Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anfängerfrage Lichtstärke
Hallo,
kann mir mal jemand den Zusammenhang zwischen Lichtstärke, Blende und Verschlusszeit erklären.
Bisher dachte ich immer, dass ein lichtstarkes Objektiv bei gleicher Blende eine
kürzere Verschlusszeit benötigt, als ein Lichtschwaches.
Die Frage ist bei mir aufgekommen, weil mein Sigma 24-70 bei Blende 5,6 eine
längere Verschlusszeit benötigt, als mein Sigma 18-125 bei gleicher Brennweite.
Gruß Nobbi
André 69
27.08.2009, 14:49
Hallo,
... schau doch mal hier, hilft sicher weiter!
http://kwerfeldein.de/index.php/2008/07/11/die-blende-verstehen-teil-1/
Gruß André
Roland_Deschain
27.08.2009, 14:53
Lichtstarkes Objektiv heißt nur, dass die die Blende beim Objektiv weiter öffnen kannst. So kommst du dann auch zu kürzeren Verschlusszeiten. Das Sigma 24-70 kannst du bis 2.8 aufmachen, das 18-125 in dem bereich vielleicht nur bis 4 oder 5,6.
Bei gleicher Blende benötigst du auch immer die gleiche Verschlusszeit, unabhängig vom Objektiv.
Lichtstarkes Objektiv heißt nur, dass die die Blende beim Objektiv weiter öffnen kannst. So kommst du dann auch zu kürzeren Verschlusszeiten. Das Sigma 24-70 kannst du bis 2.8 aufmachen, das 18-125 in dem bereich vielleicht nur bis 4 oder 5,6.
Bei gleicher Blende benötigst du auch immer die gleiche Verschlusszeit, unabhängig vom Objektiv.
Bin mir fast sicher, dass das 24-70 mehr Belichtungszeit benötigte als das 18-125 bei gleicher Brennweite und Blende. -> Deswegen ist ja die Frage aufgekommen.
(Kann mich aber auch getäuscht haben)
Jedenfalls Danke für die schnellen Antworten !!!!
Gruß Nobbi
Bin mir fast sicher, dass das 24-70 mehr Belichtungszeit benötigte als das 18-125 bei gleicher Brennweite und Blende. -> Deswegen ist ja die Frage aufgekommen.
(Kann mich aber auch getäuscht haben)
Gewisse Belichtungsnterschiede bei verschiedenen Objektiven mit gleichem Bildwinkel und gleicher Blende können durchaus vorkommen, sollten aber höchstens im Bereich +/- 0,5 EV liegen. Ansonsten musst du dich geirrt haben oder etwas mit dem Vergleich hat nicht gestimmt (ISO unterschiedlich, Lichtänderungen zwischen den Aufnahmen ...).
Denn unabhängig von der Lichtstärke bringen verschiedene Objektive bei gleichem Bildwinkel und gleicher Blende eigentlich auch die gleichen Belichtungszeiten (+/- 0,5 EV ungefähr wie gesagt).
Hallo,
kann mir mal jemand den Zusammenhang zwischen Lichtstärke, Blende und Verschlusszeit erklären.
Lichtstärke ist die größtmögliche Blendenöffnung, die ein Objektiv zulässt, erkennbar an einer möglichst kleinen Zahl (2.8 ist größer als 4.5).
Die Blende steuert die Lichtmenge, die durch das Objektiv fällt.
Die Verschlusszeit steuert die Dauer, in der das Licht auf den Sensor fällt.
Große Blende und kurze Verschlusszeit belichtet also genau so wie kleine Blende und lange Verschlusszeit.
Bisher dachte ich immer, dass ein lichtstarkes Objektiv bei gleicher Blende eine kürzere Verschlusszeit benötigt, als ein Lichtschwaches.
Nein. Wenn du ein lichtstarkes und ein lichtschwaches Objektiv auf Blende 8 abblendest, benötigen beide die gleiche Verschlusszeit. Voraussetzung ist allerdings eine vergleichbare Brennweite (z.B. beide sind auf 50mm eingestellt).
Die Frage ist bei mir aufgekommen, weil mein Sigma 24-70 bei Blende 5,6 eine längere Verschlusszeit benötigt, als mein Sigma 18-125 bei gleicher Brennweite.
Du hast es zwar nicht geschrieben, aber ich gehe davon aus, dass dein 18-125er auch auf Blende 5.6 eingestellt ist. Unterschiede können immer noch durch Toleranzen entstehen oder durch sich unmerklich änderndes Licht.
Rudolf
Lichtstärke ist ein Konstruktionsmerkmal von Objektiven. Je kleiner der Wert ist, umso mehr Licht kommt in der Kamera an, wenn die Blende maximal geöffnet ist, also kleinster Blendenwert, der sich einstellen läßt.
Beispiel:
- 2,8/70-200 mm heißt, daß das Zoom-Objektiv über den gesamten Brennweitenbereich eine Lichtstärke von 2,8 hat. In der Kamera kommt also etwas mehr als 1/3 des ins Objektiv einfallenden Lichts an.
- 4,5-6,3/150-500 mm heißt, daß das Objektiv bei der kürzesten Brennweite Lichtstärke 4,5 hat, also etwas mehr als 1/5 des einfallenden Lichts in die Kamera läßt. Am langen Ende, also bei 500 mm hat das Objektiv jedoch nur noch Lichtstärke 6,3, läßt also nur noch 1/6 des Lichts durch.
Zoomobjektive sind in der Regel eher lichtschwach im bereich von 2,8 - 6,3.
Festbrennweiten sind eher lichtstark. Gängig ist 2,8, wobei kurzbrennweitige Objektive, wie z.B. 50 mm, durchaus Lichtstärke 1,4 haben.
Der Wert der Lichtstärke gibt auch an, welche die größte Blende (also die mit der kleinsten Zahl) ist, die man einstellen kann. Wenn das Objektiv also bei 500 mm Lichtstärke 6,3 hat, wird man an diesem nie Blende 2,8 einstellen können.
Je nach Lichtverhältnissen am Motiv und eingestellter Empfindlichkeit der Kamera, ergibt sich zu einer Blende eine entsprechende Verschlußzeit. Um diese Paarung zu ermitteln und dem Fotografen die Bildgestaltung zu erleichtern, arbeiten SLRs im Offenblendenmodus, d.h. die Blende ist immer maximal geöffnet und wird erst beim Auslösen fürs Foto auf den richtigen Wert geschlossen.
Wie schon geschrieben, ist die Kombination von Blende und Verschlußzeit auch abhängig von der eingestellten Empfindlichkeit, also ISO-Wert.
Beispiel:
Bei ISO 100 schlägt die Kamera Blende 5,6 und 1/250 s vor
Bei ISO 200 wird sie Blende 5,6 und 1/250 s vorschlagen.
Diese Paarungen sind eigentlich vom Objektiv erstmal unabhängig. Die Programmautomatik versucht möglichst die Blenden im mittleren Bereich zu halten, da hier die meisten Objektive ihre Abbildungsleistung haben. Ob die Kamera auch die maximale Brennweite des Objektivs auswertet und eine entsprechend kurze Verschlußzeit sucht weiß ich nicht. Es kommt mir manchmal so vor.
Für Dich ist zu beachten, daß je länger die Brennweite wird, umso kürzer die Verschlußzeit sein sollte. Die Faustformel sagt: Zeit = 1/Brennweite.
Beispiel:
Brennweite ist 200 mm. Dann sollte die Verschlußzeit längstens 1/200 s betragen, wenn nicht sogar kürzer, also 1/320 z.B. oder noch schneller.
Prinzipiell sollten alle Objektive bei identischen Lichtverhältnissen zur gleichen Paarung von Blende und Zeit führen - es sei denn, die Kamera will die möglichst größte Blende wählen, die das jeweilige Objektiv nicht bietet. Wenn die Kamera dabei auf Auto-ISO steht, stellt die Kamera die Empfindlichkeit höher, womit sie dann zur größten Blende eine andere Zeit wählen kann. Einfach mal das obige ISO-Bespiel entsprechend durchspielen.
Schöne Erklärung X-700, ich hätte zwei kleine Verbesserungsvorschläge:
Beispiel:
Bei ISO 100 schlägt die Kamera Blende 5,6 und 1/250 s vor
Bei ISO 200 wird sie Blende 5,6 und 1/250 s vorschlagen.
Bei ISO 200 müsste sie dann 1/500 vorschlagen, da die Verdoppelung der ISO-Empfindlichkeit einer Blendenstufe entspricht.
Für Dich ist zu beachten, daß je länger die Brennweite wird, umso kürzer die Verschlußzeit sein sollte. Die Faustformel sagt: Zeit = 1/Brennweite.
Beispiel:
Brennweite ist 200 mm. Dann sollte die Verschlußzeit längstens 1/200 s betragen, wenn nicht sogar kürzer, also 1/320 z.B. oder noch schneller.
Hier sollte man noch den Crop-Faktor der APS-C Sensoren beachten. 200 mm sehen wir an unseren APS-C Sonys (Crop Faktor 1,5) wie 300mm. Entsprechend solltest du mindestens eine Verschlusszeit von 1/300 Sekunde haben. So die Faustregel. Die tatsächlich noch brauchbare Verschlusszeit hängt von der Geschicklichkeit des Fotografen und von technischen Hilfsmitteln (Stabilisator im Gehäuse oder Objektiv) ab.
Lichtstärke ist ein Konstruktionsmerkmal von Objektiven. Je kleiner der Wert ist, umso mehr Licht kommt in der Kamera an, wenn die Blende maximal geöffnet ist, also kleinster Blendenwert, der sich einstellen läßt.
Beispiel:
- 2,8/70-200 mm heißt, daß das Zoom-Objektiv über den gesamten Brennweitenbereich eine Lichtstärke von 2,8 hat. In der Kamera kommt also etwas mehr als 1/3 des ins Objektiv einfallenden Lichts an.
- 4,5-6,3/150-500 mm heißt, daß das Objektiv bei der kürzesten Brennweite Lichtstärke 4,5 hat, also etwas mehr als 1/5 des einfallenden Lichts in die Kamera läßt. Am langen Ende, also bei 500 mm hat das Objektiv jedoch nur noch Lichtstärke 6,3, läßt also nur noch 1/6 des Lichts durch.
...Sorry, aber das ist so nicht richtig!
Der maximale Blendenwert sagt nur etwas über das Verhältnis von Brennweite zu Durchmesser der Frontlinse (genauer Eintrittspupille) aus, aber nicht unbedingt wie viel vom einfallenden Licht zum Sensor gelangt! Denn auch bei einem Objektiv mit f/2,8 gelangt nahezu das gesamte Licht, das auf die Objektivöffnung trifft, auch zum Sensor (bis auf die Transmissionsverluste, siehe weiter unten)
Das hängt zum einen von der Eintrittsfläche ab - damit vom Quadrat der Blende (darum auch die "komischen" Werte wie 1,4=Wurzel(2) usw.) und zum anderen von der Transmission der Optik. Die ist zwar zugegebenermaßen sehr hoch bei modernen Optiken (>90%), kann aber durchaus eine Rolle spielen. Weiters kann zB. bei Spiegelteles durch die Abschattung des Sekundärspiegels eine Verringerung der Lichtmenge stattfinden.
Der Blendenwert sagt nur etwas über das Verhältnis von Brennweite zu Durchmesser der Frontlinse (genauer Eintrittspupille) aus, aber NICHT wie viel vom einfallenden Licht zum Sensor gelangt!
Wenn das stimmt was du sagst, dann kann ich den Blendendurchmesser ändern wie ich will, aber die Frontlinse behält immer das gleiche Verhältnis zur Brennweite.... :shock:
Rudolf
Habs geändert: es fehlte ein "maximal"...:cool:
Schöne Erklärung X-700, ich hätte zwei kleine Verbesserungsvorschläge:
Bei ISO 200 müsste sie dann 1/500 vorschlagen, da die Verdoppelung der ISO-Empfindlichkeit einer Blendenstufe entspricht.
Oh ja, hast recht
Hier sollte man noch den Crop-Faktor der APS-C Sensoren beachten. 200 mm sehen wir an unseren APS-C Sonys (Crop Faktor 1,5) wie 300mm. Entsprechend solltest du mindestens eine Verschlusszeit von 1/300 Sekunde haben. So die Faustregel. Die tatsächlich noch brauchbare Verschlusszeit hängt von der Geschicklichkeit des Fotografen und von technischen Hilfsmitteln (Stabilisator im Gehäuse oder Objektiv) ab.
Ist das tatsächlich so? Da bin ich mir nicht sicher. Bitte nicht falsch verstehen. Mir fehlt da jetzt die Anschauung, würde sich aber mit meiner Beobachtung decken, daß meine A200 bei einem 200 mm Objektiv oft 1/320 s vorschlägt.
Lord of Steel
27.08.2009, 21:57
Sorry, aber das ist so nicht richtig!
Der maximale Blendenwert sagt nur etwas über das Verhältnis von Brennweite zu Durchmesser der Frontlinse (genauer Eintrittspupille) aus, aber nicht unbedingt wie viel vom einfallenden Licht zum Sensor gelangt! Denn auch bei einem Objektiv mit f/2,8 gelangt nahezu das gesamte Licht, das auf die Objektivöffnung trifft, auch zum Sensor (bis auf die Transmissionsverluste, siehe weiter unten)
Das hängt zum einen von der Eintrittsfläche ab - damit vom Quadrat der Blende (darum auch die "komischen" Werte wie 1,4=Wurzel(2) usw.) und zum anderen von der Transmission der Optik. Die ist zwar zugegebenermaßen sehr hoch bei modernen Optiken (>90%), kann aber durchaus eine Rolle spielen. Weiters kann zB. bei Spiegelteles durch die Abschattung des Sekundärspiegels eine Verringerung der Lichtmenge stattfinden.
Und ganz genau genommen hat die Lichtstärke bei Kameraobjektiven nichts mit der Frontlinse zu tun, das ist eher bei Teleskopen so. Bei Kameras ist das begrenzende Bauteil die Blende.
...
Hier sollte man noch den Crop-Faktor der APS-C Sensoren beachten. 200 mm sehen wir an unseren APS-C Sonys (Crop Faktor 1,5) wie 300mm. Entsprechend solltest du mindestens eine Verschlusszeit von 1/300 Sekunde haben. So die Faustregel. Die tatsächlich noch brauchbare Verschlusszeit hängt von der Geschicklichkeit des Fotografen und von technischen Hilfsmitteln (Stabilisator im Gehäuse oder Objektiv) ab.
Verstehe ich nicht.
Wenn ich mit einem 200 mm Objektiv bei 1/200 s noch ein scharfes Bild erhalte, sollte es egal sein, wie groß der Sensor dahinter ist (Vollformat oder nur der APS-C Ausschnitt).
Grüße
Uwe
@LordofSteel
Darum schrieb ich ja auch: "genauer Eintrittspupille"...
Da werden wir aber den TO noch mehr verwirren, denn dann käme auch noch der Begriff der "Luke"...
Verstehe ich nicht.
Wenn ich mit einem 200 mm Objektiv bei 1/200 s noch ein scharfes Bild erhalte, sollte es egal sein, wie groß der Sensor dahinter ist (Vollformat oder nur der APS-C Ausschnitt).
Grüße
Uwe
Hallo Uwe,
hier ein guter Beitrag zu diesem Thema.
Grüße Sofian
http://www.digitalkamera.de/Fototipp/Verwackelungsunschaerfe_im_Kontext_von_Sensorgroes se_und_Brennweite/5635.aspx
Und ganz genau genommen hat die Lichtstärke bei Kameraobjektiven nichts mit der Frontlinse zu tun, das ist eher bei Teleskopen so. Bei Kameras ist das begrenzende Bauteil die Blende.
Das kann man so und so sehen oder ausdrücken, denn in der Praxis ist es eben doch oft die Frontlinse. Warum? Weil die für Eigenschaften wie Größe, Gewicht und Preis eines Objektivs ziemlich entscheidend sein kann.
Oder anders gesagt: kein Hersteller wird ein Objektiv mit einer riesen Frontlinse bauen, um die Lichtstärke danach künstlich/ohne weiteren Vorteile oder sagen wir einfach unnötig durch eine Verkleinerung der Blendenöffnung oder sonstiger Bauteile einzuschränken. Auch daher kann man guten Gewissens sagen, die Lichtstärke eines Objektivs hängt von der Frontlinse und Brennweite ab. Das gilt zumindest ab einer gewissen (Tele)Brennweite versteht sich, denn im WW spielen für die Frontlinsengröße natürlich andere Faktoren als (nur) die Lichtstärke eine Rolle.
Richtig(er) wäre aber tatsächlich "die Lichtstärke hängt von der größten wirksamen Öffnung und Brennweite natürlich eines Objektivs ab. Und diese "größte wirksame Öffnung" kann wie schon erklärt wurde die Frontlinse sein, die Blende oder was auch immer (Hinterlinse ...).
Die anderen im thread teils zu lesenden Missverständnisse oder Fehlinformationen sind ansonsten geklärt glaube ich, allerdings waren es tatsächlich einige und ich fürchte auch das trägt nicht unbedingt zum einfacheren Verständnis eines Fragestellers bei :?
der_knipser
27.08.2009, 23:53
Das kann man so und so sehen oder ausdrücken, denn in der Praxis ist es eben doch oft die Frontlinse.Diese Aussage kann man so nicht stehen lassen. Im Bezug auf Festbrennweiten mag das einigermaßen stimmen, aber bei einem Zoom überhaupt nicht. Das Tamron 17-50/2,8 ist ein Dreifachzoom mit durchgängiger Offenblende 2,8. Der Durchmesser der Frontlinse müsste sich demnach beim Zoomen verdreifachen oder eben dritteln. Ist aber nicht so. Bei keinem Zoom. Deswegen kann das keine allgemeingültige Erklärung sein.
Bei Zooms (bleiben wir mal bei Telezooms, WWs sind da wie gesagt noch ein anderes Thema) mit durchgängiger Lichtstärke muß man natürlich die Lichtstärke bei der größten Brennweite im Vergleich zur Frontlinsengröße betrachten (wenn man denn überhaupt diesen Bezug herstellen will). D.h. nur bei Maximalbrennweite ist die Frontlinse entscheidend(er, also wenn sie es denn überhaupt ist) für die Lichtstärke. Bei kleineren Brennweiten wirken andere konstruktive Merkmale (z.B. die hintere Linse, bewegliche Lochscheiben im Objektiv, die Blende oder der Durchmesser anderer, beweglicher Linsen im Gesamtsystem) begrenzend auf die Lichtstärke - an der Stelle kommt wieder das Stichwort "wirksame Öffnung" ins Spiel. Die Größe der Frontlinse wird sich aber oft an der Lichtstärke bei der Maximalbrennweite messen lassen (wobei das immer nur eine Näherung ist, denn auch hier spielen weitere Konstruktive Merkmale eine Rolle). Und natürlich sind Linsendurchmesser nicht variabel.
U.a. deswegen habe ich ja auch eingeschränkt, daß die Frontlinse entscheidend sein kann, bzw. es häufig ist. Das bedeutet nicht, daß sie es immer ist und ich habe auch mitnichten behauptet, eine "allgemeingültige Erklärung" gegeben zu haben, sondern ich habe auf die -meiner Meinung nach so formuliert nicht korrekte- Aussage, die Lichtstärke von Objektiven habe NICHTS mit der Frontlinse, sondern NUR/IMMER (?) mit der Blende zu tun *, geantwortet. Das muß man also schon auch ein bisschen im Kontext lesen. Allerdings gebe ich zu, beim Schreiben des Beitrags an Festbrennweiten gedacht zu haben und ich habe auch vorausgesetzt es sei klar, daß sich der Zusammenhang zwischen Frontlinsendurchmesser/Lichtstärke bei Zooms mit durchgängiger Lichtstärke so verhält wie beschrieben. Nochmal: der Zusammenhang zwischen Frontlinse und Lichtstärke ist OFT zu finden und das gilt auch bei Zooms mit durchgängiger Lichtstärke, mit der Einschränkung, nicht auf die kürzeren Brennweiten zuzutreffen (wie auch?). Und es gibt durchaus noch weitere/andere Merkmale, die hier eine Rolle spielen. Damit ist aber auch nicht nur die Blende gemeint.
Bei einem Zoom mit durchgängiger Lichtstärke schleppt man immer etwas mehr Frontlinse mit sich rum, als für die kürzeren Brennweiten nötig wäre, wenn man es so ausdrücken will. Aus dem Grund sind diese Zooms aber auch häufig überlegen, bzw. zeigen am langen Ende oft (auch hier gilt: nicht immer ist es so) die schwächste Leistung - anhand der vorangegangenen Erklärung wird vielleicht auch klar, wieso das so ist (?). Andererseits können Zooms mit nicht durchgängiger Lichtstärke kompakter und/oder günstiger sein, weil da quasi auf diese "Reserve", wenn man es so nennen will, verzichtet wird.
EDIT: * wenn ich mir allerdings den Wikipedia Artikel zum Thema Lichtstärke und dann weiterführend zum Thema Öffnungsverhältnis anschaue, habe ich eine Vermutung, wie Yannic zu dieser Aussage kam. Wenn ich mich nicht irre, hat er versehentlich Lichtstärke und Öffnungsverhältnis gleichgesetzt, was falsch ist, denn "Lichtstärke = größtmögliches Öffnungsverhältnis" ;) Die Blende ist zwar eine Element mit dem das Öffnungsverhältnis gesteuert werden kann, aber die Lichtstärke wird idR. von anderen Faktoren begrenzt.
Lord of Steel
28.08.2009, 00:19
U.a. deswegen habe ich ja auch eingeschränkt, daß die Frontlinse entscheidend sein kann, bzw. es häufig ist. Das bedeutet nicht, daß sie es immer ist.
Amen :-D.
Warum so kompliziert? :lol:
Ich habs bei meiner Erklärung schon mit drinn gehabt, wenn auch in Klammer! Der richtige und wichtigere Begriff in diesem Zusammenhang ist die "Eintrittspupille"! Insofern hat der_knipser recht - aber auch Jens (zwar langatmig und kompliziert, aber doch :top: :lol:).
Was aber für den TO und vielleicht auch für anderen "Neulinge" auf diesem Gebiet wichtig ist, sollte schon noch mal klar gestellt werden:
f/2,8 bedeutet NICHT, dass nur 1/3 des Lichtes zum Sensor gelangt. Oder bei f/6,3 nur 1/6. Das ist Nonsens!
Maximale Blende f/2,8 bedeutet, dass ca. 95% des (auf die Eintrittspupille!) einfallenden Lichtes (5% Reflexionsverluste) zum Sensor gelangen. Blende ich ab auf f/5,6 beim selben Objektiv, dann gelangt nur mehr 1/4 des Lichtes, das wir bei f/2,8 hatten, zum Sensor. Wenn der Durchmesser der Blende (und damit auch jener der Eintrittspupille!) halbiert wird, verringert sich die Eintrittsfläche und damit die Lichtmenge auf ein 1/4!
Und jetzt sollten wir den TO fragen, ob er alles verstanden hat, oder ob wir ihn noch mehr verwirrt habenß :lol::lol::lol::lol:
Vielleicht noch mal ein stark vereinfachtes, aber anschauliches Beispiel.
Stell' dir vor, Du hast 2 gleich lange Rohre, eines mit 10 cm Durchmesser (=lichtstark) und eines mit 5 cm Durchmesser (=lichtschwach).
Nun klebst Du beide Rohre mit einer Pappscheibe ab, die in der Mitte ein 2 cm großes Loch hat. Durch welches Rohr wird nun mehr Licht gelangen? Ich glaube, es ist leicht vorstellbar, dass durch beide Pappscheiben (=Blende) die gleiche Menge Licht hindurchkommt, unabhängig vom Rohrdurchmesser.
Hallo Leute,
ich häng mich da an diese Anfängerfrage gleich dran und frag jetzt mal ganz blöd:
Warum braucht ein Makro-Objektiv überhaupt eine so große Blende (2,8), wenn man angeblich beim Makrofotografieren eher kleine Blenden nimmt wegen der Tiefenschärfe...
Oder ist das für Portraits gedacht? Die kann man ja angeblich auch schön mit Makro-Objektiven machen, dachte früher immer, Makros sind nur für Insekten und so...
Makros kann man prima auch für andere Dinge verwenden, z.B. wie schon erwähnt Portraits.
Und man sollte wissen, daß mit der Verlängerung des Auszugs bei Makros die Lichtstärke deutlich abnimmt. Aus Blende 2,8 wird an der Nahgrenze ungefähr f5,6 - die Kamera zeigt es nicht an, man kann es aber mit einer homogen beleuchteten Fläche einfach testen. Nikons zeigen es z.B. auch an.
Bei innenfokussierenden Objektiven ist das nicht so, sondern die verkürzen an der Nahgrenze ihre Brennweite (teils auch drastisch).
oh Mann, ich muss noch viel lernen, bei jeder Antwort auf eine Frage, die ich hier stell, tun sich wieder fünf neue Fragen auf... bin gerade dabei ein Fotobuch zu lesen (also, nicht ein Fotobuch, sondern ein Buch übers Fotografieren ;) ) und freu mich, wenn ich was neues lern, aber wenn ich hier so durchschau durchs Forum, wird mir ganz übel, was ich noch alles nicht weiß...
diesmal isses "innenfokussierende Objektive". komm ausm googeln gar nimma raus :?
der_knipser
28.08.2009, 13:33
.... komm ausm googeln gar nimma raus :?Das muss nicht so sein. Man muss nicht alles wissen, um gute Fotos zu machen!
Genausowenig wie man ein Differentialgetriebe oder einen Turbo-Vergaser verstehen muss, um ein Auto fahren zu können.
Von Bedeutung sind erst einmal nur die technischen Kenntnisse, die sich direkt auf ein Bild auswirken. Es reicht, wenn man die Zusammenhänge und die Auswirkungen von Blende, Belichtungszeit und ISO-Empfindlichkeit weiß und nutzt. Alles weitere geht eigentlich schon in Spezialgebiete.
Danke!
Dann brauch ich nur noch das Kapitel über die ISO lesen und weiß alles, was ich muss ;)
der_knipser
28.08.2009, 13:50
Im Wiki gibt es eine kleine Zusammenstellung (http://www.sonyuserforum.de/wiki/Grundlagen:_Belichtung) über Belichtung.
Warum braucht ein Makro-Objektiv überhaupt eine so große Blende (2,8)
Weiterer Vorteil wenn's sonst zu nichts nutzen würde: Sucher und Autofokus profitieren auch von der größeren Offenblende.
Falk