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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ist mehr Brennweite oder eine geringere Naheinstellgrenze bei Makro-Objektiven besser


betauser
30.12.2009, 00:43
Servus,

ich hab mal ne grundlegende Frage für mein neues Makro-Objektiv:

Ich stelle die Frage anhand von den drei Objektiven, die bei mir zur Auswahl stehen, aber man kann dies ja sicher für andere Nutzer verallgemeinern.

Ist es besser ein Objektiv mit mehr Brennweite (in meinem Fall das Sigma 50mm f2.8 EX DG Makro, hat 19cm Naheinstellgrenze) oder ein Objektiv mit einer geringeren Naheinstellgrenze (in meinem Fall das Sony DT 30mm f2.8 Makro SAM, hat 13cm Naheinstellgrenze) zu kaufen???
Als weitere Alternative gäbe es das Sigma 70mm f2.8 EX DG Makro, hat allerdings schon 25,7cm Naheinstellgrenze.

Preislich liegen beide nicht allzu sehr auseinander(bis auf das 70mm von Sigma), das spielt also keine Rolle.

Ich fotografiere hauptsächlich Blumen, Insekten und ähnliches. Und ich will halt mit dem Objektiv "sehr nah ran".

Frage: Kommt man, wenn man mehr Brennweite hat, aber weiter weg muss, näher ran, oder wenn man weniger Brennweite hat, dafür aber näher ans ran Objekt darf???

Ich bin dankbar für alle Antworten...

bis dann, dominik

Ixxy
30.12.2009, 00:56
Generell kann man sagen, je größer die Brennweite desto weiter kann man von dem Objekt entfernt sein, um den gleichen Abbildungsmaßstab zu erreichen. Der Abbildungsmaßstab ist ja bei den Makros mit angegeben. Wenn der gleich ist, ist auch die gleiche Vergrößerung möglich, nur eben mit anderem Abstand. Und gerade bei Insekten ist es doch besser, wenn man nicht zu nah ran muss!

betauser
30.12.2009, 00:59
Kann ich nicht mit beiden oben genannten Objektiven das gleiche Ergebnis erreichen????
Denn mit dem einen kann ich näher ran, das andere hat mehr Brennweite.....oder denke ich falsch???

Yttrium
30.12.2009, 01:03
Hi,

alle drei von dir angegebenen Objektive sind 1:1 Makros. Wenn die Brennweite zunimmt, nimmt also auch die Naheinstellgrenze zu, damit der Maßstab wieder 1:1 ist. Du kannst also mit allen drei Objektiven die gleichen Vergrößerungen erzielen. :top:

Allerdings muss ich auch sagen, dass man bei Insekten kaum so nah rankommt, dass man mit diesen von dir genannten Objektiven wirklich ein 1:1 Makro machen könnte.

Ich habe mir dazu ein 100er Makro geholt. Es ist noch nicht so ein Klotz wie ein 180er Makro, wo man schon fast ein Stativ braucht, aber es hat dennoch eine brauchbare Brennweite, so dass man nicht ganz so nah ran muss. Gebraucht bekommt man ein Minolta 100/2,8 Makro schon für etwas mehr als 300€. Eine Alternative wäre noch das Tamron 90/2,8 Makro. Alles andere wäre mir aber gerade für deine Aufnahmebereiche zu kurz. Ein paar Beispielbilder findest du auch in meiner Gallerie :top:

LG, Melanie

binbald
30.12.2009, 01:12
Kleiner Hinweis (weil ich den Eindruck habe, dass da was falsch verstanden wurde)

Das Ziel bei Makros ist es nicht, so nah wie möglich ranzukommen, sondern so weit wie möglich wegzubleiben.

Hört sich paradox an, ist aber so. Denn Dein echtes Makroobjektiv kann 1:1 abbilden, egal welche Brennweite. Je kleiner die Brennweite, desto näher musst Du ran. Das hat zur Folge, dass Du Abschattungen beim Blitzen bekommst, die Insekten verjagst, etc. Deswegen nimmt man meistens eine größere Brennweite und gewinnt dadurch größeren Abstand - aber der Vergrößerungsfaktor ist der gleiche.

Hinzu kommen noch die Dinge wie Bildwinkel, etc., aber das lassen wir zunächst mal außen vor.

Insofern: je größer die Naheinstellgrenze, desto besser (solange es ein 1:1 Makro ist)

Yttrium
30.12.2009, 01:16
Insofern: je größer die Naheinstellgrenze, desto besser (solange es ein 1:1 Makro ist)
Genau das wollte ich auch ausdrücken, danke! :top: Habs mal wieder verkompliziert :lol:

LG, Melanie

betauser
30.12.2009, 01:16
danke, das war eigentlich alles, was ich wissen wollte.....

bis dann, dominik...

abc
30.12.2009, 01:21
Der Begriff Naheinstellgrenze definiert sich eigentlich aus dem Abstand zwischen Sensor (Film) Ebene und Aufnahmeobjekt.
Du musst also noch Auflagemaß, Objektivlänge und gegebenenfalls Sonnenblende wegrechnen. Also eine ganze Menge.
Insekten reagieren auf Bewegung und Erschütterungen. Bist du zu nah dran kann das Problem auftauchen, daß du mit der Kamera
auf dein Motiv Schatten wirfst. Von daher ist ein grösserer Abstand besser.
Persönlich würde ich auch Brennweiten um die 100mm empfehlen, 50 sind schon das Minimum.
So dem Hörensagen nach soll das 30er Sony qualitätsmäßig auch nicht so doll sein.

Gruß
Thomas

rudluc
30.12.2009, 02:59
Das Ziel bei Makros ist es nicht, so nah wie möglich ranzukommen, sondern so weit wie möglich wegzubleiben.
...
Insofern: je größer die Naheinstellgrenze, desto besser (solange es ein 1:1 Makro ist)

Das gilt jedoch nur, solange du beim Einsatz eines längerbrennweitigen Objektivs genug Platz hinter dir hast. In der eigenen Wohnung könnte es besser sein, ein kürzerbrennweitiges zu verwenden, wie ein z.B. 30er oder 50er.
Dann ist zwangsläufig auch die Nahgrenze kürzer.
Ich würde es also eher nach dem Aufnahmezweck entscheiden.

Rudolf

BadMan
30.12.2009, 10:27
Das gilt jedoch nur, solange du beim Einsatz eines längerbrennweitigen Objektivs genug Platz hinter dir hast.
[...]
Ich würde es also eher nach dem Aufnahmezweck entscheiden.

Betauser schreibt aber ja, dass er v.a. Blumen und Insekten fotografieren möchte. Da hat man idR nicht das Platzproblem nach hinten. Und bei den Insekten muss man halt schauen, dass man sie nicht verjagt, weil man z.B. die Fluchtdistanz unterschreitet. Jedenfalls ist gerade dort eine längere Brennweite meistens von Vorteil.

alpine-helmut
30.12.2009, 10:51
... Und bei den Insekten muss man halt schauen, dass man sie nicht verjagt, weil man z.B. die Fluchtdistanz unterschreitet. Jedenfalls ist gerade dort eine längere Brennweite meistens von Vorteil.

... auch, wenn man darauf schauen will, dass die Insekten nicht den Fotografen verjagen: um Wespen im Spätsommer zu fotografieren, ist eine längere Brennweite durchaus gesundheitsförderlich :D