Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie lest ihr Fachbücher?
Hallo zusammen,
ich lese gerade recht viel in Fachbüchern, um mich weiterzubilden und mehr Verständnis für die Fotografie zu bekommen. Jetzt sind ein paar hundert Seiten gelesen und als ich wieder durch den Sucher geguckt habe, konnte ich einfach nicht auslösen. Allein in Sachen Bildkomposition schwirrten mir so viele Gedanken durch den Kopf, dass ich gehemmt war und keine Fotos gemacht habe. Dabei schwirrten mir zum einen vage die ganzen "Schönheitsideale" (mir fällt gerade kein anderes Wort ein, Regeln möchte ich es nicht nennen) im Kopf herum, zum Anderen kann ich diese aber auch nicht hundertprozentig greifen, würde am liebsten das Buch dabei haben, um es mir noch einmal durchzulesen.
Nun meine Frage: Kennt ihr das? Wie kommt ihr darüber hinweg und wie verinnerlicht ihr die ganzen Ratschläge? Lest ihr es einfach nur oder schreibt ihr euch etwas heraus? Lest ihr es vielleicht zweimal?
Ich würde mich wirklich über Anregungen und Ratschläge freuen.
Lieber Gruß
Jannik
Ich kenne es genau andersherum:
Ich lese in Büchern, denke "Ah ja, klar, super, merk ich mir" und das nächste Mal mit der Kamera hab ich die unendlichen Regeln, Tipps etc. wieder vergessen.
Wenn ich mich nicht konzentriere, bzw. mich daran erinnere dass ich etwas gelesen habe und das anwenden will/muss, lerne ich so durch die Bücher wenig.
Ich kann besser lernen, wenn mir jmd. etwas zeigt und erklärt...
Ich lese ein Kapitel und versuche genau das dann die nächsten Male anzuwenden. Dann kommt das nächste.
Zwischendurch wird geblättert und festgestellt: ach, was für viele nette Ideen. Aber unter Druck setzen lasse ich mich nicht. Ich fotografiere, weil ich Spaß an der Sache haben will, und nicht, weil ich bestimmte Aspekte umsetzen muss oder sollte.
ingoKober
29.01.2010, 21:08
Ich lese erstmal gründlich komplett aber schnell durch. Wenn immer machbar am Stück -das ist bei mir wichtig. Ich bin aber auch Schnellleser (ca 60-100s/h)
Dann nochmal langsam und mindestens zweimal die mir wichtigen Kapitel.
Dann denke ich eine Woche nicht dran und wiederhole dann die ganze Prozedur.
In schweren Fällen lese ich ein beis zwei Wochen später nochmal und alles und zwar schnell.
Beim Lesen mache ich es mir immer bequem -liegen-, vorzugsweise mit leichter Musikbegleitung.
In Schule und Studium haben sich meine Eltern sehr über diese Lernweise aufgeregt, die ihrer Meinung nach so nicht funktioneren kann: Nichts rausschreiben, nichts rekapitulieren..
Aber für mich hat es seit eh und je bestens geklappt und ich habe mir so auch komplexe Inhalte (bin Wissenschaftler) nachhaltig angeeignet und nutze die Methode noch heute erfolgreich.
Kann aber natürlich sein, dass was bei mir optimal ist, bei anderen nicht wirkt.
Viele Grüße
Ingo
mintracer
29.01.2010, 21:35
Tach...
naja ich lese Anwendergerecht... direkt mit der Kamera im Anschlag... damit ichs direkt probieren kann... so merk ichs mir am besten... (Gern auch mal abends im Bett...)
Oft, z.b. zur Zeit, wo ich in der Planung der Anschaffung einer A850/A900 bin, lade ich mir die PDF runter und stöber schonmal vorab... Es tut sich ja nun nicht mehr viel Zwischen den grösseren Alphas... Also Menütechnisch... Und somit steigert sich auch gleichzeitig die Vorfreude am Ganzen... :) Und wenn ich dann die Kamera habe, gehts los mit dem "Wissen anwenden" :)
Joa, so wars mit der Dynax 5D, und der A700, nun kommt die A850/A900 :)
der_knipser
29.01.2010, 21:42
.... Kennt ihr das? Wie kommt ihr darüber hinweg und wie verinnerlicht ihr die ganzen Ratschläge? ....Jemand hier im Forum hat in seiner Signatur den wahren Spruch: Fotografieren lernt man nur durch Fotografieren.
Die Bilder aus Büchern muss man sehr intensiv betrachten, um alles zu sehen, woran der Fotofraf gedacht hat. Nimm Deine eigenen Bilder und schau sie an, oder zeig sie hier. Und dann versuche, einige "Regeln" darauf anzuwenden. Versuche z.B. einen anderen Beschnitt. Wenn Du merkst, dass Du zu viel beschneiden musst, damit ein Bild wirkt, geh bei der nächsten Aufnahme näher ran, verwende ein Stativ und nimm Dir die Zeit, vor Ort das selbe zu machen, was Du am Bildschirm geübt hast.
Ich gehöre zu denen, die nicht mit dem "künstlerischen Auge" geboren wurden, deshalb ist das für mich ein Lernkapitel, und ich muss noch viel üben...
Belfigor
29.01.2010, 23:46
Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Nimm EINE Gestaltungsregel und wende sie mindestens 1000 mal bewusst an. Lote sie aus, erforsche die Grenzen. Suche in Bildern anderer ob und wenn ja wie diese Regel angewandt/umgesetzt wurde. Wenn du mit mit der Regel durch bist, schnappst du dir die nächste und verfährst genauso.
steve.hatton
30.01.2010, 02:01
Jemand hier im Forum hat in seiner Signatur den wahren Spruch: Fotografieren lernt man nur durch Fotografieren.
...
Klar lernt man bei der Anwendung am besten, aber es macht schon Sinn das Rad nicht neu zu erfinden oder alle Fehlermöglichkeiten selbst zu erfahren bis man den richtigen Weg gefunden hat. Da sind Bücher oder noch besser wohl Kurse oder Seminare sehr hilfreich!
Ich persönöich lese meist nachts im Bett und dann logischerweise ohne Kamera meist auf viele Etappen die diversen Photobücher die ich habe - später versuche ich das gelesene umzusetzen.
Besser wäre es wohl ein Kapital zu lesen und gleich umzusetzen, aber dazu fehlt mir die Muse oder Ruhe oder Zeit oder.....
Hallo,
bloß nicht versuchen alles auf einmal umzusetzen. Ich habe mich immer mit einzelnen Themen beschäftigt. Am Anfang: wie bekomme ich ein scharfes Bild.
Heute: wie setze ich Schärfe/Unschärfe bewußt ein.
Gut ist es auch nur mit einem Objektiv, z.B. 85er Festbrennweite loszuziehen, oder mit Stativ bei Nacht und lange Belichtungen ausprobieren.
Immer schön nacheinander, anders kann ich es nicht :D
wosi
Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten und Anregungen.
Meine Herausforderung in nächster Zeit sehe ich nun darin, nicht zu viel von mir zu erwarten, noch mehr mit der Kamera zu üben und die Bilder dann auch ordentlich nach den gelesenen Aspekten zu analysieren und das Gelernte dann auch sofort anzuwenden, sofern die Möglichkeit besteht. Hab auch schon einige Ideen, die ich im Februar umsetzen möchte ;)
Lieber Gruß
Eberhard123
30.01.2010, 14:22
Hallo,
Ich denke das ich beim Fotografieren im Unterbewusstsein an die Informationen aus den Büchern denke. Aber je nach welechem Gebiet (Landschaft, Makro, Portrait, Tiere, Sport etc.) fällt es mir schwer dies Umzusetzen.
Ich habe einige Bücher wie man am Besten Portraits aufnimmt. Aber ich mache es nicht gerne (meine Familie gibt mir 5 - 10 Sec. für ein Bild). Tieraufnahmen liebe ich, aber die besten Bilder mache ich ungeplannt (alle Bilder von Schwarzbären im Smoky Mountain National Park sind unscharf oder verschwommen weil ich einfach zu nervös war).
Bilder im Bereich Makros und Stilleben kopiere ich manchmal von Büchern. Ich kann mir da Zeit lassen und man hat die Kontrolle über die Aufnahme.
Gruß,
Eberhard