Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : RAW Interpretation ?? Alpha 350
Hallo!
Wenn ich an meinem Vista32 Rechner meine neuen Fotos im RAW Format betrachte dann sehen die für etwa 2-3 Sekunden perfekt aus und werden dann plötzlich düster oder fahl und "blaustichig" sobald der Rechner fertig gerechnet hat ?!
Dachte mir nun, es gibt vielleicht eine Möglichkeit diese Anpassung zu unterbinden oder die Einstellungen zu ändern. In den Sony-Programmen habe ich aber nichts gefunden.
Falls ich wirklich alleine mit dem Problem sein sollte, dann kann ich auch noch 2 Beweisfotos einstellen zur Demo.
Danke im Voraus, lg Andreas.
PS: Habe leider nichts Passendes gefunden in der Suche - deswegen der neue Beitrag... Sorry.
austriaka
07.05.2009, 10:01
Im RAW eingebettet ist ein (kleines) jpg Vorschaubild. Offensichtlich wird dieses zuerst kurz angezeigt und danach erst das RAW geladen.
Das jpg ist natürlich von der Kamera "entwickelt" und darauf werden auch deine Einstellungen bezgl. Motivprogramm, Schärfe, Kontrast... angewendet. Auf das RAW hat all das keinen Einfluss, das wird eben im Rohformat geliefert, sodass du es mit einem geeigneten RAW-Konverter selbst so entwickeln kannst, wie du es dir vorstellst.
Lade dir mal die (kostenfreie) Software Faststone Image Viewer herunter. Die ist klasse, um Bilder von der Karte herunterzuladen und eine schnelle Durchsicht zu machen. Hier kannst du einstellen, ob du für diese Durchsicht das eingebettete Vorschaubild (schnell) oder das RAW (langsam) angezeigt haben willst. Auf das RAW kannst du dann immer über die Taste "A" zugreifen.
der.muede.joe
07.05.2009, 10:28
Kurz mal nachgehakt zu Fastsone Image Viewer:
Ich finde das Programm zum Betrachten von Fotos auch ganz gut, nur werden die Bilder so dermaßen überschärft angezeigt, dass es in den Augen schmerzt. Kann man die Stärke der Schärfe irgendwo einstellen? Gefunden hab ich noch nichts.
Fritzchen
07.05.2009, 10:57
Das kenne ich auch, aber warum, das weiß ich auch nicht:?:
austriaka
07.05.2009, 11:07
unten links in der Bildbetrachtung gibt es einen kleinen Haken zu setzen bei "Smooth". Bei den Vorschau-jpgs besser weg (weil sonst zu unscharf), bei den RAWs besser rein (weil sonst verrauscht).
Man kann das Smooth-Verhalten auch in den Einstellungen setzen (zwei verschiedene Filter), aber so ganz hat sich mir der Zusammenhang auch noch nicht erschlossen...
Wenn ich an meinem Vista32 Rechner meine neuen Fotos im RAW Format betrachte dann sehen die für etwa 2-3 Sekunden perfekt aus und werden dann plötzlich düster oder fahl und "blaustichig" sobald der Rechner fertig gerechnet hat ?!
Manche RAW-Konverter stellen dann nach den ersten Sekunden noch farbliche Voreinstellungen ein. Das macht z.B. Adobe Bridge auch. Ich habe noch nicht heraus gefunden, wie man das abstellen kann. Denn es frisst viel Zeit.
konzertpix.de
07.05.2009, 11:43
Das Thema ist doch schon so alt wie mindestens die A700 (sowie deren neuere, kleinere Modelle) - diese geben einem noch aggressivere Nachbearbeitungsmöglichkeiten als die A100 oder gar die Minolta-DSLRs.
Wie schon richtig gesagt wurde, wird ins RAW ein kleines Vorschau-JPG eingebettet, das die Kamera und praktisch alle Bildanzeigeprogramme zur schnellen Darstellung heranziehen. Dieses JPG-Bildchen erlaubt z.B. auch das schnelle Durchblättern der Bilder auf der Karte in der Kamera - überlegt mal, wie sonst sollten zig Bilder in ein paar Sekunden in der Kamera durchgeblättert werden können, aber man dann minutenlang warten müssen, bis diese z.B. von der Kamera oder selbst von einem super schnellen Kartenleser auf den Rechner kopiert werden. Selbst wenn ihr ein fotografiertes Bild direkt in der Kamera in der Zoomansicht anschaut, habt ihr nicht die RAW-Daten auf dem Display, sondern stattdessen das passend entwickelte und vergrößerte JPG-Bildchen. Deshalb sieht ein RAW an der Kamera z.B. in der 1:1-Ansicht auch so komisch fleckig / pixelig aus und erst daheim am Rechner kommt das ganze Potential nach Interpretation der RAW-Daten zum Tragen.
Jenes JPG-Bildchen hat auch die zum Zeitpunkt der Aufnahme geltenden Entwicklungseinstellungen aufgeprägt - DRO-Einstellungen z.B., aber auch so Dinge wie Schärfung, Kontrasteinstellungen, Helligkeit oder Sonnenuntergang etc. wirken sich hier aus. Und damit ist es eben nicht identisch mit dem Bild, das der Sensor eigentlich aufgenommen hatte und das eben in den eigentlichen RAW-Daten enthalten ist. DRO ist da nur ein Kandidat, der einen gewaltig an der Nase herum führen kann - Stichwort "DRO-Falle" (siehe auch die Forumssuche).
Daher erhaltet ihr in der Regel erstmal das JPG-Bild und dann erst das RAW angezeigt, und die beiden haben durchaus verschiedene Anmutung. Und daher habe ich bei meinen Sony-Kameras nur Neutral mitsamt leichter Schärfung eingestellt - damit ich mein eingebettetes JPG schon in der Kamera möglichst ähnlich dem RAW aufs Display bekomme und nicht etwa dank eines DRO-gepushten Bildchens meine, ich hätte korrekt belichtet (und erst zuhause feststelle, daß das eigentliche Bild schwarz wie die Nacht ist)... :top:
Eventuell kann man seinen RAW-Betrachter der Wahl in den Einstellungen dazu animieren, das eingebettete JPG außen vor zu lassen. Dann muß man aber bei jedem Öffnen einer RAW-Datei erstmal warten, bis die zig MB Bilddaten geladen und interpretiert wurden - macht auf Dauer auch keinen Spaß :roll: Oder man macht es wie ich in Lightroom: beim Import in die Datenbank werden die 1:1-Vorschauen gleich gerendert. Dann braucht LR das JPG nicht mehr, aber rödelt noch geraume Zeit nach dem Importieren auf den Bildern herum...
Also: It's not a bug, it's a feature...
LG, Rainer
Übrigens Winsoft: im Hintergrund wird das RAW bereits berechnet. Insofern frisst das Anzeigen des Bildes im Hintergrund ein wenig Zeit, aber das RAW ist schon zum Teil interpretiert. Die Software muß nur noch einen Teil der Gesamtdatenmenge beackern und man selber sieht schon mal, ob nicht einfach nur falsch focussiert wurde - und kann das Bild jetzt schon löschen anstatt erst nachher, wenn das RAW angezeigt wird. De facto wiegt sich das ganze meistens wieder auf.