Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EBV: Spielerei oder gekonntes Anwenden
meph!sto
25.02.2010, 11:14
Hi,
gestern ging ich endlich wieder spazieren um die Welt, in der wir leben auf CCD zu bannen. Ein paar Motive habe ich dann letztendlich auch gefunden und abgelichtet.
Bei der Bearbeitung am heimischen Rechner, schaute ich mir die Bilder an und dachte nur "eigentlich sind sie ja vom Motiv her nicht soooo super, evtl. kann ich mit EBV was bewirken".
Und dann habe ich mich auch schon an die Bearbeitung gemacht. Und genau da lag der Knackpunkt, der mich brennend interessiert.
Wenn ihr an den Reglern schiebt, Kontraste erhöht, Stellen weichzeichnet etc, wisst ihr denn genau was ihr da macht? Oder spielt ihr solang daran herum, bis euch das Vorschaubild gefällt?
Ich gebe offen zu, dass ich von der Fülle an Reglern, die Photoshop bietet, nicht wirklich viel Ahnung habe, selbst Gimp überfordet mich teils.
Daher heißt meine Devise, "spiele bis es passt".
Ab und an, bin ich sogar echt überrascht was man mit EBV, aus einem sonst eher langweiligem Motiv, machen kann.
Wie macht ihr das ?
Gruß
Timothy
felicianer
25.02.2010, 11:23
Bei mir kommt es echt drauf an, was ich machen will. Wenn es authentische Bilder werden sollen, dann mache ich das Meiste im Rawconverter (DXO). Manchmal macht es aber auch Spaß, sich auszuprobieren. Das Pelikan-HDR was ich neulich hier eingestellt habe, habe ich bewusst auf HDR gemacht und solange an den Reglern gespielt, bis es passt. Auch sonst mache ich manchmal einfach drauf los um zu sehen, was draus wird. Hängt also wirklich vom Ziel ab...
Anaxaboras
25.02.2010, 11:39
Wenn ich photoshoppe, läuft bei mir immer der Film "Denn sie wissen nicht, was sie tun!" im Hintergrund :mrgreen:.
Im Ernst: Meistens weiß ich schon genau, was ich will. Ob ich das dann so hinbekomme, ist eine andere Frage :roll:.
Martin
meph!sto
25.02.2010, 11:40
Ja ok,
evtl. war meine Frage etwas ungenau gestellt.
Ihr wisst genau, was ihr möchtet, aber wisst ihr denn auch genau an welchen Reglern zu drehen ist ?
Oder spielt ihr solang daran herum, bis euer Ziel erreicht ist ?
Trainbird
25.02.2010, 11:46
Ich hab eine ungefähre Ahnung, was ich womit erreiche. Wie stark ich welchen Regler verschiebe, geschieht dann spontan ;)
felicianer
25.02.2010, 11:46
Ich weiß ungefähr was ich will und versuche dahin zu kommen. Manchmal gefällts mir dann unterwegs aber schon besser :D
meph!sto
25.02.2010, 11:48
Dann bin ich wohl nicht alleine mit meiner Bearbeitungsweise ;)
PeterHadTrapp
25.02.2010, 11:51
das ist höchst unterschiedlich.
Beispiele:
ich mache Produktfotos (vielleicht sogar für einen Auftraggeber), die Gegenstände sollen reinweiß freigestellt ohne Standschatten (was ich persönlich blöd finde, Standschatten gehört, aber das ist ein anderes Thema) abgbildet werden.
Dann ist die EBV sehr gezielt, ich weiß wo ich hinwill und ich weiß was ich zu machen habe.
Ein Freundin/Bekannte wollte portraitiert werden und ein paar "kleine Optimierungen" wurden vorher besprochen, z.B. Hautunreinheiten abschwächen, Pickel retuschieren, Fältchen abmildern, Zähne aufhellen.
Auch dann ist klar was zu tun ist und es ist klar was das Ziel ist.
Es gibt aber auch ganz andere Geschichten. Beispielsweise wenn ich auf einem Friedhof fotografiert habe und die Bilder hinterher sichte. Dann fällt mir bei einem Bild auf, dass trotz großer Blendenöffnung noch ein störender Farbklecks von einer Person im Unschärfebereich zu sehen ist, dass eine Inschrift auf einem Grabstein noch zu lesen ist, weil sie nicht weit genug im Unschärfebereich liegt, dass mir bestimmte Farbanteile in eine Bildteil zu dominant sind und solche Dinge mehr.
Diese "Fehler" versuche ich dann zu optimieren oder zu eliminieren. Im Prinzip weiß ich auch hier was zu machen ist und wie ich vorzugehen habe.
Ich bin sicher keiner, der aufs gradewohl einfach mal an den Reglern schiebt um zu sehen "was dann dabei rauskommt". Ich bin eher der Typ Handwerker :lol:
guenterwu
25.02.2010, 11:52
Dann bin ich wohl nicht alleine mit meiner Bearbeitungsweise ;)
Nicht ganz ;)
am Anfang wußte ich das auch nicht so recht, aber mittlerweile schon.
Im Grunde arbeite ich so wie früher wenn ich selbst vergrößert habe.
Sind mir z.B. Bereiche des Fotos zu hell oder zu dunkel hatte ich immer abgewedelt oder nachbelichtet, genau das kann man in PS, Lightroom, etc auch sehr gut.
Was darüber hinaus geht ist dann aber schon eher ein probieren bis es gefällt.
meph!sto
25.02.2010, 11:57
Man sollte dazu noch erwähnen, dass anfängliches rumspielen, mit der Zeit zu gewollten Taten aufsteigt.
Denn man lernt ja daraus ;)
About Schmidt
25.02.2010, 12:59
Bei der Bearbeitung am heimischen Rechner, schaute ich mir die Bilder an und dachte nur "eigentlich sind sie ja vom Motiv her nicht soooo super, evtl. kann ich mit EBV was bewirken".
Wie macht ihr das ?
Gruß
Timothy
In diesem Fall ist meine Bearbeitung schnell erledigt. Ich drücke die Taste del. und fertig. Was nicht heißen soll, dass auf meiner Festplatte nur gute Bilder wären. Aber wenn ich schon beim Anschauen diese Zweifel habe, bin ich schnell fertig.
Sonst weiß ich meist was ich machen will, aber wenn ich sehe dass das nicht funktioniert, siehe oben. :lol:
Ich bin mir sicher, wir heben da alle (mich eingeschlossen) viel zu viel Schrott auf. Lediglich bei unwiederbringlichen Aufnahmen sollte man da eine Ausnahme machen.
Gruß Wolfgang
Karsten in Altona
25.02.2010, 13:19
Ich mache das meiste in Lightroom, weil ich es vom Grundprinzip und der Bedienung einfacher finde als PS (CS2). Meistens weiß ich auch, was ich will und dann probiert man halt mal mehr und mal weniger lange, bis man da ist, wo man hinwill. Es kommt auch durchaus vor, dass sich andere Versionen/Varianten ergeben, während man an den Knöpfen dreht. Und ganz manchmal geht man einfach auch mal in die Extreme und schaut was passiert... PS nehme ich eigentlich nur zum Nachschärfen, Rahmen drum basteln und wenn ich die Gradiationskurve einzelner Farbkanäle für unterschiedliche Tonung, oder Crossentwicklung, verändern möchte, weil das geht meines Wissens mit Lightroom 2 nicht.
Ergänzung: Bei auf erstem Blick "nicht soooo doll" kann man auch viel über Bildauschnitt und Drehung erreichen. Das mache ich ziemlich oft.
Ja ok,
evtl. war meine Frage etwas ungenau gestellt.
Ihr wisst genau, was ihr möchtet, aber wisst ihr denn auch genau an welchen Reglern zu drehen ist ?
Oder spielt ihr solang daran herum, bis euer Ziel erreicht ist ?
Demnächst wird das wieder so sein, dass ich erstmal testen muss, weil ich PS bekomme.
Momentan, mit Fixfoto, weiß ich genau, was welcher Regler macht und was ich mit den Reglern machen möchte. Mir war es sehr wichtig, mein Programm genau zu kennen. Klar, ich kenne sicher nicht jeden Knopf, aber alles, was ich normalerweise brauche, kenne ich aus dem effeff.
Ich mache ein Bild und zu Hause gucke ich dann: was fehlt dem Bild?
Fehlt dem Bild was Motivisches und bin ich damit nicht zufrieden, fange ich gar nicht erst an, es zu bearbeiten, sondern es kommt in die Tonne. Auch bei zu geringer Freistellung wende ich nicht tausend Filter an, dann war's halt nix. Ich möchte, dass meine Bilder schon beim Fotografieren stimmen. Habe ich mich vertan, hab ich halt Pech gehabt.
Stimmen die Farben nicht, ist zu viel drauf, was weggestempelt werden muss, müssen die Tonwerte oder Kontraste etwas geändert werden, sehe ich das ja und regle das nach.
Klar, ich hab auch schon einfach mal rumgeschoben...aber es ist einfach nicht mein Stil und meine Art zu versuchen, Bilder mit EBV zu retten oder so zu verändern, dass sie "dann doch noch was aussehen". Das mache ich einfach nicht gerne.
Letztens habe ich hier eine Tulpenblüte eingestellt, die blau war. Ich saß vor dem Bild und überlegte, wie es aussähe, wenn man quasi die Komplementärfarben verwenden würde. Dann ein Klick, fertig. Ich denke also vorher nach, was ich will und setze es dann in der EBV um. Manchmal sieht es total depp aus, dann denke ich nur "ouh, gottseidank hat das keiner gesehen...", aber manchmal hatte ich mit dem, was ich dachte, nicht so Unrecht.
Aber einfach so rumdrehen und dann "HA, so geht's" sagen...ist nicht so meins.
Aber da ist jeder anders...und darf es auch sein. ;)
"eigentlich sind sie ja vom Motiv her nicht soooo super, evtl. kann ich mit EBV was bewirken".
Falscher Ansatz! Wenn sie vom Motiv her nicht so super sind, ist EBV eigentlich verschwendete Zeit, es wird nie ein wirklich gutes Bild dabei herauskommen (zum Lernen durch Rumspielen mit der EBV ist's natürlich ok).
Die richtige Strategie wäre, "super Motive" zu fotografieren und den Bildern durch EBV den letzten Schliff zu geben.
Was meine EBV-Strategie angeht, so weiß ich in der Regel, wo ich hin will und meistens auch grob, wie ich dorthin gelange. Ein bisschen Rumspielen, bis es genau passt, gehört natürlich manchmal dazu.
Also ich weiß meistens wie ich das Bild haben möchte und arbeite dann darauf hin. Ich weiß was die Regler machen und denke dass dieses Wissen aber von selbst irgendwann kommt. Übung macht den Meister =)
perlenfischer
26.02.2010, 11:49
Wenn meine Foto-Auge so gut wäre wie mein Photoshop-Auge, wäre ich glücklich. Ich arbeite mit Photoshop seit Version 2.4 - und zwar täglich (gebe außerdem Seminare für Bildretusche und Montage). Da bekommt man Übung. In Wahrheit sehe ich sehr oft erst am Bildschirm, was ich mal wieder beim fotografieren schon hätte sehen/verhindern/besser machen müssen und muss es dann mit EBV-Mitteln ausbügeln. Seit ich meine kleine Alpha habe und nur noch RAW fotografiere, ist es aber schon entspannter geworden...auch insgesamt mit der Anzahl der Auslösungen. :)
Kann mich perlenfischer zum großen Teil anschließen, mit dem Unterschied, dass beim Aufnehmen in etwa dann schon weiß, was hinterher zu tun ist.
Spätestens in der Kameradisplay-Vorschau weiß ich "oha, das braucht Kontrast (das denke ich meistens!)" und "das wird ein entsättigtes bild" oder sowas.
Die Bearbeitung hinterher läuft in zwei Richtungen: RAW entwickeln und in Photoshop das wichtigste (zB Kontraste, Scharfzeichnung etc) laufen relativ automatisiert.
(Ein Beispiel für normale Farbfotos: Ich finde die Bilder aus der A700 oft einen Ticken zu ungesättigt, also: Sättigung erhöhen um +5).
Auch einige Stempelaktionen mache ich schon relativ automatisch.
Dann kommt die Bildindividuelle Bearbeitung.
Will ich also zB ein s/w-Bild oder eines mit viel Farbe? Welche fotografischen Defizite kann ich leicht ausbügeln (goldener Schnitt)? Welche Dinge auf dem Bild müssen entzerrt, gestempelt (zB in einer Landschaft ein störendes Auto) oder sonstwie optimiert werden?
In den meisten Fällen denke ich also stark in eine Richtung.
Bei meinen ersten Schritten in Photoshop (ca. 1996) habe ich sehr sehr viel an allen möglichen Rädchen gedreht, an Schaltern gedrückt und an Schiebern gezogen. :shock:
So habe ich gelernt was wofür zuständig ist.
Mit der Zeit hat das aber nachgelassen, zum Glück wie ich heute finde.
Photoshop ist für mich ein reines Tool geworden, kein Spielzeug mehr. Ich setze es so ein, dass ich die Ergebnisse bekomme, die ich will.
Manchmal fehlt dann aber das Aha-Erlebnis und dann kommt hier im Forum in der Bildpräsentation die Erleuchtung "Ach ja klar, hätte ich ja mal..."
:D
Fritzchen
27.02.2010, 08:50
Die Antwort aus meiner Sicht ist einfach : Wer anfängt der Spielt sehr viel rum:D
Um so mehr er weiß, um so weniger spielt er, danach wird nur noch in den vielen
Möglichkeiten des Programms gedacht:top: