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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welches Portraitbuch?


Yonnix
16.01.2010, 02:24
Hallo zusammen,

da ich unerwartet günstig mein Wunschobjektiv bekommen habe, ist noch ein wenig Geld für ein Fachbuch über. Nun frage ich mich, welches der ganzen Bücher über Portraitfotografie am empfehlenswertesten ist.
Mein Wissensstand soweit: Ich kenne mich mit meiner Kamera und der dazugehörigen Technik ganz gut aus (allerdings nicht mit Studios und deren Equipment) und habe mittlerweile etwas mehr als ein halbes Jahr praktische Erfahrungen mit meiner Kamera gemacht. Photoshop kann ich grundsätzlich bedienen, sehr viel mehr aber noch nicht.

Habt ihr Ideen, welches Buch mich in dieser Situation weiterbringt?

Stecke so ein wenig in Zugzwang (was aber nicht heißen soll, dass das Buch oberflächlich und leichte Kost sein soll.. Bin Student und kann viel schnell lernen), da ich einige Bekannte habe, die bereits Interesse bekundet haben, mein Versuchskaninchen zu sein.

Gruß Jannik

amateur
16.01.2010, 02:27
Das hier finde ich als soliden Rundumschlag nicht schlecht:

http://www.amazon.de/Digitale-Fotopraxis-Portrait-Inklusive-Nachbearbeitung/dp/3898428079/ref=sr_1_8?ie=UTF8&s=books&qid=1263601569&sr=8-8

Viele Grüße

Stephan

Yonnix
16.01.2010, 02:44
Super, danke. Das war auch schon länger in der engeren Auswahl und da hab ich das gerade für 24 Euro gebraucht erstanden.:top:

Hoffe es hilft mir; wenn ja, werdet ihr es sicher sehen/erfahren ;) :cool:

hennesbender
16.01.2010, 10:54
Also das erste Buch zur Fotografie, das ich wirklich von vorne bis hinten durchgelesen habe, war von Michael Freeman "The Photographer`s Eye". Sehr gut strukturiert. Ein hervorragender erster (und für mich auch ausreichender) Einstieg in die Gestaltungslehre (bzw. -lehren), die Relevanz für die Fotografie und der Weg zu einer praktischen Umsetzung.

Hab mir das im Original angetan, weil überall vor der Übersetzung gewarnt wurde.

Hab mir vom gleichen Autor jetzt geholt: Digital Photographie Expert. Photographing People (im Deutschen: Digitalfotografie Portraits); das hab ich mir in der deutschen Übersetzung geholt und bin von der Aufmachung und den ersten Seiten begeistert.

Aber auch hier hätte ich wohl besser das Original genommen, da sich die Lektoren wohl nicht die größte Mühe bei der Übersetzung gegeben haben. Kleines Beispiel aus der Einleitung:

"Ich habe das Buch bewusst "Menschen" und nicht "Portraits" genannt, da ich den Begriff weiter fassen möchte."

Hallo?! Das Buch heißt "Portraits"!!! Die Sinnentstellung erkennt man erst, wenn man sich den Originaltitel raussucht.

Nichtsdestotrotz bisher ein sehr guter Leitfaden, der anregt, bestimmte Dinge zu beobachten bzw. bedenken.

Yonnix
16.01.2010, 11:51
"Der fotografische Blick" liegt bei mir hier auch noch und wird auch sofort gelesen, wenn die Klausuren geschrieben sind. Das sind für mich sehr wichtige Grundlagen und da fasse ich mir in Anbetracht meiner (nach dem Lesen) so offensichtlichen Fehler im Bildaufbau gelegentlich an den Kopf ;) Meine Freundin hat mir das Buch zu Weihnachten geschenkt und das, was ich bis jetzt gelesen habe war sehr interessant und aufschlussreich. Habe die deutsche Version (wer schenkt auch ein englisches Buch, wenn man nicht ausdrücklich die englische Version haben möchte^^) und bin gespannt, ob mir die schlechte Übersetzung auffällt. Wusste auch gar nicht, dass er noch eines über Portraits geschrieben hat, denn im Klappentext wird nur über eines über Belichtung und eines über Technik hingewiesen.

Gruß Yonnix

CB450
16.01.2010, 12:08
Meine Empfehlung wäre "Portraitfotografie" von Karl Neno. KLICK (http://www.karl-neno.de/neno_buch_port.htm)
Viele Beispiele mit Ideen zur Komposition und zu jedem Bild gibt es den Beleuchtungsaufbau als Skizze.

gpo
16.01.2010, 12:35
Moin

Fotografie....sich anlesen zu wollen,
wird nur marginal klappen, klar man lernt was über Blenden und Zeit,
wird mit weiteren Tips vollgestopft, bekommt schöne Bilder zu sehen...nur

erst wenn du es ...SEHEN kannst wirst du die nächste Schwelle übertreten
udn genaus DAS ist schwer in Worte zu fassen,
dazu immer dann die "eigene Auslegung" ohne weitere Kontrolle.

was zum schnellem lesen hier bei Ken Rockwell...in deutsch:top:
http://www.kenrockwell.com/tech/howto-de.htm

der Typ hat sowas von recht das es schon peinlich ist :top:
Mfg gpo

hennesbender
16.01.2010, 13:04
Ohne praktische Umsetzung hilft mit Sicherheit nix. Aber das tut schon ganz gut, wenn jemand in kurzer und unverkrampfter Form was zu Senkrechten, Waagerechten, Diagonalen und Formen sagt. Der Freeman nimmt dabei öfter Bezug auf allgemeine Gestaltungslehren und die Malerei und weist auch daraufhin, dass zur Fofografie viele grundlegende Unterschiede bestehen. In vielen Fällen beschreibt er auch, wie er zu einem bestimmten Bild gekommen ist und zeigt die Fehlschüsse. Die Erläuterungen helfen etwas dabei zu erkennnen, warum einem ein bestimmtes Bild (ein eigenes oder
ein fremdes) gefällt. Ein Gedankenanstoß hat noch niemandem geschadet. Mehr als das ist es definitiv auch nicht.

Takami
16.01.2010, 13:11
...

was zum schnellem lesen hier bei Ken Rockwell...in deutsch:top:
http://www.kenrockwell.com/tech/howto-de.htm

der Typ hat sowas von recht das es schon peinlich ist :top:
Mfg gpo

Hi gpo !

Vielen Danke für den Link - kann vielem was ich dort lese nur zustimmen:top:

Harry

hennesbender
16.01.2010, 13:17
Nur zur Klarstellung: Der Freeman schreibt kein Buch zur Technik!

Yonnix
16.01.2010, 13:33
Nur zur Klarstellung: Der Freeman schreibt kein Buch zur Technik!

Stimmt, es ist allgemeiner gehalten, das meinte ich:

http://www.amazon.de/Digital-fotografieren-richtige-Aufnahmetechnik-Ideengeber/dp/3827240948

PeterHadTrapp
16.01.2010, 13:39
Das Buch von Neno

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/6/karl_neno_1.jpg (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=31264)


ist ein echter Klassiker, ich nehme es immer immer wieder in die Hand.
Ich habe vor ein paar Jahren auch schonmal etwas näheres dazu hier geschrieben :arrow: klick (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=31264)

hennesbender
16.01.2010, 13:46
@Yonnix:

Wir reden glaube ich von verschiedenen Büchern. Ich meinte das hier:

http://www.amazon.de/fotografische-Blick-Bildkomposition-Gestaltung/dp/3827242886/ref=sr_1_8?ie=UTF8&s=books&qid=1263641989&sr=1-8

Und da geht es mehr um die Wahrnehmung des Menschen und die Rückschlüsse, die man als Fotograf daraus ziehen kann.

Also z.B. dass der Mensch stark von Gesichtern und Augen angezogen wird. Hat man also die Absicht, einen tollen Baum zu fotografieren, ist es nicht unbedingt gestalterisch sinnvoll, einen Menschen in den Vordergrund zu stellen, der in die Kamera schaut. Der Blick wird weniger zum Baum und mehr zum Gesicht des Menschen wandern.

Der Mensch hat auch die Tendenz einer Sichtlinie zu folgen. Im obigen Beispiel könnte es dann gestalterisch schon helfen, wenn der Mensch nicht in die Kamera sondern Richtung Baum schaut.

Banales Beispiel. Aber um solche Mechanismen geht es in dem Buch (unter dem fortwährenden Hinweis, dass es sich um keine allgemeingültigen Regeln handelt, sondern auch alles mal anders sein kann). Aber wenn man von diesen Dingen überhaupt keine Ahnung hat, kann es einem schon sehr helfen, diejenigen Dinge, die man als fotografierwürdig erachtet hat, entsprechend in Szene zu setzen.

Von Blende, Brennweite, Iso, Weißabgleich, Chip, Pixel, Bildbearbeitung usw. steht in dem Buch eigentlich nix...

Yonnix
16.01.2010, 13:49
Ja, wir meinen das gleiche Buch. Es liegt gerade vor mir und wartet noch darauf, komplett gelesen zu werden ;)

Mit dem anderen Buch meinte ich Freemans "Technikbuch", welches aber scheinbar eher das allgemeine bla-bla beinhaltet, was in jedem ersten Fotografiebuch steht, was man bekommt.

Yonnix
16.01.2010, 14:03
Moin

Fotografie....sich anlesen zu wollen,
wird nur marginal klappen, klar man lernt was über Blenden und Zeit,
wird mit weiteren Tips vollgestopft, bekommt schöne Bilder zu sehen...nur

erst wenn du es ...SEHEN kannst wirst du die nächste Schwelle übertreten
udn genaus DAS ist schwer in Worte zu fassen,
dazu immer dann die "eigene Auslegung" ohne weitere Kontrolle.

was zum schnellem lesen hier bei Ken Rockwell...in deutsch:top:
http://www.kenrockwell.com/tech/howto-de.htm

der Typ hat sowas von recht das es schon peinlich ist :top:
Mfg gpo

Vielen Dank für den Link:

Ich gebe ihm in seiner Kernaussage auf jeden Fall recht. Ich suche nicht nach einem Rezept für die besten Bilder. Allerdings ist es mir trotzdem wichtig, gewisse Grundlagen zu beherrschen, seien es Design- und Kompositionsgrundlagen oder hier beim Portrait zum Beispiel, wie man mit seinem Model umgeht und die richtige Athmosphäre für ein Shooting schafft.

Er sagte selbst in seinem Text:

"Besuchen Sie Kurse über Kunst, Malerei und Design. Lernen Sie zu sehen. Vielleicht starten Sie mit den Büchern über Kunst und Bildkomposition, die ich vorschlage. Ich habe nie eine Fotoschule besucht. Jeder lernt anders. Ich lerne durch Lesen, Ausprobieren und Betrachten."

Ich erhoffe mir durch diese Bücher gar nicht unbedingt die zündende Idee und habe schon gar nicht vor, irgendein Setting zu übernehmen. Vielmehr möchte ich einfach nur eine Ideen ansprechend umsetzen.

amateur
16.01.2010, 14:36
Hi,


Ich gebe ihm in seiner Kernaussage auf jeden Fall recht. Ich suche nicht nach einem Rezept für die besten Bilder. Allerdings ist es mir trotzdem wichtig, gewisse Grundlagen zu beherrschen, seien es Design- und Kompositionsgrundlagen oder hier beim Portrait zum Beispiel, wie man mit seinem Model umgeht und die richtige Athmosphäre für ein Shooting schafft.


so sehe ich das auch. Man kann es durch pures Lesen nicht lernen, aber ohne Hinweise und Erfahrungen wird die Lernkurve sehr flach ausfallen. Mein empfohlenes Buch hat dort schon allgemeine Hinweise in Bezug auf die Wirkung unterschiedlicher Winkel, Brennweiten, Beleuchtung usw. die einem das notwendige Fundament für eigene Experimente gibt. Deswegen kann ich mich der Fundamentalkritik von Gerd hier überhaupt nicht anschliessen.

Viele Grüße

Stephan

gpo
16.01.2010, 15:49
Hi,

so sehe ich das auch. Man kann es durch pures Lesen nicht lernen, aber ohne Hinweise und Erfahrungen wird die Lernkurve sehr flach ausfallen.

Stephan

Moin
...DAS möchte ich mal bestätigen denn...

ich kann mich gut erinnern wie ich als Hobbyfotograf wohlwissend zu meinem Altmeister kam...

nur beim zuschauen schon nach einer Woche wurde klar...
wieviel unnütze Energie von mir VOHER verschwendet wurde...:roll:

letztlich führte das dann immer wieder dazu, das ich Leuten durchaus eine Ausbildung empfohlen habe, auch...
wenn ich nicht alle Regeln des Ausbildungssystem für gut heißen würde :cry:

Ich habe ja reichlich Erfahrung mit Workshops und gerade auch Praktikanten...
wenn ich einer 16jährigen aufgerüschten SMS-Tipperin in einer Viertelstunde eine Großformatkamera erklären kann...
und sie es ohne Probleme ...nachmacht...:top::top::top: fühle ich mich bestätigt :cool:

und es geht mit allen Bereichen der Fotografie so, technisch wie gestalterisch:top:

nur wir müssen auch ehrlich sein...
vor 20 Jahren fing es an das alle Schlaumeier meinten...nix mehr lernen zu müssen...
dann wurden die Regeln für bestimmte Berufe aufgehoben oder geändert...

heute das Internet mit SOVIEL Information das man nur noch irritiert ist,
dazu dann natürlich alles nicht sauber recherchiert...Forengelaber obendrauf und...

die schöne neue Infowelt ist in Ordnung :P:oops::cool:
Mfg gpo

hennesbender
16.01.2010, 16:11
Stimmt mit Sicherheit.
Ich würde auch gerne mal nen Tag mit nem Profi durch die Gegend ziehen und schauen was der macht und was ich mache und wie die Ergebnisse aussehen. Glücklicherweise habe ich sogar einen Bekannten, der wohl ein recht guter Fotograf ist. In Brand 1 und Spiegel veröffentlicht. Preise gewonnen und so... Mal schaun ob der sich erbarmt. Davon lernt man mit Sicherheit am meisten...bis dahin versuche ich, Informationen durch gesunden Menschenverstand zu filtern und nur den werthaltigen Teil zu behalten... und das Buch von Freeman war in zwei Tagen gelesen und ich werde da mit Sicherheit noch ein paar mal reinschauen. :)

Yonnix
16.01.2010, 16:22
Es ist wirklich nicht einfach, aus all den Ratschlägen, die man überall liest und bewusst/unbewusst aufnimmt vernünftig zu selektieren.

Bücher sind da aber noch eine ganz gute Möglichkeit, sich gezielt weiterzuentwickeln (vorausgesetzt man nimmt nach dem Lesen die Kamera und probierts aus und verinnerlicht das).

Habe vor kurzem einen Fotografen aus Wolfsburg kennen gelernt, mit dem ich wahrscheinlich bald mal losziehe.

Habe mir vorgenommen, im Februar oder März den Braunschweiger Stammtisch zu besuchen. Vielleicht lerne ich dort Fotografen kennen, die von ihren Abenteuern berichten und denen ich über die Schulter schauen kann. Ich meinem Bekanntenkreis ist da leider nicht viel los.

Yttrium
16.01.2010, 23:09
Das hier finde ich als soliden Rundumschlag nicht schlecht:

http://www.amazon.de/Digitale-Fotopraxis-Portrait-Inklusive-Nachbearbeitung/dp/3898428079/ref=sr_1_8?ie=UTF8&s=books&qid=1263601569&sr=8-8

Viele Grüße

Stephan

Das habe ich auch. Ist super :top:

Belfigor
17.01.2010, 14:59
http://www.kenrockwell.com/tech/howto-de.htm

der Typ hat sowas von recht das es schon peinlich ist :top:


Sorry, aber in dem Artikel steht auch grober Unfug. Ich zitier mal: Brillante Bilder entstehen nicht nach Plan.

hennesbender
18.01.2010, 20:58
Ich hab das Portraitbuch von Freeman jetzt übrigens durch.
Kann ich letztlich doch nicht empfehlen. Zu viel allgemeines blabla... und dann viele Unterteilungen, die keinen Sinn machen ("Fotografieren von Minderheiten" usw.).
Die Empfehlung zum Fotografischen Sehen halte ich jedoch uneingeschränkt aufrecht. In dem Buch hat er eigentlich alles gesagt, was es in einem Buch zu sagen gibt. Alles andere ist zuschauen und selbst machen.

chess
18.01.2010, 21:34
Ich persönlich bin Fan der National Geographic - Reihe. Der Band "Menschen & Porträts" davon ist sehr lesenwert. Befasst sich aber nicht in erster Linie mit Lichtführung oder Technik sondern eher mit "wie nähere ich mich den Menschen an". Sollte auch nicht zu kurz kommen.