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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bild-Verwaltung Mac ?!?


MacSource
27.07.2009, 18:58
Hallo,

ich möchte mal die “kollektive Intelligenz“ der Mac-User zum Thema Bild-Verwaltung anzapfen :lol: :

Bisher habe ich iView MediaPro 3 benutzt, aber das ist ja aufgekauft worden...
Auch wenn die aktuelle Version von Expression Media kaum Unterschiede zeigt, fürchte ich, daß das nicht so bleiben muss... :?

Momentan tendiere ich stark zu Aperture, oder ist Lightroom eine Alternative ?

Also würde ich ich mich über ein paar Tips /Erfahrungen freuen :)

lg,

Christian

Giovanni
27.07.2009, 19:32
Bisher habe ich iView MediaPro 3 benutzt, aber das ist ja aufgekauft worden...
Auch wenn die aktuelle Version von Expression Media kaum Unterschiede zeigt, fürchte ich, daß das nicht so bleiben muss... :?

Momentan tendiere ich stark zu Aperture, oder ist Lightroom eine Alternative ?
Mir geht es ein bisschen ähnlich ... iView wirkt zwar etwas "hausbacken", ist aber eigentlich sehr durchdacht. Die einzige relevante Neuerung bei Expression Media sind hierarchische Schlüsselwörter, was ich allerdings für ein sehr wichtiges Feature halte. Trotzdem habe ich momentan keine Pläne, iView bzw. Expression Media in Zukunft noch groß einzusetzen. Ich nutze es bisher zur Verwaltung von Diascans.

Seit einiger Zeit arbeite ich bei der Verwaltung digitaler Bilder (außer für rein private, dafür gibt's iPhoto) ausschließlich mit Aperture und bin sehr zufrieden. Bei der RAW-Konvertierung verwende ich es ebenfalls beinahe ausschließlich. Lightroom war mir zu eingeschränkt. Ich hatte bei Lightroom den Eindruck, dass es für mich einfach zu unflexibel und insgesamt nicht leistungsfähig genug ist. Ich muss beispielsweise mit Hunderten von Schlüsselwörtern arbeiten können, nicht nur mit 10 oder 20, und kann Schlüsselwörter nicht ausschließlich in kleinen Grüppchen handhaben. Außerdem fand ich das "Raum-Konzept" von Lightroom schrecklich. Ich möchte nicht für verschiedene Arbeitsschritte in unterschiedliche Umgebungen innerhalb des Programms schalten müssen. Außerdem finde ich, dass Aperture die Bildschirmfläche wirklich optimal nutzt - bei Lightroom kann man sich davon sein eigenes Bild machen. Für Zierrat wie einen riesigen Schriftzug mit meinem Namen oder niedliche Ornamente ist der Platz auf meinem 24"-Monitor samt daneben stehendem Notebook-Display jedenfalls zu schade - da sehe ich lieber mehr Bedienelemente auf einmal, damit ich nicht so viel rumscrollen oder gar in andere "Räume" schalten muss.

Aperture ist sehr flexibel, sehr gut konfigurierbar - aber: Um die Funktionen wirklich ausschöpfen zu können und richtig effizient damit zu arbeiten, muss man sich ziemlich lange einarbeiten im Vergleich zum in jeder Hinsicht simpler gestrickten Lightroom und den meisten anderen Programmen. Auf den ersten Blick könnte man daher zu der falschen Annahme verleitet sein, Lightroom sei besser bedienbar - der Grund ist, dass man es einfach schneller kennenlernt, während man bei Aperture länger zum Entdecken braucht. Außerdem sollte man halbwegs aktuelle Hardware mit nicht unter 3 GB RAM und mindestens 128 MB, besser 256 MB VRAM benutzen.

Was mir auch gut an Aperture gefällt, ist die AppleScript-Schnittstelle und dass die Datenstrukturen alle in einer SQLite-Datenbank abgelegt werden. Sollte man aus irgendeinem Grund irgendwann ohne Aperture auf die Daten zugreifen müssen, ist dies im Prinzip ohne Weiteres möglich, mit allen Möglichkeiten, die SQL bietet. Andererseits ist die Plug-In-Schnittstelle im derzeitigen Aperture sehr dürftig, weil immer erst ein TIFF (oder JPEG) als Zwischendatei angelegt und an die Plug-Ins zur Bearbeitung übergeben wird. Das ist nicht optimal.

Trotzdem, meine klare Empfehlung: Aperture.

Als reine Verwaltung ohne RAW-Konverter spricht aber nichts dagegen, MS Expression Media zu benutzen. Auch Cumulus / Canto Single User könnte dann eine interessante Alternative sein.

Gruß

Johannes

Roland_Deschain
27.07.2009, 20:33
DEr einfachste weg, herauszufinden welches programm den persönlichen Ansprüchen am ehesten entspricht, sind immer noch die Testversionen der Hersteller. Ich schwör auf Lightroom, aber die meisten Macianer bevorzugen Aperture.

Echidna
28.07.2009, 07:02
DEr einfachste weg, herauszufinden welches programm den persönlichen Ansprüchen am ehesten entspricht, sind immer noch die Testversionen der Hersteller.

So habe ich es auch gemacht. Mit beiden Programmen getest. Dabei hat sich für mich schnell herausgestellt, dass die Grundfunktionen in Aperture intuitiver bedienbar sind. LR bietet zwar in der neuen Version einige Bearbeitungsfunktionen mehr, insbesondere zur lokalen Bearbeitung, aber gleichwohl bin ich auch bei Aperture hängengeblieben und habe es bisher nicht bereut. Ganz im Gegenteil, es ist das Programm, das mir im Fotobereich am meisten Spass macht. Ich finde meine Bilder schnell, ob raw oder jpg ist zunächst vollkommen unerheblich, die Bearbeitung erzielt gute Ergebnisse mit wenig Aufwand, die Bilder werden schnörkellos angezeigt (in LR hatte selbst die Vollbildanzeige noch einen schmalen Rahmen ums Foto).

Würde Aperture von Apple eingestellt, hätte ich allerdings auch keine Probleme, zu LR zu wechseln. Es ist derzeit aber auch ca. 100 € teurer als Aperture.

Zum Zeitpunkt, als ich mich entscheiden musste, lief LR nicht auf 2 Bildschirmen. Inzwischen ist das glaube ich anders.

Ich unterstreiche auch, was Johannes schreibt, insbesondere was die Flexibilität des Programmes angeht. Meine Frau nutzt ebenfalls Aperture, aber ihre Arbeitsweise ist anders. Jede Arbeitsweise und Ansichtsart wird halt gleich gut unterstützt. Ich muss mich nicht nach dem Programm richten, sondern kann es auf meinen individuellen Vorlieben anpassen.

Aperture bietet von Hause aus "tethered shooting", also den Anschluss der Kamera an das Programm, wo die Bilder sofort erscheinen. Ob das mit allen Marken funktioniert, weiß ich nicht. Mit Nikon klappt es. Aber das läßt sich ja herausfinden, falls das für Dich wichtig sein sollte.

Gruß

Echidna

Giovanni
28.07.2009, 12:41
LR bietet zwar in der neuen Version einige Bearbeitungsfunktionen mehr, insbesondere zur lokalen Bearbeitung
Man sollte vielleicht nochmal deutlich darauf hinweisen, dass sich das speziell auf die Bildbearbeitung bezieht. Hier kann Adobe natürlich "häppchenweise" Features von Photoshop in Lightroom tröpfeln lassen, so wie sie es gerade für passend halten. Aperture ist da auch nicht schlecht, aber ich finde wie gesagt, dass die PlugIn-Schnittstelle noch verbessert werden sollte. Die Reparatur- und Klonwerkzeuge in Aperture finde ich sehr gut, auch wenn ich beim neuen Retuschieren-Werkzeug nicht verstehe, warum man einzelne Korrekturen nicht jederzeit wahlfrei ändern bzw. entfernen kann so wie beim Reparaturstempel, sondern nur eine nach der anderen, beginnend mit der letzten, löschen kann. Das geht aber immerhin zu jeder Zeit, natürlich auch Monate nach der ersten Bearbeitung. Für Objektivkorrekturen benutze ich PTLens. In diesen Fällen exportiere ich die ansonsten fertigen Bilder als TIFFs aus Aperture und mache dann die Objektiv- und Perspektivkorrekturen in PTLens. Danach lösche ich das TIFF, weil ich es nicht mehr brauche und jederzeit neu erzeugen kann. Das geht sinngemäß genauso, wenn man das PTLens PlugIn benutzt - dann befindet sich das TIFF eben in Aperture, wird dort von PTLens modifiziert und man kann dann daraus die gewünschten JPEGs mit Aperture exportieren. Bei den meisten Bildern brauche ich PTLens und andere externe Programme aber nicht, so dass ich zumeist direkt die benötigten JPEGs aus Aperture exportiere. In der Kombination mit PTLens sehe ich auch bei der Bearbeitung keinen funktionalen Rückstand gegenüber Lightroom. Im Gegenteil.

Bei der Bildverwaltung und den Metatags ist Aperture für meinen Bedarf ohnehin weitaus geeigneter - siehe mein vorheriges Posting.

Trotzdem, Aperture kann auch manchmal "zickig" sein ... :-)

Johannes


P.S.: Man sollte übrigens unbedingt in den Voreinstellungen unter "Vorschaubilder" den Punkt "Eingebettetes JPEG von Kamera verwenden (wenn möglich)" abschalten! Sonst kann Aperture beim Import abstürzen, wenn ein RAW ein fehlerhaftes JPEG enthält. Außerdem ist es wegen der Darstellung sowieso besser, Aperture alle Miniaturbilder selber generieren zu lassen.

Ellersiek
28.07.2009, 13:28
Hi,
ich kenne Aperture zwar nicht, aber vielleicht zwei Aspekte, die für Lightroom sprechen:
1.) Lightroom steht unter Mac und Windows zur Verfügung (Aperture nur Mac, oder?)
2.) Lightroom + Photoshop arbeiten bestens zusammen (so kann man einen Teil der Bearbeitungen in Lightroom machen und das Ergebnis als Smartobjekt in PS öffnen und über Ebenen weiter bearbeiten).

Letzendlich wirst Du aber wahrscheinlich um einen echten Vergleich nicht herumkommen. Insbesondere das Benutzerinterface ist kaum mit Worten zu beschreiben und eine Entscheidung pro/con sehr von persönlichen Vorlieben geprägt.
Ich kam von Photoshop-Elements zu Lightroom (ja, gebe zu: Ich bin Adobe-Fan:D), eigentlich wegen der stark eingeschränkten Taggingmöglichkeiten unter Elements.
Zuerst konnte ich mit der Benutzeroberfläche nicht viel anfangen: Bedienelemente, die sich automatisch ausblenden, Bibliotheks- und Entwicklerbereich, Auf-und Zuklappen von Bedienelementen - da lagen für mich Welten zwischen den Programmen (ca. Ende 2007).
Hat man das Grundprinzip (z.B. die Bibliotheksansicht) jedoch erstmal verstanden, so kann man es intuitiv auf alle anderen Bereiche (Entwickeln, Diashow, Drucken und Web) anwenden.
Ohne Aperture zu kennen, glaube ich, dass man mittlerweile mit keinem der beiden "Platzhirsche" einen großen Fehler macht. Wenn Du flexibel bist, dann entscheide dich schnell und arbeite dich ins Programm rein (das wirst Du bei beiden müssen). Suchst Du die beste Lösung für deinen Workflow, dann teste beide Programme ausgiebig.

Gruß
Ralf

dominik.herz
28.07.2009, 13:43
1.) Lightroom steht unter Mac und Windows zur Verfügung (Aperture nur Mac, oder?)


Und du bezahlst nur einmal und bekommst automatisch die Lizenz für beide Versionen, falls du auch noch einen Windows PC daheim hast oder wieder umsteigen möchtest :top:

Ich habe Lightroom auf dem Mac und benutze inzwischen keine andere Bildbearbeitung mehr. Das was ich erreichen will (auch leichte Retuschen) kann ich mit Lightroom machen.

Herby
28.07.2009, 14:14
Hallo,

wenn es Dir nur um Bildverwaltung geht, gibt es m.E. zwei Möglichkeiten.
Du wartest zum Einen auf die Mac Version von ACDSee (Dezember) oder Du schaust Dir
mal Atomicview von Antzero (http://www.antzero.com) an. Kostet €59,-.

Gruß

Herby

Tafelspitz
28.07.2009, 14:52
Ich würde hier auch ein Votum pro Aperture anbringen.
Ich habe durch dieses Programm die Liebe zur Fotografie wiederentdeckt - nicht zuletzt durch die integrierte Fotoverwaltung und clevere Backup-Funktion :D
Im Gegensatz zu Lightroom bietet es zudem noch ein cooles Modul zur Erstellung von (wirklich schönen) Fotobüchern.
Ausserdem ist es sozusagen nahtlos in die Mac-Architektur eingebunden; Export von Diaschauen zu iMovie ist so beispielsweise sehr einfach.
Bei Lightroom hat mir auch die Oberfläche nicht so zugesagt, aber das ist natürlich Geschmacksache.
Dass hingegen die Plugin-Schnittstelle bei Aperture noch Verbesserungspotenzial hat, wurde ja schon erwähnt.
Ich wollte dieses Programm nicht mehr missen :top:

MacSource
29.07.2009, 21:18
Vielen Dank für die Anregungen, besonders auch für die sehr ausführlichen (zeitaufwändigen) Postings... :top:

Habe mir nochmal die potentiellen Kandidaten angeschaut:

• Cumulus ist zwar ein Mac-“Klassiker“ aber die mochte ich noch nie (die Firma / Firmenpolitik)
• Portfolio: noch ein “Klassiker“, aber bin nie so sehr “warm geworden“ mit der Benutzeroberfläche...

• iView Media: war immer “mein Ding“ und auch ExpressionMedia schaut (noch) gut aus... aber wie ist es in 3-5 Jahren ?!?

also (ich war ja schon “vorbelastet“) Aperture und die aktuelle Lightroom-Version angeschaut...

es wird (mit meinem “Bauchgefühl“ und Eurer Hilfe) jetzt Aperture werden :D

Danke,

Christian