zahlen immer "für alles"
nannt man dann ...Honorar

jo klar.
Aber ich richte mich dann dementsprechend mit dem Gesamtpreis danach ... sollte ja klar sein.


ruf unverbindlich bei richtigen Modellagenturen an und...rede Klartext
dort wirst du zumindest einen Anhaltswert bekommen

dann kann ich auch bei der MK fragen ^^
Eine Modelagentur hilft mir garnix, weil da klar ist das die andere Preise nehmen als ich bezahlen werde/kann.

Zumal ist das ganze auch nix großes .... und in die Hose geht da auch nix ;)

Ich würd einfach gerne mal eine einschätzung haben.
Schade das hier im Forum keiner damit erfahrung hat.

Reli
10.03.2010, 22:41
dann kann ich auch bei der MK fragen ^^
Eine Modelagentur hilft mir garnix, weil da klar ist das die andere Preise nehmen als ich bezahlen werde/kann.

Zumal ist das ganze auch nix großes .... und in die Hose geht da auch nix ;)

Ich würd einfach gerne mal eine einschätzung haben.
Schade das hier im Forum keiner damit erfahrung hat.

Dann frag doch einfach mal in der MK nach oder mach eine Jobausschreibung dort, dann weiß du wo die Preise liegen.
Modelle, die ich auch für Bildagenturen einsetze, die auch selbstständig Posen und auch mehr als einen Gesichtsausdruck liefern können, liegen zwischen 150 - 250 Euro, je nach Aufwand, Entfernung bei einem Fashionshooting. Nicht zu vergessen und zu unterschätzen, sind bei einem Fashionshooting die Kosten für eine gute Visa.

Shooty
10.03.2010, 22:54
Dann frag doch einfach mal in der MK nach oder mach eine Jobausschreibung dort, dann weiß du wo die Preise liegen.
Modelle, die ich auch für Bildagenturen einsetze, die auch selbstständig Posen und auch mehr als einen Gesichtsausdruck liefern können, liegen zwischen 150 - 250 Euro, je nach Aufwand, Entfernung bei einem Fashionshooting. Nicht zu vergessen und zu unterschätzen, sind bei einem Fashionshooting die Kosten für eine gute Visa.

Danke für deine Einschätzung ;)

Tobi.
11.03.2010, 10:51
Es geht nicht um Tolle Kleider ...
Die Bilder sind für die Modells uniteressant und stehen dann nur dem Kunden zur verfügung.

Daher schließe ich TFP aus.
Ein netten Nebeneffekt ist, dass die Bildrechte bei bezahlten Models eindeutig geklärt sind. Irgendwo im BGB steht nämlich drin, dass, wer fürs Fotografiert werden entlohnt wird, auch mit der Veröffentlichung einverstanden ist. Wenn du den Models also etwas zahlst, und sind es nur 20€, bist du zumindest rechtlich auf der sichere(re)n Seite.

Tobi

Reli
11.03.2010, 12:51
Ein netten Nebeneffekt ist, dass die Bildrechte bei bezahlten Models eindeutig geklärt sind. Irgendwo im BGB steht nämlich drin, dass, wer fürs Fotografiert werden entlohnt wird, auch mit der Veröffentlichung einverstanden ist. Wenn du den Models also etwas zahlst, und sind es nur 20€, bist du zumindest rechtlich auf der sichere(re)n Seite.

Tobi

Darauf würde ich mich aber nicht verlassen, das dem so ist.

Mach einen ordentlichen Vertrag, worin auch das Veröffentlichungsrecht, Zeit - Dauer, in welchen Medien veröffentlicht werden kann, usw. geklärt ist. Nur dann bist du wirklich auf der sicheren Seite.

Dimagier_Horst
11.03.2010, 12:53
dass die Bildrechte bei bezahlten Models eindeutig geklärt sind.
Nein, sind sie nicht. Es gibt Urheberrechte und Nutzungsrechte an einem Bild. Urheberrechte an der Fotografie an sich hat der Fotograf. Die Rechte zur Veröffentlichung des Abbilds des eigenen Körpers hat das Model. Die Rechte an der Visage hat der Visagist/in und die Rechte an der Abbildung der Kleider hat der Couturier. Je nachdem, wer noch mitgemacht hat, geht es auch etwas komplexer :lol: .
Aus den Urheberrechten und Persönlichkeitsrechten leiten sich die Nutzungsrechte ab. Der Fotograf tut also gut daran, sich die Nutzungsrechte der einzelnen Rechteinhaber abtreten zu lassen. Also das Abbild des Models, die Kreation des Visagisten/ein und das Kleid veröffentlichen zu dürfen. Und da geht es darum, für welche Zwecke (kommerziell, nichtkommerziell), in welchen Medien (Handabzüge in kleiner Auflage, Plakate in Europa oder weltweit, Zeitungen, elektronische Medien usw.) und in welchem Umfeld (Strassenplakate, religiösen Zeitungen, Boulevardblätter oder Schaufenster vom Bordell usw.).
Dann kommt noch die Frage, WAS der Fotograf oder sein Kunde mit seiner Aufnahme manipulieren darf. Also: darf er dem Model längere Beine machen, die Haut retouschieren, sie freistellen und die Haiti als Hintergund einfügen? Wenn Du das nicht regelst kann es sein, dass dein Model kommt und sagt: Haiti als Hintergrund ist mir politisch nicht recht, das katholische Bischofsblatt lehne ich als Atheistin ab und so lange Beine habe ich nicht, das ist mir zu sexistisch! Und "BUMM" kannst Du alles wieder einsammeln :twisted: .

Also von wegen eindeutig geklärt ;).

Wenn du den Models also etwas zahlst, und sind es nur 20€...
Wird dir jeder bessere Anwalt um die Ecke den Vertrag auseinandernehmen. Der Grundsatz heisst "angemessen". Ein Model, dass du mit 20,- für eine weltweite Werbekampagne eines Fortune 100 Unternehmens abspeist wird eine angemessene Gage auch im Nachhinein ohne Probleme durchsetzen können.

Ganz abgesehen davon finde ich es menschlich nicht in Ordnung. Wenn ich selber angemessen bezahlt werde, können das auch die Verlangen, die daran mitwirken. Ich muss mich also im Vorfeld darum kümmern, was z.B. ein Model für angemessen hält. Und dabei kann man auch die eigene Bezahlung offen legen. Sollte sich dann aus einer Gelegenheitsarbeit etwas größeres entwickeln, muss man es neu besprechen.

Noch ganz nebenbei, wenn man ohne Agentur arbeitet: kümmert euch um die Sozialabgaben, oder beschäftigt euch zumindest damit. Models, Visagisten sind Künstler per Definition, und wenn der Fotograf nicht aufpasst fällt er selber darunter.

Zurück zur Ausgangsfrage....

Für normale, fremde Models, die für jede Haltung eine Anweisung brauchen, zahle ich um die 100,- bis 150,- zzgl. Anreise pro Projekt von in der Regel bis zu einem halben Tag. Bei geübten Models, die posen können und besser als ich selber wissen, was ich will, liegt es zwischen 250,- bis 500,- bis zu einem Tag. Das hängt davon ab, was sie können, was mein Auftraggeber will, wer Zeit hat, wie interessant die Models das Projekt finden (eine ganz wichtige Motivationssache), gibt es Visa oder machen sie es selber. Das läuft alles ohne Agentur, meine Kunden kommen aus dem weiteren Freundes-/ Geschäftsfreundeskreis. Denen schlage ich Models vor, deren Personalverantwortliche machen den Rest.
Das ganze spielt sich ein bis dreimal im Jahr ab, also nichts großes oder repräsentatives.

Einen recht guten Tipp hatte ich auf einem Workshop bekommen: gib mindestens um die 50,- bis 100,- wenn Bekannte mitmachen. Es geht dann über den reinen Freundschaftsdienst hinaus und sie fühlen sich eher verpflichtet, nehmen es ernster und sind dann, was Terminzusagen anbelangt, auch zuverlässiger. Einen reinen Freundschaftdienst am Wochenende sagt man schon eher mal am Samstagvormittag ab, weil die Familie dann doch lieber mit Papa/ Mama in den Zoo will.

So, lange dummes Zeug geschrieben, aber vielleicht ist für dich ja ein interessanter Aspekt dabei.

Shooty
11.03.2010, 13:12
Vielen dank Horst!

So wie du "deine" Aufträge beschreibst ist es auch bei mir. (oder ähnlich)

Danke auch für die klaren Beträge die du hier angibst ;)

Mach einen ordentlichen Vertrag, worin auch das Veröffentlichungsrecht, Zeit - Dauer, in welchen Medien veröffentlicht werden kann, usw. geklärt ist.

Das sollte ja wohl klar sein ...

Tobi.
11.03.2010, 13:14
Nein, sind sie nicht. Es gibt Urheberrechte und Nutzungsrechte an einem Bild.
Ich bezog mich mit der Aussage nur auf das Recht am eigenen Bild, insbesondere auf §22 KUG Satz 2. Es ging mir dabei auch gar nicht um irgendwelche angemessenen Honorare, sondern nur darum, dass TfP, was hier einige vorgeschlagen haben, in diesem Fall eine eher schlechte Idee sein kann.

Tobi

cdan
11.03.2010, 13:18
Ein netten Nebeneffekt ist, dass die Bildrechte bei bezahlten Models eindeutig geklärt sind. Irgendwo im BGB steht nämlich drin, dass, wer fürs Fotografiert werden entlohnt wird, auch mit der Veröffentlichung einverstanden ist. Wenn du den Models also etwas zahlst, und sind es nur 20€, bist du zumindest rechtlich auf der sichere(re)n Seite.

Mit rechtllichen Auskünften solltet ihr hier im Forum sehr vorsichtig sein.

Regelt z.B. ein Verteag Art und Umfang der Veröffentlichung, dann kann sich durchaus bei einer weiteren nicht festgelegten Verwendung der Bilder ein Nachhonoraranspruch des Models ergeben und das kann mitunter richtig teuer werden und selbst wenn der Vertrag wie ein Persilschein verfasst ist, können in bestimmten Fällen weitere Ansprüche des Models folgen.

Das rechtliche Thema ist durchaus nicht einfach und da sollte, wer Geld mit der Fotografie verdient durchaus eine professionelle Beratung in Anspruch nehmen. Die bekommt man als Mitglied in bestimmtem Umfang z.B. bei bei Freelens (http://www.freelens.com/) oder dem DJV (http://www.djv.de/).

Ich empfehle da auch durchaus einmal ein Beratungsgespräch bei einem Fachanwalt zu führen, oder zumindest die Anschaffung aktueller Literatur zum Thema.

Zu sagen, mit 20 Euro ist man auf der sicheren Seite ist falsch.

Wo im BGB steht bitte, das wer für das fotografiert werden entlohnt wird, mit der Veröffentlichung einverstanden ist? Wenn schon so frei mit dem BGB umgegangen wird, dann sollte auch punktgenau mit den entsprechenden Paragraphen zitiert werden.