Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alpha 700 <-> IDC <-> ACR: JPEG Farben und Helligkeit
Lord of Steel
11.10.2009, 23:32
Liebes Forum,
nachdem ich schon lange mehr oder weniger aus dem Bauch heraus und im Wissen, dass ACR die RAW's der A700 etwas heller wiedergibt habe ich mich heute mal daran gemacht, ACR als Standart so einzustellen, dass die Default-Ausgabe mit den JPEGs der A700 bzw (da ich nur RAW fotografiere) mit der Anzeige auf dem Display wenigstens einigermaßen übereinstimmen um eine sinnvolle Ausgangsplattform fürs (Fotografieren und das spätere bearbeiten) zu haben.
An sich habe ich alles (erstaunlich einfach) recht gut hinbekommen. Alle Regler auf Null, Gradationkurve auf "Strong Contrast" und Sättigung auf +16 und alles schien einigermaßen übereinzustimmen (auch mit dem Display der A700).
Die Zeichnung in den Highlights macht mir jedoch etwas Kopfschmerzen. Sowohl bei der Displayanzeige der A700, als auch bei IDC sind recht weiche Übergänge in im roten und blauen Kanal kritisch gesättigten (ich hoffe man kann das so ausdrücken ;-)) Bereichen zu sehen. Bei ACR jedoch sind deutliche Tonwertabrisse zu erkennen. Hat jemand eine Idee, wie man das beheben könnte? (AUSSER IDC zu verwenden?)
IDC: http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/6/DSC09415_IDC.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=90134)
ACR: http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/6/DSC09415_ACR.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=90133)
Die Sättigung auf 0 zu stellen oder gar zu verringern bringt nichts. Die Gradationskurve auf Linear zu stellen auch nicht.
Das könnte mit Wiederherstellung klappen. Oder "Recovery" auf Englisch. Ansonsten scheint mit der Kontrast des ACR Bildes ein wenig höher? Also vielleicht den Kontrastwert noch 5 Punkte herunter. Oder den ganz rechten Teil der Gradationskurve anpacken und ein wenig nach unten verschieben.
Bis auf das von Dir angesprochene gelbe im Blatt gefällt mir das ACR besser. Da sind auch noch einige Details mehr in dem roten auf der linken Seite des Blütenblattes zu sehen.
Viele Grüße
Michael
Anaxaboras
12.10.2009, 09:50
Hallo Yannic,
so ganz verstehe ich ehrlich gesagt nicht, worauf du hinaus willst. Wenn dir die JPEGs auf dem Display der Kamera zu hell sind, drehe doch einfach die Display-Helligkeit runter :mrgreen:.
OK, das war jetzt etwas fies von mir :roll:. Führt uns aber irgendwie zum Kern des Problems: Du vergleichst Äpfel und Birnen. Das Display der A700 ist wirklich gut. Aber es lässt sich weder kalibrieren noch profilieren - für eine korrekte Beurteilung der Bilder ist das Display also gänzlich ungeeignet.
Hinzu kommt: RAW-Dateien enthalten ja nur 50% der Grün-Informationen und je 33% der Rot- und Blau-Informationen des späteren Bildes. Die fehlenden Infos müssen also bei der Konvertierung in ein RGB-Bild interpoliert (vulgo: hinzugedichtet) werden. Das besorgt eine Software, entweder in der Kamera oder eben IDC bzw. ACR. Gar nicht zu reden davon, dass bei der Konvertierung immer die Gamma-Kurve angepasst wird.
Dass da jede Software ihre eigenen Wege geht, ist für mich logisch. Wenn nun der ACR (alle Regler in Null-Stellung") die Bilder "heller" wiedergibt als der IDC, liegt das wohl einfach daran, dass Adobe eine andere Philosophie verfolgt als Sony mit dem IDC.
Abgesehen davon gibt es noch eine Reihe von Fehlerquellen, die sich in deinen Verlgeich eingeschlichen haben könnten:
Der IDC berücksichtigt eine Reihe von Kamera-Einstellungen, ACR nicht. Für deinen Vergleich sollte also wirklich auch in der Kamera alles auf "0" gestellt sein.
Einen großen Einfluss auf die Farbwiedergabe und das Histogramm haben der gewählte Farbraum und Farbtiefe. Gerade Fotos mit Gelb- und Rottönen neigen früh zum Clipping im Rotkanal. Das kannst du Minimieren, indem du den ACR auf Adobe-RGB/16-bit stellst. Beim Vergleich verschiedener RAW-Konverter müssen natürlich diese Einstellungen entsprechend gleich gewählt werden.
Auch das Schärfen hat Einfluss aufs Histogramm: Der ACR steht hier standardmäßig auf "25". Keine Ahnenung, was der IDC vorgibt. Halbwegs vergleichen lassen sich die Ergebnisse wohl nur, wenn man (praxisferne) "0" fürs Schärfen vorgibt. Wobei: jeder RAW-Konverter schärft auch in Stellung "0" bereits kräftig.
Ich würde mir jetzt wegen ein paar Tonwertsprüngen in einem oder zwei Farbkanälen keine grauen Haare wachsen lassen. Wenn der ACR bei Adobe-RGB/16-bit immer noch Tonwertabrisse zeigt (was ich noch nie hatte; meinst du "Clippings"?), würde ich einfach mit der "Belichtung" auf -0,35 bis -0,5 gehen und anschließend die "Helligkeit" etwas hochziehen. Außerdem setze ich "Kontraste" im ACR immer auf "0" und regle die Kontraste über die parametrische Kurve (Vorgabe: Starker Kontrast).
Martin
Lord of Steel
12.10.2009, 12:22
@oetzel: Danke für die Tipps, hat aber beides nicht geklappt bzw. das Bild zu sehr in anderen Bereichen verändert.
Wenn dir die JPEGs auf dem Display der Kamera zu hell sind, drehe doch einfach die Display-Helligkeit runter :mrgreen:.
Dann hab ich mich wirklich unglücklich ausgedrückt :-P. Die Bilder von ACR sind "zu hell" (liegt an der Standarteinstellung der Helligkeit auf 40 (oder sowas), ließ sich, wie gesagt leicht beheben).
OK, das war jetzt etwas fies von mir :roll:. Führt uns aber irgendwie zum Kern des Du vergleichst Äpfel und Birnen. Das Display der A700 ist wirklich gut. Aber es lässt sich weder kalibrieren noch profilieren - für eine korrekte Beurteilung der Bilder ist das Display also gänzlich ungeeignet.
Mein Plan war auch nicht die Farbwiedergabe des A700 Displays komplett hinzubekommen sondern, da vorher die Darstellung durch ACR und die Displayanzeige SOWAS von auseinander gingen, eine einigermaßen kontrollierbare Basis zu haben. Schließlich kontrolliere ich die Bilder beim Fotografieren auf dem Display, nicht auf meinem Monitor durch ACR ;-).
Hinzu kommt: RAW-Dateien enthalten ja nur 50% der Grün-Informationen und je 33% der Rot- und Blau-Informationen des späteren Bildes. Die fehlenden Infos müssen also bei der Konvertierung in ein RGB-Bild interpoliert (vulgo: hinzugedichtet) werden. Das besorgt eine Software, entweder in der Kamera oder eben IDC bzw. ACR. Gar nicht zu reden davon, dass bei der Konvertierung immer die Gamma-Kurve angepasst wird.
Ich glaube da hast du mir den wichtigen Hinweis gegeben. "Die fehlenden Infos müssen interpoliert werden."; IDC weiß wie sich die Kamera in bestimmten Situationen verhält und ist in der Lage den Tonwertabriss (den ACR produziert) wegzuinterpolieren.
ACR tut dies nicht. Klingt zumindest für mich logisch.
Abgesehen davon gibt es noch eine Reihe von Fehlerquellen, die sich in deinen Verlgeich eingeschlichen haben könnten:
Kamera: Alles auf 0
AdobeRGB: Danke für den Tipp, werde mal ein wenig mit AdobeRGB im RAW-Workflow rumprobieren
Schärfen: Die Einstellungen fürs Schärfen zu verändern hat nichts an den Tonwertabrissen verändert.
Ich würde mir jetzt wegen ein paar Tonwertsprüngen in einem oder zwei Farbkanälen keine grauen Haare wachsen lassen. Wenn der ACR bei Adobe-RGB/16-bit immer noch Tonwertabrisse zeigt (was ich noch nie hatte; meinst du "Clippings"?), würde ich einfach mit der "Belichtung" auf -0,35 bis -0,5 gehen und anschließend die "Helligkeit" etwas hochziehen.
Es verändert zwar ein wenig den Gesamteindruck des Bildes (da ja auch andere Helle Bereiche abgedunkelt werden und andere Dunklere Bereiche aufgehellt) aber es eliminiert wenigstens diese Tonwertsprünge im geleben Bereich. Danke!