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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Objektiv-Kamera Kombinationen


Dewus
30.12.2009, 16:59
Ist Euch bei Euren Objektiven auch aufgefallen, dass sie an verschiedenen Kameras (bei mir A300 und A700) unterschiedlich gute Ergebnisse liefern? Ohne es systematisch untersucht zu haben scheint mir z.B. das Minolta 500mm Reflex an der A300 klarere Bilder zu liefern als an der A700. Umgekehrt lässt das 18-250mm an der A300 bei großen Brennweiten stärker nach und hat recht üble CAs, an der A700 sind die CAs viel schwächer und leichter zu korrigieren. Mein Minolta 100-300 Apo war an der A300 noch ganz OK, an der A700 waren die Bilder so weich, dass ich es meinem Sohn weiter gegeben habe (an seiner 5D ist das Apo richtig gut). Das Ofenrohr war an der A300 nur durchschnittlich, an der A700 ist es richtig gut.

Kann das sein? Haben die CCD/CMOS Sensoren so verschiedene Charakteristiken, oder liegt es vielleicht an der unterschiedlichen Stärke der Anti-Alias Filter? Die Differenz von 2 MP zwischen der A300 und der A700 sollte ja nicht so ins Gewicht fallen (bei den 6MP der 5D ist es natürlich was anderes).

Grüße, Uwe

weberhj
30.12.2009, 17:43
In den meisten Fällen liegt das an unterschiedlichen Front und Backfokus Fehlern.
Aber allgemein ist ein CCD schon etwas knackiger, da darf man bei CMOSen schon
so manches mal in der EBV etwas nachhelfen.

likeit
30.12.2009, 17:56
also ich hatte das ganz extrem an meinem alten Sigma 28-70 EX DG,
das war an der Alpha 100 noch super gut, an der 700er schon nur mehr mässig und an der 900er nicht mehr zu gebrauchen.

Anders rum das Sony 24-105mm das war an der 700er gut an der 900er ist es sehr sehr gut:top:

Bei den beiden Kombinationen ist es mir am meisten aufgefallen,
LG Claudia

HolgerB
30.12.2009, 19:12
Mir fallen spontan zwei Objektive ein:

KoMi 2.8-4/17-35
An der D7D eher mäßig, am Rand am kurzen Ende unbrauchbar, an der A700 plötzlich recht ordentlich, und wenn man's kräftig abblendet richtig gut. Also rehabilitiert.

Minolta 1.4/35
Auch wenn der Fokus der A700 mal richtig trifft (was bei Kunstlicht schon eher ein Glückspiel ist, sost aber weniger ein Problem darstellt), überzeugen die Ergebnisse einfach nicht so richtig. Anders bei der D7D: an dieser Kamera macht das 35er eine tolle Figur und es macht richtig Spaß, damit zu fotografieren.

Gruß
Holger

haribee
30.12.2009, 21:34
Ich halte diese unterschiedliche Performance ein und desselben Objektivs an verschiedenen Bodies im wesentlichen durch Front- und Backfokus-Probleme begründet.
Das Reflex 8/500, das nur eine sehr geringe Schärfentiefe/Tiefenschärfe (DOF) hat, bringt mir an der A700 keine richtig scharfen Bilder. An der A900 mit Microadjustment jedoch ist es wie ausgewechselt.
(Daher wünsche ich mir Microadjustment für jede zukünftige Cam von Sony!)

greetz haribee

rudluc
31.12.2009, 01:36
(Daher wünsche ich mir Microadjustment für jede zukünftige Cam von Sony!)

Das unterschreibe ich voll und ganz. Nachdem Geissler es schon zum zweiten Mal nicht hinbekommen hat, die Backfocus-Probleme von zweien meiner Sony-Objektive (oder des Bodies) hinzubekommen, wäre das die einzige sinnvolle Möglichkeit.
Es wäre schon blöd, immer wieder Objektive zu verkaufen, um es dann mit einem anderen Exemplar des gleichen Modells erneut zu versuchen. Und wenn es am Body liegt, wäre das sowieso nutzlos.

Ich frage mich, ob es dieses Problem schon früher zu Analogzeiten gegeben hat oder ob die heutigen Fokussierungstechnologien "anfälliger" sind.

Rudolf

sgjp77
31.12.2009, 09:04
Ich frage mich, ob es dieses Problem schon früher zu Analogzeiten gegeben hat oder ob die heutigen Fokussierungstechnologien "anfälliger" sind.
Ich vermute das das erst durch das Pixelpeeping heute so auffällt. Mit Abzügen auf A0 würden wohl auch Aufnahmen aus 80er/90er Jahren solche Phänomäne aufweisen ;)

About Schmidt
31.12.2009, 09:25
Ich vermute das das erst durch das Pixelpeeping heute so auffällt. Mit Abzügen auf A0 würden wohl auch Aufnahmen aus 80er/90er Jahren solche Phänomäne aufweisen ;)

So ähnlich sehe ich das auch, gebe aber folgendes zu bedenken.

Der Film, bzw. die Filmebene war unveränderbar. Der Abstand Objektivauflage - Filmebene war immer auf den 1/100mm gleich. Einige Hersteller, darunter Contax, saugten den Film sogar plan an der Filmebene fest :shock:. Das ist beim Sensor scheinbar nicht so, sonst könnte es keinen Kamera Front- oder Backfokus geben. In welchen Bereichen sich die Sensorfehlstellung bewegt, darüber können wir nur spekulieren.

Hinzu addiert, subtrahiert oder im günstigsten Fall eliminiert sich dann der Front- oder Backfokus der Objektive. Das funktioniert dann mit der Kamera A mal besser mit B mal schlechter. Mein erstes Sony 70-200G war an meiner A700 nicht zu brauchen. Frontfokus um mehrere Meter :!: Etwas was ich von meinem weissen Riesen nicht kannte. Seltsamer weise funktionierten beide Objektive an der A300 meines Schwagers, das Sony sogar noch was besser. Nun habe ich ein zweites Sony und siehe da, auch das funktioniert an der A300 :roll:, was eigentlich meine Theorie widerlegt. Aber, es sind eventuell so feine Nuancen (Distanzen) zwischen Sensor und Optik, dass diese einmal mehr und einmal weniger ins Gewicht fallen.

Zur Microverstellung:

Natürlich ist das ein sinnvolles Mittel, dem Fokusproblem Herr zu werden. Allerdings sehe ich es auch als eine Art Bankrotterklärung/ Kapitulation der Industrie, da man scheinbar nicht in der Lage ist, tausende von Objektiven an tausende von Kameras perfekt zu adaptieren. Nicht einmal wenn sie aus gleichem Hause kommen. Wichtig dabei ist festzustellen, dass dieses Problem Systemübergreifend existiert. So bleibt also nur der Weg, über die Microverstellung und auch ich würde mir keine Kamera mehr kaufen, die nicht über diese Möglichkeit verfügt.

Gruß Wolfgang

Jens N.
31.12.2009, 10:53
Das der Knackpunkt hier die Fokusgenauigkeit ist, ist denke ich hinreichend geklärt.

Was die Ursache von auftretenden Fokusproblemen angeht, möchte ich hier allerdings nochmal einhaken:


Der Film, bzw. die Filmebene war unveränderbar. Der Abstand Objektivauflage - Filmebene war immer auf den 1/100mm gleich. Einige Hersteller, darunter Contax, saugten den Film sogar plan an der Filmebene fest :shock:. Das ist beim Sensor scheinbar nicht so, sonst könnte es keinen Kamera Front- oder Backfokus geben. In welchen Bereichen sich die Sensorfehlstellung bewegt, darüber können wir nur spekulieren.

Meiner Meinung nach ist die Lage der Sensoren sehr genau zu bewerkstelligen (und wird auch genau bewerkstelligt) und zwar eher noch als bei (vor allem den einfachen, billig aufgebauten) analogen Kameras mit welligem Film und aufklappbarem Rückteil. D.h. vielleicht kann es mal zu Abweichungen bezüglich der Sensorlage kommen, das ist jedoch nicht der Hauptgrund für diese Thematik. Ich denke es mangelt einfach an einer vernünftigen Einjustierung jeder einzelnen Kamera im Produktionsablauf. Ich vermute (!) die werden alle auf irgendeinen Sollwert eingestellt, dabei werden aber minimale, individuelle Abweichungen im Aufbau der Spiegelmechanik, der AF-Sensorlage und meinetwegen auch der Bildsensorlage vernachlässigt - solche Abweichungen, die für massive Probleme sorgen können (vor allem wenn sie sich summieren), werden entweder dem Kunden oder halt dem Service überlassen (Bananentaktik, Ware reift beim Kunden). Letztendlich eine Geldfrage denke ich. Hauptproblem dürfte die Justierung des AF-Sensors (wir wissen ja, daß diese am Body möglich und häufig auch nötig ist) sein. Läge es nur am Abstand Bajonett - Filmsensor wie von dir beschrieben, hätte man mit jedem Objektiv ein Problem, nicht nur mit ausgewählten, wie es meist der Fall ist (oder auch mit gar keinem, weil der AF diese Abweichungen innerhalb der Möglichkeiten die das Objektiv dazu lässt, einfach ausgleicht). Dazu addieren sich dann noch Abweichungen der modernen Objektive (die ja offenbar auch justiert werden können, bzw. oft müssen) und schon haben wir das Schönste Durcheinander.

AA Filter und sonstige Sensorcharakteristika (Auflösung, Signalverarbeitung usw.) spielen bei der hier gestellten Frage sicherlich auch eine Rolle, durchaus auch eine größere als man z.B. bei Sensoren mit 10 und 12 oder 12 und 14 MP meinen mag, aber ich denke die größten Qualitätsunterschiede eines Objektivs an zwei verschiedenen Kameras ergeben sich tatsächlich aus der (un)genauigkeit des AF. Damit steht und fällt die Qualität eines Objektivs ganz klar. Die Gegenprobe lässt sich per sorgfältiger manueller Fokussierung vornehmen oder indem man bei Vergleichen Fokusreihen macht (immer wieder das gleiche Motiv neu anfokussieren lassen und dann schauen ob es Unterschiede gibt, bzw. das beste Bild aussuchen). Wenn ich Objektive teste, mache ich es nur noch so. Auch wenn es keinen eindeutigen Fehlfokus gibt, so kann die exakte Lage der Schärfeebene je nach Motiv doch immer leicht abweichen und für sehr unterschiedliche Ergebnisse sorgen. Aus dem Grund stehe ich eigentlich auch erstmal jedem Objektivtest, den ich nicht selbst durchgeführt habe (und ich weiß, daß auch meine Bemühungen diesbezüglich alles andere als perfekt sind, d.h. selbst dann bleibt immer noch ein Restzweifel), skeptisch gegenüber.

haribee
31.12.2009, 12:54
Ich werfe mal die Frage in die Diskussion, ob durch die Bildstabi im Body (SSS), die ja einen beweglichen Sensor erfordert, die hier besprochenen Probleme vergrößert werden?

Jens N.
31.12.2009, 14:55
Ich werfe mal die Frage in die Diskussion, ob durch die Bildstabi im Body (SSS), die ja einen beweglichen Sensor erfordert, die hier besprochenen Probleme vergrößert werden?

Eher nein, denn ähnliche Probleme findest du übergreifend in allen Systemen. Ich wüsste nicht, daß die mit Sensorstabilisierung (und da gibt es ja noch mehr als nur Sony) besonders betroffen wären.

About Schmidt
31.12.2009, 17:27
Ich werfe mal die Frage in die Diskussion, ob durch die Bildstabi im Body (SSS), die ja einen beweglichen Sensor erfordert, die hier besprochenen Probleme vergrößert werden?

Ich denke auch wie Jens, eher nein. Warum?

Die Bewegung des Sensors findet hier in vertikaler- und horizontaler Ebene statt. Nicht aber nach vorn und hinten. Von daher kann ich mir nicht vorstellen, dass die Mechanik hier so viel Spiel hat, dass es sich bemerkbar machen würde.

Gruß Wolfgang

stevemark
02.01.2010, 17:29
So ähnlich sehe ich das auch, gebe aber folgendes zu bedenken.

Der Film, bzw. die Filmebene war unveränderbar. Der Abstand Objektivauflage - Filmebene war immer auf den 1/100mm gleich. Einige Hersteller, darunter Contax, saugten den Film sogar plan an der Filmebene fest :shock:. Das ist beim Sensor scheinbar nicht so,

Falsch. Die Hersteller-Tolernazen zu "Filmzeiten" waren massiv grösser als jetzt im digitalen Zeitalter. Durch die hohe Auflösung der heutigen Sensoren, ihre praktisch perfekte Planlage, und ihre "Dünnheit" werden Abweichungen sichtbar, die früher problemlos toleriert wurden.


sonst könnte es keinen Kamera Front- oder Backfokus geben. In welchen Bereichen sich die Sensorfehlstellung bewegt, darüber können wir nur spekulieren.

Front- bzw. Backfocus entstehen wesentlich durch eine (minime) Verschiebung der Fokusebene beim Abblenden. Da die Kamera bei Offenblende misst, und da dieser Fokus-Shift bei Zoomobjektiven noch von der Brennweite abhängt, haben wir zahlreiche (um nicht zu sagen: unzählige) Möglichkeiten, eine Objektiv/Kamerakombination "optimal" zu justieren.


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Natürlich ist das ein sinnvolles Mittel, dem Fokusproblem Herr zu werden. Allerdings sehe ich es auch als eine Art Bankrotterklärung/ Kapitulation der Industrie, da man scheinbar nicht in der Lage ist, tausende von Objektiven an tausende von Kameras perfekt zu adaptieren. Nicht einmal wenn sie aus gleichem Hause kommen. Wichtig dabei ist festzustellen, dass dieses Problem Systemübergreifend existiert. ...

Leica hat in der S2 erstmals eine Firmware, die den Fokus-Shift beim Abblenden mit in den AF einbezieht. Zu welchem Preis, das kann jeder selbst ausfindig machen ... zudem sind zur S2 bislang nur Festbrennweiten erhältlich, und da ist das Problem wesentlich einfacher in den Griff zu bekommen als mit Zooms.

Gr Steve

Jens N.
02.01.2010, 18:33
Front- bzw. Backfocus entstehen wesentlich durch eine (minime) Verschiebung der Fokusebene beim Abblenden. Da die Kamera bei Offenblende misst, und da dieser Fokus-Shift bei Zoomobjektiven noch von der Brennweite abhängt, haben wir zahlreiche (um nicht zu sagen: unzählige) Möglichkeiten, eine Objektiv/Kamerakombination "optimal" zu justieren.

Na ja, alle/die meisten Fokusprobleme nur auf diesen einen Sachverhalt zu reduzieren halte ich allerdings auch für zu kurz gegriffen. Das mag ja bei bestimmten Objektiven der Fall sein, aber ich halte es eher für die Ausnahme und vor allem auch nur für eine mögliche Erklärung, bzw. einen Faktor von vielen.