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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lichtstärke 2,8_lohnt das?


roskf
20.06.2009, 17:11
Hallo zusammen,

mal provokant gefragt. Lohnt sich der nicht unerhebliche Aufpreis für Lichtstarke Gläser? Ich meine, hebt sich der Vorteil der Lichstärke nicht durch das Gewicht wider auf? Also zumindest bei Freihandfotos.

Bin auf eure Meinungen gespannt.

Gruß Fred

PeterHadTrapp
20.06.2009, 17:43
Das kommt darauf an, was Du für fotografische Vorlieben hast.
Denn das hier:
Ich meine, hebt sich der Vorteil der Lichstärke nicht durch das Gewicht wider auf? Also zumindest bei Freihandfotos.ist nur die Hälfte der Wahrheit. Die andere Hälfte ist, dass der Wunsch nach möglichst kurzen Belichtungszeiten auch und vor allem um die Bewegungen der Motive geht. Und selbst wenn ich noch so lange Zeiten freihand verwacklungsfrei halten kann, dann hilft mir das nichts wenn die Motive nicht stillhalten. Ich mache z.B. oft Fotos in Gottesdiensten ohne Blitz. Ich habe keiner Probleme damit, Zeiten um 1/30 zu halten, wenn ich mich ein bisschen anlehne oder abstütze. ABer das hilft mir nicht, weil ich dann schon Bewegungsunschärfen in fast allen Bildern habe, sodass ich die 2,8 als Option für kurze Belichtungszeiten brauche.

also:
- 2,8 bietet mir kürzere Belichtungzeiten
- 2,8 bietet mir ein helleres Sucherbild

das kann mir kein bequemeres weil leichteres Objektiv bieten.

turboengine
20.06.2009, 18:11
...hebt sich der Vorteil der Lichstärke nicht durch das Gewicht wider auf? Also zumindest bei Freihandfotos.


Inwiefern sollte das Gewicht stören? Meine "beste" Freihandkombination ist die A900 mit Hochformatgriff und dem 1,8/135er Zeiss. Hier halte ich auch noch eine 1/15 bis 1/8 (meist) ohne Verwacklung freihand, da die Trägheit 2,5 kg Masse zusammen mit dem SSS das Zittern toll stabilisiert. Mit leichteren Kombinationen (z.B. A700 mit 135/2,8)kam ich nie da hin.

Und ja, die 2,8er Optik lohnt sich, wenn man damit umgehen kann. Wer eine DSLR wie eine Kompaktknipse nutzt, braucht das freilich nicht. :cool:

guenter_w
20.06.2009, 18:23
Nicht zu vergessen bietet eine große Blende bei APS-C deutlich mehr Freistellungsmöglichkeiten und wiegt so das Manko gegenüber KB-Format wenigstens ein bisschen auf.

FiBa
20.06.2009, 19:26
Man könnte die Frage umformulieren...
Abgesehen von den Freistellmöglichkeiten ergeben sich mit besser werdenden ISO-Rausch-Unterdrückern doch die selben - wenn nicht sogar bessere - Verschlusszeitenvorteile...
Ich beziehe das jetzt mal auf Tele-Brennweiten, da in diesen Bereichen auch eine z.B. kleine Blende 4,5/5,6 eine absolute Freistellung ermöglicht.
Geht man von ca. 4-5 Blendenstufen aus, die eine 1,8/2,8er Linse bieten würde, bewirkt ein Rauschfreies ISO 800-1600 doch den selben-besseren Vorteil...

Grüße

FiBa =)

roskf
20.06.2009, 19:27
Nun ja, eine 900 mit Batteriegriff ist ja auch zunächst mal eine kompakte Einheit. Es ist aber sicher etwas anderes, ob ich ein Ofenrohr oder ein Tamron 2,8 70-200 davor schraube. Das sollte doch deutlich mehr für Verwacklungen sorgen oder? Und das ist es was ich meine. Der Vorteil der kürzeren Verschlusszeit hebt sich doch damit auf oder?
Gut, bei einer Festbrennweite sieht das wider anders aus. Sie ist vorm Zug leichter. Aber beim Zoom?

Gruß Fred

LoVip
20.06.2009, 20:34
Stichwort: Einbeinstativ! und wie PeterHadTrapp schon erwähnt hat: Es geht ja nicht nur ums eigene verwackeln, sondern auch darum das ich die leute nie dazu kriege 1/30 sec stillzuhalten:lol:

turboengine
20.06.2009, 20:58
Nun ja, eine 900 mit Batteriegriff ist ja auch zunächst mal eine kompakte Einheit. Es ist aber sicher etwas anderes, ob ich ein Ofenrohr oder ein Tamron 2,8 70-200 davor schraube. Das sollte doch deutlich mehr für Verwacklungen sorgen oder? Und das ist es was ich meine. Der Vorteil der kürzeren Verschlusszeit hebt sich doch damit auf oder?
Gut, bei einer Festbrennweite sieht das wider anders aus. Sie ist vorm Zug leichter. Aber beim Zoom?
Gruß Fred

Das 1,8/135er wiegt fast soviel wie das Sony 2,8/70-200. Mir geht es hier um die Ausgewogenheit der Body / Objektiv Kombination. Und bei Kalibern wie der 700er oderder 900ermit Handgriff ist ein ca. 1kg schweres mittelgroßes Objektiv gerade ideal für Freihandaufnahmen.

Anaxaboras
20.06.2009, 21:24
Ich meine, hebt sich der Vorteil der Lichstärke nicht durch das Gewicht wider auf? Also zumindest bei Freihandfotos.

Also bei meinem 50/1.4 sicher nicht :mrgreen:. Es nicht nur das lichtstärkste sondern auch das leichteste Objektiv in meinem "Fuhrpark" :top:.

Martin

roskf
20.06.2009, 21:49
Hallo zusammen,

danke schon mal für eure Meinungen und Infos.

Warum frage ich das. In letzter Zeit gab es vermehrt Situationen, wo ich diffuse Lichtstimmungen vorfand und nicht blitzen konnte. Gestern, in einer Aula beim Schulkonzert,(eher dunkel als diffus) habe ich dann mit dem1,7/50 fotografiert. Um aber den ganzen Chor halbwegs scharf abzubilden, musste ich auf 4 abblenden und mit der Iso auf 800 rauf. Damit ging es einigermaßen. Mit dem 28-85 bei Blende 4 schienen die Ergebnisse noch schlechter zu sein.
Nun stellt sich halt die Frage, ob ein Lichtstarkes Zoom, das schon bein Offenblende schärfer abbildet, eine Hilfe währ. Andersrum währe mir das 2,8 17-50 ein wenig kurz.
Ach ja, das erwähnte Einbein habe ich gestern auf meine Habenwollen Liste gesetzt.
Der Gedanke eine Alpha 700 mit besserem Rauschverhalten zu kaufen ist natürlich auch nicht schlecht. Hilft aber doch nicht gegen Verwackeln oder Bewegungsunschärfe durch sich bewegeneden Personen. Oder habe ich die Antwort dazu falsch verstanden?

Gruß Fred

PeterHadTrapp
20.06.2009, 21:54
Du darfst natürlich nicht dabei außer acht lassen, dass Du Dir mit einem hochlichtstarken Objektiv auch (bei entspr. weit geöffneter Blende) ein Tiefenschärfeproblem einhandelst.
Das Beispiel mit dem Chor kenne ich gut.
Ich habe im GoDi immer mal den Chor unserer Gemeinde, der steht dann in drei Reihen gestaffelt vor dem Altar. Mit Blende 2,8 kann ich aber keine hinreichende Schärfe auf alle drei Reihen erzielen, weil die Tiefenschärfe schlicht nicht dafür reicht. Ich muss dann auch auf Blende 4 abblenden, dann geht einigermaßen.
In solchen Fällen bist Du für jedes bisschen dankbar, dass Du die ISO noch erhöhen kannst, um dann trotzdem noch eine Belichtungszeit zu erzielen, die reicht um die singenden Leute scharf abzublenden (Schmerzgrenze 1/60 ist mein Erfahrungswert).

Das Verwackeln ist hier meistens gar nicht das Problem, weil mit AS locker Zeiten zu halten sind, die eindeutig schon Bewegungsunschärfe bei den abgebildeten Personen erzeugen.

Photongraph
21.06.2009, 10:22
Inwiefern sollte das Gewicht stören? Meine "beste" Freihandkombination ist die A900 mit Hochformatgriff und dem 1,8/135er Zeiss. Hier halte ich auch noch eine 1/15 bis 1/8 (meist) ohne Verwacklung freihand, da die Trägheit 2,5 kg Masse zusammen mit dem SSS das Zittern toll stabilisiert. Mit leichteren Kombinationen (z.B. A700 mit 135/2,8)kam ich nie da hin.

Und ja, die 2,8er Optik lohnt sich, wenn man damit umgehen kann. Wer eine DSLR wie eine Kompaktknipse nutzt, braucht das freilich nicht. :cool:

Das stimmt nimmt man die Alpha 900 mit dem Vertikalgriff und hat beispielsweise das Zeiss 135mm so liegt die Kamera relativ stabil in der Hand und der SSS muss auch nur relativ wenig arbeiten. ;)

Hohe Lichtstärke heißt nicht zwangsläufig immer großes und sperriges Objektiv. Auch ist ein lichtschwächeres 300mm Tele-Objektiv mit f/4 relativ schwer. ;)

Aber es gibt doch auch das lichtstarke und relativ leichte Sony/Minolta 50mm f/1,4 Standardobjektiv. :lol:

Es geht auch nicht darum, dass ein Objektiv erst durch seine Lichtstärke teuer wird, vielmehr spielt auch die Abbildungsqualität eine Rolle und da sind in der Tat so manch teures lichtstarkes Objektiv auch in Sachen Abbildungsqualität (Vignettierung, Verzeichnung, CAs, Auflösungsvermögen/Schärfe, etc) besser als so manches billiges Objektiv. Wobei es gibt auch Gurken.

twolf
21.06.2009, 12:24
Komisch das da noch keiner gesagt hat, das bei der 700 bei Lichtstärke 2.8 der Autofokus sicherer und schneller wird siehe http://www.sony.de/product/dss-digital-slr/dslr-a700#pageType=TechnicalSpecs

Autofokusbereich Spotmesser
JA (zentraler Fadenkreuzsensor, Typ F2,8)


Also ganz klar; Lichtstärke hat Vorteile !

Photongraph
21.06.2009, 12:43
Stimmt, aber wir wollen doch nicht wieder diese Marketingzitierer hier sein oder? ;)

Wobei hier stimmt es sogar! Der zentrale f/2,8 Doppelkreuzsensor der Alpha 700/900 ist beeindruckend präzise und kann locker mit den zentralen Sensor einer Nikon mithalten.

Wobei der Doppelkreuzsensor hielt bereits bei einer Minolta Dynax 7 Einzug (leider bekam die Alpha 100-350 keinen spendiert, auch die ersten D-SLRs von (Konica) Minolta: Dynax 7D und 5D bekamen den nicht spendiert):
http://ca.konicaminolta.com/products/consumer/camera-peu/slr/dynax7/ope01a.html
http://ca.konicaminolta.com/products/consumer/camera-peu/slr/dynax7/ope01b.html

Würde Sony überall einen solchen Sensor über jeden AF-Punkte verteilen, dann wüsste ich nicht wovor eine Sony Alpha sich verstecken braucht. Leider ist dieser ja bekanntlich nicht gerade sehr kompakt gegenüber den normalen AF-Liniensensoren.

Vielleicht wäre eine abgespeckte einfache Kreuzsensor-Lösung für die Alphas auch eine gute Alternative zu den jetzigen äußeren AF-Punkten. :top:

roskf
21.06.2009, 16:42
Ja die Festbrennweiten sind zum teil wirklich leichtgewichte. Aber unter manchen Umständen auch nicht sehr flexibel. Vor kurzem habe ich in einer Sporthalle fotografiert. Meine Tochter fährt Röhnrad.:roll:
Da aber dort viele Turner/rinnen gleichzeitig umherfahren, kann man da schlecht ständig zwischen rum rennen. Mein 50er viel also aus. Übrig blieben mein 28-85 und das 70-210. Beide aus der Ofenrohrgeneration. Danach habe ich mir Gedanken über ein 2,8er Zoom gemacht. z.B. Tamron 70-200. Das ist aber schon´ne ziemliche Kanone. Und daher die Frage ob es sich wirklich lohnt.

Ich werde noch mal in mich kehren. Einige Argumente pro 2,8 leuchten ja schon ein.

Gruß Fred

Photongraph
21.06.2009, 16:55
Nun wenn was lichtstarkes dann bitte auch eins dass in der optischen Performance keine Wünsche übrig lässt. (So stehe ich dazu)

Das Problem ist sicherlich bei den wirklich langen Objektiven also Telezooms mit 70-200mm f/2,8, dass diese relativ lang sind und relativ schwer... Man muss beide Hände anstrengen. Da kann in der Tat was verwackeln, andererseits sowas hält man eher so: Mit der einen Hand stützt man das Objektiv am langen Ende ab, mit der anderen hält man die Kamera. ;) Wenn das nichts hilft sollte man ein Einbein benutzen oder ein Stativ. ;)

Am besten ist es du probierst mal ein 70-200mm f/2,8 Telezoom. Die Festbrennweiten a la 135mm f/1,8 oder 85mm f/1,4 und 50mm f/1,4 kann man wegen ihrer kurzen Länge nicht mit einen großen und langen 70-200mm f/2,8 vergleichen. ;)

Aber ich sag's mal so als ich damals die Alpha 100 noch genutzt hatte, da wackelte es selbst mit einem leichten und lichtschwachen Telezoom übelst... Da braucht man schon eher ein Stativ oder Einbein um wirklich scharfe Bilder zu bekommen oder wirklich kurze Verschlusszeiten. ;) Von daher sollte das Gewicht nicht das Problem sein, sondern vielmehr die Gewichtsverteilung: Body und Objektiv bzw. der Schwerpunkt. ;) Da bietet beispielsweise die Alpha 900 mit Vertikalgriff eine bessere Balance bzw. Gewichtsverteilung, wo man auch getrost ein schweres Objektiv Freihand nutzen kann, ohne dass die Kamera sofort umkippt. :top: ;)