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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schwächen des Minolta 28-135 und Alternativen


Global Warming
31.08.2009, 11:59
Hallo,

weil ihr so vertrauenswürdig seid, wende ich mich noch einmal an euch ;)

Und zwar würde ich gerne ermitteln, ob sich meine Minolta 28-135 in einem technisch einwandfreien Zustand befindet.

Gibt es hierfür eindeutige Indikatoren, um dies zu bestimmen?

Was für Fehler könnten denn auftreten?


Zudem halte ich das Minolta für keine ideale Linse auf dem APS-C Sensor. Die optische Qualität außen vor gelassen, muss ich doch zugeben, dass Brennweite und Lichstärke nicht immer das gelbe von Ei darstellen, zumal 28-135 auf Kleinbild, einem 18-90 auf APS-C entsprechen. 28mm am kurzen Ende, sind für mich allerdings ein wenig lang und der ständige Objektivwechsel ist beim Reisen nicht unbedingt praktisch.

Aus diesem Grund würde ich gerne wissen, wie sich die Alternativen ala Tamron 17-50 und CZ 16-80 im Vergleich mit der Linse aus der Ofenrohrgeneration schlagen.


Grüße

guenter_w
31.08.2009, 12:05
Könnte es sein, dass du dich etwas verrechnet hast?:roll:

Ein 28 - 135 entspricht an der APS-C mit Bildwinkel 1,5 überschlagen 42mm - 200 mm, d.h. man hat den Eindruck eines "normalen" Bildwinkels bis zum Tele...

Untenrum fehlt's da gewaltig und obenraus ist es ganz ordentlich.

rainerte
31.08.2009, 12:06
Weshalb sich das gute 2,8/17-50 von Tamron als Ergänzung geradezu aufdrängt!

alberich
31.08.2009, 12:08
... zumal 28-135 auf Kleinbild, einem 18-90 auf APS-C entsprechen.

???

wohl doch eher ca. 40-200 oder was meinst du mit 18-90?

Global Warming
31.08.2009, 12:13
Danke für die Antworten!

Könnte es sein, dass du dich etwas verrechnet hast?

Hab mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt.

Gemeint habe ich, dass man früher mit dem 28-135 auf Kleinbild, den gleichen Blickwinkel hatte, wie mit einem 18-90 auf APS-C und es somit genutzt hat, wie heute ein CZ 16-80 von der Brennweite her.

Wenn man das 28-135 an APS-C benutzt, so habt ihr recht, dann erhält man ein Normal bis Tele.

Weshalb sich das gute 2,8/17-50 von Tamron als Ergänzung geradezu aufdrängt!

Als Ergänzung habe ich es noch nicht in Erwägung gezogen, eher als Ersatz, weil davon ausgegangen bin, dass die überlappende Brennweite eines der beiden Objektive überflüssig macht, aber scheinbar gibt es doch einen recht deutlichen Unterschied zwischen 50mm und 135mm am langen Ende :roll:

Bisher habe ich eher an UWW + 28-135 gedacht, allerdings wäre mir das zu viel Schrauberei, insbesondere wenn man reist. Ein Fall für Tamron 17-50, welchem das UWW allerdings fehlt.

... ich bin ratlos ... :?

aidualk
31.08.2009, 12:19
Dieses Objektiv ist def. nicht optimal für APS-C Kameras, eher schon für VF geeignet. Das ist einfach so. Es ist recht gleichmäßig über den gesamten Bildbereich (VF), aber nicht überproportional gut in der Mitte (für APS), wie einige andere Objektive, und offen auch sehr weich.

Fehler können da einige auftreten. Das äussere robuste Gehäuse erweckt einen falschen Eindruck. Die Innereien sind recht empfindlich und diese Objektive nun fast 25 Jahre alt und haben oft einiges mitgemacht.

Die Kunststoffschiene für die Fokussierung schlagen gerne aus, auch der vordere Tubus mit der Zeit. Auch ist es empfindlich auf Stöße, da von den 16 Linsen im inneren einige freistehend sind und diese schon mal sich ein wenig dezentrieren können.

Ich habe lange gesucht, bis ich ein ordentliches Exemplar für meine 900 gefunden hab und selbst dieses hat schon einige erkennbare Gebrauchsspuren. Die spätere "Ofenrohrgeneration", ohne Innenfokussierung, ist hier deutlich robuster.

viele Grüße

aidualk

Global Warming
31.08.2009, 12:23
Und wo offenbart sich diese Schwäche?

In der optischen Qualität der Bilder oder im Fokus?

Fallen irgendwann munter die Linsen raus, wenn ich das Objektiv nach unten halte?

Die spätere "Ofenrohrgeneration", ohne Innenfokussierung, ist hier deutlich robuster.


Es gibt mehrere Versionen?

Meine hat Innenfokussierung, der Tubus dreht sich allerdings beim Zoomen mit, sieht allerdings sehr nach Ofenrohr aus.

BTW @ aidualk: Haast du endlich eines gefunden? ;)

rainerte
31.08.2009, 12:55
Vom 28-135 gibt es nur eine Version, die aus der Ofenrohrgeneration mit Fokussierung über die Hinterlinsengruppe, ergo IF - was damals sehr fortschrittlich war. Zu den Schwächen gehört noch eine ziemliche Gegenlichtempfindlichkeit, trotzdem gibt es keine dedizierte Sonnenblende. Zur Kombi mit dem 17-50: Für die allermeisten WW-Jobs sind 17 mm in der Praxis wenig genug und die große Überlappung von 28 bis 50 mm macht diese Combo ziemlich komfortabel. Der Vorteil wird aber von den Nachteilen des 28-135 wie Gewicht und Naheinstellgrenze 1,50 Meter gleich wieder komensiert. Ziemlich gut zum 17-50 passt alternativ das 55-200 von Tamron oder Sony oder das Ur-Ofenrohr, Minolta 4/70-210.

Global Warming
31.08.2009, 13:09
Die spätere "Ofenrohrgeneration", ohne Innenfokussierung, ist hier deutlich robuster.

Habs gerade verstanden :roll:

Zur Kombi mit dem 17-50: Für die allermeisten WW-Jobs sind 17 mm in der Praxis wenig genug und die große Überlappung von 28 bis 50 mm macht diese Combo ziemlich komfortabel.

Und wie sieht es im Vergleich mit den optischen Eigenschaften aus?

*Maverick*
31.08.2009, 13:22
...Und wie sieht es im Vergleich mit den optischen Eigenschaften aus?

Daß die optischen Eigenschaften des Tamy 2,8/17-50 im gleichen Brennweitenbereich besser sind steht ja wohl außer Frage - klar, sind ca. 25 Jahre Entwicklung dazwischen. Allerdings sind trotz des (technischen) Alters die optischen Qualitäten des Minolta 4-4,5/28-135 über jeden Zweifel erhaben (klarerweise wenn man ein gut erhaltenes, also nicht ausgeschlagenes Exemplar erwischt). Ich verwende beide Objektive, sie ergänzen sich (fast) optimal, möchte keines missen :top:

Edith spricht:
Der Autofokus ist (an meiner A300) sauschnell... und mit dem Gewicht liegt es wirklich gut in der Hand, die Cam ist (mit einem voll bestücken Vertikalgriff) gut ausbalanciert mit insgesamt 1,7kg. Eine sehr stabile Kombi :cool:
Ein paar Beispielfotos (http://picasaweb.google.at/MaverickOfVienna/Belvedere), alle mit diesem Objektiv aufgenommen

Global Warming
31.08.2009, 14:15
Danke euch!

Dann werd ich mal schauen, wie ich das Tamron bekommen kann.

Und soweit mein Minolta 28-135 normal Fotos schießt, kann ich mal davon ausgehen, dass es nicht ausgelutscht ist, nehme ich an.

rtrechow
31.08.2009, 18:17
Und wo offenbart sich diese Schwäche?

In der optischen Qualität der Bilder oder im Fokus?

Fallen irgendwann munter die Linsen raus, wenn ich das Objektiv nach unten halte?



Es gibt mehrere Versionen?

Meine hat Innenfokussierung, der Tubus dreht sich allerdings beim Zoomen mit, sieht allerdings sehr nach Ofenrohr aus.

(...)

Siehe HIER, den Beitrag von PeterHadTrapp:

http://www.sonyuserforum.de/reviews/showproduct.php?product=100&cat=4

Und es gibt nur EINE Version.
Schöne Grüße,
Rüdiger

Global Warming
31.08.2009, 19:38
Hab jetzt ein wenig rumgetestet und scheinbar fokussiert das Objektiv im WW und im Tele tatsächlich anders.

De facto sind die Kurvengänge sind scheinbar einlaufen.

PeterHadTrapp
31.08.2009, 20:23
Du möchtest wissen, wie man checkt, ob ein 28-135 in Ordnung ist ...

da zitiere ich mich der Einfachheit halber mal selber (Beitrag steht in unserer Objektivdatenbank):

folgendes ist bei diesem an sich sehr guten Objektiv zu beachten:

1. die Linse ist sehr aufwändig konstruiert und hat deswegen mehrere "freistehende" Linsen. Diese sind gegen Dejustierung sehr empfindlich. Die Dejustierung kann bei diesen Objektiven leicht durch herunterfallen oder anecken kommen und das steht leider im krassen Gegensatz zur robusten "heavy-metal-Anmutung" der Objektive.
Man sollte daher keine Exemplare kaufen, die ein verbogenes Filtergewinde oder ähnliche äußerliche "Gebrauchsspuren" haben, die auf Anecken oder Runterfallen hindeuten.
Quelle: Telefonat mit Hr. Scheibel

2. Das 28-135 hat AF-Kurvengänge aus Kunststoff. Diese können einlaufen und das führt dazu dass nicht mehr hundertprozentig korrekt fokussiert wird. Dann spielen die Linsen ihr volles Schärfepotential nicht mehr aus und werden oft ungerechtfertigt kritisiert.
Check:
- geeignetes Motiv, sichere Bedingungen (Offenblende, Nahbereich, stabiles Stativ, Tageslicht) und Bild mit AF und MF vergleichen
- 1. Im Weitwinkel fokussieren, Bild aufnehmen. 2. ranzoomen, fokussieren, zurückzoomen, Bild aufnehmen (beide Bilder also gleicher Bildausschnitt). WEnn das im WW fokussierte Bild deutlich unschärfer ist: Finger weg, dann sind die AF-Kurvengänge eingelaufen.

Quelle: mein Ansprechpartner im KoMi Service (seit ca. 20 Jahren dabei)

3. Gehäuseteile locker
Häufig kommt es vor, dass die Objektivgehäusehälften gegeneinander Spiel haben. Das 28-135 ist "rückteilfokussierend" gebaut. Deswegen hat es als einzige Ofenrohr-Generation-AF-Linse den Fokusring ganz hinten nah beim Bajonett. Die Baugruppen des Gehäuses sind hier voneinander getrennt, die hintere Kurze beherbergt die Fokussiererei, die vordere Große die Zoomerei. Diese beiden Gehäuseteile weisen immer ganz leichtes Spiel gegeneinander auf.
Das merkt man daran, dass, wenn man mit einer Hand den Fokusteil hinter dem Fokusring umfasst und mit der anderen am Zoomring packt und nun versucht die beiden Gehäusehälften gegeneinander zu verkanten, dass man ein minimales Spiel entlang der optischen Achse feststellt. Mehr als "so grade eben gut fühlbar" darf es aber nicht sein, sonst fluchtet die ganze Geschichte nicht mehr korrekt und das Objektiv ist dezentriert.
Quelle: eigene Erfahrungen, ich hatte zwei bei denen das der Fall war.

4. Sonnenblende: Wieso Minolta zu einer derart streulichtempfindlichen Linse keine Sonnenblende hergestellt hat, ist mir (und nicht nur mir) ein Rätsel.

5. Fokussierung im Nahbereich dicht an der Naheinstellgrenze ist nicht verläßlich. Es kommt (bei meinem) immer mal vor, dass es im Nahbereich an der Nahgrenze behauptet es wäre scharf, ist es aber nicht. Wirklich absolut verläßlich fokussiert meins erst ab ca. 1,70m

Wenn das alles O.K. ist, ist die Linse genial. Wobei mich die Naheinstellgrenze von 1,50 m schon manchmal zur Weißglut getrieben hat.

Ich würde keins kaufen, das ich nicht in Ruhe ausprobieren kann oder bei dem ein ausdrückliches Rückgaberecht besteht, es sind leider grade vom 28-135 viele Nieten unterwegs. Ich habe drei Versuche gebraucht bis ich ein gutes hatte.

EDIT: wer lesen kann ... Rüdiger hat es ja schon verlinkt :oops:

sven_hiller
31.08.2009, 20:59
3. Gehäuseteile locker
... Das merkt man daran, dass, wenn man mit einer Hand den Fokusteil hinter dem Fokusring umfasst und mit der anderen am Zoomring packt und nun versucht die beiden Gehäusehälften gegeneinander zu verkanten...


Hallo Peter,

vielleicht habe ich es falsch verstanden. Wenn ich das mache, fährt der vordere Tubus zur Brennweitenverstellung einfach nur rein oder raus, aber gegeneinander verkanten tu sich da nix, also scheinbar null Spiel. Ich nehme aber an, das ist nicht gemeint, oder?

Danke!

Gruß Sven

*Maverick*
31.08.2009, 21:23
Hallo Peter,

vielleicht habe ich es falsch verstanden. Wenn ich das mache, fährt der vordere Tubus zur Brennweitenverstellung einfach nur rein oder raus, aber gegeneinander verkanten tu sich da nix, also scheinbar null Spiel. Ich nehme aber an, das ist nicht gemeint, oder?

Danke!

Gruß Sven

Wenn der Tubus zur brennweitenverstellung rein und raus fährt dann verdrehst Du... das ist etwas anderes als verkanten. Mit verkanten meint er "so wie Du ein Rohr knickst" - und wenn Du da kein Spiel hast -> juble und tanze im Kreis, Dein 28-135 ist OK! :D:top:

aidualk
31.08.2009, 21:24
Hallo Peter,

vielleicht habe ich es falsch verstanden. Wenn ich das mache, fährt der vordere Tubus zur Brennweitenverstellung einfach nur rein oder raus, aber gegeneinander verkanten tu sich da nix, also scheinbar null Spiel. Ich nehme aber an, das ist nicht gemeint, oder?

Danke!

Gruß Sven

Es ist immer etwas Spiel da (anders gehts ja auch nicht), die Frage ist nur wieviel....

...nicht den Tubus verdrehen sondern versuchen zu verkanten...(beim verkant-Versuch kann er nicht raus oder reinfahren)

edit: Der Schoschone war eine Minute schneller ;)

sven_hiller
31.08.2009, 22:09
Hallo Maverick und aidualk,

ich danke Euch beiden für die Erläuterungen. Klar, verkanten ...
Habe es nochmal versucht und bin immer noch glücklich ;)
Wenn überhaupt Spiel, dann wirklich nur ansatzweise, das wäre ohne den Hinweis von Peter nicht spürbar gewesen.

Ich habe das Teil auf Reisen grundsätzlich drauf. Ich liebe zwar Weitwinkel, aber für Reportage reicht mir meistens der Bildwinkel von 42mm. Das Gewicht ist spürbar, keine Frage, aber mit der Qualität der Bilder bin ich sehr zufrieden. Das ist für mich Grund genug, das Kilogramm zu schultern - eine "süße" Last!

Einen schönen Abend wünscht
Sven