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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 85/1,4 vs. 100/2,0


Yttrium
18.01.2010, 00:58
Hi,

das 100/2,0: Angeblich das neben dem 200/2,8 das Schärfste, was unser System zu bieten hat. Aber: Ist es wirklich so toll, wie hier immer behauptet wird?

Ich habe mir bei einer günstigen Gelegenheit eines besorgt. Da ich schon ein 85/1,4G und ein 100/2,8 Makro habe, war dies eigentlich nicht wirklich nötig. Weils aber so ein Klassiker ist, wollte ich es dann doch. Es hat mich einfach in den Fingern gejuckt.

Nun habe ich also das 85er und das 100er. Beides klassische Portraitbrennweiten. Beide stellen super frei. Das 100er ist absolut offenblendtauglich, das 85er nicht. Bei Blende 2,0 ist es allerdings auch super scharf. Wenn das Interesse besteht, kann ich hier gerne einen kleinen Vergleich einstellen.

Nun aber zu meinem eigentlichen Anliegen: Viele schimpfen, dass das 100/2,0 nicht mehr gebaut wird und auch nur so kurz gebaut wurde. Es ist kaum zu bekommen. Das 85er hingegen bekommt man gerade in der ersten oder zweiten Version sehr leicht. Das neue Zeiss kann man sogar gleich im Laden kaufen. Die Haptik des 85ers (ausgenommen der ersten Version) ist um so viel besser als die des 100ers. Der Fokusring ist viel angenehmer, es ist größer, liegt (mir) besser in der Hand... Ja wozu brauch ich dann noch ein 100/2,0? Das 85er ist bei 2,0 ebenbürtig. Ich verstehe es nicht, bitte klärt mich auf! :roll: :top:

Es erscheint mir fast so, als würde man sowieso nur das haben wollen, was kaum zu bekommen ist.

LG, Melanie

Jens N.
18.01.2010, 01:11
Ja wozu brauch ich dann noch ein 100/2,0? Das 85er ist bei 2,0 ebenbürtig. Ich verstehe es nicht, bitte klärt mich auf! :roll: :top:

Es erscheint mir fast so, als würde man sowieso nur das haben wollen, was kaum zu bekommen ist.

Hä? Du kaufst dir das Teil und jetzt fragst du hier warum? Das muß ich hoffentlich nicht verstehen...

turboengine
18.01.2010, 01:17
Hallo,

die 85er von Minolta und das 2/100 haben eine unterschiedliche "Korrektionsphilosophie". Die Übergänge von scharf zu unscharf verlaufen bei 85er weicher als beim 100er. Durch die sphärische Unterkorrektion hat das 85er etwas mehr "Schleier" (Haze) auch bei Bl. 2 als das 100er. Dafür ist das scharfe "Kernbild" in der Tiefe etwas ausgedehnter als es bei einem hochkorrigierten Objektiv wäre. Ich mag das für Portraits, weshalb ich das Minolt auch noch nicht gegen das Zeiss tauschen will.

Einen sehr schönen Vergleich hierzu gibt es von stevemark hier: Klick (http://www.artaphot.ch/lens-comparisons/208-a900-minolta-af-1485mm-2100mm-zeiss-za-1485mm)

Seine Erfahrungen mit dem 85er kann ich zu 100% nachvollziehen.

Insofern: Wenn Du derartig subtile Feinheiten zu schätzen weisst, ist das 100er kein Ersatz für das 85er und umgekehrt.

turboengine
18.01.2010, 01:18
Hä? Du kaufst dir das Teil und jetzt fragst du hier warum? Das muß ich hoffentlich nicht verstehen...

Ich versteh das schon ganz gut: Der Glasvirus...:D:top:

Yttrium
18.01.2010, 01:23
Hä? Du kaufst dir das Teil und jetzt fragst du hier warum? Das muß ich hoffentlich nicht verstehen...

Nein, so ist das natürlich nicht. Ich wollte nur wissen, warum alle vom legendären 100/2,0 reden, wenn das 85/1,4 bei 2,0 ebenso gut ist. In der Praxis sehe ich optisch zumindest keinen Unterschied (den sehe nur in der Haptik).

Insofern: Wenn Du derartig subtile Feinheiten zu schätzen weisst, ist das 100er kein Ersatz für das 85er und umgekehrt.
Ich habe sie noch nie in der Praxis bemerkt. Und daher frage ich mich doch, ob man nicht auch ohne 100/2,0 leben kann (und dementsprechend nicht ständig betonen muss, dass es doch so schwer zu bekommen ist). Aufgrund der Haptik bleibt mein 100er leider meist im Regal stehen :(

LG, Melanie

Jens N.
18.01.2010, 01:25
Ich versteh das schon ganz gut: Der Glasvirus...:D:top:

Das ist klar (kenne ich selbst auch), nur ich verstehe die Intention/die Frage/das Problem dieses threads nicht fürchte ich. Als reiner *freu ich habe Objektiv xy*-thread ist er ja offenbar nicht gedacht, sondern es wird die Frage gestellt, warum die TO ein 85er und ein 100er braucht/gekauft hat/behalten sollte (?). Da fällt mir nur ein: wenn sie die Frage nicht selbst beantworten kann, ich kann es sicherlich auch nicht und auch sonst wird wohl jeder nur seine eigene Einschätzung dazu abgeben können, wieso er den Besitz beider Objektive für sinnvoll oder sinnlos hält. Ich werde nur fürchte ich nie verstehen können, inwieweit das die Beweggründe von jemand anders erklären soll.

Dann lass es halt Sammelleidenschaft sein, das reicht doch notfalls als Rechtfertigung (die eigentlich unnötig ist - zumindest vor irgendeinem Forum).

EDIT:

Nein, so ist das natürlich nicht. Ich wollte nur wissen, warum alle vom legendären 100/2,0 reden, wenn das 85/1,4 bei 2,0 ebenso gut ist. In der Praxis sehe ich optisch zumindest keinen Unterschied (den sehe nur in der Haptik).

Ich habe sie noch nie in der Praxis bemerkt. Und daher frage ich mich doch, ob man nicht auch ohne 100/2,0 leben kann (und dementsprechend nicht ständig betonen muss, dass es doch so schwer zu bekommen ist). Aufgrund der Haptik bleibt mein 100er leider meist im Regal stehen :(

Aha.

Da wird der Faktor Seltenheit wohl sicherlich die Hauptrolle spielen, aus dem gleichen Grund wird wohl auch betont, daß es selten ist: weil es eben selten ist. Und ja, man kann ohne ein 100 /2 leben, ich schaffe das schon seit fast 33 Jahren. Sorry für den Sarkasmus und bei allem Verständnis für die Leidenschaft zum Hobby, aber langsam wird's irgendwie seltsam. Ebenso wie so manche Objektivbeschreibungen schon ins esoterische abzugleiten scheinen: wenn ich in dem review schon wieder lese, daß optische Eigenschaften (um nicht zu sagen Fehler) als "the glow" bezeichnet werden ... oh my. Ähnlich geht's mir aber auch immer bei den "Minolta Farben" und dergleichem.

Wenn es nur darum geht, die Ähnlichkeit der Leistungen des 85 und 100 zu betonen: OK, zumindest mir waren die allerdings bekannt. Darum kann ich auch gut nur mit dem 85er leben.

Yttrium
18.01.2010, 01:32
OK, dann formuliere ich es mal anders:

Wenn ihr ein 85/1,4 und ein 100/2,0 hättet, welches würdet ihr dann häufiger einsetzen bzw. welches wann und warum?

Ich habe mir diese Frage gestellt und kam zu dem Schluss, dass man auch ohne 100/2,0 auskommen kann bzw. es v.a. in der Haptik sehr unterlegen ist, die mir aber wiederum sehr wichtig ist. Zugegebenermaßen hatte ich nicht erwartet, dass die Haptik so viel schlechter ist. Optisch sind die Unterschiede bei Blende 2,0 sowieso auf sehr hohem Niveau (für mich nicht von Bedeutung). Vllt werde ich meins auch wieder verkaufen, mal sehen.

LG, Melanie

RainerV
18.01.2010, 01:42
Nein, so ist das natürlich nicht. Ich wollte nur wissen, warum alle vom legendären 100/2,0 reden, wenn das 85/1,4 bei 2,0 ebenso gut ist. In der Praxis sehe ich optisch zumindest keinen Unterschied (den sehe nur in der Haptik).


Ich habe sie noch nie in der Praxis bemerkt. Und daher frage ich mich doch, ob man nicht auch ohne 100/2,0 leben kann (und dementsprechend nicht ständig betonen muss, dass es doch so schwer zu bekommen ist). Aufgrund der Haptik bleibt mein 100er leider meist im Regal stehen :(

LG, Melanie

Hallo Melanie,

ich habe auch beide und ich möchte keines der beiden missen. Wie turboengine schon sagte, sie sind einfach sehr unterschiedlich.

Ich bin ehrlich gesagt noch nicht auf die Idee gekommen, die beiden jetzt mal ganz gezielt bei Blende 2 zu vergleichen, insofern ist meine Antwort jetzt sicherlich nicht allzu fundiert. Aber ich würde doch vermuten, daß sie sich auch da deutlich unterscheiden. Es kommt nicht nur auf die Schärfe an.

Ich mag das 2/100 sehr. Auch weil es so klein ist. Ich nehme es sogar fast lieber als das 1,4/85. Letzteres nehme ich mit, wenn ich davon ausgehe, daß ich die Blende 1,4 auch brauchen werde, ansonsten meist das 2/100.

Selbstverständlich kann man auch ohne das 2/100 leben. Aber ICH gebe meins so schnell nicht her. ;)

Rainer

Yttrium
18.01.2010, 01:48
Hallo Rainer,

endlich mal jemand, der meine Frage so verstanden hat, wie sie gemeint war :top:

Bei mir ist es andersherum. Sicherlich ist das eine Geschmacksfrage, aber mir ist das 100/2,0 schon wieder zu klein. So oft konnte ich es noch nicht in der Praxis einsetzen, aber ich glaube, dass ich das mal öfter tun sollte :cool:

LG, Melanie

RainerV
18.01.2010, 02:20
Melanie, ich ziehe gerne einfach mal nur mit einem kleinen Set von klassischen Festbrennweiten los. 2,8/16, 2/35, 1,4/50, 2/100, evtl noch das 2,8/200+Minolta-Konverter. Kleines Gepäck, dennoch alles abgedeckt, exzellente Abbildungsleistung, einfach top.

Das 100er paßt natürlich auch besser in die Reihe 50, 100, 200 als das 85er.

Wenn ich statt des 200ers aber das STF (135mm) einpacke, dann hat das 85er die "größere" Chance in die Tasche zu wandern.

Rainer

aidualk
18.01.2010, 07:57
OK, dann formuliere ich es mal anders:

Wenn ihr ein 85/1,4 und ein 100/2,0 hättet, welches würdet ihr dann häufiger einsetzen bzw. welches wann und warum?


genau aus diesem Grund habe ich mein 100/2,0 seit jetzt 15 Jahren im Dauereinsatz und brauche kein 85er (für meine Art zu fotografieren):

Einen sehr schönen Vergleich hierzu gibt es von stevemark hier: Klick (http://www.artaphot.ch/lens-comparisons/208-a900-minolta-af-1485mm-2100mm-zeiss-za-1485mm)



viele Grüße

aidualk

turboengine
18.01.2010, 08:19
Ebenso wie so manche Objektivbeschreibungen schon ins esoterische abzugleiten scheinen: wenn ich in dem review schon wieder lese, daß optische Eigenschaften (um nicht zu sagen Fehler) als "the glow" bezeichnet werden ... oh my.

Ja, die Bezeichnung ist in dem review leider irrtümlich verwendet: Neben dem Bild meint jeder, dass die lila Farbsäume gemeint sind. Die Zeigen jedoch nur die sphärische Unterkorrektion, welche auch bei Tageslichtbildern bei offener Blende zu einem scharfen Kernbild überlagert mit einem Schleier führt. Geschickt verarbeitet hat man das Gefühl, dass die Bilder "von innen heraus leuchten" - THE GLOW.

Die Quelle zu "The Glow" ist meines Wissens dieser Artikel von Mike Johnston: Klick (http://www.luminous-landscape.com/columns/sm-02-04-28.shtml)

Ob das nun was mit Esoterik zu tun hat? Vielleicht ein wenig...

Roland_Deschain
18.01.2010, 10:18
Nein, so ist das natürlich nicht. Ich wollte nur wissen, warum alle vom legendären 100/2,0 reden, wenn das 85/1,4 bei 2,0 ebenso gut ist.

Das 100er ist absolut offenblendtauglich, das 85er nicht. Bei Blende 2,0 ist es allerdings auch super scharf.

Hallo Melanie,

ich glaube, die Antwort hast du dir da schon ein wenig selber gegeben. Objektive werden schnell legendär, wenn sie offenblendtauglich sind. Das 100er ist das, das 85er nicht. Also hat das 85 einen vielleicht etwas schlechteren (wenn auch immer noch sehr guten) Ruf, weil man es ja abblenden muss...

Ob die resultierende Blende (also F/2.0) am Ende die gleiche ist, ist zweitrangig. Ist ein bisschen seltsam, aber so könnte ich mir die Sache erklären.

Ich habe das Objektiv übrigens auch sehr gemocht und hatte auch mal das ganz alte 85/1.4. Als eins der beiden gehen musste, war auch das 85er fällig.
Das lag zum einen an der Größe, zum anderen an den potentiellen Schwierigkeiten bei der Wiederbeschaffung, wenn ich das 100er weggegeben hätte.

Jetzt bei Canon hatte ich dann auch wieder die Wahl 85/1.8 oder 100/2.0 und bin beim 85er gelandet. Der Unterschied in der Lichtstärke war hier zwar nicht so groß, aber auch hier war das Zauberwort eigentlich wieder offenblendtauglich.
Und 85mm sind im Moment für mich die variablere Brennweite, weil es bisher die einzige FB unter 100mm ist.

wwjdo?
18.01.2010, 11:08
Ein Freund hatte mich gebeten ein Konzert seiner Band zu fotografieren. Eigentlich ist das nicht mein Metier aber ich habe zugesagt. Das Licht war ziemlich übel und ich war froh, das 85mm 1.4, das ich sonst kaum brauche, dabei zu haben.
Ich war sehr erstaunt, wie gut es bei Blende 1.7 perfomt hat. Hier war die Ausbeute von den Belichtungszeiten her am besten, da ich nicht über ISO 1000 gehen wollte!

Was will ich damit sagen?

Mach es doch vom Praxiseinsatz her fest. Wenn ich häufig bei ganz wenig Licht fotografieren müsste, würde ich darauf achten, möglichst lichtstarke und offenblendtaugliche Objektive einzusetzen (in dem Fall wäre evtl. das Zeiss 85mm 1.4 die noch bessere Wahl!?).
Das 70-200mm war bei dem Konzert z.B. völlig fehl am Platz, da ich mit 2,8 und längeren Brennweiten nicht viel ausrichten konnte.

Jens N.
18.01.2010, 12:10
Ja, die Bezeichnung ist in dem review leider irrtümlich verwendet: Neben dem Bild meint jeder, dass die lila Farbsäume gemeint sind. Die Zeigen jedoch nur die sphärische Unterkorrektion, welche auch bei Tageslichtbildern bei offener Blende zu einem scharfen Kernbild überlagert mit einem Schleier führt. Geschickt verarbeitet hat man das Gefühl, dass die Bilder "von innen heraus leuchten" - THE GLOW.

Die Quelle zu "The Glow" ist meines Wissens dieser Artikel von Mike Johnston: Klick (http://www.luminous-landscape.com/columns/sm-02-04-28.shtml)

Ob das nun was mit Esoterik zu tun hat? Vielleicht ein wenig...

Schon klar. Aber wenn du mich fragst, ist das Beispiel des Minolta 85 bei f1,4 -abgesehen von den Farbsäumen- einfach nur leicht weicher und etwas kontrastärmer - beides eigentlich nicht ungewöhnlich. Ähnliches gilt für Steves eigenen Artikel zum "glow" - die Beispiele des alten Objektivs sind IMO einfach nur matschig(er) als die Vergleichsaufnahmen und die Farben sind weniger differenziert - auch normal für so alte Schätzchen.

Nun könnte man auch einfach sagen, man mag die Charakteristik solcher Objektive in bestimmten Situationen, oder man kann solche (IMO banalen) Eigenarten zu Sachen wie "the glow" hochstilisieren. Ich persönlich finde letzteres etwas ... nun ja, komisch.

Der velinkte Artikel bezieht sich auf ältere Objektive in Verbindung mit bestimmten Filmmaterialen, Papieren und Entwicklungsmethoden - ist IMO nochmal etwas anderes, erinnert mich aber auch an (ich zitiere mal GPO) "Voodoo": man kennt das z.B. auch aus dem Hi-Fi Bereich, wo ein Glasfaserkabel dann "luftiger" klingt als das andere u.ä. Dem geneigten Leser wird damit gerne eine Überlegenheit des Testers/Autors suggeriert - ich schreibe das hier natürlich auch nur, weil ich einfach keine Ahnung habe, was es z.B. mit "the glow" eigentlich auf sich hat ;)

turboengine
18.01.2010, 15:44
.

Der velinkte Artikel bezieht sich auf ältere Objektive in Verbindung mit bestimmten Filmmaterialen, Papieren und Entwicklungsmethoden - ist IMO nochmal etwas anderes, erinnert mich aber auch an (ich zitiere mal GPO) "Voodoo": man kennt das z.B. auch aus dem Hi-Fi Bereich, wo ein Glasfaserkabel dann "luftiger" klingt als das andere u.ä.

Ja, sicher. Du kannst aber die Verarbeitung mit entsprechenden Diffusionsentwicklern, Pullentwicklung, Vergrösserern mit diffusem Licht und entsprechendem Papier auch auf den RAW-Workflow übertragen. Im HiFi-Bereich wäre die Parallele m.E. am ehesten der Röhrenverstärker mit seinem harmonischen Klirr. Er nimmt der digitalen Aufzeichnung die "Schärfe" (!) und das Ergebnis klingt gefälliger. Man kann das aber auch zu 100% simulieren, indem man per DSP den Klirr einfach beimischt. Ist aber nicht so schön... Voodoo?
Den Leuten gefällt es. Beim Fotografieren ist es genauso - nur man sieht den Unterschied statt ihn zu hören. "The Glow" kannst du jedoch nur ansatzweise im Fotoshop erzeugen (Clarity reduzieren, Gauss'scher Weichzeichner). Was aber misslingt, ist die selektive Manipulation der MTF. Du müsstest die niedrigen Ortsfrequenzen reduzieren, die höheren weitestgehend unangetastet lassen. So gibt es einen leichten Schleier durch überstrahlungen, der Kontrast sinkt, die Details bleiben jedoch erhalten. Einen Photoshop-Filter, der das schafft, kenne ich nicht. Portraitfotografen greifen hierfür gerne z.B. zum Rodenstock Imagon.

Nenn' es meinetwegen Voodoo, aber worüber wollen wir uns denn sonst so unterhalten?


Sigma 70-200 gegen Tamron 70-200 ?
UV-Filter ja / nein?
Welches Immerdrauf?
Welcher Kit-Ersatz: 17-70 oder 18-50 ?


Uääähhhh!

Wagner136
18.01.2010, 16:16
Nenn' es meinetwegen Voodoo, aber worüber wollen wir uns denn son unterhalten?


Also ich hab mal nen Artikel von stevemark im schweizer Fotospiegel gelesen über diese Portraitlinsen von Minolta und Sony/Zeiss. Anhand des großen Abgedruckten Fotos (mit dem Minolta 1,4/85) konnte ich das mit dem "Glow" recht gut nachvollziehen.

Also ich glaub an diesen Voodoo! (auch wenn ich`s bei weitem nicht so gut erklären kann)

binbald
18.01.2010, 18:05
Ich hatte vom 85er vier Exemplare. Ich habe sie immer wieder verkauft, weil ich mit dem Teil an digital und APS-C nie richtig warm geworden bin. Größe, Brennweite, Schleier bei Offenblende. Das 85er ist ein tolles Objektiv, aber irgendwie nix für mich.
Seitdem suche ich nach dem 100er, weil es alleine von den Spezifikationen mir besser liegt.

So etwas braucht man nicht rational begründen. Warum schreibe ich mit Tinte und nicht mit Kugelschreiber? Das ist auch ganz einfach persönlicher Stil und Vorliebe.

whz
18.01.2010, 18:23
OK, dann formuliere ich es mal anders:

Wenn ihr ein 85/1,4 und ein 100/2,0 hättet, welches würdet ihr dann häufiger einsetzen bzw. welches wann und warum?

Ich habe mir diese Frage gestellt und kam zu dem Schluss, dass man auch ohne 100/2,0 auskommen kann bzw. es v.a. in der Haptik sehr unterlegen ist, die mir aber wiederum sehr wichtig ist. Zugegebenermaßen hatte ich nicht erwartet, dass die Haptik so viel schlechter ist. Optisch sind die Unterschiede bei Blende 2,0 sowieso auf sehr hohem Niveau (für mich nicht von Bedeutung). Vllt werde ich meins auch wieder verkaufen, mal sehen.

LG, Melanie


Hallo Melanie,
ich würde beide verkaufen und mir das Zeiss Planar 1,4/85 holen. In meinen Augen sind die Debatten auch hier im Forum schon etwas lustig, da wird ein Objektiv, das nach diversen Tests scharfe Kernbilder und sonstiges bei 1,4 liefert, sonst aber einen weniger schönen Flaum hat, hochgejubelt, ein anderes, das es gar nicht gibt, zum Knüller erhoben.

Dabei haben wir das beste 85er im System, das es derzeit für DSLRs gibt. Also wozu die Nostalgie? Das 100er halte ich für obsolet, solange es so ein gutes 85er von Zeiss gibt. Dieses ist übrigens für mich DER Grund gewesen, eine Sony zu kaufen und zu behalten (ich warte seit September 09 auf eine funktionstüchtige :a:700, bisher nach 3 Versuchen noch immer vergeblich).

wwjdo?
18.01.2010, 20:23
Ich hatte vom 85er vier Exemplare. Ich habe sie immer wieder verkauft, weil ich mit dem Teil an digital und APS-C nie richtig warm geworden bin. Größe, Brennweite, Schleier bei Offenblende.

Kann ich irgendwie gar nicht nachvollziehen.

Obwohl ich mein Minolta (1. Version) ja eigentlich sehr selten nutze, war ich jetzt erstaunt, wie gut es sich schon bei Blende 1.7 mit korrekter Belichtung und stimmigem Weißabgleich geschlagen hat!

Letztlich ist neben der Nostalgie m.E. auch der monetäre Aspekt nicht zu vernachlässigen. Gerade die 1. Version bekommt man im Grunde genommen ja für die Hälfte des Sony-NP!

Wenn ich jedoch ein 85mm sehr häufig einsetzen würde, müsste ich das Zeiss zumindest mal beschnuppern...:lol:

Jens N.
18.01.2010, 20:56
Nenn' es meinetwegen Voodoo, aber worüber wollen wir uns denn sonst so unterhalten?


Mir geht es eigentlich weniger um das "worüber", als mehr um das "wie" ;) Mir wird's an solchen Stellen immer etwas zu abgehoben muß ich sagen. Aber das soll's auch von mir dazu gewesen sein, ist ja doch ziemlich OT.

sir-charles
18.01.2010, 21:53
Hallo Melanie,

da sich bei der schnellen Durchsicht dieses Threads noch niemand als Abnehmer, Deines offenbar überzähligen 100’er outete, mache ich einfach den Anfang.

Ich habe mit meiner lichtstarken Portraitlinse 1,4/85 (Minolta, 1. Generation) probiert, Hallensport wie Handball zu fotografieren. Neben dem damaligen Hindernis einer Dynax 7D bei hohen Iso war auch die „langsame“ Linse mitbeteiligt, dass ich an den Bildergebnissen ganz schön zu knabbern hatte. Eine schnelle Linse, die auch offenblendtauglich ist, wäre mir in diesem Falle höchst willkommen. Das damals eingesetzte Kameramodell habe ich bereits erfolgreich ersetzt.
Insofern wäre ich bei einer preisrealistischen Abgabe Deiner Linse, einem Tausch von Geld gegen Ware, nicht abgeneigt.
In vielen Forenbeiträgen werden gerne längere Makros auch als Portraitlinsen empfohlen. Meist stockt dann aber der Ausbau des Hobbies ganz abrupt, wenn die abgelichtete Erbtante erstmalig ihr Abbild mit einer solchen Linse zu Gesicht bekommen hat. Jede Linse hat ihre Stärken, die es auszunutzen gilt.

Gruß
Frank

turboengine
18.01.2010, 22:00
Mir geht es eigentlich weniger um das "worüber", als mehr um das "wie" ;) Mir wird's an solchen Stellen immer etwas zu abgehoben muß ich sagen. Aber das soll's auch von mir dazu gewesen sein, ist ja doch ziemlich OT.

Wie Du meinst. In den Bildern im Fotospiegel von stevemark sieht man die Unterschiede recht deutlich. Und die Gründe hierfür wollte ich halt irgendwie beschreiben.
Aber vielleicht ist das hier einfach das falsche Forum hierfür.

turboengine
18.01.2010, 22:12
Hallo Melanie,
ich würde beide verkaufen und mir das Zeiss Planar 1,4/85 holen. In meinen Augen sind die Debatten auch hier im Forum schon etwas lustig, da wird ein Objektiv, das nach diversen Tests scharfe Kernbilder und sonstiges bei 1,4 liefert, sonst aber einen weniger schönen Flaum hat, hochgejubelt, ein anderes, das es gar nicht gibt, zum Knüller erhoben.

Zum Knüller erhoben? Wer? Wo? Das 85er hat offen einfach eine Bildwiedergabe, die für die Pixelpeeper nicht taugt. Als Ergänzung z.B. zum Zeiss 135er, das in Punkto Schärfe und Kontrast dem Zeiss 85 deutlich überlegen ist, eignet es sich jedoch bestens. Minolta 85, Zeiss 85 und Minolta 100 wird man ab Blende 2.8 kaum unterscheiden können.

Yttrium
18.01.2010, 22:13
da sich bei der schnellen Durchsicht dieses Threads noch niemand als Abnehmer, Deines offenbar überzähligen 100’er outete, mache ich einfach den Anfang.

:lol: Also so schnell werde ich es nicht verkaufen, da ich tatsächlich befürchte, dass es mir dann doch fehlen würde und keines mehr angeboten wird. Aber es wundert mich auch, dass noch niemand danach gefragt hat :lol:

Ich denke, ich werde beide Objektive bei besserem Wetter nochmal ordentlich in Theorie und Praxis gegeneinader testen. Wenn mir dann keine wesentlichen Unterschiede auffallen, wird eins wohl wirklich weichen müssen. Obwohl es auch nicht schlecht ist, das 100er an die A700 zu schrauben und das 85er an die A900 (wenn man mal mit 2 Kameras unterwegs ist). Im Endeffekt hat man dann zwei sehr verschiedene Brennweiten. Ob sich das lohnt, ist die Frage.

Edit:
Minolta 85, Zeiss 85 und Minolta 100 wird man ab Blende 2.8 kaum unterscheiden können.
Ich befürchte, dass das auch bei Blende 2,0 kaum möglich ist (zumindest in der Praxis, die für mich zählt).

LG, Melanie

RainerV
18.01.2010, 22:34
... ein anderes, das es gar nicht gibt, zum Knüller erhoben.
...

Hallo Wolfgang,

daß Du ein absoluter Zeiss-Fan bist, ist allseits bekannt. Das sind ja auch zweifellos erstklassige Objektive.

Aber glaube mir, es gibt auch Objektive, auf denen etwas anderes als Zeiss draufsteht.

Das Minolta 2/100 gibts wirklich. ;) Und ja, es ist ein "Knüller". Auch wenn nicht Zeiss draufsteht. Selten ist es sicherlich, aber mit etwas Geduld bekommt man es durchaus.

Und obsolet ist es keineswegs.

Rainer

turboengine
18.01.2010, 22:34
Ich denke, ich werde beide Objektive bei besserem Wetter nochmal ordentlich in Theorie und Praxis gegeneinader testen. Wenn mir dann keine wesentlichen Unterschiede auffallen, wird eins wohl wirklich weichen müssen.
[...]
Ich befürchte, dass das auch bei Blende 2,0 kaum möglich ist (zumindest in der Praxis, die für mich zählt).

LG, Melanie

Also da fällt mir jetzt auch nichts mehr ein. :shock: Die beiden Objektive sind jeweils echte available light Spezialisten. Draussen bei schönem Wetter (Sonne lacht, Blende 8) wird Du keinen Unterschied merken. Das kannst Du Dir ersparen.
Versuche doch mal spärlich beleuchtete Portraits im leichten Gegenlicht oder mit einer Lichtquelle im Hintergrund.

Yttrium
18.01.2010, 22:51
@ turboengine: Das war nicht nur auf die optische Leistung bezogen. Nicht immer zählen die harten Fakten. :top:

Jens N.
18.01.2010, 23:15
Wie Du meinst. In den Bildern im Fotospiegel von stevemark sieht man die Unterschiede recht deutlich. Und die Gründe hierfür wollte ich halt irgendwie beschreiben.
Aber vielleicht ist das hier einfach das falsche Forum hierfür.

:?: Unterschied zu was? Entweder ich stehe gerade auf dem Schlauch, oder du hast nicht ganz verstanden, worum es mir eigentlich geht.

japro
19.01.2010, 00:06
In vielen Forenbeiträgen werden gerne längere Makros auch als Portraitlinsen empfohlen. Meist stockt dann aber der Ausbau des Hobbies ganz abrupt, wenn die abgelichtete Erbtante erstmalig ihr Abbild mit einer solchen Linse zu Gesicht bekommen hat. Jede Linse hat ihre Stärken, die es auszunutzen gilt.

Mich verwundern diese "Makros sind fast zu scharf für Portraits"-Aussagen immer. Ich habe hier ein (unvernünftig) grosse Auswahl an Highendglas in dem Brennweitenbereich, manches davon wird regelmässig als Portraitobjektiv angepriesen manches weniger. Konkret sind das 85/1.4 Minolta, 135 ZA und STF, 70-200G, diverse Objektive in dem Bereich für andere Systeme wie das 90/2.8 Contax G sonnar, 135 Rokkor, 85/1.4 Planar für Contax sowie eben das 100mm Makro. ALLE diese Linsen sind bei f/2.8 genau so "gnadenlos scharf" wie das Makro. Einzig die f/1.4er lassen bei blenden Unterhalb der f/2 etwas rücksicht zu.

whz
19.01.2010, 11:42
..... Minolta 85, Zeiss 85 und Minolta 100 wird man ab Blende 2.8 kaum unterscheiden können.


Wie sieht es in puncto Kontrast aus?

whz
19.01.2010, 11:43
Hallo Wolfgang,

daß Du ein absoluter Zeiss-Fan bist, ist allseits bekannt. Das sind ja auch zweifellos erstklassige Objektive.

Aber glaube mir, es gibt auch Objektive, auf denen etwas anderes als Zeiss draufsteht.

....Rainer


Huch, wie gut Du mich kennst :oops::cool:

alberich
19.01.2010, 12:27
Eigentlich sollte man nie mehr als ein Objektiv pro Jahr kaufen. Man muss einem Obejktiv auch Zeit geben.
Ein Objektiv ist ein wenig wie ein Instrument. Man muss sich erst einmal anfreunden und es "spielen" lernen.
Jedes Objektiv hat seinen ganz eigenen Charakter. Man kann nicht einfach mal eben x Objektive zusammen kaufen, einen "Test" machen und dann glauben man wisse irgendwas über die Objektive. So ein Objektiv muss man einige Zeit einsetzen und erst dann lernt man seine Stärken und Schwächen in den unterschiedlichsten SItuationen kennen. Eines eignet sich besser für bestimmte Situationen als ein anderes. Das kann an bestimmten Lichtsituationen oder auch bestimmten Farben liegen. Dem einen liegen Landschaften besser, dem anderen dafür was anderes. Eines liebt kühle Farben, das andere wieder eher warme usw.
Mit "haben" alleine und irgendwelchen Schärfevergleichen ist es nicht getan. Mit dieser Einstellung wird man letztlich gar nichts gerecht, schon gar nicht einem vermeintlichen Anspruch nach Qualität.
Es gibt Situationen da würde ich immer das eine Objektiv dem anderen vorziehen und das hat nichts mit irgendwelchen Tests oder Meinungen zu tun sondern mit meinen Erfahrungen und der Kenntnis über die Eigenheiten des jeweiligen Objektivs in meiner ganz eigenen Arbeitsumgebung. Das "Bessere" ist nicht immer zwangsläufig das "Richtige".
Also nachdem Du dich nun sehr intensiv mit dem Kaufen deines Equipments beschäftigt hast, solltest Du nun dazu übergehen es auch zu benutzen.

hennesbender
19.01.2010, 13:08
Dem kann man eigentlich nur Recht geben. Ich habe meinen Objektivpark auch recht schnell aufgestockt und stelle jetzt erst fest, was in einem einzelnen Objektiv so drin steckt.

Yttrium
19.01.2010, 15:06
Also nachdem Du dich nun sehr intensiv mit dem Kaufen deines Equipments beschäftigt hast, solltest Du nun dazu übergehen es auch zu benutzen.
Das tue ich bereits. Nur das Sammeln von Erfahrungen dauert seine Zeit und geht wohl kaum von jetzt auf gleich. Aber bald sind Semesterferien, dann gehts richtig los! :top:

Es gibt Situationen da würde ich immer das eine Objektiv dem anderen vorziehen und das hat nichts mit irgendwelchen Tests oder Meinungen zu tun sondern mit meinen Erfahrungen und der Kenntnis über die Eigenheiten des jeweiligen Objektivs in meiner ganz eigenen Arbeitsumgebung. Das "Bessere" ist nicht immer zwangsläufig das "Richtige".
Das sehe ich auch so. Manchmal braucht man ein Zoom, weil man flexibel sein muss. Eine FB wäre zwar schärfer, aber was bringt Schärfe, wenn die Brennweite nicht passt? Ich denke, das ist genau das gleiche Problem. Je öfter ich die beiden im Einsatz habe, desto besser werde ich irgendwann wissen, welches ich wann lieber einsetze.

LG, Melanie