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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frontfokus bei Tamron 90mm 2.8 SP AF Di Macro, brauche dringend Hilfe!


Taniquetil
27.06.2009, 19:45
Liebe Forumsmitglieder,

ich habe aufgrund der durchgehend positiven Meinungen soeben das o.g. Tamron Makro erworben.

Einsatzzweck ist ziemlich klar umrissen, ich möchte damit:

- 1:1-Makros machen (Dias digitalisieren)
- Potraits bei mittlerer Entfernung und Offenblende machen

Ich besitze zwar auch das Minolta AF50/3.5, aber es ist mir für Portraits zu kurz und ich lege Wert auf 1:2.8 zum Freistellen. Das Tamron 90mm mutiert an APS-C zum schönen 135mm 2.8 - exakt das was ich haben wollte und seit Minolta MD 135mm 2.8 sehr vermisst habe.

Es ist nagelneu und unbenutzt gewesen, wie schon hier (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=73918) beschrieben. Nach anfänglicher Begeisterung ließ der erste Frust nicht lange auf sich warten: das Objektiv scheint einen Frontfokus-Fehler zu haben!

Die Kamera: Alpha 200, ich arbeite zu 99% mit dem zentralen AF-Sensor.

Nach über hundert Aufnahmen kann ich sagen: der Frontfokus ist nicht durchgehend, sondern wächst mit zunehmender Entfernung. Beispiel: bei 100 Meter entfernten Objekten, stellt die Kamera auf genau 70 Meter scharf. Der Fehler ist:
Bei 100m = -30m
Bei 50m = -10m
Bei 10m = -30cm
Bei 3m = -5cm
Bei 1,5m = -1cm
Bei 1m = Fehler kaum noch auszumachen
Unter 1m = Fokus sitzt perfekt!
Bei 1:1 = Fokus sitzt perfekt!

Wie gesagt, in seiner Kernkompetenz Nahbereich ist die Linse unschlagbar, aber es nervt schrecklich bei Portraits, wenn immer nur die Nasenspitze und nicht die Augen scharf sind. Das AF50/3.5 zickt nicht so rum auf größere Entfernungen. Ist in dem Fall nur zu kurz und zu lichtschwach. :-/

Das manuelle Fokussieren an den kleinen APS-C Mattscheiben, macht nicht gerade Spaß, aber ich habe es ebenfalls probiert. Die Ergebnisse im Fernbereich sind *deutlich* besser, als mit dem AF! Aber dafür habe ich das Objektiv natürlich nicht gekauft, sonst würde ich heute immer noch mit der XG-M und dem 135er MD rumlaufen.

Aus Frust habe ich meine anderen Objektive (alles Minoltas) auf FF/BF einmal im Nahbereich und einmal im Fernbereich durchgetestet. Ergebnisse sind, genau wie früher:
AF 70-210/4: Fokus OK
AF 75-300/VS1: Fokus OK
AF 24-85/VS2: Fokus OK
AF 50 Macro: Fokus OK
AF 50 1.7: ganz leicher BF im Fernbereich, war mir aber schon bekannt, ab Blende 4 nicht mehr wahrnehmbar
AF 35-70: Fokus OK
AF 18-70: Fokus OK


Nur, was soll ich jetzt mit dem Tamron tun? :?::?::?:

- Liegt das an der Kamera, am Objektiv oder an der Kombination aus beidem?
- Brauche ich für 2.8 Optiken eine Alpha 700 mit 2.8 AF-Sensor? Ich lese dort gleichermaßen von FF/BF-Problemen trotz guter Optiken.
- Sind solche Probleme grundsätzlich nicht zu umgehen?

Soll ich...

-mir keinen Kopf drum machen, Objektiv verpacken und innerhalb von 2 Wochen zurückschicken
-Objektiv benutzen und sich ständig ärgern
-Objektiv zum Tamron einschicken
-Kamera zum Service einschicken

Bin vom Autofokus der Alpha 200 sehr begeistert und möchte den nicht unbedingt kaputtoptimieren lassen.
Irgendwann kommt vielleicht eine Alpha 900, aber das ist Zukunftsmusik!

Ich muss mich ziemlich zügig entscheiden, wegen der Rückgabe. Eine Möglichkeit das Tamron an eine andere Alpha zu schrauben, habe ich so kurzfristig leider auch nicht.

Viele viele Fragen, würde mich sehr über Tipps oder persönliche Erfahrungen mit dem gleichen Tamron freuen!


Viele Grüße,
Taniquetil

Jens N.
27.06.2009, 20:24
*puh* ziemlich viel Text. Ich hab's jetzt nur überflogen, hier ein paar Hinweis dazu:


Nur, was soll ich jetzt mit dem Tamron tun? :?::?::?:

- Liegt das an der Kamera, am Objektiv oder an der Kombination aus beidem?

Meistens an der Kamera. Es gibt so viele threads zum Thema Fehlfokus, schau dir die doch einfach mal an. Speziell wenn es um solche Festbrennweiten geht, kann man da häufig von einem Objektiv/Kamera auf's andere schließen.

Ich hatte das Tamron mal und hatte anfangs an meiner D5D auch Fokusprobleme. Nach einer Justage der Kamera war dann alles einwandfrei, mit allen Objektiven (also auch denen, die vorher schon gut waren).

- Brauche ich für 2.8 Optiken eine Alpha 700 mit 2.8 AF-Sensor?

Nein.

- Sind solche Probleme grundsätzlich nicht zu umgehen?

Kaum. Wenn die Kamera sowas bietet, kann man mit einer Fokuskorrektur arbeiten, wenn man die Möglichkeit hat, ein Objektiv vor dem Kauf ausgiebig zu testen (was in Läden usw. aber idR. auch nicht der Fall ist, auch wenn viele das meinen), dann kann man vielleicht was machen, aber grundsätzlich kann man immer Pech haben. Eine auber justierte Kamera ist aber zumindest mal eine Basis (und die ist unerlässlich), auf der man aufbauen kann. Ansonsten kann dir das mit dem nächsten Objektiv wieder passieren.

Soll ich...

-mir keinen Kopf drum machen, Objektiv verpacken und innerhalb von 2 Wochen zurückschicken
-Objektiv benutzen und sich ständig ärgern
-Objektiv zum Tamron einschicken
-Kamera zum Service einschicken

Meine Empfelhung wäre: Kamera einschicken (ohne Objektiv usw., das ist nicht nötig - wie gesagt, gibt zig threads dazu im Forum, lies dir davon mal ein paar durch), dann weiter sehen. Meine Probleme mit dem Tamron (und fast allen anderen Objektiven) waren dadurch damals gelöst.

Vielleicht gibt es auch einen Stammtisch in deiner Nähe, wo du das Objektiv mal an einer anderen Kamera probieren könntest?

Taniquetil
27.06.2009, 20:56
Hallo Jens,

danke für deine Tipps!

Ich hatte mir schon vor der Anschaffung, obwohl ich keine Probleme mit FF/BF hatte, immer interessiert alle Beiträge dazu durchgelesen. Gibt ne ganze Menge.

Jetzt hat es auch mich erwischt!

Ich verstehe zwei Dinge nicht:

-warum schicken die User ihre Objektive zum Hersteller, wenn FF/BF ein Problem der Kamera darstellt? Das macht doch nur Sinn, wenn eine Optik dezentriert ist.

-ich weiß grundsätzlich nicht *was genau* die bei Runtime/Geissler/usw. an so einer Kamera einstellen *können* und was nicht?

Würde es aber gerne verstehen! Wird der Autofokus mit Brechstangenmethode *fokussiere bitte ab jetzt 5cm kürzer* korrigiert?
Ich kann mir ebenfalls kaum vorstellen, dass die Kamera eine ganze Datenbank mit Korrekturdaten für verschiedene Objektive/Brennweiten/Entfernungen gespeichert hat...
Oder stecken die Korrekturdaten mittlerweile in dem ROM des Objektivs? (dabei kann ein ROM doch nicht überschrieben werden)


Mit dem Einschicken habe ich so meine Probleme...

Ich bin sehr glücklich, dass alle meinen anderen Objektive auf Anhieb keinen Front-/Backfokus produzieren.
Gab es denn schon Fälle, dass durch eine Justage der AF dafür an anderen Objektiven FF / BF produziert?

Das letzte Mal, wo ich eine Kamera eingeschickt habe (lange her), kam die Ausrüstung (beides, Kamera und Objektiv) nachweislich kaputter zurück, als sie hinkam.

Ich möchte ungerne die Linse wieder weggeben, aber vernünftig nutzen kann ich sie zur Zeit auch nicht.


--> Oder hat jemand grundsätzlich einen anderen Tipp für mich für meine zwei Anwendungsfälle (siehe erster Beitrag)?

Grüße,
Taniquetil

Jens N.
27.06.2009, 21:21
Ich verstehe zwei Dinge nicht:

-warum schicken die User ihre Objektive zum Hersteller, wenn FF/BF ein Problem der Kamera darstellt? Das macht doch nur Sinn, wenn eine Optik dezentriert ist.

Vorab: Dezentrierung ist -meistens jedenfalls- ein anderes Themenfeld, bleiben wir mal beim Thema Fokus(probleme).

Nicht alle schicken ihre Objektive weg, viele schicken auch ihre Kamera weg. Es gibt auch sicherlich Fälle, wo Hersteller die Objektive korrekt justieren konnten. Was da genau geschieht, entzieht sich leider auch meiner Kenntnis, aber üblicherweise wird das auch eher bei Zooms gemacht (und bei aktuelleren Objektiven). Da wäre es durchaus vorstellbar, daß ein bestimmter Korrekturwert im Chip des Objektivs abgelegt wird o.ä., oft wird dafür auch verlangt, die Kamera mit einzuschicken (um Optik und Kamera aufeinander abzustimmen - nicht ganz ideal, wenn die Kamera nicht korrekt justiert ist meine ich).

-ich weiß grundsätzlich nicht *was genau* die bei Runtime/Geissler/usw. an so einer Kamera einstellen *können* und was nicht?

Würde es aber gerne verstehen! Wird der Autofokus mit Brechstangenmethode *fokussiere bitte ab jetzt 5cm kürzer* korrigiert?

Eher nicht. Fokusprobleme können viele Ursachen haben, ebenso viele Lösungen gibt es auch. Was in allen Einzelfällen gemacht wird, weiß ich wieder nicht, aber eine Vorgehensweise ist z.B. ein nicht korrekt ausgerichtetes Fokusmodul richtig auszurichten. Dafür bieten unsere Kameras sogar von aussen zugängliche Schrauben - entsprechende threads dazu gibt's im Forum.

Ich kann mir ebenfalls kaum vorstellen, dass die Kamera eine ganze Datenbank mit Korrekturdaten für verschiedene Objektive/Brennweiten/Entfernungen gespeichert hat...

Hat sie auch nicht. In modernen Zooms gibt's evtl. solche Korrekturwerte, die Justage der Kameras ist idR. ein eher mechanischer Prozess.

Oder stecken die Korrekturdaten mittlerweile in dem ROM des Objektivs? (dabei kann ein ROM doch nicht überschrieben werden)

Man kann neue ROMs einbauen oder vielleicht gibt es auch beschreibbare Bereiche in der (immer komplexer werdenden) Elektronik moderner Objektive...

Ich weiß es nicht im Detail und man erfährt sowas auch nicht unbedingt im Detail. Muß man aber auch nicht unbedingt denke ich, sondern es reicht eigentlich zu wissen, daß ein Einschicken der Kamera schon ganz gute Aussichten auf Erfolg bietet. Ich musste mich dazu damals auch etwas durchringen, ich hatte einige Zweifel, aber am Ende habe ich es nicht bereut.

Das -sorry- nervige daran ist eigentlich nur, daß ähnliche Fragen hier so ungefähr jede Woche auftauchen und es eigentlich immer das Gleiche ist. Darum mein Verweise auf bereits vorhandene threads. Das, was bekannt ist, steht auch da schon irgendwo drin. Ist 'ne Menge Lese- und Sucharbeit, ich weiß, aber die meisen Fragen sollten dadurch eigentlich beantwortet werden.

Gab es denn schon Fälle, dass durch eine Justage der AF dafür an anderen Objektiven FF / BF produziert?

Meines Wissens nach nicht. Es gab höchstens Fälle, da kamen Kameras/Objektive mit dem Vermerk "kein Fehler feststellbar" zurück. Bei mir war's damals wie gesagt so, daß die Objektive, mit denen meine Kamera vorher Probleme hatte, nach der Justage bestens funktioniert haben und die, die auch vorher schon gut funktioniert haben, haben das auch nach der Justage getan (darum erwähne ich das idR. gleich mit, weil die Frage sowieso immer kommt).

Das letzte Mal, wo ich eine Kamera eingeschickt habe (lange her), kam die Ausrüstung (beides, Kamera und Objektiv) nachweislich kaputter zurück, als sie hinkam.

Tja, sowas kann natürlich passieren. Leider. Eine Garantie kann ich dir auch nicht geben...

Ich möchte ungerne die Linse wieder weggeben, aber vernünftig nutzen kann ich sie zur Zeit auch nicht.

Das Dilemma verstehe ich, an meiner Empfehlung ändert sich aber nichts. Ich hatte das gleiche Problem und ich kann auch nicht mehr tun als ide Lösung aufzeigen, die mein Problem damals gelöst hat. Ob das bei dir auch so klappt kann ich nicht versprechen, würde es aber vermuten.

Taniquetil
29.06.2009, 15:40
Habe nun fast alle Threads zu dem Thema Frontfokus/Backfokus durchgelesen.

Eine Frage bleibt: ab welcher Häufigkeit darf man einer Kamera einen Frontfokus attestieren?
Muss ein solcher Fehler auf *jeder* Aufnahme bei jeder Entfernung vorliegen oder reicht für eine die Diagnose ein gelegentliches Vorkommen?

Mit meinem neuen Tamron ist das Problem jederzeit reproduzierbar, aber nicht bei 100% und auch nicht bei jeder Entfernung, sondern "nur" bei 50-75% der Aufnahmen und nur mit zunehmender Entfernung.

Sprich, bei 5m Aufnahmeentfernung ist der Fokus durchschnittlich auf jeder zweiten Aufnahme 10cm *vor* dem anvisierten Objekt und nicht auf dem Objekt. Nervt tierisch bei Offenblende auf einem Kornfeld.
ABER: _bei keiner einzigen_ der mittlerweile über einhundert Testaufnahmen liegt der Fokus *hinter* dem anvisierten Objekt. Selbst statistisch gesehen, müssten ein paar Ausrutscher in die Ferne dabei sein.

Das Ergebnis ist immer das selbe, egal ob es jetzt der Legostein-Testaufbau, ein schräges Lineal, gerade Häuserwände oder Portraits sind.

Ich möchte, wie schon von Jens empfohlen, eine richtig eingemessene Kamera als Grundlage haben. Nur, ist das o.g. Verhalten ein ausreichender Grund zum Einschicken?

Nicht, dass die Kamera zwei mal auf dem Transportweg unnötig durchgerüttelt, bei Geissler mit 1.000 Testaufnahmen geschreddert wird und mit dem Hinweis zurückkommt "Kein Fehler gefunden". In dem Geissler-Feedback-Thread lese ich häufig, dass ein viel stärkerer Fehlfokus häufig nicht entdeckt wurde.

In irgendeinem Thread hier habe ich ein Foto von Geisslers Testaufbau gesehen, sie testen angeblich so um 1m - 2m. So kann ich jetzt schon sagen, dass sie bei der Entfernung keinen Fehler finden werden, weil bei dieser Testentfernung nahezu kein Fehler da ist. Der Fehler wird erst ab 5m (und länger) deutlich sichtbar.

Es ist zum Verzweifeln!!

Was würdet ihr machen? Kamera trotzdem einschicken?

Nagelneue Linse und nur Probleme...

Oder soll ich mir ein separates Portrait-Objektiv zulegen?

Grüße,
Taniquetil


P.S. Trotz meiner schlechten Erfahrungen mit Geissler, wollte ich mal deren Meinung dazu hören. Habe heute also schon 10 mal versucht bei Geissler anzurufen - Leitung permanent besetzt. Bis auf die Mittagspause - da kam eine Bandansage ich riefe ausserhalb der Geschäftszeiten an...

frauholle
29.06.2009, 16:04
Moin!

Kennst du diesen (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=64991&highlight=a700+af+justieren) Text?
Ich hab das bei meiner A300 gemacht, weil ich mit meinem Sigma 90/2.8 einen Backfokus hatte. An anderen Objektiven (Tamron 17-50; Minolta 75-300) hatte ich keine Fehler feststellen können, die Situation war also denke ich vergleichbar.
Nach der Justage sitzt der AF nun perfekt (egal welches Objektiv).
Ich weiß nicht inwiefern du noch Garantie hast, aber meiner Meinung nach lohnt sich der Versuch. Zumal wenn man es vorsichtig macht keine offensichtlichen Spuren bleiben.

Gruß,
Oli

Jens N.
29.06.2009, 17:52
Ein (häufig) reproduzierbarer Fehlfokus wäre, bzw. war für mich ein Grund zum Einschicken. Bei mir waren damals auch nicht alle Aufnahmen daneben, aber eben doch zu viele.

About Schmidt
29.06.2009, 17:59
Moin!

Kennst du diesen (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=64991&highlight=a700+af+justieren) Text?
Ich hab das bei meiner A300 gemacht, weil ich mit meinem Sigma 90/2.8 einen Backfokus hatte. An anderen Objektiven (Tamron 17-50; Minolta 75-300) hatte ich keine Fehler feststellen können, die Situation war also denke ich vergleichbar.
Nach der Justage sitzt der AF nun perfekt (egal welches Objektiv).
Ich weiß nicht inwiefern du noch Garantie hast, aber meiner Meinung nach lohnt sich der Versuch. Zumal wenn man es vorsichtig macht keine offensichtlichen Spuren bleiben.

Gruß,
Oli

Also ich kenne den Text und habe genau gelesen, was du geschrieben hast. Was sich mir aber nicht erschließen will ist, wieso sich die Justage ausgerechnet nur auf das fehlfokussierende Objektiv beschränken soll.

Meines Erachtens müsste es so sein, dass danach die Objektive die richtig fokussiert hatten, nun nicht mehr richtig funktionieren.

Mein Fazit:
Lieber die Finger davon lassen und es einem Fachmann übergeben.

Was mir auch nicht einleuchtet ist, dass wenn alle Objektive funktionieren, ausgerechnet die Kamera am Fehlfokus schuld sein soll. Letzteres ist allerdings keine Feststellung sondern eher eine Vermutung oder eine Annahme meinerseits.



Gruß Wolfgang

frauholle
29.06.2009, 19:12
Also ich kenne den Text und habe genau gelesen, was du geschrieben hast. Was sich mir aber nicht erschließen will ist, wieso sich die Justage ausgerechnet nur auf das fehlfokussierende Objektiv beschränken soll.

Meines Erachtens müsste es so sein, dass danach die Objektive die richtig fokussiert hatten, nun nicht mehr richtig funktionieren.

Mein Fazit:
Lieber die Finger davon lassen und es einem Fachmann übergeben.

Was mir auch nicht einleuchtet ist, dass wenn alle Objektive funktionieren, ausgerechnet die Kamera am Fehlfokus schuld sein soll. Letzteres ist allerdings keine Feststellung sondern eher eine Vermutung oder eine Annahme meinerseits.



Gruß Wolfgang

Naja, ich hatte das einfach aus neugier getestet und siehe da, es klappte.
Warum genau das nun bei manchen Objektiven keine Änderung bewirkt, weiß ich nicht (mir war wichtiger das es funktioniert;) ).
Die Überlegung bevor ich es probiert habe war, dass das Sigma (zumindest im Nahbereich) aufgrund der geringen Schärfentiefe die AF-Fehler am besten abbildet.
Wenn ich nun die minimal verschobenen Af-Sensoren auf das empfindlichste Objektiv abstimme, sollte es auch bei den anderen (immer noch) keine Probleme geben.

Beispiel:
Laut Schärfentieferechner habe ich bei 90mm/F2.8/0,33m eine Schärfentiefe von 1,369mm.
Bei 300mm/F5.6/1,5m habe ich nun schon 5,6mm. Und bei 50mm/F2.8/0,27m sind es 3,327mm.
Das Sigma ist also wirklich (laut fehlerbehaftetem) Rechner recht eindeutig am sensitivsten gegenüber AF-Fehlern, d.h. wo das 90mm den gewünschten Bereich schon unscharf abbildet, ist es bei den anderen noch mehr oder weniger scharf.
Deshalb hat nur ein Objektiv einen Fehlfokus, die anderen anscheinend nicht.
Stellt man nun die Sensoren genau ein, sind Standardzoom und Tele so scharf wie immer, nur spielt das Makro auf einmal mit, ohne Zicken.
Und Trotzdem wars die Kamera.

Ich hoffe mein Gedankengang ist einigermaßen verständlich.

Gruß,
Oli

Taniquetil
29.06.2009, 20:50
Kennst du diesen (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=64991&highlight=a700+af+justieren) Text?

Hallo Oli,

danke für den Link. Ich habe den Thread vor ein paar Tagen mit Interesse gelsen, verstehe aber eine Sache nicht: wenn diese Schrauben tatsächlich der manuellen Justage des AF-Sensors dienen, dann handelt es sich hierbei um die Brechstandenmethode àla "Fokussiere ab jetzt 5cm vor oder hinter".

Logische Schlußfolgerung wäre, dass der AF bei allen anderen - gut funktionierenden Objektiven - dahin wäre.

Nach allem, was ich bis jetzt über die Fokus-Korrektur gelesen habe, soll diese ja viel komplexer ablaufen, in Form von abgespeicherten, nichtlinearen Korrekturwerten/Matrizen für jeweilige Optiken.

Man sieht ja an meinem Tamron-Exemplar eindeutig, dass die Fokusprobleme mit der Entfernung zunehmen und im Makrobereich schlicht und einfach nicht vorhanden sind. Wenn ich nun den AF-Sensor manuell verstelle, dann sollte der Unendlich-Bereich passen, dafür aller alles andere nicht mehr.

Möglicherweise lässt sich so einiges per Software-Update beheben...

Grüße,
Taniquetil

Taniquetil
29.06.2009, 20:52
P.S. Weiß jemand zufällig, wie viele Aufnahmen dieser sogenannte Geissler-Dauertest der Kamera abverlangt? 10? 100? 1000?

Testen die wirklich nur mit einer Optik und nur auf kurzer Entfernung? Ich schaffe es nicht, die telefonisch zu erreichen. :-/

Taniquetil
30.06.2009, 16:56
Hallo,

endlich bin ich nach 2 Tagen bei der Geissler-Hotline durchgekommen, und konnte das Problem schildern. Das Gespräch war sehr aufschlußreich:

-Sony Alpha 200, Probleme mit AF, eineinhalb Jahre alt. Evtl. Fokus-Justage notwendig. Auf Garantie möglich?

Hotline: "Wir könnten versuchen es auf Kulanzbasis durchzudrücken. Was genau funktioniert nicht?"

-AF funktioniert mit 7 Objektiven tadellos (alles Minolta/Sony)
-nagelneues Tamron Makro-Objektiv gekauft, produziert laufend Frontfokus (der Kollege wusste auf Anhieb, was ich meine!)
-Tests/Einsatz erläutert

Hotline: "Der Fehler passiert nur bei dem Tamron Makroobjektiv?"

-Korrekt. Soll ich in dem Fall neben der Kamera das Objektiv mit einschickten?

Hotline: "Einschicken zur AF-Justage grundsätzlich ohne Objektiv. ABER: Wenn der Fehler nur mit dem neuen Tamron auftritt, dann wird dringend empfohlen das Objektiv mit ein paar Testaufnahmen auf CD zu Tamron zu schicken. Wenn die Kamera mit den 7 anderen Objektiven gut fokussiert, dann kann da nichts besser justiert werden."

-Man kann also bei Frontfokus auch was an der Optik einstellen? Liegt das nicht immer am AF der Kamera?

Hotline: "Es liegt in Ihrem Fall am Objektiv. Aber Fremdfabrikate werden bei Geissler nicht angefasst. An Tamron wenden."

-Ich bohre aus Neugier weiter nach: Könnte ich die Kamera -rein theoretisch- mit dem Tamron einschicken und die Kamera ausdrücklich für dieses eine Objektiv justieren lassen?

Hotline: "Ja, dann werden aber Ihre anderen Objektive nicht mehr richtig fokussieren. Da haben Sie nichts gewonnen."

...noch ein bißchen bla bla, ob ich es richtig verstanden habe, dass der AF tatsächlich elementar für alle Objektive verstellt werden kann und dann an den zur Zeit noch richtig fokussierenden Objektiven nicht mehr richtig gehen würde...

Hotline: "So ist es."

Vielen Dank für die Auskunft.

Der Kollege kannte sich aus, klang freundlich und engagiert, aber sehr in Eile. Den Hintergrundgeräuschen nach zu urteilen, klang es wie ein größeres Callcenter.

Bleiben also nur noch:

[nein] Kamera zu Geissler einschicken
[nein] Kamera mit Objektiv zu Geissler einschicken
[ ja ] Objektiv zu Tamron einschicken
[ ja ] Objektiv zurückgeben

Habe mir vor dem Anruf noch diese eigenbau-Justage nochmal durch den Kopf gehen lassen und obwohl ist sehr bastelfreundlich bin, schließe ich diese Möglichkeit aus. Ohne eine genaue Meßapparatur und Kenntniss davon, was man genau wie weit verstellt, schätze ich die Erfolgschancen, abgesehen von einem eventuellen Zufallstreffer oder nur Einbildung, als sehr gering ein.

[nein] Kamera selbst justieren

Nach der o.g. Auskuft scheint es in meinem Fall auch keinen Sinn zu machen ein Objektiv zu gewinnen und dafür alle anderen zu verlieren.

Viele Grüße,
Taniquetil

Taniquetil
02.07.2009, 10:41
Hotline: "Ja, dann werden aber Ihre anderen Objektive nicht mehr richtig fokussieren. Da haben Sie nichts gewonnen."

Bin ich wirklich der Einzige, der sich über diese Aussage von Geissler zunächst gewundert hat?

Und kann niemand etwas zu dem Geissler-Dauertest sagen? Es müsste doch Alpha-Besitzer geben, die an Ihrem Bildzähler genau gesehen haben, wie viele Testfotos Geissler geschossen hat. Schon rein aus Interesse.

Grüße,
Tani

T.Hein
02.07.2009, 11:32
Hotline: "Ja, dann werden aber Ihre anderen Objektive nicht mehr richtig fokussieren. Da haben Sie nichts gewonnen."

Bin ich wirklich der Einzige, der sich über diese Aussage von Geissler zunächst gewundert hat?

Und kann niemand etwas zu dem Geissler-Dauertest sagen? Es müsste doch Alpha-Besitzer geben, die an Ihrem Bildzähler genau gesehen haben, wie viele Testfotos Geissler geschossen hat. Schon rein aus Interesse.

Grüße,
Tani
Hat Dich die Aussage wirklich gewundert?
War mir schon immer klar, kann doch gar nicht anders sein.

Thomas

Jens N.
02.07.2009, 11:59
Man muß da differenzieren, ob der AF der Kamera einfach nur korrekt justiert wird, oder ob er absichtlich dejustiert wird, um mit diesem einen Objektiv richtig zu arbeiten (wenn dieses wirklich irgendwie mechanisch dejustiert sein sollte, was ich bei einer Festbrennweite aber für unwahrscheinlich(er) halte). Je nachdem funktionieren andere Objektive trotzdem oder eben nicht.

Das hatte ich aber schon erklärt glaube ich und ich bleibe auch nach den Aussagen von Geissler bei dem, was ich schrieb. Ab diesem Punkt kann ich mir eigentlich nur noch wiederholen, was du draus machst ist deine Entscheidung.

Taniquetil
02.07.2009, 14:17
Gewundert hat es mich schon, in vielen anderen Threads wird behauptet, dass so etwas grundsätzlich an der Kamera liegen muss.
Insgeheim dachte ich mir aber... egal...

[x] Objektiv zurückgeschickt


Vielen dank an alle, die mich bei der Fehlersuche und Entscheidungsfindung unterstützt haben !


Ich probiere jetzt lieber ein altes Minolta 100er Makro aufzutreiben oder nehme notfalls das neue Sony.

Grüße,
Taniquetil

P.S. Was mich an dem Tamron auch gestört hat, ist die Tatsache dass der ADI-Blitzmodus nicht richtig funktionierte. Die Aufnahmen im ADI-Modus sind hoffnungslos überbelichtet, obwohl das Tamron angeblich ein D-Objektiv ist, dass die Entfernung zur Kamera/Blitz übermitteln soll.
Stellte ich den Blitzmodus auf TTL um, so war die Belichtung perfekt. Keine Ahnung was da los ist... Hat da Tamron was falsch implementiert?
Nehme ich das 1870 Kit, sind die Ergebnisse im TTL- als auch im ADI-Modus perfekt. (Blitz: Sony F58AM)

T.Hein
02.07.2009, 16:55
Man muß da differenzieren, ob der AF der Kamera einfach nur korrekt justiert wird, oder ob er absichtlich dejustiert wird, um mit diesem einen Objektiv richtig zu arbeiten (wenn dieses wirklich irgendwie mechanisch dejustiert sein sollte, was ich bei einer Festbrennweite aber für unwahrscheinlich(er) halte). Je nachdem funktionieren andere Objektive trotzdem oder eben nicht.

Das hatte ich aber schon erklärt glaube ich und ich bleibe auch nach den Aussagen von Geissler bei dem, was ich schrieb. Ab diesem Punkt kann ich mir eigentlich nur noch wiederholen, was du draus machst ist deine Entscheidung.

Und ich bleibe dabei, wenn eins von acht Objektiven einen Fehlfocus hat, liegts am Objektiv. Und das kann nie und nimmer an der Kamera behoben werden ohne die anderen zu ruinieren.
Ganz davon abgesehen, scheinen die Tamronmacros da ein Problem zu haben. Meine
mussten beide an der A900 kräftig korrigiert werden, um wirklich scharf zu sein.

Jens N.
02.07.2009, 17:02
Ich kann nur auf meine eigenen Erfahrungen, bzw. damaligen Fokusprobleme meiner D5D verweisen, die mit dem 90er Tamron (und ein paar anderen Objektiven, vornehmlich solche mit etwas besserer Lichtstärke) ähnlich waren und nach der Justage der Kamera behoben waren. Ohne die Ergebnisse mit den anderen Objektiven zu ruinieren. Das geht sehr wohl.

Das besondere hier ist, daß es sich um eine mechanisch eigentlich sehr einfache Festbrennweite handelt - ich weiß nicht, was es an dem Objektiv bezüglich der Fokussierung zu justieren geben soll. Bei aktuellen Zooms ist das etwas anderes, aber in diesem Fall ist da eigentlich nur eine recht simple Mechanik im Spiel (im Objektiv, bei der Kamera wird's schon komplizierter). Abgesehen natürlich von Fällen, wo Objektive nicht ganz auf unendlich kommen (weil das Auflagemaß etwas abweicht z.B.), dezentriert sind o.ä., aber das scheint hier nicht der Fall zu sein, soweit sich das anhand der Fehlerbeschreibung beurteilen lässt.

Aber das spielt jetzt wohl auch keine Rolle mehr, da der TO das Objektiv ja zurückgegeben hat. Ist natürlich auch eine Möglichkeit. Ich bin allerdings mal gespannt, wie sich die Kamera mit anderen lichtstarken Objektiven (z.B. dem Minolta oder Sony Makro) verhalten wird. Ich sage ja auch nicht, daß es auf jeden Fall die Kamera ist - das wäre so aus der Ferne etwas vermessen, hellsehen kann ich auch nicht. Ich sage allerdings ganz klar, daß ich die Kamera als mögliche Ursache nicht ausklammern würde. Und ich schildere, wie es bei mir (und vielen anderen übrigens auch, ich habe diese ganze Geschichte schon ein paar mal mit anderen aus dem Forum durchgekaspert, viele waren ähnlich skeptisch und dann am Ende doch dankbar für meine Hartnäckigkeit ;) ) war.

Martje12
07.07.2009, 18:10
Warum habe ich das erst jetzt gelesen?

Mir gings genau wie dem Themensteller, nur habe ich nicht auf cm genau gemessen um wieviel der Fokus daneben liegt, aber eindeutig jeweiter entfernt desto weiter (relativ) entfernte sich der Schärfepunkt vom anvisierten Ziel.

Nun aber:ich habe zwei alphas 350 und 700 die keine Faxen am Tamron 17-50 / 200-500 und dem 70-200G von Sony, nur eben an dem besagten 90mm Macro machen!!! Und eben dieses bekam ich heute vom Verkäufer getauscht zurück - exakt des gleich Problem!

Können Beide alphas dejustiert sein???

dann doch eher eine bestimmte Serie der Tamrons - meine Beiden Exemplare lagen nur ein paar Seriennummern auseinander. Was mir aber dabei aufgefallen ist, dass nicht für Sony, sondern Minolta auf der Verpackung steht.

Nochmal die Frage: Was ist wahrscheinlicher?? Die Bodys oder die Objektive.

LG Uwe


PS: manuel fokusiert trifft man sehr genau - und auffällig häufiges "gepumpe" bei beiden Objektiven

Taniquetil
08.07.2009, 00:36
Warum habe ich das erst jetzt gelesen?
Mir gings genau wie dem Themensteller...

Schön, bzw. unschön, dass noch jemand meine Erfahrungen mit dem Objektiv teilt. :?

Können Beide alphas dejustiert sein???

Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass es -vereinfacht ausgedrückt- an dem Objektiv liegt. Es ist zwar ein gute Linse, aber sie will einfach nicht richtig mit dem AF an unseren Alphas. Man könnte recherchieren ob sich das 90er Tamron bei anderen Kameramarken auch so verhält.

Und eben dieses bekam ich heute vom Verkäufer getauscht zurück - exakt des gleich Problem!
Genau das wollte ich mir ersparen, weil ich mir nicht vorstellen kann, was an so einem Objektiv überhaupt justiert werden kann. Ich glaubte auch kaum, dass an einem anderen Exemplar der AF komplett anders ausfallen kann. Eine derart große Abweichung kann nicht bei einer QS einfach durchgehen, das "Problem" muss irgendwie komplizierter sein. Vor allem ist es eine "einfache" gute Festbrennweite eines guten Herstellers, kein Double-Floating Focusing oder so. Ich hab da schon eine andere Vermutung (dazu später mehr).
Eine Dezentrierung wäre z.B. ein ganz anderes, m.E. behebbares Problem. Bei nachweisbarer Dezentrierung würde ich ein neues Objektiv sofort zum Hersteller einschicken.

Ich hatte meins zurückgegeben ohne Umtauschwunsch, sondern Erstattung.

Was mir aber dabei aufgefallen ist, dass nicht für Sony, sondern Minolta auf der Verpackung steht.
Das hat keine Bedeutung, der Anschluß heißt bei Tamron aus historischen Gründen "Minolta". :)

Nochmal die Frage: Was ist wahrscheinlicher?? Die Bodys oder die Objektive.

Das Objektiv zickt rum. Da Du sogar mehrere andere ebenso lichtstarke Objektive hast und der Fehler dort nicht auftritt, kann man ganz naiv annehmen, dass das Problem vom Tamron verursacht wird. Egal, ob jetzt eine Alpa1000 erscheint, wo das Problem nicht mehr auftaucht, oder was jetzt die genaue Ursache ist, so oder so können wir unsere jetzigen Alphas nicht sinnvoll umprogrammieren/justieren und können nicht sinnvoll in den AF Regelkreislauf eingreifen. In diesem besonderen Fall (zunehmender Fehler) hilft nicht mal das micro-correction der A900.

Wenn Dich das Problem in der Verwendung einschränkt, würde ich es zurückgeben. Ich hatte meins nur für zwei Einsatzbereiche gekauft und in einem war es nicht verwendbar.

Viele Grüße!
Taniquetil


PS: manuel fokusiert trifft man sehr genau - und auffällig häufiges "gepumpe" bei beiden Objektiven

Dito hier.

Jens N.
08.07.2009, 00:39
Manchmal glaube ich, ich schreibe das alles hier nur weil die Buchstaben so lustig auf dem Monitor aussehen.

Na ja, sei's drum, ich denke ich spare mir in Zukunft die Zeit einfach.

Taniquetil
08.07.2009, 11:48
Hallo,

das hier wird etwas länger - meine Spekulation zur Fehlerursache:

Was ich mir vorstellen könnte ist, dass der "mit der Entfernung zunehmende Fokusfehler" irgendwie mit der Unendlichkeits-Stellung des Tamrons zu tun hat. Man nehme ein sehr weit entferntes Objekt. Der Mond oder weit entfernte Berge bieten sich da an. Wer genau beobachtet, stellt fest, dass man das Tamron beim manuellen Fokussieren deutlich ÜBER Unendlich einstellen kann. Das Bild wird dann wieder unschärfer. Man sieht den Effekt sogar schon in dem kleinen Sucher und nicht erst auf dem Bildschirm.

Beobachten wir mal weiter:

-das Tamron lässt sich serienmäßig deutlich -über- Unendlich fokussieren.
-mit etwas Recherche findet man heraus, dass das kein Fehler eines einzigen Exemplars ist, sondern generell so bei dem und auch anderen Tamron-Modellen.
-alle meine Minolta-/Sony-Objektive sind beim Anschlag-Unendlich auf Unendlich scharfgestellt. Zwar auch nicht absolut perfekt, man kann per Hand immer noch ein Quantchen mehr rausholen indem man minimalst zurück fokussiert, aber das Minolta-/Sony-Unendlich ist sehr viel näher dran am "tatsächlichen Unendlich" als mit dem Tamron.
-Unsere Sony Alphas drehen das Objektiv beim draufsetzen immer erst einmal komplett bis zum Anschlag durch. (warum eigentlich? - wird später interessant)
-die 25 Jahre alte Minolta 7000 (wohlgemerkt die erste Minolta SLR mit AF) dreht die Objektive beim draufsetzen *nicht* bis zum Anschlag Unendlich.

Aha, ein wesentlicher Unterschied! Gleich mal losgelegt, Ergebnis: der AF der 7000 ist zwar lahm und sie hat nur einen AF-Sensor, aber sie fokussiert mit dem Tamron auf alle Entfernungen richtig! Ich behaupte mal, das lässt sich aufgrund des großen und hellen Vollformat-Suchers gut beurteilen. Sogar besser als bei APS-C, denn der Fokusfehler war bei größeren Entfernungen bereits so groß, dass man es selbst schon im APS-C Sucher sehen konnte, dass der Fokus voll daneben liegt.

Das gibt’s doch nicht... Was also tun?

Ich denke das Problem mit dem Tamron hat etwas mit der Unendlichkeits-Stellung an unseren Alphas zu tun. (ähnliche Überlegungen gab es schon mal hier Beitrag #10 (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?p=773540) von DocBrauni)

Also wird weiter geforscht: Kann man die Alpha irgendwie davon abbringen beim Aufsetzen den Endanschlag zu messen oder diesen korrigieren, ohne das Tamron zu zerlegen? Vielleicht wird dann die Alpha richtig fokussieren? Klar, kann man die Alpha austricksen:

-man nehme das Tamron ab,
-drehe es von Hand in den Makrobereich
-setze den Limitschalter auf AN
-schraube es wieder auf die Kamera
-Kamera sucht wie gewohnt den Endanschlag
-setze danach den Limitschalter wieder auf AUS
--> Was passierte wohl, wenn man *jetzt* versucht hat auf etwas weit entferntes zu fokussieren???

NICHTS.

Der AF pumpt im Nahbereich nur hin- und her und wagt es nicht, in den Fernbereich zu gehen obwohl der Limitschater NICHT mehr gesetzt ist. Also scheint sich die Kamera irgendwie den Unendlichkeits-Anschlag zu merken. Erst durch Abnehmen und erneutes installieren des Objektivs (ohne Limit-Schalter), wollte die Kamera wieder in den Fernbereich gehen.

Fazit:

Der Punkt, wo bei einem Objektiv "Unendlich" liegt, scheint also für den AF der Alpha relevant zu sein.
Man kann das Problem also weiter einschränken, dass das Tamron etwas mit der Unendlichkeits-Stellung an unseren Alphas verkehrt macht (vergleiche Minolta-/Sony-Objektive).
Irgendwas scheint da Tamron falsch zu machen, genau wie mit ADI, das funktioniert nämlich auch nicht.

Trotz aller Mühen und Tricks, wollte das Tamron an der Alpha nicht richtig. Dabei habe ich alle AF-Sensoren durchprobiert, seitlicher AF-Sensor, mittlerer AF-Sensor und geschwenkt, AF-C, AF-A, AF-S, mit SSS, ohne SSS, Ergebnis -bis auf Zufallstreffer- immer gleich... Eine solche Fehlersuche ist sehr mühsam, aber irgendwann hatte ich trotz des Forscherdrangs genug. Klar, ich hätte das Tamron anscheinend mit der analogen Minolta einwandfrei verwenden können, aber dafür habe ich es nicht gekauft. :-)


Ich habe das Objektiv jetzt nicht mehr, aber besteht eigentlich Interesse, dass ich die bisherigen Bilder poste?

viele Grüße,
Taniquetil

EDIT: Link repariert

Jens N.
08.07.2009, 13:32
In aller Kürze:


-das Tamron lässt sich serienmäßig deutlich -über- Unendlich fokussieren.
-mit etwas Recherche findet man heraus, dass das kein Fehler eines einzigen Exemplars ist, sondern generell so bei dem und auch anderen Tamron-Modellen.

Korrekt, das ist bei sehr vielen Objektiven so und ist darin begründet, daß die Objektive auch mit Konvertern oder bei Temperaturschwankungen (= unterschiedlichen Materialausdehnungen) noch korrekt auf unendlich fokussieren können.

-alle meine Minolta-/Sony-Objektive sind beim Anschlag-Unendlich auf Unendlich scharfgestellt.

Alle die du hast vielleicht, aber sicher nicht alle Minoltas die es gibt ;) Das hängt wie gesagt vom Objektiv ab.

aber das Minolta-/Sony-Unendlich ist sehr viel näher dran am "tatsächlichen Unendlich" als mit dem Tamron.

...was aber nichts zu sagen hat, sondern einfach in der unterschiedlichen Konstruktion der Objektive begründet liegt.

-Unsere Sony Alphas drehen das Objektiv beim draufsetzen immer erst einmal komplett bis zum Anschlag durch. (warum eigentlich? - wird später interessant)

Dieses Verhalten hat mit der Mehrfeldmessung modernerer Minoltas, bzw. Sony Alphas zu tun. Der genaue Grund ist irgendwo im Forum zu finden, jemand hat das mal etwas ausführlicher erklärt (mir fehlt aber gerade die Zeit und die Lust, das rauszusuchen).

-die 25 Jahre alte Minolta 7000 (wohlgemerkt die erste Minolta SLR mit AF) dreht die Objektive beim draufsetzen *nicht* bis zum Anschlag Unendlich.

...weil sie nicht über die Mehrfeldmessung verfügt. Dieses Verhalten ist zum ersten Mal bei der 7000i zu finden wenn ich mich nicht irre.

Gleich mal losgelegt, Ergebnis: der AF der 7000 ist zwar lahm und sie hat nur einen AF-Sensor, aber sie fokussiert mit dem Tamron auf alle Entfernungen richtig! Ich behaupte mal, das lässt sich aufgrund des großen und hellen Vollformat-Suchers gut beurteilen.

Nicht wirklich. Selbst auf Abzügen muß man den Unterschied zwischen perfekt und nicht perfekt fokussiert nicht unbedingt erkennen. Im normalen Sucher einer Minolta 7000 auch nicht (wenn auch zugegeben vielleicht besser als bei einer APS-C Alpha). Man erkennt das erst, wenn der AF mal richtig daneben haut. Für nicht perfekte Ergebnisse reichen aber auch schon kleine Abweichungen.

Aber mal angenommen, die 7000er fokussiert das Tamron perfekt (was absolut sein kann, bzw. wovon ich eigentlich sogar ausgehen würde), was würde uns das sagen? Das das Tamron generell ein Problem mit neueren Kameras hat, oder vielleicht -wie ich dir nun seit diversen Beiträgen versuche klarzumachen- daß es ein Problem mit DEINER Alpha hat(te)? Das Tamron ist speziell in letzter Zeit ein extrem beliebtes und gut verkauftes Objektiv. Hier haben wir nun drei Fälle von Fokusproblemen (vier mit meinem damals) - meinst du wirklich dabei würde es bleiben, wenn es ein generelles Problem gäbe? Und zwei umgetauschte Objektive, die an der gleichen, bzw. zwei verschiedenen Kameras nicht korrekt fokussieren, deuten für mich wieder in Richtung Kamerafehler, weniger in Richtung Serienfehler eines Objektivs. Aber das könnte man rel. leicht herausfinden, z.B. indem man das betreffende Objektiv mal an noch eine andere Kamera hängt oder so.

Ich sagte es bereits, es ist common sense im Forum: Fokusprobleme mit "einfachen" Festbrennweiten wie dem 90er Makro hängen in den allermeisten (nicht allen, Allaussagen in dem Zusammenhang zu treffen wäre natürlich auch Quatsch) Fällen von der jeweiligen Kamera ab! Ob andere Ojektive mit dieser Kamera gut fokussieren, muß da nicht unbedingt viel bedeuten und man kann Kameras definitiv so justieren, daß sie mit allen (korrekt funktionierenden) Objektiven gleichermaßen gut funktionieren. Das läuft wie gesagt anders als der Kamera einfach nur zu sagen "fokussiere immer ein bisschen weiter vor", auch wenn ihr euch das offenbar nicht vorstellen könnt :roll:

Schade ist, daß Geissler sich aber scheinbar -im Vergleich zu Runtime- schwerer mit den Justagen tut. Dazu kommt, daß solche Fokusprobleme im Fernbereich, wie sie hier beschrieben werden, in einer Werkstatt schwierig zu verifizieren sind, denn die dafür verwendete optische Bank ist einfach nicht lang genug.

Ich denke das Problem mit dem Tamron hat etwas mit der Unendlichkeits-Stellung an unseren Alphas zu tun.

Kameras haben keine "Unendlichkeits-Stellung". Was soll das sein? Objektive haben eine solche, Kameras kurbeln die Objektive nur da hin.

(ähnliche Überlegungen gab es schon mal hier Beitrag #10 (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?p=773540) von DocBrauni)

Das müsste ich mir mal in Ruhe durchlesen, dafür fehlt mir momentan die Zeit. So wie ich das nach kurzem Überfliegen sehe, geht es da aber auch um die Kamera als Ursache. Nichts anderes sage ich doch auch die ganze Zeit. Nur das ich keinen grundsätzlichen Serienfehler der Kameras (bzw. der Kamera-/Objektivkombi) meine, sondern einen individuellen Fehler des jeweiligen Gehäuses.

Wie gesagt: was meinst du wäre hier los, wenn ein beliebtes Objektiv wie das 90er Tamron grundsätzlich ein Problem mit den Alphas hätte?

Also wird weiter geforscht: Kann man die Alpha irgendwie davon abbringen beim Aufsetzen den Endanschlag zu messen oder diesen korrigieren, ohne das Tamron zu zerlegen? Vielleicht wird dann die Alpha richtig fokussieren? Klar, kann man die Alpha austricksen:

-man nehme das Tamron ab,
-drehe es von Hand in den Makrobereich
-setze den Limitschalter auf AN
-schraube es wieder auf die Kamera
-Kamera sucht wie gewohnt den Endanschlag
-setze danach den Limitschalter wieder auf AUS
--> Was passierte wohl, wenn man *jetzt* versucht hat auf etwas weit entferntes zu fokussieren???

NICHTS.

Der AF pumpt im Nahbereich nur hin- und her und wagt es nicht, in den Fernbereich zu gehen obwohl der Limitschater NICHT mehr gesetzt ist. Also scheint sich die Kamera irgendwie den Unendlichkeits-Anschlag zu merken. Erst durch Abnehmen und erneutes installieren des Objektivs (ohne Limit-Schalter), wollte die Kamera wieder in den Fernbereich gehen.

Häh? Kann ich mir nicht vorstellen. Bei anderen Objektiven mit limiter kann ich dieses Verhalten jedenfalls nicht nachvollziehen und leider habe ich das Tamron nicht mehr, um es damit zu testen. Aber davon mal abgesehen erschliesst sich mir auch nicht so recht der Zusammenhang zur Fokusproblematik. Das ist doch alles arg konstruiert...

Fazit:

Der Punkt, wo bei einem Objektiv "Unendlich" liegt, scheint also für den AF der Alpha relevant zu sein.

Für die Belichtungsmessung und natürlich auch für ADI. Der AF ist nur ein Zusammenspiel aus Optik und Mechanik, vereinfacht ausgedrückt.

Man kann das Problem also weiter einschränken, dass das Tamron etwas mit der Unendlichkeits-Stellung an unseren Alphas verkehrt macht (vergleiche Minolta-/Sony-Objektive).
Irgendwas scheint da Tamron falsch zu machen, genau wie mit ADI, das funktioniert nämlich auch nicht.

Das mit ADI wundert mich auch, aber auch hier fehlt mir wieder das Objektiv zum Vergleich. Denkbar wäre, daß an deinem Exemplar die entsprechenden Kontakte tot waren (einen ähnlichen Fall hatten wir mal an einer Kamera), obwohl Fremdobjektive dann meines Wissens nach ganz den Dienst versagen.

Das ADI mit Fremdobjektiven mal nicht so richtig will, obwohl die eigentlich kompatibel sein sollten, ist aber auch nicht soo ungewöhnlich. Ob das nun eine Besonderheit des Tamrons allgemein oder nur deines Exemplars ist, kann ich aber nicht beurteilen, dazu müssten dann andere, die das Objektiv haben, mal äussern.

Ich habe das Objektiv jetzt nicht mehr, aber besteht eigentlich Interesse, dass ich die bisherigen Bilder poste?


Nstürlich. Normalerweise fängt die Fehlersuche bei Fokusproblemen auch immer so an, d.h. mit der Frage nach Beispielbildern. Warum? Weil es diverse mögliche Fehlerursachen bei Testaufbau und -durchführung gibt. Wir hatten schon so viele vermeintliche Fälle von Fehlfokus, die sich dann doch als Anwenderfehler herausgestellt haben... Nur da die Ergebnisse deines Tests anfangs so detailliert waren, habe ich nicht die obligatorische Frage nach Beispielbildern gestellt.

Aber wenn du die noch hast: immer her damit.

Michi
08.07.2009, 19:39
Die Kamera dreht bei Unendlich das Objektiv nicht einfach auf Anschlag, sondern die Entfernung wird vom AF-System schon gemessen. Nach Deinen Überlegungen würden alle Minolta Dynax ab 1988 falsch fokussieren.

Das Anfahren des Anschlags ist nur für die Mehrfeldmessung und bei den Digitalen auch für den Stabi notwendig. Für den AF spielt das keine Rolle. Außerdem ist diese Entfernungsmessung sowieso nicht hochpräzise, für die Mehrfeldmessung reicht das aber aus. Darum ist es absolut wurst, ob unendlich am Anschlag ist oder kurz davor. Für die Genauigkeit der Merhfeldmessung und auch des Stabi ist das völlig uninteressant.

Außerdem ist das aktuelle 90er Tamron ein D-Objektiv mit eingebautem Entfernungs-Encoder. Die Entfernungsmessung über den eingebauten Encoder ist wesentlich präziser als nach der alten Methode. Eventuell überträgt der Encoder des Tamrons falsche Entfernungen an die Kamera. Fehlmessungen der Entfernung fallen aber nur bei ADI auf. Für einen perfekten AF ist das nicht notwendig.

Wie Jens schon tausendmal schrieb, liegt der Fehler mit großer Wahrscheinlichkeit in der Kamera. Eventuell ist auch der Sensor verschoben, so daß das Auflagemaß zu groß oder zu klein.

Ansonsten habe ich selten soviel Unsinn gelesen.

Gruß
Michi

Taniquetil
08.07.2009, 21:16
Die Kamera dreht bei Unendlich das Objektiv nicht einfach auf Anschlag
Ich spreche hier vom "Drehen bis zum Anschlag beim Objektiv aufsetzen". Bitte nicht verwechseln.

Das Anfahren des Anschlags ist nur für die Mehrfeldmessung und bei den Digitalen auch für den Stabi notwendig.
Ah, es wird auch für den Stabi benötigt, das ist eine neue Info für mich. Danke.

Ansonsten habe ich selten soviel Unsinn gelesen.

Hallo? Ich wollte ursprünglich die Kamera, wie von Jens geraten, einschicken. Wie Du Beitrag 12 entnehmen kannst: Die offizielle Servicestelle für Sony rät mir am Telefon ausdrücklich davon ab die Kamera einzuschicken!

ICH hatte den ganzen Ärger am Hals (und muss fürchten, dass ich ihn mit einem anderen Minolta Makro bald erneut habe) spekuliere und rate, was mit meiner Objektiv-Kamera-Kombination los ist und kriege hier dafür noch einen auf den Deckel?

Bei einer so klaren Ansage seitens Geissler soll ich mich dumm stellen und das Ding trotzdem mit der selben Fehlerbeschreibung wie am Telefon einschicken? Du kannst einer erfahrenen Werkstatt nicht mit "Ich weiß es aber aus einem Forum besser als Sie, reparieren Sie den AF!" kommen. Die würden doch einen Lachkrampf kriegen und das Ding so wieder zurücksenden!

Jens N.
09.07.2009, 02:05
Die offizielle Servicestelle für Sony rät mir am Telefon ausdrücklich davon ab die Kamera einzuschicken!

...was an sich schon kein Zeichen für guten und kundenorientierten Service ist, oder nicht? Wenn ein Kunde sich mit einem Problem an eine Firma wendet, sollte diese ein offenes Ohr für ihn haben meine ich und ihn nicht mit so einer Aussage abspeisen.

Wenn ich mal böse sein soll: so ein Service (und sei es nur eine Überprüfung) kostet Geld - das will man natürlich vermeiden. Und weiter: wie kompetent ist so ein Ansprechpartner am Telefon schon? Oder nochmal konkreter: hattest du einen Techniker oder die Empfangsdame am Telefon? Du siehst vielleicht, worauf ich hinaus will...

EDIT: wenn ich mir allerdings deine frühere Schilderung des Gesprächs mit Geissler so durchlese (Beitrag #12), dann wirkt das doch etwas anders als "rät ausdrücklich davon ab, die Kamera einzuschicken". Für mich liest sich das eher so, daß sie durchaus bereit gewesen wären, die Kamera mal zu überprüfen und sie lediglich davon abraten, die Kamera speziell auf das Objektiv justieren zu lassen (wovon ich im Übrigen ja auch abgeraten habe, aus schon erwähnten Gründen).

ICH hatte den ganzen Ärger am Hals (und muss fürchten, dass ich ihn mit einem anderen Minolta Makro bald erneut habe) spekuliere und rate, was mit meiner Objektiv-Kamera-Kombination los ist und kriege hier dafür noch einen auf den Deckel?

"Auf den Deckel" bekommst du eher für die -sorry- Beratungsresistenz und weil man alles wiederholen muß. Weil du dir -statt auf die Erfahrungen anderer einzugehen (warum fragt man überhaupt, wenn einem die Antworten offensichtlich egal sind, bzw. man eh alles besser weiß - sowas geht mir nicht in den Kopf)- irgendwelche eigenen Erklärungen zusammenfabulierst, die andere Hilfesuchende vielleicht zusätzlich verwirren.

Das klingt jetzt vielleicht nach gekränktem Stolz meinerseits, bzw. reichlich überheblich. Ich habe aber auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen (auch wenn es hier vielleicht langsam so aussieht, als ob ich das glaube), noch habe ich DIE endgültige Antwort oder Hilfe für dich. Die kann es in so einem Fall auch nicht geben, denn in Ferndiagnosen (oder nennen wir es gleich Hellsehen) bin ich auch nur so gut oder schlecht wie der Mensch, den du bei Geissler am Telefon hattest. ABER ich habe meine eigenen Erfahrungen in einem ganz ähnlichen Fall gemacht (allerdings mit Runtime, mit Geissler hatte ich bisher noch nicht zu tun) und ich habe das Forum einige Zeit wirklich aufmerksam verfolgt, inklusive einiger ganz ähnlicher Fälle. Ich habe ähnliche Diskussionen schon zigmal geführt, fast jedesmal die gleiche Skepsis ("aber die Kamera fokussiert doch hinterher dann mit anderen Objektiven nicht mehr richtig", "aber es muß doch am Objektiv liegen, die anderen funktionieren doch auch" usw.) und so manches Mal waren die Ratsuchenden dann froh, auf mich gehört und die Kamera letztendlich doch eingeschickt zu haben (so manches Mal lag ich aber auch daneben und mit dem Einschicken der Kamera war nicht -wie bei mir damals- plötzlich alles gut, logisch). Das funktioniert aber natürlich auch nur, wenn Firmen wie Geissler ihre Arbeit gewissenhaft machen. Und wenn das so aussieht, die Kamera zu prüfen und DANN zu sagen, "Kamera OK, schicken Sie das Objektiv ein", dann soll mir das natürlich auch recht sein. Aber da die Kamera in den meisten Fällen die Ursache für solche Probleme ist, es immer sinnvoll ist, eine korrekt justierte Kamera als Ausgangsposition zu haben und weil Festbrennweiten idR. nicht im gewünschten Sinne zu justieren sind, DARUM empfehle ich in solchen Fällen meist zuerst die Überprüfung der Kamera. Ein zickiges Objektiv kann man bei Misserfolg ja auch immer noch einschicken. Die Einschickerei und Warterei nervt und daher will man das natürlich verhindern, das ist mir auch klar. Aber so löst man nunmal keine Probleme. Ebensowenig wie mit Diskussionen in einem Forum.


Bei einer so klaren Ansage seitens Geissler soll ich mich dumm stellen und das Ding trotzdem mit der selben Fehlerbeschreibung wie am Telefon einschicken?

Aber ja. Das die Hersteller sich gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben ist doch nichts neues. Ruf bei Tamron an und die werden dir vielleicht sagen "liegt 100%ig an der Kamera, schicken Sie die ein".

Runtime damals war da allerdings irgendwie kulanter und kompetenter muß ich sagen. Aber ich habe auch nicht den Fehler gemacht, denen direkt auf die Nase zu binden, daß ich u.a. mit einem Fremdherstellerobjektiv Probleme habe ;) (in meinem Fall waren aber auch noch einige Minoltas dabei). Manchmal muß man auch ein bisschen tricksen um sein Ziel zu erreichen: d.h. in so einem Fall, so viele Informationen wie nötig ("Kamera fokussiert mit einer lichtstarken Festbrennweite im Fernbereich zu weit vorne") und fertig. Um welches Objektiv es genau geht, spielt erstmal gar keine Rolle (denn idealerweise sollte die Kamera mit jedem nicht defekten Objektiv gleich gut fokussieren können - das ist aber wirklich ein Ideal und nicht die Praxis), WENN die Kamera tatsächlich dejustiert sein sollte - und davon geht man ja aus, wenn man sie einschickt. Ergo...

Die würden doch einen Lachkrampf kriegen und das Ding so wieder zurücksenden!

Na ja, das können sie sich SO wohl auch kaum erlauben.

Eher kommt die Kamera mit dem Vermerk "kein Fehler feststellbar" zurück. Was dazwischen passiert, ist natürlich Spekulation. Und wie gesagt, bzw. wie du ja auch schon festgestellt hast, dürfte es für die Werkstatt tatsächlich schwierig sein, einen Fokusfehler auf weite Entfernungen festzustellen (insofern wäre das Ergebnis der Aktion vielleicht fraglich), aber etwas Beharrlichkeit hat da noch nie geschadet. Ein in der Praxis reproduzierbares Problem muß von sogenannten Fachleuten auch festgestellt werden können (zumal mit Anleitung) und wenn sie die Kamera halt mal vor die Tür mitnehmen müssen. So exotisch ist so ein Fehler ja nun auch wieder nicht.

Nochmal: du bist nicht der Erste, der sowas durchmacht.

Und was bleibt: viel Zeit (die für mich momentan wirklich kostbar ist) aufgewendet und in der Sache trotzdem noch (oder wieder) am Anfang. Das Objektiv ist weg, was grundsätzlich auch eine vernünftige Lösung ist, nur da hätte man sich das alles hier dicke sparen können irgendwie, oder? Vor allem hätte ich mir wirklich eine Menge Zeit sparen können. Ich bin aber auch selbst schuld, wieso antworte ich auf solche Fragen überhaupt noch :?

Und trotzdem wieder einen Roman geschrieben :evil:

Martje12
09.07.2009, 11:01
Wie oben geschrieben habe ich genau das gleiche Problem:
nach dem ich Tamron angerufen habe, die mir zusichern, beim Einsenden des Objektives plus Cam das Objektiv genau auf meinen Body einzustellen teste ich diesen Weg. Zumal mir der Verkäufer -ich habe noch Rückgaberecht- eben dieses bis zum Erhalt des eingestellten Objektives verlängert hat. Toller Laden!
Ich werde berichten ob es was gebracht hat.
LG Uwe

Tom
09.07.2009, 13:07
...meine Spekulation zur Fehlerursache:

Was ich mir vorstellen könnte ist, dass der "mit der Entfernung zunehmende Fokusfehler" irgendwie mit der Unendlichkeits-Stellung des Tamrons zu tun hat.
...
Wer genau beobachtet, stellt fest, dass man das Tamron beim manuellen Fokussieren deutlich ÜBER Unendlich einstellen kann. Das Bild wird dann wieder unschärfer. Man sieht den Effekt sogar schon in dem kleinen Sucher und nicht erst auf dem Bildschirm.

Beobachten wir mal weiter:

-das Tamron lässt sich serienmäßig deutlich -über- Unendlich fokussieren.
-mit etwas Recherche findet man heraus, dass das kein Fehler eines einzigen Exemplars ist, sondern generell so bei dem und auch anderen Tamron-Modellen.
-alle meine Minolta-/Sony-Objektive sind beim Anschlag-Unendlich auf Unendlich scharfgestellt.

Mein Ansatz wäre jetzt, das Tamron so zu manipulieren (justieren will ich es nicht nennen), daß der Unendlich-Punkt tatsächlich am (oder zumindest sehr nahe am) mechanischen Anschlag des Objektivs liegt.
Damit wären dann zumindest in diesem Punkt gleiche Voraussetzungen zwischen Tamron- und den Minolta-Objektiven gegeben.

Dazu fallen mit 2 Methoden ein:
1. Erhöhen des Auflagemaßes durch Zwischenlagen unter dem Bajonett
2. Anbringen eines äußeren Anschlages am Fokusring (provisorisch angeklemmt per Schelle o.ä.)

Danach müßte man das (Fehl)-Fokusverhalten des Tamron erneut überprüfen.
Sollte der Fehler behoben sein, dann dürfte eine serienmäßige Fehljustage des Unendlich-Anschlages vorliegen.

Ich gehe aber nicht davon aus, daß der Anschlag tatsächlich die Ursache sein wird, da laut TO folgende Testergebnisse vorliegen:

[Fehlfokus]
Bei 100m = -30m
Bei 50m = -10m
Bei 10m = -30cm
Bei 3m = -5cm
Bei 1,5m = -1cm
Bei 1m = Fehler kaum noch auszumachen
Unter 1m = Fokus sitzt perfekt!
Bei 1:1 = Fokus sitzt perfekt!


Wenn jetzt der Unendlichanschlag des Objektivs tatsächlich etwas begrenzt wird (bzw. korrekt auf Unendlich eingestellt wird), dann wird sich nach meinem Verständnis der Fehlfokus, sofern er für endliche Entfernungen überhaupt davon beeinflußt wird, eher noch weiter in Richtung Kamera verschieben, d.h. der Frontfokus wird sich vergrößern.

Könnte bitte mal jemand versuchen dieser These gedanklich zu folgen, bzw. zu widerlegen oder zu bestätigen?

Jens N.
09.07.2009, 13:36
Ich habe sowas sogar schon praktisch versucht, allerdings mit einem Zoom. Es funktioniert grundsätzlich (wenn man es schafft, das Auflagemaß tatsächlich passend zu manipulieren, was so gut wie unmöglich ist - ich habe es mit einem ganzen Satz verschieden starker Unterlegscheiben nicht geschafft), allerdings hätte ich Sorge wie das Objektiv funktioniert, wenn man einen Konverter verwendet oder wenn es sich ausdehnt.

Ach ja: und hier war von einem frontfokus die Rede. Beheben kann man mit dieser Methode jedoch nur einen backfokus, weil man den unendlich-Anschlag des Objektivs ja nach vorne begrenzt. Hilft in diesem Fall also nichts. Den Anschlag des Fokusrings irgendwie von aussen oder sonstwie zu begrenzen, halte ich für praktisch nicht durchführbar.

Objektiv und Kamera vom Objektivhersteller aufeinander abstimmen zu lassen halte ich wie gesagt für nicht ideal. Da könnte es möglicherweise (!) passieren, daß die Kamea hinterher mit anderen Objektiven nicht mehr richtig will.

Tom
09.07.2009, 21:25
Ach ja: und hier war von einem frontfokus die Rede. Beheben kann man mit dieser Methode jedoch nur einen backfokus, weil man den unendlich-Anschlag des Objektivs ja nach vorne begrenzt. Hilft in diesem Fall also nichts.

Das vermutete ich ja auch schon. Danke für die Bestätigung.

Den Anschlag des Fokusrings irgendwie von aussen oder sonstwie zu begrenzen, halte ich für praktisch nicht durchführbar.

Ich dachte an 2 Schellen (ähnlich Objektivgondeln schwerer Objektive, nur schmaler und weniger massiv), von denen eine auf dem Fokusring festgeklemmt wird, die andere mit dem Anschlag, direkt daneben am Objektivtubus.
Die Herstellung dieser Schellen ist natürlich mit gewissem Aufwand verbunden, und eigentlich nur zum Test zu gebrauchen (wer will schon mit einem derart verunstalteten Objektiv durch die Gegend rennen...;)).

Einen Anschlag im Inneren des Objektivs zu platzieren ist da schon einfacher, z.B. in Form eines angeklebten Metallklötzchens. Das habe ich auch schon praktiziert, um den Bereich hinter unendlich zu begrenzen (zu sperren).
Einen Einfluß auf FF oder BF konnte ich dabei aber nicht feststellen.

Martje12
27.07.2009, 09:36
Wie oben geschrieben habe ich genau das gleiche Problem:
nach dem ich Tamron angerufen habe, die mir zusichern, beim Einsenden des Objektives plus Cam das Objektiv genau auf meinen Body einzustellen teste ich diesen Weg. Zumal mir der Verkäufer -ich habe noch Rückgaberecht- eben dieses bis zum Erhalt des eingestellten Objektives verlängert hat. Toller Laden!
Ich werde berichten ob es was gebracht hat

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Das 90mm ist wieder da - 10 Tage weg.

98 Bilder mehr auf dem Zähler der 350

Laut Reperaturnachweis:
Schärfe, Scharfeinstellung, Linse und Autofokus überprüft und justiert

Linse ersetzt ???? -

Wie man den Autofokus justiert weiß ich auch nicht,

ABER

Nach den ersten Tests fokusiert die Optik jetzt so wie es sein soll -
Da ich kein Erbsenzähler bin,werde ich auch keine "Labortests" machen - ich bin voll zufrieden.:top:

LG Uwe


PS.: Auch auf größeren Entfernungen liegt der Schärfepunkt dort wo man ihn erwartet.

Jens N.
27.07.2009, 12:18
Linse ersetzt ???? -


Steht das auf dem Reparaturschein, oder vermutest du das?

Weil sonst war das Objektiv halt klassisch defekt.

Taniquetil
27.07.2009, 12:21
Hallo Uwe,

danke für Dein Feedback!

Laut Reperaturnachweis:
Schärfe, Scharfeinstellung, Linse und Autofokus überprüft und justiert
Linse ersetzt ???? -

Haben die tatsächlich eine Linse im Linsensystem ersetzt? Das ist ein ziemlicher Aufwand...

Oder heisst das, sie haben Dir eine andere Linse(=Objektiv?) zugeschickt? (quasi deine "Linse" ersetzt) Das kann man anhand der Seriennummer vergleichen.

Kannst Du erkennen, ob an der Kamera wirklich nichts gemacht wurde? (unterer Aufkleber AF-Modul noch ganz?) wegen Garantie und so.

Wenn sich das Verfahren bewährt, könnte man seine Ausrüstung (Cam+Objektiv) besser zu Tamron schicken als zu Geissler...

Da ich kein Erbsenzähler bin,werde ich auch keine "Labortests" machen - ich bin voll zufrieden.:top:

Gerade das würde mich jetzt interessieren, ob der Fehler im Fernbereich *wirklich* weg ist.

Wäre gut zu erfahren, um der Sache mal auf den Grund zu gehen.

Und noch interessanter, was ist jetzt mit anderen Sony-/Minolta-Objektiven, fokussieren diese immer noch richtig oder gibt es jetzt hier eine neue Frontfokus-/Backfokus-Tendenz, wie mir Geissler prophezeit hat?

Ansonsten freut mich zu hören, dass Du jetzt zufrieden bist! :-)

Viele Grüße,
Tani

Martje12
28.07.2009, 09:42
Steht das auf dem Reparaturschein, oder vermutest du das?

...steht so auf dem Reparaturschein!
ein Kreuz je bei überprüft, justiert und ersetzt

klassischer Fehler: es war schon ein Austauschobjektiv! Also zwei mit dem
gleichen Verhalten - waren auch nur ein paar SerienNr. auseinander.

Oder heisst das, sie haben Dir eine andere Linse(=Objektiv?) zugeschickt? (quasi deine "Linse" ersetzt) Das kann man anhand der Seriennummer vergleichen.

Kannst Du erkennen, ob an der Kamera wirklich nichts gemacht wurde? (unterer Aufkleber AF-Modul noch ganz?) wegen Garantie und so.

Wenn sich das Verfahren bewährt, könnte man seine Ausrüstung (Cam+Objektiv) besser zu Tamron schicken als zu Geissler...

- Es ist mein eingeschicktes Objektiv!

- Die Kamera hat 98 Bilder mehr auf demZähler der Aufkleber ist unangetastet - die
anderen Objektive fokusieren wie vorher - und an der alpha700 die ja nun hier
gelieben ist funktioniert das 90er ebenfalls so wie gewünscht.

- Es wurde mir sogar vom dem Tamron Techniker empfohlen, da Tamron Gespanne
bevorzugt behandeln - sonst bis zu 6 Wochen Wartzezeit -
und Tamron hat scheinbar von jeder Kamera nur ein Exemplar (nun die
Aussage: "...wenn der Body einer Serienstreuung unterliegt das Oblektiv ebenfalls
und die Kamera auf die es geschraubt wird, dann liegt man manchmal daneben... -
... es ist also besser Sie schicken beides zusammen ein, wir stellen dann das
Objektiv genau auf ihre Kamera ein..."


Gerade das würde mich jetzt interessieren, ob der Fehler im Fernbereich *wirklich* weg ist.
Wäre gut zu erfahren, um der Sache mal auf den Grund zu gehen.


Den Fernbereich habe ich extra für dich getestet!! Mit Graufiltern um auch auf Blende 2,8 zukommen (wir haben soetwas wie einen Sommer hier:shock:)
also: bis 5 Meter habe ich es mit Portaits versucht > du kannst jede Pore zählen...
für ca 100 Meter habe ich meinen scharzweißen Hund vor einem Knick abgelegt:
Der Hund war scharf abgebildet und bis noch 2 Meter dahinter die Äste im Knick. davor waren es ca 5 Meter.
Diese Aufnahmen habe ich vom Stativ aus gemacht und jeweils 5 Aufnahmen mit "Fokus mischen" - zwischendurch auf nah fokusiert. Das sind natürlich jetzt keine Laborbedingungen, zeigen mir aber, dass das Objektiv das macht was es sollte.


Wie gesagt: ich bin zufrieden

LG Uwe

Taniquetil
28.07.2009, 10:26
Hallo Uwe,

ein herzliches großes Dankeschön, dass du Dir die Mühe gemacht hast!!

Es lag also doch am Objektiv! Das bestätigt meine Vermutung, dass Fehlfokus nicht zwangsweise an der Kamera liegen muss. :D

Nett, dass Tamron (im Gegensatz zu Sigma) eventuelle Fehler/Probleme auch zugibt! Und gut zu hören, dass deren Service die Kamera nicht (de-)justiert, sondern nur das Objektiv. Hört sich nach einem guten Service an. :top:
Wie genau die das machen (elektronisch-Chip neu kodieren, mechanisch, Komponenten/Linsen austauschen, Kombination der genannten?), bleibt wohl ein Geheimnis der Werkstätten.

Klasse, dass es jetzt passt!

Geissler hat in meinem Fall auch ausdrücklich von der Kamerajustage abgeraten und riet mir nur das Objektiv zu Tamron einzuschicken.
Anscheinend ist der beste Weg Objektiv UND Kamera zu Tamron einzuschicken.

Viele Grüße,
Taniquetil

P.S. Ich melde mich auch nochmal, sobald mein Minolta Makro da ist, dann haben wir endlich Klarheit.

Jens N.
28.07.2009, 13:01
Das bestätigt meine Vermutung, dass Fehlfokus nicht zwangsweise an der Kamera liegen muss. :D

Das hat auch niemand behauptet :roll:

Und gut zu hören, dass deren Service die Kamera nicht (de-)justiert, sondern nur das Objektiv.

Wozu man die dann allerdings mitschicken muß, bleibt mir ein Rätsel. Denn das hier

"...wenn der Body einer Serienstreuung unterliegt das Oblektiv ebenfalls und die Kamera auf die es geschraubt wird, dann liegt man manchmal daneben... - ... es ist also besser Sie schicken beides zusammen ein, wir stellen dann das Objektiv genau auf ihre Kamera ein..."

ist genauso schlecht wie wenn die Kamera auf ein nicht optimal eingemessenes Objektiv justiert würde. So hat man dann nämlich auch noch kein vernünftig justiertes Objektivexemplar, sondern "nur" eins, das an der gerade verwendeten Kamera (nicht wenige Leute benutzen mehrere Kameras) gut funktioniert. Das Tamron Gespanne bevorzugt behandelt ist ja schön und gut und es mag Kunden für den Moment zufrieden stellen, aber sollte die Kamera dejustiert sein und irgendwann gegen ein besser/anders justiertes Exemplar getauscht werden, geht der Ärger mit dem (an der anderen Kamera dann) dejustierten Objektiv wieder von vorne los. Oder beim Verkauf des Objektivs. Ich weiß z.B. nicht, ob ich bei den Voraussetzungen noch so sinnvoll ist, ein gebrauchtes Tamron zu kaufen - wer weiß schon, auf was für eine Kamera das eingemessen wurde. Besonders lustig daran ist, daß solche Justagen häufig auch noch positiv in Verkaufsbeschreibungen erwähnt werden. OK, man kann's ja wieder zu Tamron schicken - da wundern mich Durchlaufzeiten von 6 Wochen dann auch nicht...

So kann nur alles durcheinander gehen und ich kann nur weiterhin dazu raten, immer erstmal die Kamera checken zu lassen, um eine vernünftige Basis für alles weitere zu haben. In diesem Fall war das Einschicken des Objektivs aber offenbar die richtige Entscheidung, keine Diskussion.

Wie genau die das machen (elektronisch-Chip neu kodieren, mechanisch, Komponenten/Linsen austauschen, Kombination der genannten?), bleibt wohl ein Geheimnis der Werkstätten.

Und genau dieses Geheimnis würde mich nach wie vor brennend interessieren. Vor allem wenn da von einem Austausch der Linse zu lesen ist. Das ist schon etwas mehr Aufwand als eine reine Justage und deutet für mich eher auf eine Art Defekt des Objektivs hin. Das man dagegen mit einer Justage der Kamera nichts ausrichten kann, ist logisch (schrieb ich aber auch bereits).

TONI_B
28.07.2009, 14:30
Also ich verstehe nicht was man an einem Objektiv einstellen kann, damit der AF wieder stimmt. Der AF-Sensor sitzt in der Kamera und regelt so lange durch Bewegung einer Linsengruppe bis es scharf ist. :roll::roll:

Aber leider gibt es da offensichtlich einige Geheimnisse, die man uns nicht verraten will...:(

Tom
13.08.2009, 21:40
Ja, das wüßte ich auch gerne.

In mehreren Threads um dieses Thema habe ich das immer wieder gefragt, und bisher hatte niemand eine Antwort darauf.

Taniquetil
14.08.2009, 21:34
Hallo,

nachdem die Rückgabe des Tamron 90mm 2.8 SP AF Di Macro einwandfrei geklappt hat und mein Ersatz eingetroffen ist, habe ich einige Vergleichsaufnahmen mit dem Minolta 100mm Macro (D) gemacht. Ich lasse nun die Bilder sprechen. ;)


Tests auf weite Entfernung:
Tamron, mittlerer AF-Sensor --> Frontfokus
6/Gebaeude2_Tamron_90mm.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=85680)


Tamron, alle AF-Sensoren --> Frontfokus
6/Ruine_Tamron_90mm.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=85687)

Minolta, alle AF-Sensoren --> Fokus passt
6/Ruine_Minolta_100mm.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=85686)


Tamron, mittlerer AF-Sensor --> Frontfokus
6/Saeule_Tamron_90mm.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=85689)

Minolta, mittlerer AF-Sensor --> Fokus passt
6/Saeule_Minolta_100mm.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=85688)


Tamron, Fokus auf Turmspitze --> Frontfokus
6/Turm_Tamron_90mm.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=85693)

Minolta, Fokus auf Turmspitze --> Fokus passt
6/Turm_Minolta_100mm.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=85691)

Minolta, Fokus auf Turmspitze --> Fokus passt
6/Turm2_Minolta_100mm.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=85690)

Das gute alte Ofenrohr 75-300, Fokus auf Turmspitze --> passt auch
6/Turm_Ofenrohr_75-300mm.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=85692)


Tamron, mittlerer AF-Sensor --> Frontfokus
6/Gebaeude_Tamron_90mm.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=85682)

Minolta, mittlerer AF-Sensor --> Fokus passt
6/Gebaeude_Minolta_100mm.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=85681)


Mittlere Entfernung
Tamron, mittlerer AF-Sensor --> je kürzer die Entfernung - desto besser!
6/Kurze_Entfernung_Tamron_90mm.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=85684)

Minolta, mittlerer AF-Sensor --> Fokus passt wie immer
6/Kurze_Entfernung_Minolta_100mm.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=85683)


Kurze Entfernung
Tamron, mittlerer AF-Sensor --> hier ist der Fehler nur noch minimal!
6/Legosteintest_Tamron_90mm.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=85685)

Minolta, mittlerer AF-Sensor --> Fokus passt
6/Holz_Minolta_100mm.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=85708)


Die Bilder stellen lediglich eine repräsentative Auswahl meiner Tests dar, ich habe mit jedem Objektiv über einhundert Aufnahmen gemacht. Alle hier gezeigten wurden mit 2.8 Offenblende aufgenommen, weil man da die Fehler am besten sieht. Die Bilder kommen direkt aus der Kamera und wurden lediglich in der Größe skaliert, die EXIF-Daten sind dabei anscheinend verloren gegangen. Die Farbunterschiede liegen an unterschiedlichen Wetterverhältnissen, ich hatte an verschiedenen Tagen fotografiert.

In dem Kommentaren habe ich geschrieben, wo jeweils fokussiert wurde. Es wurden (um eine eventuellen Macke des zentralen AF-Sensors auszuschließen) diverse Vergleichsaufnahmen mit "AF-Holen und Schwenken" und "mit seitlichen AF-Sensoren" gemacht. Immer wieder mit dem selben Ergebnis.

Fazit: meine Alpha 200 ist in Ordnung, das 90mm Tamron lieferte mit zunehmender Entfernung einen zunehmenden Frontfokus, das 100mm Minolta fokussiert auf alle Entfernungen richtig!

Ich hoffe, die konkreten Beispiele bringen etwas Licht in die bisherige Diskussion. :)

Viele Grüße, Taniquetil

Taniquetil
15.08.2009, 15:13
Hier noch ein Beispiel (habe natürlich wesentlich mehr Testaufnahmen gemacht) zu der zweiten Macke, die das 90er Tamron hat:

Laut Hersteller und laut technischer Details handelt es sich bei dem "Tamron 90mm 2.8 SP AF Di Macro" um ein ADI-Objektiv. Erkennbar auch einfach den den 8 Kontakten am Bajonett.

Fotografiere ich nun mit dem Tamron und einem ADI-kompatiblen Blitz (Sony F58AM), werden sämtliche Bilder (vor allem bei Nahaufnahmen sichtbar) im ADI-Modus völlig überbelichtet:
6/Blitz_ADI_Tamron_90mm.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=85669)

Tamron im TTL-Modus - Bild korrekt belichtet
6/Blitz_TTL_Tamron_90mm.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=85718)


Mit dem 100mm Minolta Macro (D-Version mit 8 Kontakten) führen beide Modi zu korrekten Ergebnissen.

Minolta mit ADI
6/Blitz_ADI_Minolta_100mm.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=85668)

Minolta mit TTL
6/Blitz_TTL_Minolta_100mm.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=85670)


Bei den Aufnahmen wurde lediglich im Kameramenü die Blitzfunktion von ADI auf TTL umgestellt, sonst nichts!


Ich habe mir mal die Mühe gemacht und die selbe Testreihe auch mit meinen anderen Minolta D- und Non-D-Objektiven gemacht und mit dem 18-70 Sony, welches ebenfalls ADI-tauglich sein soll. Ergebnis: alle Bilder werden in beiden Modi (ADI und TTL) korrekt und gleich belichtet, nur einzig mit dem Tamron nicht!

- Hat jemand eine Erklärung?

- Hatte das Problem schon mal jemand?

- Kann Tamron solche Probleme beheben?

Inwieweit und ob das mit der Frontfokus zusammenhängt, kann ich nicht beurteilen.

Viele Grüße,
Taniquetil

TONI_B
15.08.2009, 17:03
Das Tamron schaut wirklich eigenartig aus. Der Frontfokus ist mehr als deutlich.

Wieder zurücksenden?

klex
16.08.2009, 17:58
Mensch was bin ich gerade froh darüber diesen Thread hier entdeckt zu haben.:!:
Ich war aber auch schon seit einer ganzen Weile nicht mehr hier im Forum unterwegs gewesen.

Entdeckt hab ich deinen Thread @ Taniquetil, als ich völlig gefrustet bei Google mal "Tamron SP AF Di 90mm Makro Frontfokus" eingegeben habe. Und gleich das Erste was kommt...:roll:

Also um beim Thema zu bleiben:
Bei meinem 90er Tamron ist es ganz genau das Gleiche wie bei Dir! Ich kann eigtl. sogar Deine angegebenen Abweichungen 1:1 auf meine Kombi übertragen (a100+90 Tamron):shock:
Bevor ich das Tamron gekauft habe war meine a100 allerdings schon mal zu Justage gewesen (Probleme mit Backfokus bei eigtl allen Objektiven). Nachher fiel mir nichts Negatives diesbezüglich mehr auf. Allerdings habe ich anschließend einfach wieder nur normal fotografiert und keine ausgiebigen Fokustests durchgeführt (denn beim normalen Foten war dann ja alles ok).
Vor ~ 18 Monaten kaufte ich mir dann das Tamron.
Von Anfang an hab ich allerdings gemerkt, dass der AF fast nicht zu gebrauchen ist - er pumpt bei allen Lichtverhältnissen so gut wie immer erstmal 1, 2 od. 3x hin und her was jedesmal ewig dauert, bis er schließlich dann irgendwann "korrekt" fokussiert hat.
Ich dachte natürlich als Erstes wieder daran, dass das Problem an der Justage meiner Kamera liegen wird (die, so nahm ich damals jedenfalls an, wahrscheinlich immer noch nicht ganz korrekt eingestellt zu sein scheint) und erinnerte mich sofort an die vielen Postings von Jens N. zum Thema Fokusprobleme hier im Forum, dessen Meinungen ich immer sehr schätze und wirklich für außerordentlich hilfreich und professionell halte.
Na gut - also wird meine Kamera irgendwann wieder mal zu Geissler müssen, dachte ich, und fotografierte mit dem Tamron von da an einfach ausschl. mit MF.
Als ich dann Monte später meine Kamera wieder entbehren konnte, schickte ich sie zu Geissler und bestand auf eine erneute AF-Justage.
Zurück kam sie genau so wie ich sie hingeschickt hatte - der AF sei auf jeden Fall korrekt justiert.
Nachdem ich dann tagelang versucht hatte den entsprechenden Techniker irgendwann mal an die Strippe zu bekommen, klappte es schließlich doch noch, persönlich mit ihm zu sprechen.
Er konnte sich auch sofort erinnern und erklärte, das der AF exakt eingestellt wäre ("1/3 vor und 2/3 hinter dem Motiv" glaube ich sagte er - könnte aber auch umgekehrt gewesen sein...:?)
Er meinte ich solle das Makroobjektiv zu Tamron einschicken - der Fehler könnte wirklich nur am diesem Objektiv selbst liegen.
Also dann das Tamron zu Tamron...

...Wieder zurück kam es mit der Anmerkung "Kein Fehler feststellbar":mad:
Ich war schon schier am verzweifeln. Also hab ich hier vor einigen Tagen bei einem Fotogeschäft etwas weiter weg mein 90er Tamron an zwei versch. Alphas im Laden ausprobiert (a200 + a700) mit der Begründung mich u. U. evtl. für eine zum Kauf entscheiden zu wollen... (ne andere Möglichkeit sah ich leider keine:roll:)
Im Laden war schon klar, dass mein Tamron auch an diesen beiden Kameras diesen Frontfokus hatte, der auch bei meiner a100 immer vorkommt. Je länger die Distanz zum Objekt, desto weiter liegt der Fokus davor...
Bilder dann zu Hause nochmal am Rechner angschaut - eindeutiger Frontfokus an beiden Kameras.:evil:
Laut Tamron soll das Obektiv aber in Ordnung sein.:roll:
Jetzt bat ich den Onlinehändler bei dem ich es vor über 18Monaten bestellt hatte zur Rücknahme wegen eines schon damals bestehenden versteckten Mangels.
Ich will halt einfach nur noch mein Geld zurück und werde mir u. U. ein neues Sony Makro kaufen...
Leider lässt sich dieser Händler bislang nicht darauf ein das Objektiv zurückzunehmen (optisch wie neu - ohne jegliche erkennbare Gebrauchspuren - selbst am Bajonett nicht).

Weiss jemand hier vielleicht, ob ich in diesem Fall überhaupt nach 18 Monaten noch ein Rückgaberecht wegen von Anfang an bestehenden verstecken Mangels habe?


VG