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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [?] Blende 5,6 ist nicht gleich Blende 5,6


bibidanny
19.01.2010, 20:36
Mal eine wahrscheinlich "dumme" Frage ...

Ist es normal, dass unterschiedliche Objektive
mit gleichen Belichtungseinstellungen zu sehr verschiedenen
Belichtungen kommen?

Wenn ich mein Tele (bei 100mm) & das 100er Makro im Vergleich teste,
sind die Bilder vom Makro um einige Stufen dunkler, als die Ergebnisse,
die das Tele fabriziert....

LG Danny

Yttrium
19.01.2010, 21:21
Hmm, also normal ist das nicht. Bei dem Objektiv, bei dem die Bilder zu hell werden, könnte die Blende defekt sein.

Unter gleichen Belichtungseinstellungen verstehst du vermutlich, dass du das erste Objektiv abschraubst, das zweite dranschraubst und dann ein Bild machst, richtig? Dann kann der Fehler eigentlich nur beim Objektiv liegen.

LG, Melanie

mmhuber
19.01.2010, 22:13
Sind diese Vergleiche sichergestellt, daß sie im RAW und nicht im JPEG gemacht worden sind! Sind irgendwelche Automatik-Moduse abgestellt. Die Gefahr bei diesen ist, daß die Bilder unterschiedlich interpretiert werden.

binbald
19.01.2010, 22:39
Ist es normal, dass unterschiedliche Objektive
mit gleichen Belichtungseinstellungen zu sehr verschiedenen
Belichtungen kommen?
Jein.
Unterschiedliche Belichtungen können vorkommen, "sehr" verschieden sollten sie nicht sein (also 3EV Unterschied oder so).

Unterschiede können daran liegen, ein paar Hinweise:
- unterschiedliches Objektiv: unterschiedlicher Bildausschnitt (und die automatische Messung bringt dann bei gleicher Blende andere Ergebnisse; deswegen alles manuell einstellen, nicht nur die Blende f5,6)
- die Blendenwerte sind keine exakten Werte, sondern Annäherungswerte. F5,6 kann bei einem Objektiv f5,3 und beim anderen f5,7 sein. Schalte in der Kamera auf Drittel- oder halbe Blendenstufen um und Du bekommst auch wieder andere Werte.
- je nach Aufbau des Objektivs kannst Du Transmissionsverluste haben (Viellinser vs. Weniglinser - aber heutzutage vernachlässigbar); siehe ergänzend auch die Unterscheidung von f-Wert und t-Wert (z.B. beim STF); da Du nur über f-Wert schreibst, bin ich nicht sicher, ob Du wirklich "gleiche" Belichtung hast.
- aufgeschraubte Filter verändern das auch

Dies alles aber führt nicht zu - wie Du schreibst - mehreren Stufen dunkleren Bildern. Dass Festbrennweiten meist ein etwas helleres Bild als (Super)Zooms erzeugen, bei identischen Einstellungen, trifft jedoch zu.

Insgesamt würde ich nach Deiner Beschreibung sagen: ein Objektiv ist defekt. Stelle am besten auch mal Beispielbilder mit kompletten Exifs ein.

Börrie
20.01.2010, 01:52
Du redest ja auch nicht von irgendwelchen Gurken wenn man deinem Profil glauben schenkt. Hab grad mal eben versucht deinen Fehler zu reproduzieren, und bekomm es nicht auf die Reihe. Mein Sony 100 2,8 brennt bei F5,6 die selbe Belichtung auf den Chip wie das Sony 70-200 2,8 bei identischer Belichtungszeit/Iso Einstellung im manuellen Modus.

Blendet dein 100er denn überhaupt ab? Bei so 'nem jungen Objektiv würd ich zwar nen Defekt der Blende ausklammern, aber man weiß ja nie wie du damit bisher umgegangen bist ;)

PeterHadTrapp
20.01.2010, 01:59
[?] Blende 5,6 ist nicht gleich Blende 5,6zumindestens ist Blende 2,8 nicht immer gleich Blende 2,8 ...
Es scheint so, als ob da schon auch mal geschummelt wird ...
Ich hatte mal ein älteres Sigma 28-70/2,8 aus der Vor-EX-Ära mit einem Konica-Minolta 28-75/2,8 D verglichen. Das Sucherbild war schon optisch deutlich erkennbar beim Sigma klar dunkler als beim Minolta. Auch die Belichtung im manuellen Modus musste um ca. 2/3 bis 1 Blende erhöht werden um gleich helle Bilder zu erhalten. Die Blende 2,8 scheint also eher für den Prospekt gewesen zu sein.
Stärkere Abweichungen scheinen aber auf einen Defekt bei einem der Objektive hinzudeuten.

mreich
20.01.2010, 09:02
Mir fällt in dem Zusammenhang wieder eine Diskussion über das Tamron 60 2.0-Macro ein, das damit warb eine "durchgehende Lichtstärke von 2.0" zu haben, obwohl es eine Festbrennweite ist.

Also, meines Wissens:

Bei Macros ist Blende 5,6 normalerweise wirklich nicht gleich Blende 5,6. Probier mal aus, eine weiße Wand anvisieren und manuell von unendlich nach der Naheinstellgrenze zu fokussieren. Mein Sigma 50mm 2.8 Macro verliert dabei 1,5 Blenden d.h. man sieht, wie die Belichtungsmessung dann eine ca. 3x so lange Belichtungszeit vorschlägt. Bei deinem 100mm-Macro ist es wahrscheinlich genauso. Die angezeigte Lichtstärke "lügt" hier, es wird quasi weiterhin Blende 5,6 angezeigt, obwohl man deutlich an Lichtstärke verloren hat; das ist offenbar normal und wird von der Belichtungsmessung automatisch ausgeglichen.

Alternative Konstruktionen (wie das besagte Tamron 60 2.0) haben hingegen eine tatsächlich durchgehende Lichtstärke über den gesamten Fokussierbereich; dafür verlieren sie iirc an Brennweite, d.h. an der Naheinstellgrenze müsste das Tamron deutlich weitwinkliger sein als bei unendlich.

Ich bin nicht ganz sicher, aber ob das eigene Macro-Objektiv zur einen oder anderen Bauweise gehört, kann iirc daran erkennen, ob es beim fokussieren ausfährt - so ist das auch für mich Laien einigermaßen intuitiv verständlich: Länger ist lichtschwächer, während Zooms beim Zoomen Richtung Tele länger und lichtschwächer werden, werden die meisten Macros beim Fokussieren Richtung Naheinstellgrenze länger und lichtschwächer...

In der Hoffnung, dass ich hier nicht auf der falschen Spur bin und Romane schreibe, die niemandem etwas nützen. :D

ddd
20.01.2010, 09:47
moin, Bei Macros ist Blende 5,6 normalerweise wirklich nicht gleich Blende 5,6.
In der Hoffnung, dass ich hier nicht auf der falschen Spur bin und Romane schreibe, die niemandem etwas nützen. :D da bist Du etwas "auf der falschen Spur":
auszugfokussierte Makros haben mit zunehmendem Auszug einen zunehmenden Lichtverlust. Geometrisch ist f=5.6 richtig, aber hier müsste man mit den T-Werten arbeiten. Bei Massstab 1:2 hat man ca. 2,3 fache Bel.zeit, bei Massstab 1:1 die 4-fache Bel.Zeit = 2 Blenden Lichtverlust gegenüber der oo-Einstellung ... Das gilt für alle (auszugfokussierten) Objektive, nur übersteigt der Lichtverlust erst ab einem Abbildungsmassstab größer als ca. 1:3 ein drittel Blende.
Innenfokussierte Makros verkürzen die Brennweite an der Nahgrenze, d.h. sie "lügen" bei der Brennweite und können trotzdem den Lichtverlust idR nicht vollständig ausgleichen. Eigentlich sind das dann Zoom-Objektive, die den Abbildungsmassstab durch Verändern der Brennweite einstellen. Auch hier trifft das nicht nur bei Markos zu, alle Objektive, die durch Verschiebung von Linsengruppen relativ zueinander fokussieren, verändern ihre Brennweite, d.h an der Nahgrenze sind sie "kürzer" als bei oo.

Das Sony SAL-100M28 (baugleich minolta 100/2.8 (D) ) ist nahezu auszugfokussiert. Es hat "floating elements" zur gleichzeitigen Fern- und Nahbereichskorrektur, verändert seine Brennweite also auch abhängig vom Abbildungsmassstab, allerdings weit weniger als primär innenfokussierte Objektive.

Aber wenn bei etwa gleicher Brennweite und gleichem Bildausschnitt und unveränderter Beleuchtung die Bilder nicht etwa dieselbe Helligkeit aufweisen, ist irgendwas defekt.

Wie oben schon geschrieben: Beispiele mit kompletten EXIF-Daten, dann kann man genaueres dazu sagen.

@bibidanny:
wo hast Du das Objektiv her: 70-200/2,8 CZ :cool:

japro
20.01.2010, 10:54
Gerade bei den Objektiven die bibidanny in ihrem Profil stehen hat, sollte kein solcher Effekt auftreten. Dort wo das Makro anfängt deutlich von den angezeigten werten abzuweisen, kann man die anderen Objektive ja garnicht mehr scharfstellen... Die grössten abweichungen findet man dem vernehmen nach bei 18-200 Zooms und dergleichen, vorallem wenn man sie bei ihrer grössten Blende benutzt. Aber selbst dort sollte die Abweichung nicht mehrere Blendenstufen betragen, das sollte sie nie.

Edit: ich bin mir nicht sicher wie genau die Definitionen sind, aber die Geometrische Öffnung, wie sie z.B. für die Beugung relevant ist, es es imho die bei Makros abnimmt. Vielleicht ist das ganze trotzdem Definiert als "Öffnung die man hätte wenn es auf unendlich fokussiert wäre", aber das ist fürs fotografieren ja relativ irrelevant.

TONI_B
20.01.2010, 22:40
@ddd
Bei einem Abbildungsmaßstab von 1:1 ist es eine Belichtungsverlängerung um den Faktor 4 und nicht um 4 Blendenstufen...

bibidanny
20.01.2010, 22:40
Hallo ihr Lieben....

erstmal vielen vielen Dank für eure ausführlichen Antworten.... war gerade etwas überfordert.... daher entschuldigt, wenn ich vorerst nicht auf die einzelnen Vorschläge und Erläuterungen eingehe....

eins vorweg...
ich werde morgen im Laufe des Tages mal ein Probeshooting machen und euch die Bilder mit Exifs posten.....

Eine Sache kurz nebenbei:
den Titel des Threads sollte man nicht ganz wörtlich nehmen.
Er war eher "beispielhaft" gemeint, das selbe Problem habe natürlich/leider auch bei allen anderen Blenden, nicht nur bei 5,6.

Aufgefallen ist mir das Problem ganz stark bei einem der letzten Weihnachts-Portraitshooting....
vielleicht kurz die Situation vor Ort, damit ihr euch einen Eindruck machen könnt...

Grundsätzlich fotografiere ich Portraits sehr gerne mit meiner Lieblingsoptik.... dem 100er Makro.... so begann ich damit auch das Shooting mit einer Freundin....
Erst Kopfportraits.... dann etwas weiter zurück, für ein Oberkörperportrait....

nun wollte Sie aber auch ein Ganzkörperbild – und da hinter mir leider schon die Studiowand war – wechselte ich schnell das Objektiv....
70mm einstellt, Model komplett drauf, Probeschuß abgefeuert und von dem Ergebnis war ich dann etwas verblüfft..... ein komplett ausgefressenes Bild, wo hingegen meine Festbrennweite ein korrekt belichtetes Portrait lieferte.

Vor Ort habe ich dann ein paar Tests gemacht, das Model mal näher rangeholt, natürlich auch bei dem Tele 100mm eingestellt, mal die Blitze ausgeschaltet und immer wieder die Bilder verglichen.
Zur Folge hatte der Test, dass ich immer seltener zum Makro griff und das 70-200 zum neuen "Lieblings-Immerdrauf" wurde.
Wenn ich mich mal wieder "vergriffen" hat führte das zu sehr dunklen Ergebnissen und mir dann wieder einfiel warum ich es eigentlich nicht mehr benutzen wollte....

Das Problem war für mich momentan gar nicht "so schlimm", ich hatte mich irgendwie damit abgefunden.... das ist auch der Grund warum ich leider erst jetzt wieder antworten konnte..... ich hatte schlichtweg vergessen, dass ich euch um Rat gefragt habe... :-D sry

Liebe Grüße
Danny

japro
20.01.2010, 23:10
Also wenn du keine Belichtungskorrektur benutzt, macht dann das Makro zu dunkle Fotos oder das 70-200 zu helle? Wie ist der vergleich zum 24-70?

So wie du das beschreibst (70-200 ausgefressen) würde ich als erstes annehmen, dass die Blende des 70-200 nicht ausreichend geschlossen hat. Wenn du ins Objektiv schaust und die Abblendtaste drückst, springt die Blende sofort zu?