Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zeiss Biotar f1,5 75mm
fallobst
30.11.2009, 23:36
Hallo in die Runde
Ich möchte auch hier mal meine Frage stellen.
Ich bin auf das Zeiss Biotar f1,5 75mm aufmerksam und neugierig geworden.
Diese Objektiv gibt es mit verschiedenen Anschlussvarianten so auch M42.
Damit ist es sehr leicht auch an neuere Minolta / Sony Kameras zu adaptieren.
Hat jemand so ein Objektiv mit M42 Anschluss? Vielleicht könnte ich es leihweise mal 2 - 3 Tage ausprobieren. Der Kaufpreis für das Objektiv liegt ausserhalb des Bereichs für Fotospielereien bei mir, aber irgendwie interessiert es mich.
Oder hat jemand einen Tipp in der Sache?
Es grüßt Matthias
moin,
das hier? (http://www.digicamclub.de/showpost.php?p=118577&postcount=9) :cool:
fallobst
01.12.2009, 19:16
Ja genau das, um das es dort geht.
Nebenbei wieder ein Forum entdeckt.
LG Matthias
Ja genau das, um das es dort geht.
Nebenbei wieder ein Forum entdeckt.
LG Matthias
Lol....ich hab ein TRIOTAR 2,8/135....uralt das Teil, mindestens 50 Jahre.
M42 über Adapter. Geniale, superscharfe manuelle Festbrennweite.
Dreilinser (!)
Unvergütet, daher Ca's.....aber weniger als preiswerte Zooms unserer Zeit (incl. Minolta oder Sony).
Sieht mit seinem poliert-alufarben-silbernen Finish total irritierend aus an einer A700....aber das Teil macht einfach nur Spaß und liefert absolut gute Bilder.
Warum soll ein Biotar schlechter sein?
liebe Grüße
Roland
@ Wild: Magst mal was zeigen? Das macht mich echt neugierig :top:
alberich
01.12.2009, 20:37
@ Wild: Magst mal was zeigen? Das macht mich echt neugierig :top:
Hier (http://gallery.me.com/ralph.schoberth#100063) gibt es was vom Triotar 135/4
Hier (http://gallery.me.com/ralph.schoberth#100063) gibt es was vom Triotar 135/4
Danke!
Das Ding selbst ist ja ganz schön hässlich :P
Aber die Abbildungsleistung ist beachtlich :shock:
stevemark
01.12.2009, 20:40
Lol....ich hab ein TRIOTAR 2,8/135....uralt das Teil, mindestens 50 Jahre. ... Dreilinser (!)
...
Warum soll ein Biotar schlechter sein?
Weil bei einem hochlichtstarken Objektiv, das zudem noch mehr Bildwinkel hat, die sphärischen Aberrationen überproportional stark zunehmen (doppelt, Lichtstärke => achtfache sphär. Aberrationen; vierfache Lichtstärke [wie in diesem Fall] => 64x höhere sphär. Aberrationen).
Das gibt i. a. bei offener Blende eine sehr weiche Wiedergabe - ausser, man setzt hochbrechende Spezialgläser mit Lanthaniden bzw. Thoriumoxyd ein (ca. ab den 1960er Jahren, z. B. Leica 1.0/50mm oder Minolta 1.2/58mm). Oder man greift zu grossen geschliffenen asphärischen Linsen (Leica 1.2/50mm; Canon 1.2/50mm L, Canon 1.2/85mm L, Nikon 1.2/58mm Noct). Das Biotar hatte nix von beidem; und somit dürften die Probleme bei voller Öffnung doch recht gross sein.
Das heisst aber nicht im geringsten, dass man damit keine guten Aufnahmen machen könnte - gerade durch den geschickten Einbezug der Schwächen lassen sich oft sehr schöne Stimmungen erzielen.
Gr Steve
PS: Falscher Fehler!
135/4 währe richtig gewesen, ich hab es mit meinem Beroflex verwechselt.
Aber...genial hässlich gut ist es trotzdem.
Liebe Grüße
Roland
Hier mal ein Link zu einem Objektivvergleich..der drückt besser aus, was ich meine:http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=41346&mode=search&
Als Vergleich mal ein Minolta-Zoom: http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=41354&mode=search&
...Unvergütet, daher Ca's.....aber weniger als preiswerte Zooms unserer Zeit (incl. Minolta oder Sony)...Die Vergütung hat mit den CAs aber überhaupt nichts zu tun...:cool:
Ich verstehe den Hype um so alte Linsen nicht so wirklich - denn mit modernen Optiken können sie nicht wirklich mithalten.
Aber sonst bin ich bei Steve, was die Verwendbarkeit anlangt.
moin,
im oben verlinkten post, genauer weiter unten im dortigen thread, werden diese Beispielbilder verlinkt: klick! (http://forum.mflenses.com/51-1-5-75mm-biotar-wide-open-portraits-t19546,highlight,biotar.html)
Also, naja, häm, ein seeeehr spezielles Objektiv...
Das "schlechtreden" dort war ja als Preisdämpfer gedacht, für mich wären es die Bilder noch viel mehr :roll: muss erst mal vor die Tür, es dreht sich noch alles :shock:
Die besonderen Eigenschaften des 1,5 75mm sind die der Unschärfedarstellung (Bokeh).
Das 75 er zeigt ein "swirling" Bokeh - die Hintergrundunschärfe scheint "sich zu drehen".
Deshalb wir aktuell bis zu 500 Euro für die Linse geboten (mit M42 Anschluss).
Warum im angegebene Link das Bokeh als "great" bezeichnet wird, scheint mir rätselhaft...:roll:
@Toni:
Ca's sind unterschiedliche Schärfeebenen durch unterschiedliche Wellenlängen des Lichtes. Daher entwickeln bei unvergüteten und nicht apochromatisch korrigierten Linsen manche Farben des Spektrums unscharfe Farbränder. Dagegen wurden spezielle Vergütungen und als (vermeintlich) endgültige Waffe der Apochromat entwickelt.
Gänzlich unvergütete Objektive leiden je nach Anzahl der Linsen, die diesen Effekt verstärken, stärker unter diesem Phänomen.
So eine alte Linse kann durchaus mir modernen Gläsern mithalten. Ist sogar unter bestimmten Umständen besser. Aber nicht immer. Und es macht einen höllischen Spaß, mit solch einem Uralt-Glas gute Bilder zu kreieren. Ja, das ist ein Hype.
Lächel..aber DU musst dich dem wirklich nicht anschließen...reicht ja, das ich ein fast neuwertig erhaltenes Exemplar für MICH habe und damit mein Hype-Späßchen habe, sobald ich es vor die Kamera schraube. :lol::lol::lol:
Liebe Grüße
Roland
Warum im angegebene Link das Bokeh als "great" bezeichnet wird, scheint mir rätselhaft...:roll:
Also ich finde das auch wirklich klasse - es ist natürlich speziell und nur für Sonderfälle geeignet, aber ganz sicherlich etwas Besonderes und Charakteristisches. So bekommst Du das mit Bildbearbeitung gar nicht hin, wenn Du diesen Effekt erzielen willst.
Mir gefällt's, weil es da auch nett eingesetzt ist.
@Toni:
Ca's sind unterschiedliche Schärfeebenen durch unterschiedliche Wellenlängen des Lichtes. Daher entwickeln bei unvergüteten und nicht apochromatisch korrigierten Linsen manche Farben des Spektrums unscharfe Farbränder. Dagegen wurden spezielle Vergütungen und als (vermeintlich) endgültige Waffe der Apochromat entwickelt..Nochmals: CAs können durch Vergütungen nur unwesentlich beeinflusst werden! Eine apochromatische Korrektur hilft da weitaus besser.
[Kleiner Hinweis: ich habe selber Vergütungen berechnet und hergestellt...]
Das 75 er zeigt ein "swirling" Bokeh - die Hintergrundunschärfe scheint "sich zu drehen".
Deshalb wir aktuell bis zu 500 Euro für die Linse geboten (mit M42 Anschluss). soweit habe ich dass schon verstanden/durchschaut. Und das für sehr spezielle Sachen sehr spezielle Preise verlangt & gezahlt werden ist auch nicht neu.
Aber mir wird schlecht, wenn ich länger als einen kurzen Moment auf ein solches Bild schaue. Nicht metaphorisch, sondern physisch.
Die Wirkung lässt langsam nach, ich werde darauf achten, Bildes unter Verwendung dieses Objektives nicht noch einmal zu sehen.
Es gibt an anderer Stelle auch Bilder (stark bearbeitet wie es mir scheint, und S/W), die das "swirling bokeh" nicht/sehr schwach zeigen; und die einen speziellen Charme haben.
Aber das scheint nicht der primäre Grund für den Hype um dieses Objektiv zu sein, das kann man mit anderen 1.4ern u.ä. genausogut hinbekommen, jene sind aber auch anders und unproblematischer einsetzbar.
fallobst
01.12.2009, 21:53
Hallo
Für das Objektiv werden noch heute, 70 Jahre nach seiner Entwicklung, stolze Preise gezahlt. Da frage ich mich was an dem Objektiv dran ist und möchte gern damit experimentieren. Darum meine Anfrage.
In dem Thread des Digicamclub fand ich als letzten Beitrag des genannten Threads diese Bemerkungen von hinnerker:
Neben den uns allen geläufigen Geboten oder Anforderungen an die fotografischen Notwendigkeiten und den Vorzügen der heutigen Technik, sind diese "Nuancierungen" im Verhalten der Objektive etwas, das man sich für die eine oder andere Aufgabe zu eigen machen kann. Nur das, so mein Verständnis, zählt für vermutlich viele von uns hier.
.....Und genau das macht den Reiz letztlich aus. Abseits vom Mainstream herauszufinden, was sich wofür gut eignen könnte und einen eigenen Charakter hat in Zeiten, in den das Schärfediktat oberhand zu gewinnen droht.
Ich selbst ertappe mich heute oft, dass ich digitale Bilder auf 100% und mehr zoome und übermässig auf die Schärfe achte.
Photografie heißt ja mit Licht malen und abseits vom Bestreben scharfe und detailreiche Bilder zu erzielen, kann man mit diesen Objektiven dann vielleciht wirklich mal Bilder malen und nicht nur Objekte und Szenarien realistisch wiedergeben.
Und Kreuzsensor und SSM und was nicht alles spielen mal keine Rolle.
Es grüßt Matthias
volkerneu
02.09.2017, 07:44
Demnächst soll das CZJ Biotar 1,5/75 als Neuauflage produziert werden und unter dem Namen "Oprema Jena" erscheinen. (Der Preis wird in mehreren Zeitschriften mit 1600 € angegeben.)
So habe ich eines der alten Exemplare (Baujahr 1961 mit Exakta - Bajonett) per Adapter an der Sony A7II getestet und war positiv überrascht.
Wer die Bilder sehen möchte hier der Link (alle Bilder mit Offenblende):
https://www.flickr.com/photos/140245897@N06/albums/72157688429099985
Das hier verwendete Exemplar hat 10 Blendenlamellen.
Wenn ich Zeit habe, untersuche ich mal noch das andere Exemplar (Baujahr 1941 mit 17 Lamellen)
Es war keine Sonne, sondern hat geregnet, trotzdem ist das Bokeh beeindruckend. Wenn uns demnächst mal die Sonne beehrt, werde ich das Bokeh mal im Gegenlicht erzeugen.... Davon verspreche ich mir einiges...