Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fokussieren 1/3 im scharfen Bereich
Hallo!
Ich habe mir sagen lassen, dass man bei einem Motiv mit großer Tiefenschärfe (z.B. Makro) den Fokus auf einen Punkt einstellen soll der ein Drittel in dem als scharf gewünschten Bereich liegen soll. Stimmt das? Und warum ist das so? Ich habe gerade ein paar Tests mit einem strukturierten Gewebe gemacht, dass ich flach aufgenommen habe, und konnte nicht mit Sicherheit feststellen, dass sich der scharfe Bereich auf ein Drittel vor und zwei Drittel hinter meinem Fokuspunkt erstreckt hat.
Moin
so wie du es beschreibst...
ist es etwas aus den Zusammenhängen gerissen,
dazu dann die Frage mit welcher Blende man arbeitet.
und/oder...was man erreichen will :cool:
wenn man sich viele Bilder anschaut, gerade die mit Offenblende,
dann fällt eben auf, das der GENAUE Scharfpunkt eben NICHT klar gesetzt wird :flop:
und sicher ist...das es mit dieser Drittel Bewertung zu tun hat!
es ist eine Frage der "Augengerechtigkeit".. also das was wir gewohnt sind zu sehen...
wenn Fotografen davon abweichen, bewust oder unbewust...
ist der Betrachter irritiert( wird es aber selten zugeben :roll: )
das Thema Offenblende wird bekanntlich von Amateuren so sehr ausgereizt,
das locker 95% der Bilder in den Müll gehören...
es kommt immer drauf an ein Motiv und deren Scharfpunkt(Ebene) richtig zu platzieren und....
das mit der passenden Blende:top: udn die muss nicht immer zwangsläufig offen sein:P
Mfg gpo
Die 1/3-2/3-Regel passt nicht wirklich, wirf mal google an und Du findest sie 1000-fach zitiert, aber 100-fach wird Dir auch vorgerechnet, dass es so nicht stimmt (das hast Du auch selbst 'gemessen').
Die Geschichte mit der Schärfentiefe ist leider recht komplex, i.d.R. gibt man vor, wie verschmiert ein Punkt abgebildet werden darf, ohne dass man den Eindruck von Unschärfe hat (maximal zulässiger Zerstreuungskreisdurchmesser, der Wert hängt davon ab, wie die Sehgewohnheiten sind). Dann gibt es einen Entfernungswert vor und einen hinter der Fokusebene, den man Scharf nennt. Die gibt z.B. ein Schärfentiefenrechner bzw. eine Tabelle an, hier gilt die Drittelregel defintiv nicht.
Was außerhalb des Schärfebereichs liegt ist aber nicht sofort total unscharf, sondern eben dicht an diesen Werten nur gerade eben nicht perfekt scharf, weiter weg von diesen Werten 'schön' verschwommen. Der Verlauf von gerade nicht mehr scharf zu schön unscharf wird von Tabellenwerten nicht erfasst, da gibt es sicher Unterschiede zwischen dem Unschärfebereich im Vorder- und im Hintergrund. Zudem gibt es Sehgewohnheiten, die uns möglicherweise bei Fkus auf die Augen eine unscharfe Nase weniger störend erscheinen lassen als ein unscharfes Ohrläppchen.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Drittelregel diesen beiden Effekten Rechnung trägt.
Unabh. von der Theorie kann ich GPOs EInwand sehr gut nachvollziehen, dass das extreme Nutzen der Offenblende einerseits eine Amateur-Marotte ist und als Stilmittel überstrapaziert wird und oft genug auch dazu führt, dass eigentlich bildwichtige Breiche unscharf sind.
Für den Schärfeverlauf muss man ein Gefühl entwickeln wo man die Schärfebene hinlegt, man sollte (sofern vorhanden) einfach auf die Augen fokusieren, das passt eigentlich bei allen Lebewesen, und vor allem angemessen abblenden.
Jan
konnte nicht mit Sicherheit feststellen, dass sich der scharfe Bereich auf ein Drittel vor und zwei Drittel hinter meinem Fokuspunkt erstreckt hat.
Link: photography myths (http://mhohner.de/essays/myths.php#dofthird)
Vielen Dank für alle Antworten.
Die 1/3-2/3-Regel passt nicht wirklich, wirf mal google an und Du findest sie 1000-fach zitiert, [...]
Ich bin da in erster Linie auf die 'Regel' in Bezug auf die Bildkomposition gestoßen, sorry.
Link: photography myths (http://mhohner.de/essays/myths.php#dofthird)
Danke für den interessanten Link. Die Seite hat bei mir gleich noch mit einer anderen Fehlkonzeption aufgeräumt.
das Thema Offenblende wird bekanntlich von Amateuren so sehr ausgereizt,
das locker 95% der Bilder in den Müll gehören...
Du meinst, dass Amateure im Allgemeinen zu kurz -- mit einer zu großen Blende -- belichten? Machen das die meisten nicht unabsichtlich? Kein Stativ, Automatikmodus ... Und weil sie auf der Kamera den Unterschied nicht wirklich sehen. Und weil sie nur den Augenblick festhalten wollen, ohne künstlerischen Anspruch. Oder beziehst du die 95% schon nur auf Amateure die sich sagen -- jetzt belichte ich mal ganz kurz damit alles außerhalb der Fokusebene unscharf ist, weil ich gelesen habe, dass das ein sinnvolles Stilmittel ist.
Nur damit kein falscher Eindruck entsteht -- ich bin mir bewusst, dass ich selbst absoluter Amateur bin :)
Belfigor
15.01.2010, 11:03
-- jetzt belichte ich mal ganz kurz damit alles außerhalb der Fokusebene unscharf ist, weil ich gelesen habe, dass das ein sinnvolles Stilmittel ist.
ja, manchmal ist die Geschichte mit der offenen Blende durchaus schön und sinnvoll. Aber eben nur manchmal und es ist auch die Frage, ob die Blende partout immer ganz offen sein muss. Problematisch wirds dann, wenn einem zum Thema Bildgestaltung nix anderes einfällt als offene Blende, gedrittelte Flächenaufteilung oder vielleicht noch goldener Schnitt (auch ein überbewerteter Mythos).
Ich habe mir sagen lassen, dass man bei einem Motiv mit großer Tiefenschärfe (z.B. Makro) den Fokus auf einen Punkt einstellen soll der ein Drittel in dem als scharf gewünschten Bereich liegen soll. Stimmt das?
Mit größerem Abbildungsmaßstab (Makro) verschiebt sich das Schärfentiefenverhältnis von vor- und hinter der Einstellebene. Ab 1:1 kehrt es sich sogar um, aber du hast ja genug links zum lesen bekommen.;)
das Thema Offenblende wird bekanntlich von Amateuren so sehr ausgereizt, das locker 95% der Bilder in den Müll gehören...
Das Thema "Offenblende" und dessen geradezu zwanghafter Einsatz kommt bei mir gleich nach dem Thema "Rauschen"...
Das Thema "Offenblende" und dessen geradezu zwanghafter Einsatz kommt bei mir gleich nach dem Thema "Rauschen"...
:top::top:
*heftig nickend*
Das Thema "Offenblende" und dessen geradezu zwanghafter Einsatz kommt bei mir gleich nach dem Thema "Rauschen"...
Wir kommen zwar hier vom Thema ab, aber die ursprüngliche Frage war ja ohnehin geklärt. Könntet ihr bitte kurz etwas präziser werden. Ihr findet, dass zu oft bewusst mit offener Blende fotografiert wird, richtig? Was hat das aber jetzt mit dem Rauschen zu tun, dafür kann doch der Fotograph nichts, außer er nimmt eine unnötig hohe Empfindlichkeit.
Heutzutage wird die Qualität einer Kamera daran gemessen, wie sehr sie rauscht. Alle anderen Aspekte sind absolut und vollkommen vernachlässigbar und nebensächlich. Jegliche Diskussion dreht sich ausschließlich darum. Bei jeder Bildbesprechung wird angesprochen, wie grausam das Rauschen sei und man doch bitte besser nachbearbeiten solle.
(jetzt bitte nochmal lesen und den Sarkasmus abmildern, dann bist Du bei der Realität - es wird einfach viel zu stark überbewertet)
Ähnlich ist es mit Offenblende - fotografieren bei Offenblende ist eine Modeerscheinung (Pupille und Iris bitte knackscharf, aber die Wimpern bitte unbedingt schon unscharf und die Nasenspitze darf im Bokeh bitteschön nur noch den Hauch einer Ahnung darstellen). Dabei sind viele Motive für rasiermesserschneidenbreite Schärfentiefen nicht unbedingt geeignet und man macht halt "Offenblende", weil man viel Geld für ein hochlichtstarkes Objektiv gezahlt hat und "Bokeh" derzeit so richtig cool ist. Je mehr Bokeh und je weniger scharf desto besser. (max. 1% des Bildes darf Motiv und scharf sein)
(jetzt bitte nochmal lesen und den Sarkasmus... siehe oben)
;)