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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Freistellung von Motiven


Forumbesucher
12.11.2009, 18:36
Ist die Freistellung z. Bsp. bei Portraits bei einer Vollformatkamera A850 bei Blende 2.8 besser als bei einer APS-C Kamera wie die A700

Wer weiss Bescheid ?

Gruss

Knipseknirps
12.11.2009, 19:07
Habe zwar keine Vollformat, denke allerdings, es kommt zunächst einmal entscheidend auf das verwendete Objektiv an (überflüssig, das zu sagen... ich weiß), von wegen des Boheh, der Zentrumsschärfe, Schärfeverlauf zum Rand hin.

Ein anderes wird tatsächlich aber auch das Rauschverhalten sein. Je weniger ein Rauschen im Bokeh sichtbar wird, desto schöner wird die Bildwirkung sein.

Darum stelle ich mir schon vor, dass bei einer "höherwertigeren" Vollformat-Kamera, die höhere ISO-Werte nicht gleich mit störendem Rauschen quittiert, ein noch schöneres freigestelltes Motiv beschert.
Die Frage wird also sein (abgesehen von der Megapixelzahl, die ja erstmal hier nur beim Entwickeln von größeren Formaten eine Rolle spielt), wie gut ist das Rauschverhalten - auch bei höherer ISO-Zahl? Denn dann kann man die kleine Blende erst wirklich (verwackliungsfrei) nutzen. So sehe ich das. :)

Leider habe ich die Qualität bei der 850 oder 900, was das Rauschverhalten betrifft nicht im Kopf. Zumal ja außerdem Firmware-Updates immer noch Verbesserungen bringen!! Bei der A 700 ist allerdings nicht mehr mit einer V5 zu rechnen... :(

rainerstollwetter
12.11.2009, 19:10
Faustregel: Je größer der Sensor, desto besser klappt das Freistellen. Die Antwort auf deine Frage ist somit ja.

Das ist übrigens auch der Grund warum Kompaktknipsen mit ihren kleinen Sensoren auch noch im Makrobereich eine relativ große Tiefenschärfe aufweisen.

Rainer

Forumbesucher
12.11.2009, 19:11
Besten Dank für eure schnellen Antworten.

Gruss René

RainerV
12.11.2009, 19:17
Du meinst die Schärfentiefe?

Wenn Du an der Alpha 700 bei Blende 2,8 mit einem Objektiv der Brennweite f ein Motiv fotografierst und mit der Alpha 900 vom identischen Standpunkt aus mit einem Objektiv mit Blende 2,8 und der 1,5-fachen Brennweite - also 1,5*f - je ein Bild machst, so daß die Bildausschnitte beider Bilder identisch sind, dann hat das mit der Alpha 900 gemachte Bild eine geringere Schärfentiefen.

Hättest Du an der Alpha 900 nicht nur die 1,5-fache Brennweite sondern auch noch die 1,5-fache Blende, also Blende 4,2 anstelle Blende 2,8, eingestellt, dann würden beide Bilder einen identischen Bildausschnitt und praktisch identische Schärfentiefe zeigen.

Rainer

Lord of Steel
12.11.2009, 19:18
Faustregel: Je größer der Sensor, desto besser klappt das Freistellen. Die Antwort auf deine Frage ist somit ja.

Das ist übrigens auch der Grund warum Kompaktknipsen mit ihren kleinen Sensoren auch noch im Makrobereich eine relativ große Tiefenschärfe aufweisen.

Rainer

ABER:
Bei 85mm hast du bei Blende 2.8 an Vollformat und APS-C die gleiche freistellung, nur einen anderen Bildausschnitt (weil bei APS-C der Sensor kleiner ist). Die Unschärfe ist jedoch gleich stark.

Was jedoch tatsächlich der Fall ist, ist, dass bei gleichen Bildwinkel und gleicher Blende der Hintergrund unschärfer wird. D.h. bei 85mm und 2.8 bekommst du an Vollformat einen besseren Freisteller als bei 55mm (->umgerechnet 85mm KB) und 2.8.

Scr@t
12.11.2009, 19:21
Ist die Freistellung z. Bsp. bei Portraits bei einer Vollformatkamera A850 bei Blende 2.8 besser als bei einer APS-C Kamera wie die A700


Die Antwort lautet - wie so oft im Leben - ja und nein.

Nein insofern: Die Schärfentiefe wird bestimmt durch die (physikalische) Brennweite, die eingestellte Entfernung und die Blendenöffnung. Nehmen wir an, Du verwendest an beiden Kameras ein 85-mm-Objektiv bei Blende 2.8 auf eine Entfernung von fünf Metern. Dann ist die Schärfentiefe (und damit die "Freistellung") bei KB-Format und Crop identisch.

Ja insofern: Um aus einer gegebenen Entfernung ungefähr die gleiche Bildwirkung/den gleichen Bildausschnitt zu erzielen, den ein 85-mm-Objektiv an der A700 bringt, musst Du an der A850 ein 135-mm-Objektiv verwenden. Das ist eine längere Brennweite, also ist die Schärfentiefe geringer und die Freistellung ausgeprägter.

Gruß

edit: zu spät :oops:

PeterHadTrapp
12.11.2009, 19:34
in der Praxis kann man die Frage bejahen.

Einfaches Beispiel: mein Ministudio ist etwa so groß, dass ich für ein Gesichtsportrait bei maximaler Entfernung die der Raum hergibt an APS-C eine Brennweite von ca. 130mm benötige und an Vollformat eben ca. 200 mm um das Gesicht bildfüllend abzulichten.
Bei Vollformat ist dann die Tiefenschärfe geringer, obwohl das Bildergebnis bezüglich Ausschnitt und Abbildungsmaßstab gleich aussieht.

abc
12.11.2009, 19:42
Die Schärfentiefe ist abhängig vom Abbildungsmaßstab und der Blende. Sonst nix.
Beim grösseren Format musst du halt näher rangehen um das Motiv
z.B. formatfüllend draufzukriegen, hast den grösseren Abbildungsmaßstab
und eine geringere Tiefenschärfe.

Gruß
Thomas

sven_hiller
12.11.2009, 19:55
Thomas hat es bereits gesagt und nur so wird ein Schuh draus.

Daß Digiknipsen mit kleineren Sensoren (was eigentlich irrelevant sein dürfte) eine größere Schärfentiefe haben, liegt hauptsächlich an der Tatsache, daß die verwendeten Objektive einen anderen Brennweitenbereich haben als die für APS oder Kleinbild. Die fangen nämlich nicht selten beispielsweise bei 6mm an und hören schon bei 40mm auf. Das heißt, daß die damit möglichen Abbildungsmaßstäbe häufig hinter denen einer SLR zurückbleiben und damit die Schärfentiefe eben auch nicht so schmal wird.

Gruß Sven

Alphafetisch
13.11.2009, 11:38
Also ich folgere aus den Antworten folgendes:

Bei gleichem Abstand und gleicher Brennweite ist die Tiefenschärfe identisch. Beim Vollformatsensor ist einfach mehr drauf. Ist das so richtig ?

Gruss

Wagner136
13.11.2009, 11:48
Also ich folgere aus den Antworten folgendes:
Bei gleichem Abstand und gleicher Brennweite ist die Tiefenschärfe identisch. Beim Vollformatsensor ist einfach mehr drauf. Ist das so richtig ?
Gruss

Richtig, aber bisschen komische Interpretation, finde ich. Beim Fotografieren gehst du ja nicht so vor. Sondern der Bildausschnitt, den du wählst, der bleibt ja gleich. Und dann ist beim "Voll-" bzw. KB-Format" die Tiefenschärfe geringer, oder: Du kannst etwas besser freistellen.

Grüßle

Roland

Jan
13.11.2009, 12:09
Die reine Abhängigkeit der Tiefenschärfe von Abbildungsmaßstab und Blende ist nur das Ergebnis einer Näherungsrechnung, die nur unter bestimmten Bedingungen halbwegs korrekt ist, wenn ich recht erinnere gilt es nur für den Nahbereich (und bei kleinen Brennweiten nur im extremen Nahbereich).

Neben der Alles-oder Nichts-Grenze, die wir als Schärfentiefe kennen (tatsächlicher Zerstreuungskreis wird größer als der max. zulässige Zerstreuungskreis), ist auch noch interessant zu betrachten, wie sich die Unschärfe mit Zunehmendem Abstand zur Fokusebene weiter entwickelt, ob die Schärfe rapide abnimmt oder nur wenig, unscharf ist der HG in beiden Fällen, schön freigestellt aber vielleicht nur im ersten Fall.

Weitere Eigenschaften des Objektivs wurden ja oben als entscheidend für eine schöne Freistellung schon genannt, stichwort Bokeh, offensichtliches Beispiel sind z.B. Doppelkonturen, ein Grashalm kann völlig wie eine grüne Fläche aussehen, aber auch wie zwei nebeneinander liegende grüne Linien, unscharf ist er in beiden Fällen, im eine Fall haben wir eine schöne Freistellung, im anderen sieht der HG doppelt so schlimm aus wie im abgeblendeten Bild.

Übrigens geht in die Berechnung der Schärfentiefe immer auch der max. zulässige Zerstreuungskreisdurchmesser ein, das zeigt, dass es beim Konzept der Schärfentiefe darum geht, was noch als scharf wahrgenommen wird und nicht wie das aussieht, was nicht mehr scharf ist. Der max. zulässige Zerstreuungskreisdurchmesser hängt am eigenen Anspruch an die Bildschärfe und der größe des Abzuges und am Betrachtungsabstand.

Jan

quintern
13.11.2009, 12:26
Sorry, hab hier an der Stelle einen falschen Beitrag geschrieben. Ich schreib ihn an passender Stelle nochmal.
LG