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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der See ladet zum Bade


Tafelspitz
30.12.2009, 17:51
Der See ladet zum Bade und sogar der alte Kirchturm folgt der Einladung.
Ein Mahnmal gegen den Faschismus beim bzw. im Reschensee im Südtirol.

Kann mich nicht so richtig entscheiden, ob mir Farbe oder S/W besser gefällt.
Was meint ihr?

829/PICT0035_2.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=95106)

829/PICT0035_1.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=95107)

Urbanrunner
30.12.2009, 18:29
Die Landschaft bittet doch quasi um die Farbe. :top:

Pollux58
30.12.2009, 19:25
Hallo Tafelspitz,

mir persönlich geht es wie dir , erst dachte ich die farbige Version ist es aber nachdem ich mir die S/W Version länger angesehen habe, komm ich ins grübeln.
Vieleicht fehlt der S/W Version nur etwas mehr Kontrast im Himmel um es dramatischer zu machen.

Du kannst es ja für Dich mal ausprobieren.

Einen Gruß, Maik

Roland Hank
31.12.2009, 00:50
Das Motiv schreit eigentlich nach Farbe.

Allerdings wirkt die farbige Version hier irgendwie gar nicht. Da fehlt mir Kontrast und Brillianz, wirkt irgendwie flau. Der Kontrast ist in der s/w Variante besser, passt für mich aber nicht so gut zum Motiv.

Für solche Motive würde ich einen Polfilter verwenden.

Gruß Roland

Yttrium
31.12.2009, 01:36
Ich dachte auch erst, dass ganz klar die Farbversion besser sei.

Wenn man dann aber weiß, dass es einen historischen Hintergrund gibt, so hat die SW-Variante auch ihre ganz eigene Wirkung :top:

alpine-helmut
31.12.2009, 08:36
Ein Mahnmal gegen den Faschismus beim bzw. im Reschensee im Südtirol.

:?::?::?:

Zitat aus wikipedia:
Im Jahr 1939 wurde das erste Projekt aus dem Jahr 1920 zur Aufstauung der Naturseen (Reschen- und Mittersee) um fünf Meter durch die damalige Regierung auf 22 Meter (+ 17 Meter) abgeändert. Die Einwohner wurden im „nationalen Interesse zur Stärkung der nationalen Industrie“ zwangsenteignet und zur Aus- oder Umsiedlung gezwungen. Ein Recht auf Realersatz gab es nicht.

Im Sommer 1950 wurden die Gebäude gesprengt und überflutet. Der romanische Turm aus dem 14. Jahrhundert wurde aus Gründen des Denkmalschutzes stehen gelassen.

Auch wenn die Zwangsenteignung und -umsiedlung 1939 erfolgte: Sowohl die erste Planung (1920) als auch die Ausführung selber (1949/50) fanden in nichtfaschistischen Zeiten statt:
Mussolini und die Faschisten zogen erst nach den Wahlen vom 15. Mai 1921 ins italienische Parlament ein, und 1949 war für Italien der Spuk bereits seit sechs Jahren (Absetzung Mussolinis am 25. Juli 1943) bzw. mindestens seit vier Jahren vorbei (vom 23. September 1943 bis zum 25. April 1945 bestand noch die auf Norditalien beschränkte radikalfaschistische Repubblica Sociale Italiana -- auch: Republik von Salò -- als von der deutschen Wehrmacht installiertes Marionettenregime)

Soviel zum historischen Hintergrund ...

Zur Farbgestaltung: Willst Du lieber den gegenwärtigen Eindruck vermitteln, oder soll eher so etwas wie das Wirtschaftswunder-Fünfziger-Jahre-Feeling rüberkommen, also die Zeit, in der viele deutsche Urlauber zum ersten Mal mit ihren Käfern, Borgwards oder noch kleineren Fahrzeugen erstmals den Reschenpass überquerten und dort mit dem Anblick konfrontiert wurden? Da würde sich vielleicht sogar eine leichte Sepia-Tönung anbieten ...

Grüße

Helmut

Tafelspitz
31.12.2009, 15:33
Vielen Dank für die zahlreichen Anmerkungen und Analysen!

Auch wenn die Zwangsenteignung und -umsiedlung 1939 erfolgte: Sowohl die erste Planung (1920) als auch die Ausführung selber (1949/50) fanden in nichtfaschistischen Zeiten statt
Aha!? Das ist interessant. So genau habe ich mich nicht mit der Geschichte auseinandergesetzt. Ich berief mich nur auf die Angaben in dem Informationshäuschen vor Ort. Vielleicht haben die Südtiroler selber eine etwas schwammige Erinnerung an ihre Vergangenheit, ich weiss es nicht. Wie auch immer, der Turm gibt jedenfalls ein dankbares Fotomotiv ab.

Da würde sich vielleicht sogar eine leichte Sepia-Tönung anbieten ...
Das S/W - Bild hat eine leichte Sepiatönung ;) Ich habe allerdings bewusst nur sehr dezent eingefärbt. Vielleicht hätte es noch einen Zacken mehr vertragen.

Ich dachte auch erst, dass ganz klar die Farbversion besser sei.
Wenn man dann aber weiß, dass es einen historischen Hintergrund gibt, so hat die SW-Variante auch ihre ganz eigene Wirkung
Ja, das war genau mein Gedankengang. Jenachdem, ob das Motiv als solches oder eher die Geschichte dahinter im Vordergrund stehen soll, bietet sich wohl die eine oder die andere Variante besser an.

Vieleicht fehlt der S/W Version nur etwas mehr Kontrast im Himmel um es dramatischer zu machen.
Kann ich mal versuchen. Ich habe die S/W - Umsetzung zwar bereits mit einem Farbfilter erzeugt, aber ich kann auch noch etwas anderes ausprobieren.

Für solche Motive würde ich einen Polfilter verwenden.
Ich bin jetzt nicht mehr 100%ig sicher, aber ich glaube fast, ich hatte bei der Aufnahme einen montiert. Allerdings hast du recht, dass Kontrast und Sättigung eher etwas defensiv eingesetzt sind.
Das Licht war leider auch nicht so wahnsinnig dolle, wir waren grad so um die Mittagszeit dort.