Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ausstellung "Beziehungswandel"
Moin Forum,
im letzten Jahr habe ich die Fotoausstellung „Beziehungswandel“ gemeinsam mit einigen Tagespflegen aus Kassel und Umgebung erstellt. Ein Projekt, das sich über fast 2 Jahre hinzog (vom ersten Foto bis zum ersten Ausstellungstermin). Jetzt sind die offiziellen Ausstellungstermine vorbei.
Die Kombination von Bild und Text finde ich eine gelungene Kombination.
Manche Fototermine gingen mir sehr nahe. Vor allem dann, wenn ich Geschichten von früher, von lebensfrohen aktiven Menschen gehört hat und dann die jetzige Situation vor Augen hat. Dennoch, „Das Herz wird nicht dement“ und so sind viele Beziehungen trotz stark ausgeprägter Demenz herzliche, liebevolle Beziehungen.
Ausgang für die Fototafeln war ein altes Foto, und zunächst die Idee die Situation im hier und jetzt nachzustellen. In Verlauf der Shootings kam ich immer mehr von der Gegenüberstellung ab und so entstanden Fotoserien, die die immer noch herzliche Beziehung der Beteiligten ausdrückt.
Eine große Herausforderung waren vor allem die die Reproduktion von kleinen alten Fotos (manche nur 5x5cm) und in einer Qualität – na ja, davon reden wir jetzt mal nicht. Diese für die Ausstellungstafeln (60x70) aufzubereiten hat schon einige Zeit in Anspruch genommen.
Hier mal 2 Bsp.:
http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/842/Beziehungswandel_4_Kopie.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=83513)
http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/842/Beziehungswandel_2_Kopie.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=83514)
Alle Ausstellungstafeln gibt es hier zu sehen:
http://www.tagespflege-region-kassel.de/cms/ausstellung.html?func=viewcategory&catid=1
der Flyer:
http://www.tagespflege-holzmarkt.de/Flyer_Fotoausstellung_2008.pdf
sowie eine kleiner Pressebericht mit ein paar 2 Interviews.
http://www.tagespflege-holzmarkt.de/aktuelles.php
„Beziehungswandel - Ein Projekt der Tagespflegen"
Wandlungsprozesse in Bildern und Worten: Während Klaus Wagner in den Tagespflegeeinrichtungen Menschen mit seiner Kamera portraitierte, haben unter Anleitung von Kirsten Alers die Teilnehmerinnen der Frauenschreibwerkstatt Kaufungen sich jeweils zu zweit mit Tagespflegegästen und ihren Angehörigen getroffen und Interviews geführt. Auch daraus wurden Portraits.
Die Schreibwerkstatt hat sich im Frühjahr 2008 mit dem Thema Alter auseinandergesetzt, Beziehungswandel war dabei ein Aspekt. Es sind in drei Monaten neben den Portraits auch autobiografische und fiktive Texte entstanden. Zwei Mitglieder der Literaturagentur sowie MitarbeiterInnen der Tagespflegen Kassel Stadt und Land haben sich ebenfalls dem Thema Beziehungswandel schreibend genähert, Interviews geführt und protokolliert.“
Vielleicht regt es ja den/die ein oder andere(n) von Euch an, ein ähnliches Projekt zu initiieren. Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Gruß
Klaus
Hallo Klaus,
ich habe mir gerade die ersten beiden Tafeln und die Texte dazu angesehen. Ich finde das ist ein Thema, dass wir solange wir jung sind, verdrängen. Um so wichtiger ist es, sich die Vergänglichkeit bewusst zu machen und ebenso "bewusst" zu leben, auch wenn dies im Alltag manchmal untergeht. Ich finde die Verbindung der Texte mit den Bildern sehreindrucksvoll, außerdem finde ich die Fotos (gerade auch in b&w) sehr "emotional". Das umzusetzen finde ich, ist Dir gut gelungen:top:Leider sind die bilder auf der Verlinkung ziemlich klein. Die werde ich mir in Ruhe auf einem größeren Bildschirm ansehen. Viel Erfolg für die Ausstellung wünscht
Jupp
So ich habe mir alles angesehen. Ich bin beeindruckt und nachdenklich zugleich. Ich kann nur sagen, schauts Euch an es lohnt sich! (Ich weiß nicht, ob der Beitrag nicht besser in der Kiste aufgehoben wäre, ich könnte mir vorstellen, dass ihn dort mehr Leute sehen.)
Gruß Jupp
Tuergriff
12.07.2009, 14:44
Hallo Klaus,
das ist ein anpruchsvolles Projekt und die Umsetzung ist gelungen. Mich erinnert diese Gegenueberdarstellung an eine Fotoaustellung die ich mal im Museum fuer Sepulkralkultur in Kassel gesehen habe, bei der Fotos in einem Sterbehospiz aufgenommen wurden, von Menschen kurz vor dem Tod und kurz danach. Vielleicht hast du die Ausstellung auch gesehen. Es waren schwarz-weiss Fotos im quadratischen Format, aufgenommen mit einer 6X6 Kamera, die Vergroeerungen waren von beeindruckender Qualitaet. Und dazu gab es kurze Texte die das Leben des Menschen beschrieben. Das war sehr gut gemacht und zeigte, dass Menschen eine Wuerde besitzen, die man ihnen nicht nehmen sollte, selbst am Ende des Lebens nicht. Deine Bilder zeigen aehnliches.
Zum heulen schön.
Eine wirklich beeindruckende Serie, die einerseits bewegt, ob des Schicksals der Betroffenen, andererseits aber auch ergriffen macht, ob der Kraft und des Mutes der Angehörigen, sich der Situation und auch dem Fotografen zu stellen. Das habt Ihr ganz toll hinbekommen. Großes Kompliment.
Gruß
Echidna
Hallo Klaus,
.....Ich finde die Verbindung der Texte mit den Bildern sehreindrucksvoll, außerdem finde ich die Fotos (gerade auch in b&w) sehr "emotional". Das umzusetzen finde ich, ist Dir gut gelungen:top:
Jupp
Hallo Jupp,
danke für deinen Komentar und die Zeit dir alles angesehen zu haben.
Ja, da haben wir lange überlegt, ob wir die neuen Fotos nicht in Farbe belassen. Daber dann war die einheitliche Tongebung für alle Fotos doch wesentlich eindrucksvoller.
So ich habe mir alles angesehen. ......(Ich weiß nicht, ob der Beitrag nicht besser in der Kiste aufgehoben wäre, ich könnte mir vorstellen, dass ihn dort mehr Leute sehen.)
Gruß Jupp
Ja, keine schlechte Idee,
bin aber gerade am Kofferpacken...
Gruß
Klaus
Zum heulen schön.
Eine wirklich beeindruckende Serie, die einerseits bewegt, ob des Schicksals der Betroffenen, andererseits aber auch ergriffen macht, ob der Kraft und des Mutes der Angehörigen, sich der Situation und auch dem Fotografen zu stellen. Das habt Ihr ganz toll hinbekommen. Großes Kompliment.
Gruß
Echidna
Danke, neben den Fotos wirken die Tafeln sehr stark durch die Geschichte und Texte.
Ich werde dein Kompliment weiterleiten.
Gruß
Klaus
Hallo Klaus,
vielen Dank für diese beeindruckende Bilderserie. Du hast ( oder Ihr habt ...) da etwas ganz Beeindruckendes und Schönes gemacht.
Die Fotografie ist geradezu prädestiniert für solche Zusammenschauen, denn jedes Fotos ist ja ein konserviertes Momentchen Zeit, und wenn man dann zwei Momente zusammenstellt, dann gehen dem Betrachter das Herz und die Augen auf. Die Texte verstärken den Bildeindruck zwar noch erheblich, aber die Bilder sprechen auch genügend für sich allein, so denke ich. Die Texte lenken aber gezielt auf das Problem Demenz, das leisten sie gut.
Ich denke wir ( die Gesellschaft ) sollten endlich damit aufhören, nicht mehr gewerblich oder nicht mehr erwerbsmäßig tätige Menschen abzuschieben. Wünschenswert wären Wohnformen, in denen jeder entsprechend seiner augenblicklichen Verfassung gebraucht werden könnte. OK hier im Forum löse ich das Problem auch mit noch längeren Antworten nicht.
Noch einmal ausdrücklich, ich finde die Bilder-Zusammenschau sehr beeindruckend.
Einen schönen Abend wünscht
Henning.
Hallo Klaus,
vielen Dank für diese beeindruckende Bilderserie. Du hast ( oder Ihr habt ...) da etwas ganz Beeindruckendes und Schönes gemacht.
...
Noch einmal ausdrücklich, ich finde die Bilder-Zusammenschau sehr beeindruckend.
Einen schönen Abend wünscht
Henning.
Bitte, gern geschehen.
Gruß
Klaus
Ich finde der thread gehört noch mal nach oben!!!
Gruß Jupp
Ich finde der thread gehört noch mal nach oben!!!
Gruß Jupp
Genau!
Gruß Henning
Neuer Link für die Ausstellungstafeln
Alle Ausstellungstafeln gibt es hier zu sehen:
http://www.tagespflege-region-kassel.de/cms/index.php?option=com_joomgallery&func=viewcategory&catid=1&Itemid=60
Gruß
Klaus
Hey Klaus,
meinen Respekt zu dieser gelungenen Auseinandersetzung mit einem sehr sensiblen und schwierigen Thema! Für mich ist dies einer der berührensten Threads der letzten Monate. Danke!
Die Ausstellung erinnerte mich umgehend an die Ausstellung "Noch mal leben - Eine Ausstellung über das Sterben (http://www.noch-mal-leben.de)", die ich Anfang des Jahres in Erlangen besucht habe. Die Ausstellung wurde von dem Fotografen Walter Schels (73) und seiner Frau, der Journalistin, Beate Lakotta (44) erstellt. Das Konzept ist ein recht ähnliches. Es hingen paarweise S/W-Bilder nebeneinander, die einunddieselbe Person einmal kurz vor dem Tod im Hospiz, und einmal nach dem Tod zeigte. Neben den Photos hingen begleitende Texte, die ein wenig über die gezeigte Person, ihr Leben und ihr Schicksal erzählten. Die Bilder und Texte waren sehr bewegend. In den meisten Gesichtern der Verstorbenen konnte man eine Erlösung und Entspannung erkennen, sehen, daß sie nun ihren Kampf gegen ihre Krankheit und die Schmerzen hinter sich hatten, daß sie mit einem gewissen inneren Frieden aus dem Leben geschieden sind. Sie waren im Guten gegangen. Diese Ruhe und Zufriedenheit, die sie ausstrahlten, hatte durchaus die Kraft, einem die Angst vor dem Tod, aber insbesondere auch vor dem Sterben zu nehmen. Es gab aber auch ein paar wenige Gesichter, die auch nach dem Tod noch verspannt, verbissen und verbittert wirkten. Sie durften als Kontrast in der Ausstellung nicht fehlen.
Danke, daß Du mich mit diesen tollen Bildern berührt und mich nochmals an die Schels-Lakotta-Ausstellung erinnert hast.
Dat Ei
Hey Klaus,
...Die Ausstellung erinnerte mich umgehend an die Ausstellung "Noch mal leben - Eine Ausstellung über das Sterben (http://www.noch-mal-leben.de)", die ich Anfang des Jahres in Erlangen besucht habe. Die Ausstellung wurde von dem Fotografen Walter Schels (73) und seiner Frau, der Journalistin, Beate Lakotta (44) erstellt. Das Konzept ist ein recht ähnliches. Es hingen paarweise S/W-Bilder nebeneinander, die einunddieselbe Person einmal kurz vor dem Tod im Hospiz, und einmal nach dem Tod zeigte. Neben den Photos hingen begleitende Texte, die ein wenig über die gezeigte Person, ihr Leben und ihr Schicksal erzählten. Die Bilder und Texte waren sehr bewegend. In den meisten Gesichtern der Verstorbenen konnte man eine Erlösung und Entspannung erkennen, sehen, daß sie nun ihren Kampf gegen ihre Krankheit und die Schmerzen hinter sich hatten, daß sie mit einem gewissen inneren Frieden aus dem Leben geschieden sind. Sie waren im Guten gegangen. Diese Ruhe und Zufriedenheit, die sie ausstrahlten, hatte durchaus die Kraft, einem die Angst vor dem Tod, aber insbesondere auch vor dem Sterben zu nehmen. Es gab aber auch ein paar wenige Gesichter, die auch nach dem Tod noch verspannt, verbissen und verbittert wirkten. Sie durften als Kontrast in der Ausstellung nicht fehlen.
Danke, daß Du mich mit diesen tollen Bildern berührt und mich nochmals an die Schels-Lakotta-Ausstellung erinnert hast.
Dat Ei
Danke, ja, auch ich habe diese Ausstellung in Kassel besuchen dürfen. Und sie hat mich bewegt. Die Kombination aus den eindringlichen Fotos und die Texte... Als Ausstellung zu diesem Thema - unschlagbar.
Unsere Ausstellung war eigentlich zu Beginn dazu gedacht die pflegerischen und entlastenden Möglichkeiten der Tagespflegen mehr in das Bewußtsein der Bevölkerung
zu bringen. Viele Angehörige Pflegen oft, bis sie selbst "umfallen"; da kann manchmal schon eine Entlastung für einen Tag Abhilfe schaffen.
Ich würde dieses Projekt, gerne weiter verfolgen, nicht nur in Deutschland - vielleicht auch in anderen Ländern. Alte Menschen die gepflegt werden müssen gibt es ja schließlich überall. Die Unterschiede der Kulturen würden mich auf alle Fälle reizen. Mal sehen, vielleicht klappt es ja irgend wann.
Gruß
Klaus
Sehr eindrucksvoll. Mehr möchte ich gar nicht dazu sagen. Man würde das Thema nur zerreden. Einfach nur schauen und wirken lassen.
Ganz grosses Kino :top:
See ya, Maic.
P.S: Ich habe vor ein paar Wochen Bilder für eine Reportage über Kunst-Therapie mit dementen, alten Leuten gemacht. Die dort vorgetragenen Schicksale bringen einen echt den Tränen nahe...
Nachdem die Ausstellung lange in Deutschland unterwegs war, ist sie vom 14.4. - 13.5.2013 nochmals bzw. wieder in Kassel zu sehen.
Da das Thema immer noch und immer wieder aktuell ist hier ein Link zum Veranstaltungshinweis.
http://www.woche-fuer-das-leben.de/node/455
Gruß
Klaus