PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welches Leistungsmerkmal schätzt ihr bei einem Objektiv am meisten?


rudluc
16.01.2010, 21:24
Ich denke jetzt nicht an die fast täglich auftauchende Diskussion über Brennweitenumfang vs. Lichtstärke, sondern an die Kriterien, worauf ihr besonders achtet bei der Beurteilung der optischen QUALITÄT eines Objektivs.

Rudolf

Yttrium
16.01.2010, 21:32
Hi,

mir ist wichtig, ab welcher Blende ein Objektiv eine ordentliche Schärfe hat. Was bringt mir ein Objektiv mit Offenblende 2,8, wenn ich es eh auf 4 oder mehr abblenden muss?

Abgesehen von der optischen Qualität ist mir die Haptik auch sehr wichtig. Darin schlägt mein 85/1,4G das 100/2,0 zB deutlich. Es muss einfach auch gut in der Hand liegen. Mein 100er ist einfach zu klein.

LG, Melanie

heldgop
16.01.2010, 21:43
Anfangs war bei mir die Schärfe bei Offenblende das wichtigste.

Aber inzwischen ist mir eigentlich ein schönes Bokeh viel wichtiger.

Fehlende schärfe fällt nach dem verkleinern eh nicht mehr auf, aber ein grausiges bokeh sieht man selbst in webauflösung noch.


mfg

eiq
16.01.2010, 21:48
Das Objektiv muss das richtige Bajonett haben, denn sonst nützt es mir überhaupt nichts. :top:

Gruß, eiq

aidualk
16.01.2010, 22:22
mir ist wichtig, ab welcher Blende ein Opjektiv eine ordentliche Schärfe hat. Was bringt mir ein Objektiv mit Offenblende 2,8, wenn ich es eh auf 4 oder mehr abblenden muss?


:flop: Ich kanns einfach nicht mehr hören und lesen.... diesen Offenblendwahn... Ich hab viele 2,8 und auch lichtstärkere Festbrennweiten und ich benutze sie fast nie bei Offenblende.... Ich bemühe mich, dem entsprechenden Motiv die entsprechend angemessene und benötige Blende einzustellen, und das ist nur sehr selten Offenblende...

Bei Objektiven ist mir die maximale Leistung wichtig, die Offenblendleistung interessiert mich dagegen nur drittrangig. An zweiter Stelle kommt das handling.

viele Grüße

aidualk

eiq
16.01.2010, 22:26
:flop: Ich bemühe mich, dem entsprechenden Motiv die entsprechend angemessene und benötige Blende einzustellen, und das ist nur sehr selten Offenblende...
Vielleicht fotografierst du einfach andere Motive?

Gruß, eiq

aidualk
16.01.2010, 22:35
Vielleicht fotografierst du einfach andere Motive?

Gruß, eiq

Sehr viele Bilder, die hier gezeigt werden, würde eine etwas kleinere Blende einfach nur guttun, unabhängig vom Motiv. Oftmals ist die Schärfentiefe schlicht zu gering....und der Einsatz der Offenblende kommt mir manchmal geradezu zwanghaft vor....

-chrisly-
16.01.2010, 22:45
Ich würd sagen der Mix aus Offenblendenleistung -> Freistellungspotenzial -> Bokeh

Diese Faktoren spielen für mich eine entscheidene Rolle.. :) Wenns nach der Hapik geht dürfte man das 85CZ nicht haben, komisches Fokusgeräusch und wackelnder Tubus :D Aber die Abbildungsleistung ist erhaben..

trissi
16.01.2010, 22:53
Offenblendentauglichkeit war früher für mich sehr wichtig, Damals hatte ich noch die A700. Seit ich aber auf die A850 umgestiegen bin hat sich das relativiert. Die geringere Schärfentiefe ist am großen Sensor auch mit kleineren Blenden zu erreichen und somit ertappe ich mich öfters dabei eine zu kleine Blende gewählt zu haben.

Wichtig ist aber unbedingt die Abbildungsleistung (Verzeichnung und Vignettierung sollten im Rahmen liegen) die Haptik und ein gescheiter HSM antrieb.

alberich
16.01.2010, 23:01
Ich denke jetzt nicht an die fast täglich auftauchende Diskussion über Brennweitenumfang vs. Lichtstärke, sondern an die Kriterien, worauf ihr besonders achtet bei der Beurteilung der optischen QUALITÄT eines Objektivs.

Rudolf

Seltsame Frage. Bei der optischen Qualität zählen alle Kriterien gleicher Maßen, denn wenn ein Kriterium nicht passt, dann passt auch die optische Qualität nicht mehr wirklich.
Ein Objektiv ist gut, wenn es scharfe Bilder mit natürlichen Farben, harmonischem Unschärfebereich und möglichst wenig Verzeichnung bietet.

binbald
16.01.2010, 23:14
Ich bin vollkommen einer Meinung mit aidualk.

Dennoch sage ich auch Offenblendleistung - denn dafür bezahle ich das Geld. Ob ich das Ofenrohr bei f8 benutze oder das Zeiss 135 bei f8, macht für das Bild eigentlich nur einen geringen Unterschied. Aber erst mal bis f1,8 zu kommen und dann da auch noch (falls es denn einmal benötigt wird) eine sehr gute Abbildung zu bekommen - dafür zahle ich ja einen vierstelligen Betrag drauf. Insofern will ich das auch sehen.

Insgesamt aber will ich - und das steht eigentlich an erster Stelle, wenn das Geld keine Rolle spielt - eine ausgezeichnete Detailwiedergabe. Nicht Schärfe, die kann ich mir ja dann noch holen, aber die deutlich gezeichnete Wiedergabe von feinsten Details. Verzeichnung, Verzerrung (und manchmal auch Bokeh) sind für mich eher uninteressant.

rudluc
16.01.2010, 23:29
Seltsame Frage. Bei der optischen Qualität zählen alle Kriterien gleicher Maßen, denn wenn ein Kriterium nicht passt, dann passt auch die optische Qualität nicht mehr wirklich.
Ein Objektiv ist gut, wenn es scharfe Bilder mit natürlichen Farben, harmonischem Unschärfebereich und möglichst wenig Verzeichnung bietet.

Na ja, aber eine eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht wirklich. Ich denke mir, Jeder hat ein oder einige Hauptkriterien, während andere dahinter zurückstehen.

Für mich ist z.B. die zentrale Schärfe mit Abstand das wichtigste Kriterium, wichtiger als die Schärfe bis in die Ecken. Die "Cremigkeit" des Bokehs rangiert eher so im unteren Mittelfeld auf jeden Fall hinter der Korrektur von CAs. Sie wird von mir eher wohlwollend zur Kenntnis genommen, aber nicht um jeden Preis angestrebt. Weniger wichtig ist mir die Gegenlichttauglichkeit und die Verzeichnungsfreiheit.

Aber jetzt, wo ich das schreibe, merke ich selbst, dass jeder Fehler ja in bestimmten Aufnahmesituationen sehr störend wirken kann und dass man eigentlich hauptsächlich von seinen am häufigsten fotografierten Motiven her urteilt.

Rudolf

japro
16.01.2010, 23:40
Hihi, ich selbst habe da diverse Stufen durchlaufen und die sind eigentlich recht gute Archetypen für das was man so in Foren antrifft:

Stufe 1: "Ich brauch mehr Brennweite."

Man hat die DSLR mit Kitobjektiv gekauft und will mehr Brennweite, dann wird meist erstmal ein 70-300, ofenrohr oder ähnliches angeschafft. Manche erweitern diese stufe noch zu "ich brauch mehr Weitwinkel" oder zum extrem Brennweitiing "welcher Telekonverter ist der beste zu meinem 70-300/4.5-5.6?"...

Stufe 2: "ich brauch schärfere Linsen"

Auf einmal ist das Kit der letzte Dreck, das 70-300 ist nur ein mittelmässiger kompromiss und eigentlich will man richtig scharfes Glas, aber all die Top Linsen sind ja soo teuer. Ob wohl das Sigma 70-300 besser als mein Minolta 70-300 ist? Oder ist mein Minolta schlecht justiert?

Stufe 3 (folgt meist bevor Stufe 2 wirklich abgeschlossen ist): "ich brauch mehr Licht"

Man ist dem Rat gefolgt und hat sich das gebrauchte 50/1.7 besorgt und stellt auf einmal fest, dass so eine grosse Blende echt praktisch ist. Jetzt soll es natürlich nichtmehr ein 4.5-5.6 Zoom sein, nee, 2.8 durchgehend ist schon das minimum, und die grossen Blenden sollen auch voll nutzbar sein. Aber das G SSM ist doch zu teuer, man will ja keine Profiausrüstung (aber die optische Leistung des Profigerätes will man ja eigentlich schon). Zum glück gibts in der Bucht massig Sigmas und dergleichen mit f/2.8. Hier verfallen einige in die fanatische Geheimtippsuche und es wird ein Fremdherstellerobjektiv nach dem anderen durchprobiert, oder man beisst in den sauren Apfel und geht direkt auf Stufe 4. Andere bleiben hingegen ewig auf Stufe 3 und anstatt sich einmal ein "richtiges" Objektiv zu kaufen fängt man an mit:

1. Kauf günstiges Objektiv in der Hoffnung den Geheimtipp gefunden zu haben
2. Teste bis der Arzt kommt
3. Schick es ein, denn es ist offensichtlich dejustiert (das haben die im Forum auch bestätigt)
4. Sei unglücklich, weil es nicht besser wird.
5. Zurück zu 1. ad infimum.

Stufe 4: "Boaah, das ist das beste Objektiv von der GAAAANZEN Welt, und man kann voll gut freistellen."

Man hat sich also das 70-200/2.8, 24-70/2.8, 85/1.4 oder dergleichen gekauft. Eigentlich hat man ja keinen Vergleich, aber das Objektiv ist so ungewohnt gut, das MUSS einfach das beste sein. Entsprechend wird direkt nach dem auspacken und fünf Testschüssen gleich mal eine solide 10 in der Objektivdatenbank vergeben mit der einzigen negativanmerkung: "Das Objektiv ist gross und schwer". Man hat nur noch Mitleid mit all den armen Würmern mit den 4.5-5.6 Gurken. Ausserdem hat man nun das Freistellen entdeckt. Es wird prinzipiell auf der grössten Blende fotografiert, nicht weil es sinnvoll ist, sondern weil man kann und weil gilt: je freistell desto besser. Gäbe es doch bloss ein 85/1.0, das würde solch tolle Möglichkeiten eröffnen. Und gab es nichtmal dieses 180/1.3? Als logische Konsequenz ist jedes Objektiv das nicht mindestens f/2.8 hat und "offenblendtauglich" ist, eigentlich für die Tonne (oder im falle von Sigmas dejustiert und gehört eingeschickt).

Stufe 5: "Naja, es ist schon Scharf, aber das Bokeh..."

Jaja, die Bokehsnobstufe. Es wird immer noch prinzipiell bei grösster Blende fotografiert, denn die Nutzung der Schärfentiefe ist es doch, die den wahren Fotografen vom Knipser trennt. Und da die Unschärfe nun der bildbestimmenden Faktor ist (mehr als eine Pupille oder ein halber Käfer ist schliesslich nicht scharf, wenn die Wimpern oder Fühler noch im Fokus sind, hat das Objektiv definitiv zu kleine Offenblende), muss man auf einmal auch Möglichkeiten finden die Unschärfe zu bewerten... TADAAAA: das Bokeh.
Von den Angehörigen und Freunden ist man nun definitiv zum Spinner erklärt worden, jemand der ein Bild rumzeigt und darüber redet wie toll die Unschärfe ist kann einfach nicht bei Verstand sein, zumal auf dem Foto vor lauter Unschärfe kaum noch ein Motiv zu erkennen ist (Anmerkung: Jemandem den Begriff Bokeh erklären zu müssen, damit er euer Foto versteht ist etwa dasselbe wie einen Witz erklären zu müssen. Mit dem Unterschied, dass ein Nichtfotograf das Bokeh trotzdem nicht "sehen" wird, während er den Witz irgendwann versteht.).
Auf einmal überlegt man sich kurzerhand beide 135er zu besorgen, das f/1.8 für wenig licht und das STF für die "bokehfotos" ausserdem überlegt man sich ob wohl das Zeiss oder das Minolta 85/1.4 das bessere Bokeh hat. Ah genau, und wie war das mit dem 85/1.4 Limited?

Stufe 6: "Das ist das richtige Objektiv für den Job"

Man hat sein soll an superhyperfreigestellten Motiven im Kasten und fängt an wieder normale Fotos zu machen. An der Famlienfeier macht man ein normales Gruppenfoto auf dem alle scharf sind, denn ein "unkünstlerisches" Foto fürs Album hat auch seine berechtigung. Dabei entdeckt man die Blende oberhalb von f/2.8 wieder und stellt zum glück fest, dass man auch das f/1.4 Objektiv auf f/4 abblenden kann, wo es auch super resultate liefert. Ausserdem hat man letztens mal wieder das Kitobjektiv ausgegraben, denn das ist dank seiner grösse und dem passenden Zoombereich sehr praktisch und macht eigentlich garnicht sooo schlechte Fotos...

Ich bin im Moment zwischen Stufe 5 und 6, hoffe ich jedenfalls.

Edit: Fehler in der Nummerierung

alberich
16.01.2010, 23:54
Na ja, aber eine eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht wirklich.
Genau. Darum gibt es ja auch mehrere. :D
Also besorgt man sich einfach ein 35/2, 28/2, 50/1.4, 50/2.8 MACRO, 85/1.4, 100/2, 200/2.8, 200/4 MACRO, ein 300/4 und ein 135 STF. Vielleicht noch ein SIGMA 20/1.8 und ein 24/1.8 und dann ist Ruhe. :D

Jens N.
16.01.2010, 23:55
Anders als die Überschrift vermuten lässt, wurden die Kriterien im Beitrag selbst auf die optischen Eigenschaften reduziert. Ansonsten hätte ich auch andere Dinge in den Vordergrund gestellt: das 135 /2,8 mag ich z.B. aus anderen Gründen als seiner Offenblendleistung, anders sehe ich es z.B. beim 70-200 /2,8: solche Klopper schleppe ich doch nicht mit mir rum, wenn ich sie nur bei f8 benutze.

Letztendlich ist das alles sehr vom Einzelfall abhängig: vom Objektiv, vom Motiv, auch vom fotografischen Anlass (soll es Spaß machen, bequem sein, möglichst perfekte -technisch gesehen- Ergebnisse bringen...).

binbald
16.01.2010, 23:56
@japro:
Danke für den Beitrag. Da erkennt man viele Forenuser wieder... :)
Stufe 5 kommt zweimal vor, das letzte Mal ist wahrscheinlich Stufe 6, oder?

japro
17.01.2010, 00:00
@japro:
Danke für den Beitrag. Da erkennt man viele Forenuser wieder... :)
Stufe 5 kommt zweimal vor, das letzte Mal ist wahrscheinlich Stufe 6, oder?

Stimmt, habs gerade ausgemerzt, danke.

HolgerB
17.01.2010, 00:02
@japro: volle Zustimmung. Ich erkenne viele Forenuser - und mich selbst wieder. Danke für den Beitrag! :D

Gruß Holger

rudluc
17.01.2010, 01:13
@japro: Ich musste schmunzeln bei deinem Beitrag, auch wegen deiner erfrischend witzigen Selbstdistanz. Ich glaube, Viele können sich da wiederfinden (wenn sie ehrlich zu sich selbst sind)... :top:

Rudolf

Yttrium
17.01.2010, 03:54
:flop: Ich kanns einfach nicht mehr hören und lesen.... diesen Offenblendwahn... Ich hab viele 2,8 und auch lichtstärkere Festbrennweiten und ich benutze sie fast nie bei Offenblende.... Ich bemühe mich, dem entsprechenden Motiv die entsprechend angemessene und benötige Blende einzustellen, und das ist nur sehr selten Offenblende...

Bei Objektiven ist mir die maximale Leistung wichtig, die Offenblendleistung interessiert mich dagegen nur drittrangig. An zweiter Stelle kommt das handling.

viele Grüße

aidualk

Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass mir die Offenblendleistung wichtig sei. Mein 85/1,4G habe ich noch nie bei Offenblende benutzt. Dennoch benutze ich es bei 85mm lieber als das Ofenrohr. Und das hat auch nen Grund. Ich wollte nur ausdrücken, dass es mir wichtig ist, ab welcher Blende ein Objektiv brauchbar ist. Somit wird aus einem 50/1,7 zB ein 50/4 (habs jetzt nicht genau ausprobiert, soll nur ein Bsp sein).

Das Bokeh habe ich glatt vergessen. Das ist mir natürlich auch sehr wichtig.

LG, Melanie

Joshi_H
17.01.2010, 07:42
Auf der "japro-Skala" (schöne Beitrag übrigens) bekomme ich zur Zeit wohl eine 5 :), obwohl ich immer wieder viele Elemente der 1 - 4, aber auch der 6 bei mir sehe. Aber ich glaube, dass ist auch gut so.

Im Moment erfreue ich mich am Bokeh meines Carl Zeiss Flektogon 2.4/35 MC electric, welches an der 850 richtig Freude bereitet. Aus Liebe zu diesem Objektiv habe ich es direkt nochmal zum Service geschickt, damit es mich lange begleitet.

Grüße an alle 1 - 6er,

Jörg

amateur
17.01.2010, 08:28
Hi,

schön provozierend geschrieben, Japro. Du hast aber Stufe 7 vergessen: Das Hobby Fotografieren ist nahezu tot (das muss nicht heißen, dass man keine Bilder mehr macht). Das ist nämlich das, was kurz hinter Stufe 6 einsetzt, wie ich fürchte.

Ich bin und bleibe auf Stufe 5. Es stimmt übrigens, dass man von Freunden und der Familie als latenter Spinner angesehen wird. Aber eher wegen des Begeisterung für das Bildermachen. Für den einigermaßen ästhetisch anspruchsvollen Betrachter der Bilder wirkt ein schönes Bokeh sinnvoll eingesetzt im Bereich von Portraits z.B. immer, auch ohne dass man das Wort selbst erklärt. An sich ist es ohnehin immer ein Problem, wenn zuviel über Messwerte anstatt über Bilder geredet wird. Ich mag das Bokeh nicht an Testbildern festmachen, sondern wenn ich Reallifebilder sehe, die mir gefallen. Einen schönen optischen Eindruck liefern dabei nicht nur 1000 EUR+ Linsen. Das 50er ist wirklich große klasse und auch das Ofenrohr habe ich geliebt, weil der Bildeindruck z.B. bei Portaits einfach ein schöner ist, auch wenn es voller messbarer technischer Unzulänglichkeiten ist.

Ist bei mir ürbrigens auch so, dass ich oft nicht mehr den ganzen Krempel rumschleppe, sondern es praktisch haben will: Ich nehme dann nur eine sehr gute Festbrennweite mit. :P

Viele Grüße

Stephan

speedy12
17.01.2010, 09:33
Hallo,

für mich zählt in erster Linie die Offenblendleistung.

Das liegt einfach daran, dass ich viel available light fotografiere. Und da gehts nun mal um Lichtstärke. Abblenden kann ich auch ein 2,8, wenns sein soll. Aber ein 6.3 bleibt ein 6.3, Licht hin oder her.

Selbstverständlich lege ich auch Wert auf Detailgenauigkeit.

Andere Dinge wie Verzeichnung oder Bokeh sind für meine Bedürfnisse eher unwichtig.

Es kommt eben immer darauf an, für was man seine Obekjtive einsetzen will/muss.

Greets, speedy

oetzel
17.01.2010, 11:14
Stufe 7: Die Erkenntnis, dass alle nur mit Wasser kochen.

HolgerB
17.01.2010, 11:20
Stufe 7: Die Erkenntnis, dass alle nur mit Wasser kochen.

...und dass die meisten Objektivfehler (von Verzeichnungen und hässlichem Bokeh abgesehen) weder in einer auf Web-Größe skalierten Version, noch im 20x30-cm-Print wirklich sichtbar sind.

Ich habe in den letzten Monaten etliche meiner Fotos in 20x30 cm Größe ausbelichen lassen, solche von der D7D und der A700 durcheinander. Ich sehe dabei nicht einmal den Auflösungsunterschied. Daher kann ich für mich sagen, dass ein Objektiv, das an der D7D gute und detailreiche Ergebnisse liefert, für meine Zwecke ausreicht.

Just my Senf dazu.

Gruß Holger

el-ray
17.01.2010, 11:28
Also ich schätze bei Objektiven eine hohe Flexibilität, Lichtstärke ist nicht oberste Priorität, dafür sollten sie dann aber Offenblendtauglich sein. Mit dem Zeiss 16-80 und dem 70-400 G bin ich da in der Hinsicht recht zufrieden. :top:

Forumbesucher
17.01.2010, 11:36
Für mich persönlich die Lichtstärke, aber nur wenn sie auch gute Resultate liefert. Genügend Licht zu haben ist immer noch das A und O. Abblenden kann man immer.
Mit einer 2.8 Blende hat man einfach doppelt soviel Licht zur Verfügung wie mit F4. Das lässt halb solange Belichtungszeiten zu.
Da ich viele Bilder mache von meinem Hund in Bewegung, sind möglichst kurze Belichtungszeiten wichtig.
Gewicht und Haptik sind für mich nicht wichtig, denn ein Objektiv ist nur ein Werkzeug um Bilder zu machen.

Gruss René

Stempelfix
17.01.2010, 11:53
Gute Frage!

Ich sag mal so, und zwar nicht in der Reihenfolge der Eigenschaften, sondern in Kombination dieser...

1. Schärfe, die nicht zwangsweise bei Offenblende voll ausgeprägt sein muss, abblenden um eine Stufe nehme ich in Kauf...

2. Ansprechendes Bokeh

3. Mechanische Präzison (d.h. reproduzierbare AF-Resultate)

4. Gute Korrektur gegen CAs

5. Innenfokussierung und schneller AF

Uwe

baerlichkeit
17.01.2010, 12:30
Das es so vielen Leuten immer schwer fällt die Meinung und Geschmäcker anderer zu respektieren... schade :(


Tatsache ist: wäre mein 1300€ 35mm nicht nahezu offen bockscharf gewesen hätte es den Heinweg angetreten. Das hätte ich gemacht bis ein scharfes bei mir zu Hause gelandet wäre.

Warum? nicht weil ich permanent mit 1.4 0,5cm scharf haben will, sondern weil ich mich jedes mal wie blöd ärgern würde wenn ich die Lichtstärke brauche und mich das Teil im Stich lässt.

Bei meinem Billig-50er verzeihe ich das schon viel eher ;) Das ist alles aber nicht offenblend-scharf. Ich liebe es trotzdem.


Ich kann das also nicht auf technisch definierbare Eigenschaften runterbrechen, sondern würde das eher mit dem Faktor Vergnügen in Verbindung bringen :top:

LG
Andreas

Knalltuet
17.01.2010, 14:11
Es wundert mich, dass noch niemand gesagt hat, dass ihm ein schneller AF wichtig ist. :)

Gibt es hier keine Sport-/Actionfotografen?

Jens N.
17.01.2010, 14:12
Es wundert mich, dass noch niemand gesagt hat, dass ihm ein schneller AF wichtig ist. :)

Gibt es hier keine Sport-/Actionfotografen?

Deswegen meine Anmerkung, daß die Eigenschaften im ersten Beitrag auf die optischen Qualitäten beschränkt wurden ;) Je nach Situation sind Dinge wie AF, Größe/Gewicht für mich auch wichtig(er), aber die zählen halt nicht zu den optischen Eigenschaften.

klaga
17.01.2010, 15:31
Es wundert mich, dass noch niemand gesagt hat, dass ihm ein schneller AF wichtig ist. :)

Gibt es hier keine Sport-/Actionfotografen?

Die sind doch schon alle abgewandert.:lol:

Oder wusstest Du nicht, das eine Sony dafür nicht zu gebrauchen ist ? :cool:

metallography
17.01.2010, 18:20
Hihi, ich selbst habe da diverse Stufen durchlaufen und die sind eigentlich recht gute Archetypen für das was man so in Foren antrifft:

Stufe 1: "Ich brauch mehr Brennweite."
...
Stufe 2: "ich brauch schärfere Linsen"
...
Stufe 3 (folgt meist bevor Stufe 2 wirklich abgeschlossen ist): "ich brauch mehr Licht"
1. Kauf günstiges Objektiv in der Hoffnung den Geheimtipp gefunden zu haben
2. Teste bis der Arzt kommt
3. Schick es ein, denn es ist offensichtlich dejustiert (das haben die im Forum auch bestätigt)
4. Sei unglücklich, weil es nicht besser wird.
5. Zurück zu 1. ad infimum.
...
Stufe 4: "Boaah, das ist das beste Objektiv von der GAAAANZEN Welt, und man kann voll gut freistellen."
...
Stufe 5: "Naja, es ist schon Scharf, aber das Bokeh..."
...
Stufe 6: "Das ist das richtige Objektiv für den Job"
...

ab Stufe 3 kann alternativ auch jederzeit noch eintreten:
Plan B: bei der Konkurrenz ist alles besser :D -> Systemwechsel :D

WB-Joe
17.01.2010, 18:43
- Auflösung
- Bokeh
- Offenblendentauglichkeit
- Lichtstärke
- Verarbeitung

turboengine
17.01.2010, 21:08
- Schärfe und Kontrast, Farbneutralität
- Bokeh
- Streulichtunempfindlicheit
- Offenblendentauglichkeit
- Lichtstärke
- Verarbeitung
- Manueller AF-Override (SSM)

Forumbesucher
18.01.2010, 07:17
Es wundert mich, dass bei vielen die Offenblendentauglichkeit so weit hinten steht. In den allermeisten Objektiv-Threads wird ja immer gerade diese Eigenschaft besonders unter die Lupe genommen. An zweiter Stelle folgt dann die Auflösung. Ist das Objektiv bis in den äussersten Blickwinkel scharf ?
Da werden zig 100% Bildauschnitte hochgeladen um ein paar Pixel zu beurteilen.
Ich steh immer noch zu meiner Meinung: Für mich an erster Stelle eindeutig die Offblenden-Leistung. Wenn schon eine 2.8 Blende zur Verfügung steht, will ich sie auch Nutzen können, mit möglichst geringen Qualitätseinbussen.

Gruss

japro
18.01.2010, 14:11
Es wundert mich, dass bei vielen die Offenblendentauglichkeit so weit hinten steht. In den allermeisten Objektiv-Threads wird ja immer gerade diese Eigenschaft besonders unter die Lupe genommen.

Man sollte immer daran denken, dass die Teilnehmer and Forendiskussionen (bzw. die mitglieder eines Forums überhaupt) keine repräsentative Benutzergruppe darstellen. Ausserdem wird in Foren über Sachen diskutiert, über die man auch tatsächlich diskutieren kann. Deshalb wird ja so wenig über das Bildermachen per se gesprochen aber andauernd auf technischen Spezifikationen rumgeritten, weil diese den Argumentationen eine (meist nur scheinbare) Objektivität verleihen. Deshalb werden Fotos auch mehr "gemessen" als beurteilt was einerseits zu ständigend Diskussionen der Schärfe bei verschiedenen Blenden führt und seinen Höhepunkt im abstrakten Konzept des Bokehs findet. Bokeh ist ja nichts anderes als der Versuch den Eindruck von "schönem Hintergrund" zu objektifizieren (ist das ein Wort?).

Ausserdem bin ich jetzt mal etwas böse und behaupte, viele achten eigentlich mehr auf Schärfe als sie es zugeben wollen, denn die geilheit auf Pixelweise scharfe Testfotos wird wohl zurecht mehr mit Foren-nerds in Verbindung gebraucht als mit "richtigen Fotografen". Daher redet man lieber über Bokeh und "look" der Objektive, weil man sich dann gebildeter vorkommt. Ihr wisst schon, wie die leute in der Kunstaustellung, die vor einem dieser "modernen Machwerke" stehen und mit dem Kopf nicken, nicht weil sie es verstehen, sondern weil sie dazu gehören wollen.

baerlichkeit
18.01.2010, 14:21
Hallo japro,
natürlich achtet "jeder" auf die Schärfe, wäre ja auch schön blöd wenn man diesem Faktor keine Beachtung schenken würde.

Die Frage ist, ob einem das immer wichtig sein muss. Mir ist es das nicht, ich habe einige nicht pixelscharfe Bilder die mir sehr gut gefallen ;)

japro
18.01.2010, 14:26
Die Frage ist, ob einem das immer wichtig sein muss. Mir ist es das nicht, ich habe einige nicht pixelscharfe Bilder die mir sehr gut gefallen ;)

Dir mag nicht so wichtig sein wie scharf eineinzelnes Foto ist. Aber wir reden hier ja über Objektive. Ich behaupte jetzt einfachmal die Toleranz gegenüber prinzipieller Unschärfe bei einem Objektiv ist bei den meisten Forenuseren viel kleiner als diejenige gegenüber nicht optimalem Bokeh, langsamem AF oder dergleichen.

Wenn ein Objektiv prinzipiell leicht unscharfe Fotos macht, dann wird es dir, wenn du es genug benutzt trotzdem einige "unscharfe" Fotos liefern, die dir gefallen. Trotzdem wirst du darüber nachdenken, ob eine schärferes Objektiv nicht besser wäre...

baerlichkeit
18.01.2010, 14:28
Dir mag nicht so wichtig sein wie scharf eineinzelnes Foto ist. Aber wir reden hier ja über Objektive. Ich behaupte jetzt einfachmal die Toleranz gegenüber prinzipieller Unschärfe bei einem Objektiv ist bei den meisten Forenuseren viel kleiner als diejenige gegenüber nicht optimalem Bokeh, langsamem AF oder dergleichen.

Wenn ein Objektiv prinzipiell leicht unscharfe Fotos macht, dann wird es dir, wenn du es genug benutzt trotzdem einige "unscharfe" Fotos liefern, die dir gefallen. Trotzdem wirst du darüber nachdenken, ob eine schärferes Objektiv nicht besser wäre...

Hast du Recht! Habe ich etwas falsch verstanden...

Wie ich weiter oben geschrieben habe ist es zumindest bei mir eine Sache des Geldes. Von manchen Objektiven erwarte ich einfach dass die Schärfe das letzte ist um das ich mich sorgen muss.

PeterHadTrapp
18.01.2010, 14:39
hallo,

ich würde das auch eher differenzieren.

Bei einem Tele steht für mich die Schärfe bei Offenblende oder nun wenig abgeblendet am langen Ende im Vordergrund, ganz klar. Das Bokeh ist da von untergeordneter Bedeutung, weil die lange Brennweite durch die Freistellung eh meistens für einen angenehmen Hintergrund sorgt.

Bei einer Festbrennweite wie einem 85er ist mir das Bokeh eindeutig wichtiger als das letzte Quentchen Schärfe, weil das dem Einsatzzweck eher dienlich ist (Spiel mit der Tiefenschärfe, Freistellungen, Portrait).

von daher ist mir die Frage zu verkürzt gestellt.

Waldstein
27.01.2010, 22:48
Beim Weitwinkel:

1. Aulösung bis in die Ecken,
2. geringe Verzeichnung

Beim Tele:

Auflösung + Bokeh + Streulichtunempfindlichkeit + Lichtstärke + Offenblend-Tauglichkeit gleichermaßen.

Wenn man einmal ein Objektiv hat, bei dem alle diese Parameter stimmen, wird man mit einem Objektiv, wo es Abstriche gibt, nur subglücklich.

turboengine
27.01.2010, 23:10
Beim Weitwinkel:

1. Aulösung bis in die Ecken,
2. geringe Verzeichnung


"Je Weitwinkel desto schwieriger wird das". An welches Objektiv denkst Du denn da?

japro
27.01.2010, 23:25
"Je Weitwinkel desto schwieriger wird das". An welches Objektiv denkst Du denn da?

Zeiss 21/2.8 Biogon ;)

Bei SLRs ist das wirklich ein Problem, weil es das kaum gibt, das aber nunmal die Abbildungseigenschaften sind die man gerade bei Weitwinkeln will. Das ganze wird allerdings etwas davon entschärft, dass man bei Weitwinkeln auch oft mit kleinen Blenden arbeiten kann. Deshalb wäre ich ja dafür, dass irgendein Hersteller bei den Weitwinkeln etwas von der Blendengeilheit abkommt und sowas wie ein 21/4 oder 15/5.6 herstellt anstatt so lächerlichen Kram wie 24/1.4er. Die sind nur absurd teuer, haben mittelmässige Abbildungsqualität und sind dabei nichtmal besonders nützlich.

Die Tatsache, dass Voigtländer für seine Messucher ein 21/4 herstellen kann, welches sämtliche SLR 21mm einfach mal zum Frühstück verspeist, aber dabei so billig ist, dass man sich die kamera noch dazukaufen kann und immer noch billiger weggekommen ist, als mit einem neuen SLR 20/21mm spricht da Bände.
Edit: Jaaaa, ich weiss, Retrofokus vs. Messucherlinse ist voll unfair und so.

turboengine
28.01.2010, 01:14
Ungeteilte Zustimmung für Landschaft und Architektur! Zumal wir ja einen Gehäusestabi haben.
Das 24/1.4 dürfte jedoch für die Paparazzi und Red Carpet Fotografen gedacht sein. Hier bringt es auf einen Meter Entfernung bei bescheidenem Licht mit Blitz ein Brustportrait für die Gala oder die Bunte, dass Mama beim Coiffeur was zum Gucken hat.

HotShots
28.01.2010, 09:38
Nun ja ich lass ebenfalls das Gefassel wegen Offenblende usw. weg, ich schätze ganz einfach beim Bigma den riesen Brennweitenbereich...Sigma mit manuellem Antrieb hin oder her.... das perfekte Objektiv welches alles kann gibt es eh nicht !

Sofian
28.01.2010, 13:53
Das 24/1.4 dürfte jedoch für die Paparazzi und Red Carpet Fotografen gedacht sein. Hier bringt es auf einen Meter Entfernung bei bescheidenem Licht mit Blitz ein Brustportrait für die Gala oder die Bunte, dass Mama beim Coiffeur was zum Gucken hat.

:lol::lol::top: Herrlich!

Ditmar
28.01.2010, 16:01
Seitdem ich das SAL135 F1.8 mein eigen nenne, habe ich das Gefühl, das alle anderen "unscharfe" Bilder produzieren.;)