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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Noch einmal APS-C oder Vollformat


Löwe
30.07.2009, 16:30
Hallo,
da ich erst seit einem Jahr in der digitalen Fotografie unterwegs bin und die Anfänge nicht mitbekommen habe, möchte ich gern an die Forumler ein paar Fragen stellen.
Ich habe auch im Forum schon gesucht aber nichts in der Richtung gesehen. Im vorhienein Sorry für evtl."doofe Fragen", aber wer nicht fragt bleibt dumm.:)
Ich nehme an die Entscheidung APS-C Kameras und nicht von Anfang an Vollformat zu bauen hängt mit den fehlenden technischen Möglichkeiten und dem Preis zusammen.:?:
Gibt es eine" auf einen Blick" Zusammenstellung der positiven und negativen Eigenschaften für oder gegen Crop-oder Vollformat.( In Deutsch) Sind die Vollformat-Objektive besser oder schlechter und wenn ja warum?
Ein paar der Argumente habe ich hier schon gelesen,aber mir geht es um eine sachliche Gegenüberstellung beider Systeme.
Gruß Löwe

K-Mil
30.07.2009, 16:39
Hier ein link. Knapp aber genau was du suchst. http://www.picspack.de/blog/2008/07/04/vollformat-vs-crop/

binbald
30.07.2009, 16:52
Hallo,

eine objektive und sachliche Darstellung der Vor- und Nachteile kann es im Grunde genommen gar nicht geben, denn was für den einen ein Vorteil ist, ist für den anderen ein Nachteil (Weitwinkel vs. Tele?). Auch die Gewichtung der einzelnen Aspekte ist unterschiedlich (macht die Schärfentiefe nun wirklich einen bemerkbaren Unterschied?). Zudem verändern sich die technischen Gegebenheiten ständig, so dass allgemeine Aussagen nicht wirklich möglich sind (Vollformat hat weniger Rauschen, aber bei der zu erwartenden Zunahme der Pixeldichte bei Vollformatern und der damit einhergehenden Schrumpfung der Einzelpixel kann sich das auch auflösen) etc.
Auch der oben genannte Link sagt deutlich, dass das eine subjektive Auswahl und Bewertung ist.

Du hast richtig erkannt, dass die Entscheidung für APS-C zunächst von den technischen Problemen her begründet war. Die Herstellung eines fehlerfreien, großflächigen Sensors ist schwierig und die Wahrscheinlichkeit für den Ausfall von Einzelpixeln sehr hoch (was wir dann wieder beklagen, wir wollen ja 100% Pixelnutzung). Insofern ist es kostengünstiger und leichter, kleinere Sensoren zu bauen.

Vollformat oder Halbformatobjektive können beide gleich gut sein, da gibt es keine prinzipiellen Unterschiede. Wenn Du ein DT-Objektiv an einem APS-C Sensor benutzt, zeigt der theoretische die gleiche Qualität wie ein Voll-Objektiv an einem Voll-Sensor. Die kritischen Elemente sind die Randstrahlen, die gekrümmt/schräg auf den Sensor treffen. Deswegen fotografieren viele mit Vollformatobjektiven an APS-C-Sensoren, weil sie damit nur das Zentrum auskosten, wo die Ablenkung und damit die Bildfehler minimiert sind. Insofern erreichst Du mit Vollformatobjektiven an APS-C-Sensoren in der Regel eine etwas bessere Bildqualität am Rand als mit DT-Objektiven.

Derzeit hast Du bei Vollformat noch größere Einzelpixel auf dem Sensor und damit auch ein besseres Rauschverhalten und eine bessere Bildqualität als bei APS-C-Sensoren (z.B. Tonwertdifferenzierung, etc.). Aber das mag sich im Lauf der Zeit auch vermindern, weil aus marketingtechnischen Gründen die MP-Anzahl erhöht wird und damit der derzeit genuine Vorsprung von Vollformat vermindert wird - wie weit, vermag man gerade nicht zu sagen. Dennoch wirst Du auch weiterhin auf Grund der Eingenheiten des Vollformatchips immer eine gewisse bessere Bildqualität feststellen können (z.B. möglicher Detailreichtum, abhängig vom Ausgabeformat, etc.).

Edit:
mach doch eine Liste, was Du schon weißt, und wir ergänzen/diskutieren dann...

Löwe
30.07.2009, 18:25
Edit:
mach doch eine Liste, was Du schon weißt, und wir ergänzen/diskutieren dann... __________________
Vollformat: PRO
Bessere Abbildung
Schönere Farben ?
bei den Objektiven entfällt Umrechnung
Weitwinkel wird beser ausgenutzt
Objektive hochwertiger
Contra
Hoher Preis bei Kamera und Objetiven
Viele und unnötige Pixel? dadurch grosse Datenmengen
Objektive hochwertiger aber auch anfälliger für Randunschärfe und Vignettierung?

Crop
Pro
Günstiger Preis
bei Objektiven wird nur die Mitte genutzt, daher bessere Qualität, keine Vignettierung?
besere Tiefenschärfe?
Contra
eigentlich nur Notlösung da etwas besseres zu der Zeit nicht möglich war:)
Objektiv- Umrechnung

binbald
30.07.2009, 20:10
Vollformat: PRO
Bessere Abbildung
inwiefern? was heißt "besser"?
evtl. im Bezug auf Detailreichtum

Schönere Farben ?
was ist "schöner"?
ich würde eher sagen: differenziertere und breitere Tonwertwiedergabe und somit größere Nuancierungsmöglichkeiten; evtl. sogar größerer Dynamikumfang, wobei das nicht zwangsläufig/nur mit Vollformat vs. APS-C zu tun haben muss.


Objektive hochwertiger aber auch anfälliger für Randunschärfe und Vignettierung?
nicht zwangsläufig. Bei DT-Objektiven haben wir beinahe die gleiche Anfälligkeit.
Und hochwertiger sind die Objektive auch nicht unbedingt. Das Zeiss 16-80 ist auch nicht minderwertiger als das Minolta 28-75, etc.
Das von Dir Erkannte rührt daher, dass DT-Objektive für Einsteigerkameras mit APS-C hin "optimiert" werden, man also einiges an Qualität sparen kann und darf, während die High-End-Hochleistungsobjektive alle auf Vollformat ausgerichtet sind. Insofern passt das schon, hat aber andere Ursachen. Dagegen ist das Preis-Leistungs-Verhältnis bei den günstigen DT-Objektiven oftmals deutlich besser.

Crop
Pro
Günstiger Preis
auch nicht unbedingt: s. Zeiss 16-80 vs. Minolta 28-75


bei Objektiven wird nur die Mitte genutzt, daher bessere Qualität, keine Vignettierung?

gilt nur, wenn Du VF-Objektive benutzt

besere Tiefenschärfe?
was heißt "besser"?
Du hast eine andere. Wenn wir es mal sträflich vereinfachen, hast Du bei APS-C mehr, bei VF weniger. Das ist je nach Fotografierverhalten gut oder schlecht (Landschaft - Porträt). Dafür hast Du bei APS-C auch eine einfacher und günstiger zu erzielende Teleaufnahme.

Contra
eigentlich nur Notlösung da etwas besseres zu der Zeit nicht möglich war:)
nö, ich finde APS-C prima und gar nicht Notlösung. Ich habe sowohl eine VF als auch eine APS-C-Kamera und meistens arbeite ich mit APS-C (was aber nicht an der Sensorgröße liegt :P). Ich möchte APS-C nicht mehr missen.

Und mit Verlaub: das angeblich bessere Rauschen bei VF ist mir schnurzpiepegal, weil 99% meiner Bilder bei ISO200 entstehen. Ich war erst ein- oder zweimal in meinem Leben über ISO800

oetzel
31.07.2009, 09:41
Pro Vollformat:
Man kann im Menue auf "will APS-C haben" drücken und hat die Pro's von APS-C :top:. Wenn man es von der Seite betrachtet bleibt tatsächlich als Hauptargument für und wider der Preis ($€), Größe und Gewicht der Kamera.

Black-Light
31.07.2009, 10:06
PRO APS-C: Die Kameras sind einfach günstiger da der Sensor kleiner und damit günstiger herzustellen ist.

Jan
31.07.2009, 10:12
Ich finde die Nikon-Politik elegant, es gibt einfach DX und FX, nix ganzes oder halbes.

Auch auf KB-Film konnte man schon Halbformat haben, die Qualitätseinbußen warens icher größer aus heute, dennoch war der Vorteil an Handlichkeit schon klasse, dann gab es noch kleinere Filmformate und größere, bei Mittelformat und Großformat gibt es dann sozusagen in einer Klasse eine ganze Vielfalt von Formaten.

Crop-Kameras mag es ursprünglich aufgrund technischer Probleme gegeben haben, mittlerweilse sind sie in meinen Augen eigenständig und haben ihren Wert, aber neben Vorteilen natürlich auch Nachteile.

Warum es so schwer ist, umzudenken bzgl. der Brennweite, verstehe ich nicht. Wer schaut beim Zoomen genau auf die Brennweite? Mir ist es am Standardzoom völlig schnurz, ob ich 29 mm oder 42 mm (oder 19 bzw. 28 mm) wähle, ich achte auf den Bildausschnitt und die Perspektive (oder zusammengefasst auf den Bildwinkel). Bei anderen Formaten interessiert sich keiner für äquivalente KB-Brennweiten.
Am Zoom stelle ich ein, was passt, bei Festbrennweiten merke ich mir einmal, ob es ein WW, ein leichtes Tele oder was auch immer ist.

Ist die Farbdarstellung an FX wirklich in jedem Fall besser? Liegt es nicht eher an den Pixel/Fläche oder individuellen Eigenschaften des Sensors?
FX kann A900 bedeuten mit einer Pixeldichte - wenn ich recht erinnere - größer als an der A700 oder auch Nikon D700 mit 12 MP auf einem vergleichsweise riesigen Sensor.

WW an FX war zumindest anfangs problematischer als an DX, die Brennweiten sind zwar länger, aber der Bildkreis der ordentlich ausgeleuchtet werden muss ist größer. Der Boom von SuperWW-Zooms ist m.E. DX geschuldet, das waren früher bestenfalls unbezahlbare Exoten für die absoluten Profis. Bei Tele hat die DX-Ausschnittsvergrößerung (bei entsprechend optimiertem kleinen Sensor) anscheinend viele Vorteile, zumindest bzgl. Größe/Gewicht/Preis.

Das Spiel mit kleiner Tiefenschärfe gelingt mit FX sicher etwas besser, andererseits gibt es auch Bilder (Makros, aber auch Portraits), da hätte man vielleicht gern etwas mehr Tiefenschärfe und würde der Kompakten oder einer DX-Kamera den Vorzug geben, Abblenden geht, aber es gibt Grenzen (Beugung / Rauschen).

Bzgl. der Bildqualität glaube ich schon, dass übertragen der alte Spruch für Motoren gilt: Hubraum ist nur durch noch mehr Hubraum zu überbieten. Allerdings nimmt man dabei in Kauf, dass das Gesamtsystem u.U. unwirtschaftlicher oder unhandlicher oder beides wird. Die meisten hier haben sich aus gutem grund auf FX oder DX beschränkt, man könnte locker auch ins MF oder GF aufsteigen, aber der Aufwand ist erheblich, wenn man in dann treibt sind die Ergebnisse aber natürlich nochmals besser.

Jan

P.S.: Bzgl. Größe der Bodys ist der Unterschied nicht so groß, eine D700 ist m.E. ebenso handlich oder unhandlich wie eine D300 (ich bevorzuge meine D90) und die D3x ist nicht größer als die D3 (die - obwohl - DX ein gewaltiger Brocken ist). Erst bei Tele-Objektiven und vorgegebenem Wunsch-Bildwinkel wird der Unterschied wirklich groß.

P.P.S.: Man kann für eine schnelle Profi-DX-Kamera immer noch deutlich mehr ausgeben als für eine der Einsteiger-FX-Kameras von CNS, bei gegebenem Budget muss man halt Kompromisse machen.

P.P.S.: Hallo Oetzel, klappt das wirklich? Wird Deine Kameratasche lecihter oder Dein Konto wieder aufgefüllt, wenn Du an der FX-Kamera den APS-C-Knopf drückst?

RainerV
31.07.2009, 10:27
...FX kann A900 bedeuten mit einer Pixeldichte - wenn ich recht erinnere - größer als an der A700 oder auch Nikon D700 mit 12 MP auf einem vergleichsweise riesigen Sensor.
...

Hallo Jan,

die Pixeldichte der Alpha 900 ist geringfügig kleiner als die der Alpha 700. Der Sensor der Alpha 900 ist 2,25 mal so groß, es sind aber "nur" 2-mal soviele Pixel draufgepackt.

Oder andersrum formuliert. Schaltet man die Alpha 900 in den APS-C-Modus liefert sie eine Auflösung von 11 MP.

Zur eigentlichen Frage:

Meiner Meinung nach handelt es sich bei Vollformat um eine andere "Kameragattung". Da gibt es kein besser oder schlechter. Die Kamera ist anders. So wie die Kleinstbild-Minox wie auch die Mittelformat-Hasselblad ihre Existenzberechtigung und auch ihr spezielles Einsatzgebiet haben, ist es auch bei den unterschiedlichen Sensorgrößen. Wer beispielsweise bei ausreichend Licht "Streetfotografie" betreiben will, oder Naturfotografie bei geringem Licht betreiben will, wird möglicherweise aufgrund der größeren Tiefenschärfe bzw. der High-ISO-Fähigkeiten die Alpha 700 oder ganz extrem einer Nikon D700 der Alpha 900 vorziehen. Wenns um Auflösung bei ausreichend Licht geht und man gute Festbrennweiten haben will, bzw. man maximales Freistellpotential braucht, dann ist die Alpha 900 die "richtige" Kamera.

David Kilpatrick hat es meiner Meinung nach treffend beschrieben: Klick! (http://www.photoclubalpha.com/2008/10/16/do-you-really-need-an-alpha-900/)

Rainer

binbald
31.07.2009, 11:37
Man kann im Menue auf "will APS-C haben" drücken und hat die Pro's von APS-C :top:
Nicht immer - beim derzeitigen Stand der Technik hast Du z.B. bei der D700 dann eine relativ geringe Pixelanzahl, was dann weitergehende Ausschnittsvergrößerungen erschwert...
Wie schon gesagt: ich finde es schwer, eines gegen das andere ausspielen zu wollen.

CarlSagan
31.07.2009, 12:46
Hallo Michael!

Ich will hier nicht meine VF-Antimegapixelwahn Vorliebe anfangen breit zu treten. Aber was nützen einem "schlechte" Ausschnitte?
Dann lieber vorher nach dem wichtigen "Ausschnitt" schauen und den dafür in guter Qualität haben ;)

Eckhard


Nicht immer - beim derzeitigen Stand der Technik hast Du z.B. bei der D700 dann eine relativ geringe Pixelanzahl, was dann weitergehende Ausschnittsvergrößerungen erschwert...
Wie schon gesagt: ich finde es schwer, eines gegen das andere ausspielen zu wollen.

CarlSagan
31.07.2009, 12:49
Hallo BL!

NOCH ;)

Eckhard


PRO APS-C: Die Kameras sind einfach günstiger da der Sensor kleiner und damit günstiger herzustellen ist.

binbald
31.07.2009, 12:51
Aber was nützen einem "schlechte" Ausschnitte?
Dann lieber vorher nach dem wichtigen "Ausschnitt" schauen und den dafür in guter Qualität haben ;)
Prinzipiell mache ich das auch so - aber!
- manchmal kann ich die Position nicht frei wählen und bin auf Ausschnitte angewiesen
- habe ich nicht alle Objektive um den Ausschnitt zu bekommen, den ich will. Z.B. fehlt mir ein 400/4.5 oder 600er
ergo: brauche ich ab und zu Ausschnitte...

auch hier wieder: objektive, sachliche, allgemeingültige Aussagen (wie im Ausgangsposting angefragt) sind nicht möglich, weil von persönlichen Fotografierbedingungen abhängig.

Jan
31.07.2009, 13:18
Wenn ich es recht sehe, ist ein A900-Bild unter optimalen Bedingungen nochmals von anderer Qualitä als ein D700/D3-Bild, dafür hat Nikon ja noch die D3x.

Allerdings hat eine D700 m.E. auch ihre Berechtigung wegen der großen Pixel und der exzellenten Qualität bei suboptimalen Bedingungen.

Jan