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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lassen Objektive nach wenigen Monaten optisch nach?


Berlinspotter
21.12.2009, 23:10
Heute bei photoscala gelesen:

Mir fallen immer mehr Objektive auf, die neu eine tolle Auflösung und saubere Verarbeitung zeigen - aber nach einem Jahr Gebrauch ihr Geld nicht mehr wirklich wert sind. Viele Zoomobjektive bauen bei regelmäßiger Benutzung stark ab.

Inzwischen kenne ich einige Kollegen, die ihren Objektivpark unterhalb 200 mm Brennweite regelmäßig alle 1-2 Jahre erneuern. Das fällt bei den Fremdherstellern auf: was anfangs „Super“ war, ist nach 12 Monaten kaum noch zufriedenstellend.

Heute noch (...) ein altes Minolta-AF-Tele (...)der ersten Generationen zu kaufen, das macht kaum noch Sinn.


ganzer Text:

http://photoscala.de/Artikel/Die-spannendsten-Zooms-des-Jahres-2009-aktualisiert

Das ist doch übertrieben oder?

*thomasD*
21.12.2009, 23:13
Das ist nicht übertrieben - das ist absoluter Unsinn.

Andreas L.
21.12.2009, 23:17
Aua, das tut echt weh. Selten solchen Quark gelesen:flop::flop::flop:

Matthias1990
21.12.2009, 23:22
Vielleicht wird da versucht den Preis für die alten Minolta-Schätze ein bisschen auf den Boden zurückzubringen ;-)

heldgop
21.12.2009, 23:24
da ist schon was drann.

vorallem bei preiswerten objektiven werden die glaselemente in den kurvenscheiben (eigentlich ja ein kurven zylinder, ka obs dafür nen speziellen namen gibt) mit kunststoff lagern geführt. das führt früher oder später zur abnutzung.

stöße verschlimmern das ganze noch, dann gibts dellen in den kunststofflagern und somit drehen die nichtmehr sondern reiben immer an der gleichen stelle.

bei suppenzooms wird das dann nochmal krasser, da sind die tuben mehrfach ineinader verschachtelt. so führt der gleiche verschleiss in einem lager gleich zu einer mehrfach stärkeren dezentrierung (bzw generelle lagefehler).



bei innenfokusierten linsen ist das nicht so schlimm, und höherwertige linsen nutzen gleitlager aus messing.



mfg

Berlinspotter
21.12.2009, 23:28
Also ich hatte mal ein 70-300 von Voigtländer am Anfang meiner Minolta-Karriere. Mehr war einfach nicht drin. Nach 2 Jahren wirkten alle Fotos irgendwie matschig. Konnte ich mir nicht erklären. War kein Sturz.

Pittisoft
22.12.2009, 00:10
Also ich hatte mal ein 70-300 von Voigtländer am Anfang meiner Minolta-Karriere. Mehr war einfach nicht drin. Nach 2 Jahren wirkten alle Fotos irgendwie matschig. Konnte ich mir nicht erklären. War kein Sturz.

Sind vieleicht nur deine Ansprüche was die Bildqualität angeht gestiegen, duck und wech. :lol::lol::lol:

Yttrium
22.12.2009, 00:13
Mein Minolta 200/2,8G HS war immer schärfer als mein Sony 70-300G SSM, obwohl es ziemlich genau 20 Jahre älter ist. :roll:

heldgop
22.12.2009, 00:16
das hat auch garantiert keine lager aus plaste:top:

binbald
22.12.2009, 00:50
also ich konnte das schon feststellen; gerade durch das Bombardement mit Lichtphotonen hat sich an manchen Stellen schon die Vergütung an den Linsen gelöst. Das sieht teilweise aus wie die Haut nach dem Sonnenbrand. Insofern bin ich dazu übergegangen nur noch im Schatten, bzw. in der Dämmerung zu fotografieren, um die Objektive zu schonen.

Zudem - aber das hängt vom Objektivtyp ab - stelle ich fest, dass der aggressive Fingerschweiß sich am Tubus bemerkbar macht. Inzwischen haben sich an manchen Stellen die Rillen der Fingerkuppen schon regelrecht eingeätzt.

Ich halte die Aussage, die Objektive nach 1-2 Jahren komplett erneuern zu müssen für einen groben Auswuchs der Sensationspresse - hauptsache die Qualität hochpushen und Schlagzeilen kassieren. Bei mir halten die keinesfalls so lang, etwas mehr als die Hälfte. Also so ca. 1 Jahr, dann sind Gläser, Tubus und Plaste-Mechanik so ausgelutscht, dass man das bloß noch als Briefbeschwerer verwenden kann.

T-Rex
22.12.2009, 01:00
Die website sollte sich nicht photoscala sondern photoGALA nennen.
Das sind doch Artikel von Hausfrau zu Hausfrau.:lol:

turboengine
22.12.2009, 01:26
Besonders für das Vollformat kommen praktisch nur neue Zoomobjektive in Frage, da sie oft deutliche Verbesserungen erfahren haben. Mein Favorit ist das Olympus 2,8-3,5/12-60 mm, dicht gefolgt von Zeiss 3,5-4,5/16-80 mm (Sony Bajonett) und Canon 3,5-5,6/15-85 mm.

...soweit die fotoscala. Klar - die Mistdinger vignettieren ja schon von Anfang an. Keine Qualität mehr heutzutage. Und das Olympus will an die OM-4 nur mit Gewalt passen.

Manfredxxx
22.12.2009, 01:33
Zu allem Übel kommt noch der Nikotin, welcher sich überall auf den Gläsern bleichmäßig nichtmerkend verteilt was nach Jahren zur Trübheit führt. Gläser ( die eigenen Augen ) woran man sich langsam gewöhnt hat

Justus
22.12.2009, 01:38
Ich besitze (noch) ein Minolta 600/4 APO. Das Schätzchen hat bereits gut 20 Jahre auf dem Buckel. Schon der Vorbesitzer klärte mich auf, daß die Glanzzeit des Objektivs nach erst 3 (!) Jahren vorüber war (aufgrund der soliden Bauweise). Danach war es meßbar fast genau nur noch halb so scharf. Aufgrund des Abriebs während des Fokussierens hat sich das Gewicht des Objektivs von ursprünglich 6,237 Kg auf 6,202 Kg verringert. Es wäre wohl sogar noch mehr gewesen, wenn sich nicht ein Teil des Abrieb-Staubs innen auf den Linsen (für den Laien unerreichbar) festgesetzt hätte, was nicht unerheblich zur Qualitätsminderung beigetragen hat.

Zudem gab der Vorbesitzer mit Bedauern zu, das Objektiv häufig über Stunden in waagerechter Position auf einem Stativ benutzt zu haben, es manchmal gar über Nacht so gelagert zu haben. Wie jeder Foto-Einsteiger es lernt, neigen grade bei großen Objektiven die dort besonders schweren Linsen dazu, sich aufgrund der Schwerkraft richtung Boden (genauer: richtung Erdmittelpunkt) zu verziehen (ähnlich dem Eis eines Gletschers), was auf Dauer zusätzlich zu einer eiförmigen Abbildung aller Motive führt.

Ich konnte es dem Vorbesitzer für 200 € abquatschen. Fotografieren ist mit dem Objektiv in der Tat sinnlos. Es findet sein Gnadenbrot in meiner Vitrine. Da das Objektiv doch recht groß und sperrig ist, werde ich es aber beizeiten bei Ebay reinstellen und hoffen, daß jemand bei einem Startgebot von 10 € noch mitbietet.

binbald
22.12.2009, 01:41
Es findet sein Gnadenbrot in meiner Vitrine.
Ach was, ab in den Keller!
Das ist groß genug, um dadrin Pilze züchten zu können. Immer schön weiterverwerten...

(und je nach Pilzsorte kannste dann auch solche Artikel schreiben bei fotoscala...balla...balla)

turboengine
22.12.2009, 01:54
Wie jeder Foto-Einsteiger es lernt, neigen grade bei großen Objektiven die dort besonders schweren Linsen dazu, sich aufgrund der Schwerkraft richtung Boden (genauer: richtung Erdmittelpunkt) zu verziehen (ähnlich dem Eis eines Gletschers), was auf Dauer zusätzlich zu einer eiförmigen Abbildung aller Motive führt.


Ich möchte daher vorschlagen, die Objektive liegend zu lagern und einmal pro Stunde um eine 1/8 Umdrehung zu drehen. Besser geht das natürlich mit einem Objektivbeweger.

binbald
22.12.2009, 01:56
Ich möchte daher vorschlagen, die Objektive liegend zu lagern und einmal pro Stunde um eine 1/8 Umdrehung zu drehen. Besser geht das natürlich mit einem Objektivbeweger.

und was machste, wenn sich die rotative Verzitterung da drin breitmacht? Die kriegste ums Verrecken nich wieder raus, ne! Da hülft auch kein Wackeldackel mehr. Ab inne Schrott!

Justus
22.12.2009, 02:03
Ich möchte daher vorschlagen, die Objektive liegend zu lagern und einmal pro Stunde um eine 1/8 Umdrehung zu drehen. Besser geht das natürlich mit einem Objektivbeweger.

So einen habe ich mal bei einem anderen Objektiv verwendet (war bereits mit Gezeitenkorrektur ausgestattet, um die Gravitationseinflüsse von Sonne und Mond zu kompensieren). Dann: Stromausfall. Die Notstromversorgung lief nur 20 Minuten, Objektivbeweger hat sich nicht wieder eingeschaltet, und das auch noch in meinem Urlaub :roll:. -> 230 € Reparaturkosten, Schärfe trotzdem nicht annnähernd wie bei Neuerwerb :evil:.

Seitdem verzichte ich auf solch technischen Schnickschnack, lagere die Objektive nach Möglichkeit nur noch stehend und nehme die Kosten für die halbjähliche Blendendurchbiegungskorrektur in Kauf :cry:.

pradi
22.12.2009, 02:34
...Besser geht das natürlich mit einem Objektivbeweger.

Dabei weiss doch jeder das man Objektive, wie einen Edlen Tropfen, von Hand wenden muss!

Jens N.
22.12.2009, 02:55
Was viele der aktuellen Plastikbomber angeht, ist an den Aussagen IMO durchaus etwas dran denke ich. Billige Fassungen leiern nunmal aus - das muß sich nicht zwingend auf die Optik auswirken (kann aber), aber rutschende oder wackelnde Tuben sind hier ja doch häufiger mal ein Thema. Ein Grund, wieso ich z.B. bei Frage 55-200 oder Ofenrohr nach wie vor eher letzteres empfehle: früher wurden Objektive einfach noch anders gebaut, sie waren schwerer, im Neuzustand teurer und haben ihre Langzeithaltbarkeit längst unter Beweis gestellt (bzw. mögliche Fehler sind bekannt). Insofern ist gerade der letzte Teil des Zitates besonders unsinnig meine ich.

Blitz Blank
22.12.2009, 04:01
Von inhaltlichen Fehlern und Widersprüchen abgesehen kann ich die Aussage "Objektivpark ... alle 1-2 Jahre erneuern" nachvollziehen, wenn auch nicht wie vom Autoren(team) gemeint:
wenn ich mir die Langzeithaltbarkeit meines großen Ofenrohrs ansehe und mit einem 70-300 eines Fremdanbieters vergleiche, dann habe ich auch ohne Glaskugel eine Vorstellung davon, welches in 5 Jahren besser dasteht.
Bleibt also nur der Verkauf des Plastikteils innerhalb von 3 Jahren, so lange gilt nämlich die Garantie maximal (sofern man sie unmittelbar verlängert hat und Erstbesitzer ist...) oder deutlicher Preisabschlag.

Positiv formuliert finde ich es klasse, daß sich für unser DSLR-System so viele alte Optiken noch sinnvoll verwenden lassen und, verglichen mit dem Angebot an neuen Objektiven, zu einem meist angemessenen Preis verfügbar sind.

Frank

alpine-helmut
22.12.2009, 09:21
:idea:

Falls sich das Phänomen auch hier im Forum bemerkbar gemacht haben sollte, könnt Ihr ja die solcherart unbrauchbaren älteren Objektive gegen Zahlung einer geringen Gebühr an mich (ich denke da so an 30 - 50 Euro; je nach Größe und Gewicht des Entsorgungsgutes) bei mir abgeben. Ihr seid damit die ganzen alten Zeisse, weißen und schwarzen Riesen, STFs und was es sonst noch alles gibt los und habt dann genug Platz für neue, scharfe Linsen in der Fototasche/Vitrine.

Abholung gegen Ersatz der zusätzlich anfallenden Kosten ist möglich.

Ggfs. kann man auch über eine Abonnementlösung nachdenken, so dass Ihr Euch in zwei oder drei Jahren, wenn eben die nächste Erneuerung des Objektivparks ansteht, gar nicht erst um die Altglasbeseitigung Gedanken machen müsst.

Das ganze kommt schließlich einem guten Zweck zugute ... (nämlich mir!!!)

(... na ja, einen Versuch wars wert ...)



:roll:

:P:

Theo Marquardt
22.12.2009, 10:11
Langsam rolle ich mich hier vor Lachen ab!

Das Elaborat des Herren auf dem Link ist sowieso schon der Hammer.

LG

Theo

heldgop
22.12.2009, 10:35
der TO hat den artikel allerdings auch falsch zitiert...

Heute noch ein günstiges Canon-EOS-Objektiv aus den 90er Jahren, ein altes Minolta-AF-Tele oder ein Nikon-AF-Supertele der ersten Generationen zu kaufen, das macht kaum noch Sinn.

ich denke mal der autor hat sich da etwas in der formulierung vergriffen, und das günstig soll auch für minolta/nikon gelten.



ich weis also nicht wiso ihr so ein ernstes thema ins lächerliche ziehen müsst...

ist doch selbstverständlich das alte highend gläser auch heute noch so scharf sind wie am ersten tag, die fallen aber auch nicht unter die kategorie "günstig".


wobei man beim 28 135 aus der ofenrohr serie trotz des damals hohen preises aufpassen muss. das war wohl so die zeit als die technischen kunststoffe konkurenzfähig wurden, und die hersteller damit experimentiert haben.


mfg

Zaar
22.12.2009, 10:59
der TO hat den artikel allerdings auch falsch zitiert...

ich denke mal der autor hat sich da etwas in der formulierung vergriffen, und das günstig soll auch für minolta/nikon gelten.

Und Du lässt einfach mal den einleitenden Satz weg, der Deine Aussage auf der Stelle widerlegt:

Selbst die teuren Profi-Teles sind meist nach 6-10 Jahren „ausgelutscht“ und können dann mitunter auch nicht mehr repariert werden.

Gruß,
Markus

heldgop
22.12.2009, 11:08
wenn man das auf die canon linsen bezieht wo man keine usm motoren mehr bekommt stimmt das ja sogar :top:

auch am satz danach sieht man das der autor nicht nur die optische leistung damit meint.

Das Risiko, dass Elektronik, Bildstabilisatoren oder AF-Motoren ausfallen, ist nicht zu unterschätzen. Und Ersatzteile sind bei einigen Herstellern nicht mehr vorhanden oder sehr knapp.

guenterwu
22.12.2009, 11:56
Zitat:
Das Risiko, dass Elektronik, Bildstabilisatoren oder AF-Motoren ausfallen, ist nicht zu unterschätzen. Und Ersatzteile sind bei einigen Herstellern nicht mehr vorhanden oder sehr knapp.


Da bin ich doch froh dass ich noch ein Sigma-Zoom habe, falls der AF zerbröselt reparieren sie es wenigstens :roll:

About Schmidt
22.12.2009, 12:06
Das Problem der Ersatzteilversorgung hat man doch heute allenthalben. Früher wurden an Bügeleisen Thermostate, Anschlußkabel oder gleich ganze Heizplatten gewechselt, heut zu Tage bekommt man sie ja nicht mal mehr auf.

Das Objektive der billigsten Kategorie, aus billigen Kunststoffen gefertigt, schnell ausgelutschte Schneckengänge haben und deshalb nicht mehr richtig fokussieren, leuchte ein. Dass es auch anders geht, beweist mir Tamron mit dem 90mm Makro.

Meines, fast 15 Jahre alt, funktioniert und fokussiert immer noch tadellos. Wenn es nun seinen Geist aufgeben sollte, werde ich zunächst versuchen, es selbst zu reparieren oder ein Kostenvoranschlag von Tamron einholen. Sollte es sich dann nicht mehr lohnen, würde ich ohne mit der Wimper zu zucken, mir das Objektiv neu wieder kaufen.

Gruß Wolfgang

Reloaded
22.12.2009, 13:11
Nach wenigen Monaten ist aber etwas übertrieben... ich denke um ein Objektiv "auszulutschen" muss man es oft und intensiv verwenden.

Bedenkt, dass zu Analogzeiten ein Objektiv niemals soviel aushalten musste wie heute, wo die Kameras 100'000ende von Auslösungen mitmachen müssen, da wird auch das Objektiv dementsprechend beansprucht. Hinzu kommt die schon erwähnte Einsparung von hochwertigen Baustoffen und Ersatzteilen, weil wir heute ja nach geiz-ist-geil-Mentaliät leben müssen :flop:

Die einzige schlechte Erfahrung die ich gerade mache ist, dass sich bei meinem 17-50 f/2.8 langsam der Zoomgummiring ablöst, aber zum Glück hab ich Garantie...

About Schmidt
22.12.2009, 13:15
Die einzige schlechte Erfahrung die ich gerade mache ist, dass sich bei meinem 17-50 f/2.8 langsam der Zoomgummiring ablöst, aber zum Glück hab ich Garantie...

Den wird dir Tamron schnell und problemlos ersetzen.

Ein befreundeter Fotograf hat uralte Zeissoptiken an einer Hasselblad. Sie sind täglich im Einsatz und funktionieren wie am ersten Tag. Dort zeigt sich dann, das Qualität eben ihren Preis hat.

Gruß Wolfgang

Joshi_H
22.12.2009, 15:43
Ich denke, Auslöser ist die Wegwerfgesellschaft. Beispiel: Vor kurzem habe ich bei einem Elektrodiscounter mit den Initialien M und M eine Mikrowelle für 69 Euro gekauft. Nach 3 Monaten war die kaputt und ich bin damit also hin zur Servicetheke. Der Servicemitarbeiter meinte nur: "Oh, unter 75 Euro geht bei uns direkt in den Müll, denn der Aufwand mit Versand und Reparatur ist am Ende teurer als ein neues Gerät." :shock::shock:

Ich glaube, dass sich durch die Verbilligung der Produkte und die steigenden Energie- und Lohnkosten (auch weltweit) dieses Problem verschärfen wird. Warum sollen die Hersteller noch Ersatzteile vorhalten für eine Reparatur, die am Ende genaus so teuer wird wie ein neues Produkt. Der Schwellwert für die Entscheidung "Reparatur oder Neu" wird weiter steigen und damit die Hemmschwelle wegzuwerfen weiter sinken.

Schlimm genug!

Grüße,

Jörg

pradi
22.12.2009, 15:54
Ich denke, Auslöser ist die Wegwerfgesellschaft. Beispiel: Vor kurzem habe ich bei einem Elektrodiscounter mit den Initialien M und M eine Mikrowelle für 69 Euro gekauft. Nach 3 Monaten war die kaputt und ich bin damit also hin zur Servicetheke. Der Servicemitarbeiter meinte nur: "Oh, unter 75 Euro geht bei uns direkt in den Müll, denn der Aufwand mit Versand und Reparatur ist am Ende teurer als ein neues Gerät." :shock::shock:

Ich glaube, dass sich durch die Verbilligung der Produkte und die steigenden Energie- und Lohnkosten (auch weltweit) dieses Problem verschärfen wird. Warum sollen die Hersteller noch Ersatzteile vorhalten für eine Reparatur, die am Ende genaus so teuer wird wie ein neues Produkt. Der Schwellwert für die Entscheidung "Reparatur oder Neu" wird weiter steigen und damit die Hemmschwelle wegzuwerfen weiter sinken.

Schlimm genug!

Grüße,

Jörg

Da sind die Bei M+M ja noch gut dabei, bei uns auf Arbeit ist die Grenze bei 150€

Jens N.
22.12.2009, 15:57
Ich denke, Auslöser ist die Wegwerfgesellschaft.

Auslöser ist "Geiz ist geil" - "Wegwerfgesellschaft" ist nur die Folge davon.

Es soll halt alles möglichst günstig sein und dann wundert man sich über Verarbeitungsmängel, immer kürzere Lebenszeiten von Produkten, kurze Produktzyklen usw. Von irgendwas müssen die Produzenten aber auch leben und so muß zwangsläufig an irgendwas gespart werden. Und speziell bei Objektiven ist das zuerst die Qualität der Fassungen, denn gute Bilder kann man prinzipiell auch mit Plastikobjektiven machen. Die große Frage ist halt, wie lange. Ich bin mir sicher, daß es in zwanzig Jahren nicht mehr so viele 50mm /1,8 SAM geben wird, wie es heute noch Minolta 50mm /1,7 gibt (oder sagen wir es wird sich niemand mehr so dafür interessieren), um noch ein Beispiel zu bemühen.

NitroTrinker
22.12.2009, 16:03
Ich bekomme hier gerade nen kleinen Schock, Plasticklaufbuchsen und die nächste Besserung ist Messing? Es es dennen etwas zu teuer 2€ mehr für Kugellager auszugeben? Oo
Wären Objektive nicht so kompleziert würde ich selber welche einbauen :top:.
Und dann das mit den sich verschiebenden Linsen kann ich auch nicht nachvollziehen, im Modellbau hält man mit 4XM4 Schrauben 3PS im Zaun und die schaffen nicht mal ne 100g Linse in Position zuhalten?
Was geht den da ab?

Mir ist bewusst das es Verschleiß gibt und das nicht gerade wenig, aber dem kann man doch mit ein paar wenigen Tricks effektiv entgegen steuern (Kugellager,Schmierstoffe, andere Werkstoffe (selbstschmierende Getriebe)).

Das mit den Linsen wird denke ich etwas schwieriger zulösen, sollte aber mit den heutige Technicken und vor allem Objektivpreisen möglich sein.

Gruß Max

PS: Sehe ich da gerade etwas total falsch?

turboengine
22.12.2009, 16:07
Die Mechanik innen mag ein Problem sein, aber ich habe erlebt, dass sich meine Sigma-Objektive "aufgelöst" haben: Am 2.8/24 und an einem 3.5/18mm Objektiv löste sich der Kunstoff in Bajonettnähe auf. Beim 18er wurde die sog. "ZEN-Oberfläche" klebrig.

Eine Beschreibung des Phänomens gibt es hier:
http://www.danisch.de/blog/2007/07/20/hilfe-meine-foto-objektive-losen-sich-auf/

Der Handgriff meiner Minolta 9xi hat das übrigens auch: Er klebt an der Bodenplatte der Kamera und zieht Fäden. Wie wenn man Kunstharz ohne Härter dazwischengeschmiert hätte.

Eine alte (80er Jahre) Sony-Videokamera eines Bekannten fühlt sich an wie ein Schokoladenosterhase in der Sauna: Man kann das Gehäuse mit den Fingern verformen und es zieht aauch Fäden.

Also aufgepasst: ganz so weit hergeholt ist das nicht von der Fotoscala. Mit der Langzeitstabilität von manchen Kunststoffen ist es nicht zum Besten bestellt. Vermutlich hat der Journalist was falsch aufgeschnappt und schreibt jetzt halt mal drauf los.

Jens N.
22.12.2009, 16:10
PS: Sehe ich da gerade etwas total falsch?

Nicht total falsch, nur ein bisschen oberflächlich ehrlich gesagt.

Jede Änderung für sich ist vielleicht nur eine Kleinigkeit, aber die Masse macht heutzutage des Geld und summiert kosten die Änderungen dann schon einiges mehr. Und das gerechnet auf ein paar tausend Exemplare ...

Auch Faktoren wie Gewicht und Größe spielen eine Rolle und plastik muß auch nicht immer nur billig sein, sondern es hat auch gewisse Vorteile. Wie auch immer, ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen: man muß das ganze Thema schon etwas differenzierter betrachten.

heldgop
22.12.2009, 16:45
Ich bekomme hier gerade nen kleinen Schock, Plasticklaufbuchsen und die nächste Besserung ist Messing? Es es dennen etwas zu teuer 2€ mehr für Kugellager auszugeben? Oo


ich glaube nicht das ein kugellager da wirkliche vorteile bringen würde. messinglager sind schon mehr als ausreichend, da wird ja ncihts so schnell bewegt das die reibung ein problem darstellt.

auserdem müsste man die komplette konstruktion ändern um platz zu haben für kugellager.



Also aufgepasst: ganz so weit hergeholt ist das nicht von der Fotoscala. Mit der Langzeitstabilität von manchen Kunststoffen ist es nicht zum Besten bestellt. Vermutlich hat der Journalist was falsch aufgeschnappt und schreibt jetzt halt mal drauf los.


das ist aber gottseidank ein problem der vergangenheit, moderne hochleistungskunststoffe sind durchaus langzeitstabil.
aber ob manche hersteller lieber auf billigere und nicht ganz so stabile kunststoffe zurückgreifen sehen wir dann in 20 jahren:roll:

Itscha
22.12.2009, 17:23
(...) sehen wir dann in 20 jahren:roll:

Das wird auch genau das Problem der ersten Plastik-Objektive sein: Keine Langzeiterfahrungen mit den neuen Werkstoffen.

Reloaded
22.12.2009, 19:15
Anscheinend löst sich vieles aus den 80er/90ern auf, hatte mal eine elektronische Casio-Datenbank mit einem möchtegern-Leder-Finish (musste ganz edel ausgesehen haben), das Zeug klebt jetzt auch überall wo man es berührt oder auflegt, kann das noch gesund sein?!

Bei der Ofenrohrgeneration ist das einzig negative dieses weisse Zeug, dass sich bei den geriffelten Griffen/Ringen bildet... ist Sauerstoff so aggressiv?

heldgop
22.12.2009, 19:30
bei deinem PVC kunstleder sind das wohl eher die weichmacher die sich verflüchtigen, bzw irgendwelche anderen zuätze die eine zersetzung verhindern sollten.


den ofenrohr riffelgummis wird aber wirklich der sauerstoff (bzw ozon) zu schaffen machen. normalerweise sind die ja nicht dauerhaft der sonne ausgestzt (uv)

Jens N.
22.12.2009, 19:36
Bei der Ofenrohrgeneration ist das einzig negative dieses weisse Zeug, dass sich bei den geriffelten Griffen/Ringen bildet... ist Sauerstoff so aggressiv?

IMO ist das einfach Dreck, der sich da mit der Zeit ansammelt. Denn diese Gummis kann man recht gut reinigen und dann sehen wie wieder aus wie neu. Dafür spricht auch, daß häufig benutzte Objektive diesbezüglich schlimmer aussehen als gleich alte, aber weniger benutzte.

hameln
22.12.2009, 19:40
... Zudem - aber das hängt vom Objektivtyp ab - stelle ich fest, dass der aggressive Fingerschweiß sich am Tubus bemerkbar macht. Inzwischen haben sich an manchen Stellen die Rillen der Fingerkuppen schon regelrecht eingeätzt. ...


Da hast Du aber auch selber Schuld. Man fotografiert ja auch nicht ohne Baumwollhandschuhe!:shock::mrgreen:

erwinkfoto
22.12.2009, 21:51
...Besonders für das Vollformat kommen praktisch nur neue Zoomobjektive in Frage, da sie oft deutliche Verbesserungen erfahren haben. Mein Favorit ist das Olympus 2,8-3,5/12-60 mm, dicht gefolgt von Zeiss 3,5-4,5/16-80 mm (Sony Bajonett) und Canon 3,5-5,6/15-85 mm.

"Besonders für das Vollformat"....hat es noch keiner bemerkt?
All genannten Objektiven sind für APS-C gerechnet, vom Olympus keine Rede
(Stichwort: Verlängerungsfaktor 2x)...

:lol::flop:



........
Abholung gegen Ersatz der zusätzlich anfallenden Kosten ist möglich.

Ggfs. kann man auch über eine Abonnementlösung nachdenken, so dass Ihr Euch in zwei oder drei Jahren, wenn eben die nächste Erneuerung des Objektivparks ansteht, gar nicht erst um die Altglasbeseitigung Gedanken machen müsst.

Das ganze kommt schließlich einem guten Zweck zugute ... (nämlich mir!!!)

(... na ja, einen Versuch wars wert ...)

...

Ähm...kann ich als Geschäftspartner einsteigen?
Ich kenne mich nämlich in besondere Entsorgungstechniken bei Objektiven aus, vorallem Teleobjektive und Telezooms. (Z.B. Tiere, Flugezeuge usw. fotografieren, bis die Objektive zu Staub zerfallen; Dieser Staub wird dann geschmolzen und mann kann daraus Taschenlampen bauen! Für Kinder in Afrika!:roll:;))

turboengine
22.12.2009, 22:07
"Besonders für das Vollformat"....hat es noch keiner bemerkt?

Klar, längst. Schau mal Post #12 (http://www.sonyuserforum.de/forum/showpost.php?p=938737&postcount=12) an. :D

turboengine
22.12.2009, 22:16
...kann ich als Geschäftspartner einsteigen?
Ich kenne mich nämlich in besondere Entsorgungstechniken bei Objektiven aus, vorallem Teleobjektive und Telezooms. (Z.B. Tiere, Flugezeuge usw. fotografieren, bis die Objektive zu Staub zerfallen; Dieser Staub wird dann geschmolzen und mann kann daraus Taschenlampen bauen! Für Kinder in Afrika!:roll:;))

Bei Fotostaub kann man nachhelfen:
Klick (http://www.blendtec.com/willitblend/videos.aspx?type=unsafe&video=olympus) Viel Spaß.

erwinkfoto
22.12.2009, 22:43
Klar, längst. Schau mal Post #12 (http://www.sonyuserforum.de/forum/showpost.php?p=938737&postcount=12) an. :D

Achso, ich hab´s zwar gelesen, aber dachte, nicht jeder versteht der Witz daran :top:


Bei Fotostaub kann man nachhelfen:
Klick (http://www.blendtec.com/willitblend/videos.aspx?type=unsafe&video=olympus) Viel Spaß.


OH NEIN! WILL IT BLEND! Kenne ich! Absolut klasse! ...arme, arme Olympus...:lol::cry:


Aber zugegeben...die kleine Oly hat ganz schön lange ausgehalten...der hat sich sogar ein Bissl geärgert, dass es so lange gedauert hat... und dass die Ixus (wahrscheinlich war die Batterie noch drin) quasi explodiert hat, ist schon ein Minuspunkt für Canon in "Bedienungsicherheit". :lol::top:


EDIT: Die Schleichwerbung beim 2. finde ich schon lustig:

http://www.youtube.com/watch?v=_FWv21EgRZU&feature=related :top:

Aber um an Will It Blend treu zu bleiben, hätte er sie eigentlich auch blenden müssen...:lol:

clintup
23.12.2009, 01:39
Positiv formuliert finde ich es klasse, daß sich für unser DSLR-System so viele alte Optiken noch sinnvoll verwenden lassen und, verglichen mit dem Angebot an neuen Objektiven, zu einem meist angemessenen Preis verfügbar sind.

Das kann ich voll unterschreiben!

sven_hiller
23.12.2009, 09:31
... Jede Änderung für sich ist vielleicht nur eine Kleinigkeit, aber die Masse macht heutzutage des Geld und summiert kosten die Änderungen dann schon einiges mehr. Und das gerechnet auf ein paar tausend Exemplare ...

Hallo Jens,

ist natürlich richtig. Aber es ist auch nicht alles.
Die produzierten Sachen werden irgendwann verkauft. Und da wird der zusätzliche Aufwand wieder auf viele Schultern verteilt. Letztendlich zahlt auch der Kunde dann gern etwas mehr, vor allem, wenn der Ruf dem Produkt vorauseilt. Und so sehr viel mehr wird es pro Stück nicht sein, wenn es nur um den zusätzlichen Aufwand für ein besseres Produkt geht.
Nur da schlägt dann wieder die Gier der Produzenten zu, de mit den realen Herstellungskosten nichts zu tun hat.
Ich habe zunehmend den Eindruck, daß heutzutage eine minimale Qualitätssteigerung argumentativ für eine maximale Preiserhöhung herhalten muß.

Desweiteren ist eine große Serie doch auch ein Vorteil des Herstellers. Je umfangreicher diese ist, desto geringer kann der zusätzliche Aufwand pro Stück werden...

Gruß Sven

phootobern
23.12.2009, 11:12
Wenn Objektive Optisch nachlassen, wie gut muss dann mein 100f2 und das 200f2.8 als neu gewesen sein? Und die sind schon ein Paar Monate alt:top:

Das würde ja auch bedeuten dass die Neue CZ den alten Minolta nie das Wasser reichen könnten, die Minolta haben ja in den 20 Jahren so viel an Optischer Qualität verloren!

Oder?

Pittisoft
23.12.2009, 11:51
Werde nach Weihnachten meine Gläser einer gründlichen Inspektion unterziehen, mal sehen was davon alles in die Altglastonne wandert.:lol:
Falls der Weihnachtsmann eine FF Sony mitbringt würde ich unterm Baum mit dem CZ 16-80mm anfangen zu testen, soll ja besonders geeignet sein für FF.:cool:

stevemark
23.12.2009, 13:14
...

wobei man beim 28 135 aus der ofenrohr serie trotz des damals hohen preises aufpassen muss. das war wohl so die zeit als die technischen kunststoffe konkurenzfähig wurden, und die hersteller damit experimentiert haben.

mfg
Dieses immer wieder rezyklierte Gerücht stimmt leider (oder eher: gottseidank) nicht. Ich habe hier ein komplett zerlegtes MinAF 4-4.5/28-135mm vor mir stehen - alle (alle!!) Führungen sind aus Metall gefräst; die vier ineinenander verschachtelten Tuben (inkl Zoomring) haben alle jeweils eine Wandstärke von 2 (!) mm. Bitte schreibt nicht irgendwelchen Unsinn, wenn ihr nichts darüber wisst. Es ist grotesk bis traurig, wenn die Leute, die extrem gut gearbeitet haben (ich meine die Konstrukteure des 28-135mm) hier als Beispiel für schludriges Arbeiten anderer Firmen herhalten müssen.

Ich bekomme hier gerade nen kleinen Schock, Plasticklaufbuchsen und die nächste Besserung ist Messing? Es es dennen etwas zu teuer 2€ mehr für Kugellager auszugeben? Oo
...
Was geht den da ab?
...
PS: Sehe ich da gerade etwas total falsch?

Ich glaube schon. Die Steuerkurven z. B. eines MinAF 28-135mm haben eine extrem komplexe Form; die Objektivglieder werden also keineswegs linear verschoben. Wo man da Kugellager einsetzen könnte, erschliesst sich mir nicht auf anhieb. Aber vielleicht kannst Du mir nachhelfen ...

Anscheinend löst sich vieles aus den 80er/90ern auf, hatte mal eine elektronische Casio-Datenbank mit einem möchtegern-Leder-Finish (musste ganz edel ausgesehen haben), das Zeug klebt jetzt auch überall wo man es berührt oder auflegt, kann das noch gesund sein?!

...

Gesund? Vermutlich nicht. :p

Gr Steve

Fotorrhoe
23.12.2009, 19:20
Dieses immer wieder rezyklierte Gerücht stimmt leider (oder eher: gottseidank) nicht. Ich habe hier ein komplett zerlegtes MinAF 4-4.5/28-135mm vor mir stehen - alle (alle!!) Führungen sind aus Metall gefräst; die vier ineinenander verschachtelten Tuben (inkl Zoomring) haben alle jeweils eine Wandstärke von 2 (!) mm. Bitte schreibt nicht irgendwelchen Unsinn, wenn ihr nichts darüber wisst. Es ist grotesk bis traurig, wenn die Leute, die extrem gut gearbeitet haben (ich meine die Konstrukteure des 28-135mm) hier als Beispiel für schludriges Arbeiten anderer Firmen herhalten müssen.



Vielen Dank, ich konnte es auch nicht mehr hören. Es geht doch eher in die Richtung, dass diese bei Reportage-Profis beliebte Optik einfach öfters draussen war und nicht gut behandelt wurde. (Das 28-70/2.8 blieb dagegen meist im Studio und ist daher häufiger noch in gutem Zustand).
Mein 28-135er Objektiv hat auch nach vielen Jahren Dienst einen bessereren mechanischen Zustand als die ganzen neuen Mittelklassezooms. Dabei mußte es robuste Touren überstehen, die ich einem 28-75/2.8 oder Sigma 24-70/2.8 sicher nicht zumuten würde.

Fotorrhoe, der von seinen Ofenrohr-Generation Objektiven noch nie im Stich gelassen wurde und auch keinen relevanten Verschleiss erkennen kann (Ausnahme ein 28-85 mit Vorgeschichte).

Jens N.
23.12.2009, 19:29
Dieses immer wieder rezyklierte Gerücht stimmt leider (oder eher: gottseidank) nicht. Ich habe hier ein komplett zerlegtes MinAF 4-4.5/28-135mm vor mir stehen - alle (alle!!) Führungen sind aus Metall gefräst; die vier ineinenander verschachtelten Tuben (inkl Zoomring) haben alle jeweils eine Wandstärke von 2 (!) mm. Bitte schreibt nicht irgendwelchen Unsinn, wenn ihr nichts darüber wisst. Es ist grotesk bis traurig, wenn die Leute, die extrem gut gearbeitet haben (ich meine die Konstrukteure des 28-135mm) hier als Beispiel für schludriges Arbeiten anderer Firmen herhalten müssen.

Die Führungen, die du ansprichst, sind aus solidem Metall, aber die Schrauben, die darin laufen, sind zum Teil von Kunststoffbuchsen umgeben und die können zerbröseln oder sich abnutzen. Und ich denke darum geht es eigentlich. Ich habe hier (wie du weisst) drei zerlegte Exemplare, d.h. ich weiß durchaus wie das Teil von innen aussieht. Es macht auf den ersten Blick tatsächlich einen sehr wertigen und durchdachten Eindruck. Leider (auch das weisst du) wirkten meine Exemplare aber auch nur so, die optischen Eigenschaften zeigten jedoch ein anderes Bild (ein Exemplar war in sich total lose, ein anderes hat nicht fokussiert, obwohl es äußerlich tip top aussah und das dritte hat einfach besch... abgebildet). Mögliche Probleme sind z.B., daß der vordere und hintere Teil des Objektivs gerne mal gegeneinander locker werden, oder diese diese ausgeschlagenen Messingringe hier (http://www.pbase.com/pganzel/image/42594230). Das Objektiv ist sehr komplex, um nicht zu sagen kompliziert aufgebaut und ich denke gerade das ist häufig für die hier besprochenen Probleme verantwortlich. Nur weil dir bisher noch kein ausgelutschtes 28-135 begegnet ist, bedeutet das nicht, daß es die nicht gibt oder wir uns das hier ausdenken :!:

Michi
23.12.2009, 21:08
Lose Schrauben kommen doch bei praktisch allen Objektiven der Ofenrohr-Serie vor. Nach dem Festziehen der losen Schrauben hat bei mir bis jetzt noch jedes Objektiv wieder einwandfrei funktioniert.

Lose Schrauben hatte ich bis jetzt bei 4 Objektiven aus der Ofenrohr-Serie und zwar beim Minolta 2,8/80-200, beim großen Ofenrohr, beim 2,8/100 Makro und beim 2,8/24.

Diese Kunststoffhülsen haben auch alle Objektive der Ofenrohr-Serie und nicht nur diese. Defekte Kunststoffhülsen hatte ich noch nie.

Nochwas zum Minolta 28-135: Wenn das Objektiv nur wild hin- und herpumpt, dann ist mit großer Wahrscheinlichkeit nur der Zoomencoder schuld. Diesen Defekt hatte ich schon 2mal beim 28-135 und nach Reinigen der Schleifkontakte hat der AF jedes Mal wieder einwandfrei funktioniert.

Gruß
Michi

degl
24.12.2009, 12:03
:?:?:?:?:?

Und gerade hab ich mir ein 100-200er "Ofenröhrchen" ersteigert, was war ich über die mechanische Qualität begeistert, was hab ich mich gefreut, das es problemlos mit meiner Alpha funktioniert................:(:(:(

Und nun dieser Tröt............nein das hätte ich nicht lesen sollen:(

Nun fühle ich mich wie ein Bewohner eines "kleinen Gallischen Dorfes" und denke mir........DIE SPINNEN DIE RÖMER.............;);););)

Echt mal..............hätte es ein finanzierbares, vergleichbares Objektiv, aus den derzeit aktuellen "Objektivschmieden" gegeben, das sich so wertig anfühlt(die optische Qualität bewerte ich dann später)?

Ich wüsste nicht wo............

Frohes Fest

gruß degl

cadim
24.12.2009, 14:31
also ich konnte das schon feststellen; gerade durch das Bombardement mit Lichtphotonen hat sich an manchen Stellen schon die Vergütung an den Linsen gelöst. Das sieht teilweise aus wie die Haut nach dem Sonnenbrand. Insofern bin ich dazu übergegangen nur noch im Schatten, bzw. in der Dämmerung zu fotografieren, um die Objektive zu schonen.

Zudem - aber das hängt vom Objektivtyp ab - stelle ich fest, dass der aggressive Fingerschweiß sich am Tubus bemerkbar macht. Inzwischen haben sich an manchen Stellen die Rillen der Fingerkuppen schon regelrecht eingeätzt.

Ich halte die Aussage, die Objektive nach 1-2 Jahren komplett erneuern zu müssen für einen groben Auswuchs der Sensationspresse - hauptsache die Qualität hochpushen und Schlagzeilen kassieren. Bei mir halten die keinesfalls so lang, etwas mehr als die Hälfte. Also so ca. 1 Jahr, dann sind Gläser, Tubus und Plaste-Mechanik so ausgelutscht, dass man das bloß noch als Briefbeschwerer verwenden kann.

............. der Beste Beitrag seit langem lol

Jens N.
24.12.2009, 14:59
Lose Schrauben kommen doch bei praktisch allen Objektiven der Ofenrohr-Serie vor. Nach dem Festziehen der losen Schrauben hat bei mir bis jetzt noch jedes Objektiv wieder einwandfrei funktioniert.

Lose Schrauben hatte ich bis jetzt bei 4 Objektiven aus der Ofenrohr-Serie und zwar beim Minolta 2,8/80-200, beim großen Ofenrohr, beim 2,8/100 Makro und beim 2,8/24.

Es ist richtig, daß lose Schrauben überall vorkommen können, ich hatte es aber bisher nur beim 28-135.

Diese Kunststoffhülsen haben auch alle Objektive der Ofenrohr-Serie und nicht nur diese. Defekte Kunststoffhülsen hatte ich noch nie.

Auch richtig. Ich hatte das bisher ein mal: beim 28-135.

Nochwas zum Minolta 28-135: Wenn das Objektiv nur wild hin- und herpumpt, dann ist mit großer Wahrscheinlichkeit nur der Zoomencoder schuld. Diesen Defekt hatte ich schon 2mal beim 28-135 und nach Reinigen der Schleifkontakte hat der AF jedes Mal wieder einwandfrei funktioniert.


Tja, das hätte ich damals schon wissen sollen. Wie auch immer, auch dieses Problem hatte ich bisher genau bei einem Objektiv: beim 28-135.

Ist das nun einfach nur drei mal Pech, oder ist das 28-135 aufgrund seiner sehr komplexen Bauweise (mehr Schrauben = mehr mögliche Probleme?) nicht vielleicht doch etwas anfällig(er)? Da ich nicht der Einzige bin, der Probleme mit diesem Objektiv hatte, glaube ich nach wie vor letzteres.

Übrigens bedeutet das natürlich nicht, daß das 28-135 das einzige Objektiv aus dieser Zeit ist, bei dem es zu Problemen kommt. Nur ist es wohl eines der wertvollsten und gleichzeitig am schwierigsten zu reparierende. Von der Quote her halte ich das 35-70 /4 für schlimmer, das ist sehr oft verölt. Auch verölte 35-105 und Ofenrohre sind mir wohl bekannt, die 50er sowieso. Nur sind diese Objektive entweder deutlich günstiger zu haben (das 28-135 hat ja zwischendurch Preise erzielt, die waren nicht mehr feierlich und wenn man da dann solche Exemplare erwischt wie ich ... viel Spaß), oder noch recht einfach selbst instand zu setzen.

Um mal den Bogen zurück zum Anfang des threads zu schlagen: insgesamt muß man natürlich schon sagen, daß auch bei den alten Minoltas nicht alles nur toll ist. Auch die haben so ihre Probleme. Aber gemessen am Alter und der Menge, die noch im Umlauf ist, sieht es bei den meisten Objektiven doch noch sehr gut aus. Viele Objektive können auch (ggf. von Spezialisten) noch repariert werden, aber alles an Ersatzteilen gibt es wohl auch nicht mehr, klar.

Tafelspitz
24.12.2009, 16:10
Dieses leidige Problem mit den alternden Optiken ist genau der Grund, weshalb ich seit einiger Zeit ohne Objektiv fotografiere.
Das Bild, welches das Kameragehäuse ohne Objektive abgibt, ist immer noch um längen besser, als dieser unscharfe Brei, den ein ausgelutschtes Objektiv nach ein paar Wochen abliefert.
Ohne Objektiv ist zwar das Sensorstaubproblem etwas grösser, aber ich habe mir mit einem Stück Frischhaltefolie beholfen, welches ich über die Bajonetöffnung spanne :top:

WB-Joe
24.12.2009, 16:23
Der hier zitierte Artikel ist eine Mischung aus Wahrheit, Halbwahrheit und Unfug, nicht mehr und nicht weniger.

1. Wahrheit:
Jedes Objektiv, sei es noch so teuer, unterliegt mit zunehmender Nutzung einem gewissen Verschleiß.

2. Halbwahrheit:
Auch die Vergütung der Linsen kann sich abnutzen, meist auf den Front und Hinterlinsen durch ungeeignete Reinigungsmethoden oder durch Pilzbefall im Inneren.

3. Unfug:
Objektive müssen alle 2 Jahre ersetzt werden.:roll:
Dann wäre es wohl kaum möglich daß z.B. hier im Forum alte 100/2,0 oder 200/2,8 in Gebrauch sind die einem Zeiss 135/1,8 in (fast) allen Belangen die Stirn bieten können.

webwolfs
24.12.2009, 16:36
Im Rahmen meiner beschränkten Lagerkapazitäten nehme ich euch gerne eure mehr als 2-Jährigen Objektive ab. Dann braucht ihr euch um die Entsorgung nicht weiter kümmern.:lol:

turboengine
24.12.2009, 16:45
Bei meinen Objektiven scheint eher so zu sein wie bei Cognac oder Whisky: Gute Objektive mit den Jahren immer besser: Mit meinem 2.8/200 Minolta habe ich seit 1994 noch nie so scharfe Fotos gemacht wie letztes Jahr.

Frohe Weihnachten an alle!

wus
26.12.2009, 19:52
...soweit die fotoscala. Klar - die Mistdinger vignettieren ja schon von Anfang an. Keine Qualität mehr heutzutage. Und das Olympus will an die OM-4 nur mit Gewalt passen.
Genau, wie man bei Olympus von Vollformat sprechen kann ist mir auch schleierhaft.

wus
26.12.2009, 20:24
mein erstes Telezoom war ein 75-300 aus Minolta's 1. AF Generation. Anfangs war ich von der Qualität begeistert, aber diese Begeisterung ließ nach wenigen Jahren schon nach. Ich bin dann bald auf ein Tokina ATX 2,8 80-200 umgestiegen. Wenn ich danach wegen seiner größeren Brennweite noch gelegentlich das Minolta verwendet habe kam es mir nur noch schlecht vor. Ich muss allerdings zugeben dass ich mir nicht sicher bin ob das Minolta tatsächlich schlechter geworden ist oder meine Qualitätsansprüche so gewachsen waren.

turboengine
26.12.2009, 20:30
Genau, wie man bei Olympus von Vollformat sprechen kann ist mir auch schleierhaft.

Endlich kapiert jemand meinen Gag. :top: Da sieht man, man wird alt... Analogkameras kennt keiner mehr.

wus
26.12.2009, 23:52
... Analogkameras kennt keiner mehr.

Stimmt, und was Film alles kann, Digitalkameras aber nicht gerät auch schon langsam in Vergessenheit, wie man an diesem Thread ablesen kann:
http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showtopic=25575

mts
27.12.2009, 00:54
3. Unfug:
Objektive müssen alle 2 Jahre ersetzt werden.Klar, ist das Unfug. Aber das steht ja auch so nicht im Text.
Genau, wie man bei Olympus von Vollformat sprechen kann ist mir auch schleierhaft.Abgesehen davon, dass man bei „Four-Thirds“ natürlich von „Vollformat“ sprechen kann (der Autor aber das Vollformat wie so oft mit „Kleinbild“ gleichgesetzt hat), schreibt er, dass als lichtstarke hochwertige Standardzooms a) für das Kleinbildformat vor allem neue Objektive in Frage kommen und dass b) seine persönlichen Standardzoom-Favoriten (unabhängig vom Format) eben die drei genannten sind.