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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : (wieder?) Nodalpunktadapter 350 + Tamron 18-200


reus
31.03.2009, 22:59
Hallo Leute!

Ich bin seit kurzer Zeit in Besitz einer Alpha 350 mit Tamron 18-200 Zoomobjektiv (KB 27-300) und würde gerne meine Pano-Versuche aufs nächste Level heben.

Soll heißen ich will mir einen Nodalpunktadapter für genau diese Kombination selbst basteln. Nachdem ich heute im Baumarkt geschaut habe, kann ich die Kosten fürs Material auf max. 15 Euro begrenzen ( Werkzeug vorausgesetzt ). Die Idee, bzw. der Plan sind schon relativ fix. Nun zu meinem Problem:

Da ich in 2 Wochen nach New York fahre und bis dahin noch einiges Anderes auszuprobieren habe, fehlt mir die Zeit den Nodalpunkt experimentell auszutesten. Ich bin nämlich nur am Wochenende in meiner "Werkstatt" und würde dadurch eine ganze Woche verlieren.
Da ich eben fürs Basteln aber gerne schon das nötige Material dabei hätte brauche ich den die ungefähren Nodalpunkte für Weitwinkel und Tele bereits vor dem Wochenende!

Ich hoffe irgendwer kann mir mit Näherungswerten aushelfen! Werde die Anleitung für den Low-Budget Adapter dann auch online stellen!

Bitte um Hilfe! Danke, lg Andreas.

PS: Habe die Suche und auch Google bemüht, aber nichts dementsprechendes gefunden...

reus
01.04.2009, 13:39
hat sich erledigt. Auch mit Hausmitteln kann man den Nodalpunkt ermitteln...

Zutaten:
1x Amazon-Buchkarton
1x Schere
1x Lineal
1x kleine Schraube
1x Bleistift
2x irgendwelche dünne Objekte um die Parallaxe zu simulieren info (http://de.wikipedia.org/wiki/Parallaxe)
1x Sony Alpha + Objektiv ;-)

Sieht dann sehr dilettantisch aus, aber für Näherungswerte durchaus zu gebrauchen.

Clickclack! (http://www.moessmer.at/andi/nodal.JPG)

Falls es jemanden interessiert - Die ermittelten Werte für meine Kombi ( Alpha 350 + Tamron 18-200 ) sind :

BW 18: 93mm
BW 55: 75mm
BW 100: 45mm
BW 200: Stativbohrung bis 15mm ( bei meinem kleinen Aufbau kaum Unterschied auszumachen )

Alle Werte auf den Millimeter gerundet und natürlich ohne Gewähr! Die Werte sind jeweils von Mitte Stativohrung angegeben.

lg Andreas. für Fragen und Anregungen immer offen!


[Edit by Dat Ei]: Bilder mit mehr als 50kB Dateigröße bitte nur verlinken und nicht direkt einbinden!

der_knipser
01.04.2009, 16:54
Hallo Andreas,

ich habe Zweifel an der Richtigkeit.
Das 18-200 habe ich nicht. Beim 18-250 liegt der NPP bei längster Brennweite schon deutlich hinter dem Stativgewinde.
Kannst Du Deine Methode mal beschreiben?

Übrigens, wenn Du die genauen Werte einmal hast, kannst Du sie z.B. hier (http://wiki.panotools.org/Entrance_Pupil_Database) der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.

reus
01.04.2009, 22:04
Hallo!

Wie ich bereits erwähnt hatte, kann ich den 200er nicht klar bestimmen mit meinem "Messaufbau". Dazu fehlen mir die richtigen Abstände/Objekte auf meinem Esstisch...

Zur Methode:
Ich habe mir zuerst Referenzpunkte der Kamera auf den Karton gemalt um die Kamera immer mittig auflegen zu können. Dann habe ich mit der Schraube verschiedene Drehpunkte gewählt, und dann durch vor- oder zurückschieben der Kamera die Position gesucht in der es beim Schwenken zu keinem Parallaxenfehler mehr kam. Je nach Brennweite bin ich so auf diese Werte gekommen. Bis 100mm stimmen sie auch ziemlich genau.

aufs Zehntel genau werde ich sie dann erst mit dem Prototypen am Stativ ermitteln können.

lg Andreas.

BodenseeTroll
01.04.2009, 22:37
ich habe Zweifel an der Richtigkeit.
Das 18-200 habe ich nicht. Beim 18-250 liegt der NPP bei längster Brennweite schon deutlich hinter dem Stativgewinde.

Da mich die Nodalpunktsuche auch beschäftigt, habe ich die von Andreas gefundenen Werte mal durch OpenOffice gejagt. Wenn man von einer linearen Abhängigkeit zwischen Brennweite und Nodalpunkt ausgeht, dann ist die Geradengleichung f(x) = -0.47x + 99.28. Das würde dann bei 250mm Brennweite eine Verschiebung um etwa -20mm (also in Richtung hinters Gewinde bedeuten). Kommt das bei Dir etwa so hin?

Ja, ich weiss, das ist rechnerischer Overkill, aber wenn ich schon Pi mal Daumen rechne, soll wenigstens Pi stimmen...

Grüsse vom Bodensee,

Michael

Jens N.
01.04.2009, 23:16
Ich kenne mich mit sowas leider gar nicht aus (da ich praktisch keine Panos mache), aber wenn es eine lineare Abhängigkeit zwischen Brennweite und Nodalpunkt gibt, gebe ich zu bedenken, daß die Brennweite (nicht nur) dieses innenfokussierenden Objektivs mit der Entfernungseinstellung schwankt. Und zwar -und das ist die Besonderheit solcher Superzooms- kann die Abweichung recht drastisch sein, d.h. 250mm können an der Nahgrenze schnell mal zu 150mm zusammen schrumpfen. Die angegebenen Brennweiten beziehen sich in dem Fall nur auf die unendlich-Entfernungseinstellung.

Sollte das eh klar sein, bzw. für das Thema irrelevant - entschuldigt bitte die Störung.

der_knipser
02.04.2009, 11:57
Die Methode von reus ist schon in Ordnung, und wenn der Aufbau stabil genug ist, stimmt auch die vorläufige Einstellung. Die ganz genauen Werte muss man später mit dem NPA ermitteln, aber das Probieren hält sich in recht engen Grenzen, wenn man schon weiß, in welchem Bereich man suchen muss. Zum Festlegen des NPP ist es auch besser, die Parallaxverschiebung auf fotografierten Bildern anstatt nur im Sucher zu vergleichen.

Die Entfernungseinstellung spielt theoretisch auch eine Rolle. Beim Weitwinkel kann sich der NPP (no parallax point) um 1-2 mm verschieben, wenn man zwischen unendlich und der Naheinstellgrenze wechselt. In der Praxis wird man etwa die 1-Meter oder 2-Meter-Marke einstellen und so weit abblenden, wie es die hyperfokale Distanz erfordert.

Bei Brennweiten im Telebereich ist der NPP meist bedeutungslos. Man nimmt damit üblicherweise entfernte Motive auf, so dass Parallax-Verschiebungen sowieso nicht sichtbar sind.

Einen mathematischen Ansatz für die Ermittlung des NPP habe ich noch nie probiert. Wenn ich mir aber die Linsenverschiebungen beim Zoomen anschaue, habe ich oft den Eindruck, dass das alles nicht so gleichmäßig geschieht. Das 18-70 Kit hat z.B. seine kürzeste Baulänge bei 30...35 mm Brennweite.

Zum groben Ermitteln des NPP kann man seitlich am Objektiv ein Lineal fixieren und über eine gerade Kante den NPP fluchten. Der NPP liegt dort, wo man die scheinbare Blende durch die Frontlinse sieht. Bei geeignetem Aufbau lässt sich der Punkt meist auf ±1 mm ermitteln (bei langen Brennweiten nicht so genau).

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/media/6/Bild-1226.gif

Basti
02.04.2009, 14:36
aber wenn es eine lineare Abhängigkeit zwischen Brennweite und Nodalpunkt gibt
Gibt es definitiv nicht. Auch bei 50mm Brennweite können zwei Unterschiedliche Objektive einen unterschiedlichen NPP haben. Der Grund dafür ist das sich bei Zooms mit der Brennweite die Eintrittpupille innerhalb der Linse verschiebt. Die Eintrittspupille ist dann wieder an die Mechanik des Objektives gekoppelt und somit überall unterschiedlich.
Liebe Grüße
Basti

Jens N.
02.04.2009, 18:43
Gibt es definitiv nicht. Auch bei 50mm Brennweite können zwei Unterschiedliche Objektive einen unterschiedlichen NPP haben.

Das ist mir auch klar, da der Nodalpunkt ja mit der Länge des Objektivs zu tun hat (so viel weiß ich auch). Nein, mir ging es darum, ob die Brennweite beim Nodalpunkt überhaupt eine Rolle spielt. Das Problem ist ja, daß das Objektiv bei identischen Längen recht unterschiedliche Brennweiten haben kann (eben weil die Brennweite von der Entfernungseinstellung abhängig ist).

Waldstein
04.04.2009, 20:41
Wozu braucht man denn den Nodalpunkt bei 200 mm? Ich habe heute spaßeshalber mal ein einreihiges mit 100 mm Hochformat gemacht. Das waren 74 Bilder für eine Runde.

Ich habe mir übrigens diesen NPA für unter 20 Euro und mit zwei Bohrungen gebaut:

http://www.pic-upload.de/01.04.09/7j68v1.jpg

Basti
05.04.2009, 09:20
Hi,
eine sehr schöne Konstruktion, ist der Metallwinkel wirklich ausreichend? Meine Erfahrungen waren immer das die ganze Konstruktion in sich nicht so steif war und somit gewackelt hat. Auch ist dann meist die Kamera im Hochformat in eine Seite abgekippt. 20 Eur halte ich für sportlich, das geht vermutlich nur wenn man schon diverse Kleinteile im Fundus hat ;-)
Liebe Grüße
Basti

reus
05.04.2009, 18:58
Genau so einfach sieht meine Variante aus! Also die, die ich angedacht hatte. Nur, dass ich Aluprofile mit 15,5 x 27mm (oder ähnlich) verwende, und dass ich keinen Kugelkopf und kein Profistativ besitze...

Dafür bin ich mit meinem Material nur bei etwa 10 Euro. (Nieten und Nietwerkzeug hatte ich schon )

Fotos stelle ich rein sobald ich welche habe.

Grüsse, Andreas.

der_knipser
05.04.2009, 21:31
DIEBSTAHL!!!....
Harter Tobak! :shock:

reus
05.04.2009, 22:28
natürlich nicht ernst gemeint...

Waldstein
06.04.2009, 00:10
Hi,
eine sehr schöne Konstruktion, ist der Metallwinkel wirklich ausreichend? ...

Ich benutze nur die Dimage A200, dafür reicht es. Den Panorama-Dreher werde ich bei Gelegenheit durch etwas leichteres (Feisol oder Novoflex) ersetzen und für die Horizontale nehmen. Dann werde ich mir noch eine längere Wechelplatte mit glatter Oberfläche gönnen.

Der Preis setzt sich wie folgt zusammen: Den Dreher habe ich im A&V für 15 Euro bekommen, der Winkel kostete 1,99 Euro und die Schiene 1,49 Euro. Dazu ein paar Schrauben aus der Wühlkiste. Der Zufall wollte es, dass die eine Lochreihe der Schiene ziemlich genau mit dem seitwärts liegenden Stativgewinde der A200 übereinstimmte und die Länge genau mit dem Nodalpunkt bei 28 mm.

DIEBSTAHL!!! ...
Ich war aber eher fertig! :top:

Das Stativ wurde bei Ebay für 30 Euro verschleudert!
.

reus
11.04.2009, 23:41
ist nun doch etwas anders geworden als angedacht... Aber gleich günstig .

Habe damit jetzt eine Woche lang probiert und habe es für "New York - reif" empfunden. Hier Bilder davon:

http://www.moessmer.at/andi/NPP Eigenbau.jpghttp://www.moessmer.at/andi/NPP Eigenbau_2.jpg

Materialkosten:
Aluprofil ... 5,50 €
Stiftschraube, Mutter, 4er Pack Alu-Dreiecke ... je ~1€

Das restliche Kleinzeug hatte ich herumliegen.

Es wird definitiv eine bessere ( 2.0 ) Version gebaut, aber für 1 Stunde im Keller ist es nicht schlecht geworden.

lg Andreas.