Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erosionsformen
Hallo,
beim Aufräumen der Festplatte bin ich ein Foto aus der dänischen Südsee gestoßen. Ristinge Klint Pos.: 54 Grad 49'43'' N und 10 Grad 36'26'' E. Der Küste verläuft an der Stelle fast parallel zur Hautwindrichtung aus Westen, daher treten diese wellenförmigen Erosionen auf, die wir sonst z.B. vom Strand in Form von Riffelungen kennen. Hier sind sie beeindruckend hoch, sind vertikaler angeordnet und werden durch das Streiflicht besonders betont. Ich fand sie beeindruckend und habe mich geärgert, dass ich nur die kleine Leica mit dem Minichip dabei hatte. So ganz scharf ging das halt nicht vom Boot aus, ich weiß, und es hullt auch.
828/Ristinge_Klint_.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=87501)
Gruß
Henning
Hallo Henning, wenn auch unscharf – du scheinst dich ja gut mit der Hau(p?)twindrichtung auszukennen. Als normal Sterblichem wäre mir sowas nie und nimmer aufgefallen, was soviel bedeutet wie "ich habe keine Ahnung". Aber frei dem Motto: "jetzt wo Sie's sagen, riech ich's auch", find ich das Gesagte ganz interessant. Eine gute Dokumentation.
der.muede.joe
07.09.2009, 16:39
...daher treten diese wellenförmigen Erosionen auf, die wir sonst z.B. vom Strand in Form von Riffelungen kennen...
Ja, sieht schön aus, hat aber mit dem Wind nichts zu tun sondern mit dem von der Hochfläche ablaufenden Wasser. Also (rückschreitende) Erosion durch fließendes Wasser.
Die Riffelungen am Strand sind dagegen Ablagerungsformen. Die Sandkörner werden durch Wind/Wasser hüpfend und rollend transportiert und wieder abgelagert.
Ja, sieht schön aus, hat aber mit dem Wind nichts zu tun sondern mit dem von der Hochfläche ablaufenden Wasser. Also (rückschreitende) Erosion durch fließendes Wasser.
Die Riffelungen am Strand sind dagegen Ablagerungsformen. Die Sandkörner werden durch Wind/Wasser hüpfend und rollend transportiert und wieder abgelagert.
Hallo!
Danke für die Nachricht. So ganz überzeugt hast Du mich nicht, denn wie kommen die Wellenformen auf dem Strand zustande, wenn nicht durch Wirbelbildungen hinter den Minikämmen? Das der Beginn dieser großen Erosionen der Düne mit Auswaschungen zu tun haben will, ja ok. Aber nachdem erst einmal Kämme vorhanden sind, müssten auch Wirbelbildungen der Luft diese Formen gleichsam verstärken. Ich kenne auch Dünenabbrüche, die ziemlich glatt verlaufen. Sicher bin ich mir aber durchaus nicht.
Ich wollte nur diese eindrucksvoll beleuchtete Düne zeigen.
Gruß
Henning
Hallo Henning, wenn auch unscharf – du scheinst dich ja gut mit der Hau(p?)twindrichtung auszukennen. Als normal Sterblichem wäre mir sowas nie und nimmer aufgefallen, was soviel bedeutet wie "ich habe keine Ahnung". Aber frei dem Motto: "jetzt wo Sie's sagen, riech ich's auch", find ich das Gesagte ganz interessant. Eine gute Dokumentation.
Hallo Stefan!
Danke für die Reaktion.
Ich bin dort etliche male gesegelt, aber nie zu so später Stunde. Ich war völlig erschlagen von der Plastizität dieser Landschaft. Mehr nach war ich niedergeschlagen weil ich nur eingeschränktes Fotogerät an Bord hatte. Die Windrichtung ist hier oben nun mal mehr oder weniger West. Mein Erklärungsversuch für die Bodenerosion ist eigentlich sekundär, beeindruckend ist die Landschaft. Etwas überschwänglich könnte man sagen, die dänische Küste ist ein Gesamtkunstwerk.
Gruß
Henning
der.muede.joe
07.09.2009, 21:46
So ganz überzeugt hast Du mich nicht, denn wie kommen die Wellenformen auf dem Strand zustande, wenn nicht durch Wirbelbildungen hinter den Minikämmen?
Hallo Henning,
ich kann mich sehr für die Ausgestaltung der Erdoberfläche (Erosion / Sedimentation) begeistern und schaue mir immer wieder gerne unmittelbar sichtbare Ergebnisse wie die von dir gezeigten Erosionsformen an. Bin da durch mein Studium auch ziemlich vorbelastet.
Ich wollte sicher nicht den Oberlehrer raushängen, sondern nur kurz die Sachlage klarstellen. Da du wohl Interesse darann hast, erklär ich es dir gerne auch etwas ausführlicher.
Wind kann sowohl abtragend als auch ablagernd wirken. Um abtragen zu können (Erosion), braucht er aber ein abrasives Medium, das er mit sich führt (im meisten Fall Sand). Stell dir einfach den Unterschied zwischen einem reinen Luftstrahl und einem Sandtstrahlgebläse vor. In obigem Fall hat der Wind sicher keine Möglichkeit abtragend zu wirken (zumindest vernachlässigbar gering). Solche Abtragungs-/ Abschleifungsformen hast du oft in Wüsten (Stichwort: Windkanter).
Die von dir genannten Strömuns-/ Wellenrippel (z.B. auch Dünen) sind aber reine Ablagerungsformen und bei gleichbleibender Richtung des strömenden Mediums (Wind / Wasser) normalerweise quer zur Windrichtug ausgerichtet. Im Querschnitt rampenförmig mit der flacheren Seite im Luv und der steilen Seite im Lee. Das transportierte Medium (meist Sand) wird bei ihrer Bildung springen / hüpfend die flache Seite hinauftransportiert und fällt dann über den Kammm ins Lee und bleibt dort (im Windschatten) liegen. Dabei spielt dann auch die von dir herangezogene Verwirbelung eine Rolle.
Falls noch was unklar ist, kannst du gerne nachfragen.
Grüße
Steffen
Hallo Steffen.
Danke für die Infos. Du meinst die Winderosionen sind eher zu vernachlässigen gegen die Schäden, die durch Auswaschungen und unterschiedliche Verdichtungen im Boden entstanden sind. Das ist für mich ok.
Ich war nur von der Idee gepackt, das Streiflicht hätte die Wirkung des Windes verdeutlichen können. Die Wirbel sind also zu vernachlässigen, akzeptiert. Mich hat vor allem das (leider etwas unzureichend fotografierte) Schauspiel in dem Abendlicht begeistert. So hatte ich die Düne noch nie gesehen.
Gruß
Henning