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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nahlinse am 70-300SSM


hans-peter
30.03.2009, 18:17
Hallo,

ich möchte die Naheinstellgrenze meines 70-300 G SSM etwas verbessern, so auf ca. 50cm - 70cm. Wenn ich richtig gegoogelt habe, brauche dafür wohl eine 2 Dioptr. Nahlinse. Ist das richtig? Habt ihr Erfahrungen ob das mit einer einfachen Linse noch halbwegs gute Qualität gibt? Achromaten mit 62mm Filtergewinde habe ich keine gefunden.

Auch wird wohl die Entfernung zum Motiv im Wesentlichen von der Nahlinse bestimmt, bringt mir ein +2 Dioptr. dann an einem Objektiv das von vornherein eine kürze Einstellgrenze hat (z.B. mein Tamron 17-250) überhaupt noch was?

Und: ist der Raynox DCR-150 da eine Alternative, ich finde da keine Aussagen über Dioptrien und Entfernung.

So, genug Fragen für ein Thema :-)

Gruß HP

TONI_B
30.03.2009, 18:51
Wenn überhaupt, dann nur Achromat!

Tom
31.03.2009, 02:09
Auf jeden Fall nur einen Achromaten benutzen, billige Nahlinsen taugen nichts.
Für 62mm gibt es einen mit +3 dpt von Marumi (http://www.enjoyyourcamera.com/Makrofotografie/Marumi-Nahlinsen/Achromat-Marumi-DHG-3-62mm::593.html).

Wenn Dir +2 dpt ausreichen, würde ich es mit einem 500D Achromaten von Canon (http://www.google.de/products?hl=de&safe=off&q=canon+500d+achromat+58mm&um=1&ie=UTF-8&ei=t13RSZC5C8SOsAb727WYBA&sa=X&oi=product_result_group&resnum=1&ct=title) mit zusätzlichem Adapterring versuchen.
58 oder 52mm Gewinde auf 62 mm adaptiert sollte eigentlich keine Probleme geben.

Hier (http://www.dslr-forum.de/showthread.php?p=4628882) und hier (http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=1498&page=2) habe ich noch etwas zum Thema gefunden...

Pittisoft
31.03.2009, 07:30
Hallo,

ich möchte die Naheinstellgrenze meines 70-300 G SSM etwas verbessern, so auf ca. 50cm - 70cm.

Hallo ,

um die Nahgeinstellgrenze zu verkürzen kannst du eigendlich Gefahrlos Zwischenringe benutzen bei Obj. mit SSM Antrieb, beim 70-300G SSM geht das wunderbar da der AF nicht mechanisch über ein Getriebe mit Untersetzung übertragen wird und zur Zerstörung des AF Antriebes führen kann.
Achte aber darauf das 8 Kontakte zur übertragung für den AF vorhanden sein müßen bei den Ringen.
Vorsicht bei Benutzung von Zwischenringen mit Objektiven bei Stangenantrieb.
Zum Beispiel diese hier: AF Zwischenringe
(http://www.soligor.de/src/product_details.php?cPath=134_96_177&pid=57656)

CT
31.03.2009, 08:52
Peter,
verstehe ich das jetzt richtig: Vorsicht vor den Soligor Zwischenringen, oder eher Empfehlung derselbigen:?: Ist aus deiner Formulierung nicht ganz eindeutig.

Pittisoft
31.03.2009, 09:08
Peter,
verstehe ich das jetzt richtig: Vorsicht vor den Soligor Zwischenringen, oder eher Empfehlung derselbigen:?: Ist aus deiner Formulierung nicht ganz eindeutig.


Hallo CT,

bei Objektiven mit SSM Antrieb erfolgt die AF Übertragung elektrisch und beim Stangenantrieb mechanisch.
Einige Zwischenringe haben ein Getriebe zur Untersetzung eingebaut was bei einigen Objektiven mit Stangenantrieb zum Defekt führen kann, bei Minolta Obj. ist es mir noch nicht passiert wohl aber bei einen Tokina 80-200mm f2,8.
Das Tokina ist eingeschränkt noch zu gebrauchen da es in meinen Fall den Anschlag für die Nahgrenze zerbröselt hat.

Jens N.
31.03.2009, 13:53
Auf jeden Fall nur einen Achromaten benutzen, billige Nahlinsen taugen nichts.
Für 62mm gibt es einen mit +3 dpt von Marumi (http://www.enjoyyourcamera.com/Makrofotografie/Marumi-Nahlinsen/Achromat-Marumi-DHG-3-62mm::593.html).


Von Nikon gibt es auch Achromaten mit 62mm Gewinde - 5T und 6T (Brechkraft habe ich jetzt nicht genau im Kopf, aber ich meine 1,5 und 3 Dpt.). Die sollten gebraucht eher günstiger zu kriegen sein und haben auch keine ganz so dicke Fassung.

An einer Kamera mit APS-C Sensor sollte aber auch ein 55mm Achromat mit step down Ring noch vignettierungsfrei funktionieren - kann ordentlich Geld sparen.

eggett
31.03.2009, 14:42
Bedenke: nicht nur die Naheinstellgrenze verringert sich. Ob Nahlinse oder Zwischenring, auch die maximale Entfernung zum Motiv verringert sich. Da kann dann, je nach Objektiv, nach max. 5 Metern Schluss sein.

Diese Hilfsmittel sind also nur etwas, wenn man die Zeit und die bewegungstechnische Möglichkeit hat, um die Entfernung genau auszuloten.

heldgop
01.04.2009, 00:22
Wenn man eine Nahlinse nutzt verringert sich die Maximale entfernung auf die brennweite der Nahlinse.

Die Brennweite einer Nahlinse errechnet sich so: Brennweite=1000/dpt

Dh wenn das Objektiv auf unendlich fokusiert ist und durch eine nahlinse mit 2dpt "schaut", liegt der Scharfe bereich ca 500mm vor der nahlinse.

Eine Nahlinse nutzt man aber eigentlich auhc nicht zum verringern der Nahgrenze, der große vorteil liegt darin, das das Objektiv eben NICHT richtung Nahgrenze fokusiert werden muss, sondern eher richtung Unendlich. Praktisch alle Objektive, macros jetzt mal ausgenommen:top:, werden nämlich zur nahgrenze hin deutlich schwächer.

Die annerkannt beste nahlinse ist die 3dpt linse in dem Raynox DCR5320PRO set, kostet allerdings auch 200€:(
Die 2dpt linse die noch zum set gehört ist leider nicht so gut, besteht auch nur aus zwei elementen, die 3er aus 3 (is das dann eigentlich shcon ein apochromat?)


mfg

TONI_B
01.04.2009, 05:55
...Die 2dpt linse die noch zum set gehört ist leider nicht so gut, besteht auch nur aus zwei elementen, die 3er aus 3 (is das dann eigentlich shcon ein apochromat?)...Kann sein, muss aber nicht! Wir wissen ja nicht, welche Abbildungsfehler der optische Rechner damit beheben wollte.

Prinzipiell hast man pro Element (sofern es nicht verkittet ist) 2 Krümmungsradien, 1 Brechungsindex, 1 Dispersion zur Verfügung um Aberrationen zu beseitigen. Die Krümmungsradien kann ich frei wählen. Beim Brechungsindex und der Dispersion schaut es da schon nicht mehr so gut aus, denn die hängen meist zusammen (außer bei Sondergläsern: ED usw). Nachdem es 5 "klassische" Bildfehler gibt (und noch andere höherer Ordnung), "hüpft" man mit drei Linsen nicht sehr weit. Alle Fehler kann man damit nicht auskorrigieren. Upps, sorry - ist wohl etwas länger geworden...:oops:

Michi
01.04.2009, 22:14
Die Nikon Achromate 5T(+1,5) und 6T (+2,9) werden anscheinend nicht mehr hergestellt. Dadurch sind die Gebrauchtpreise sind in letzter Zeit ziemlich hoch. Beide Achromate hatte ich schon am Sony 70-300 SSM und die optische Leistung ist mehr als zufriedenstellend.

Meistens reicht die 5T locker aus, da mit der 5T schon fast ein Maßstab von 1:1 erreicht wird.

Neben den Nikon Achromaten gibt es noch einen von Sigma mit +1,6 und Filtergrößen von 52mm, 58mm und auch 62mm. Die 62mm Version ist aber sehr selten, optisch auf dem Niveau der Nikon 5T.

Bei den Achromaten mit +3 ist die Auswahl größer. Von Kenko gibt es einen mit +3 und 62mm, der wird neu in der Bucht angeboten. Relativ häufig ist auch der Olympus MCON 35, auch mit 62mm und +3, in der Bucht zufinden. Qualitativ sind beide etwa mit der Nikon 6T vergleichbar.

Im übrigen ist das Sony 70-300 im Nahbereich wesentlich besser als das Minolta Apo 100-300 oder die Ofenrohre.

Gruß
Michi

Jens N.
01.04.2009, 22:31
Die annerkannt beste nahlinse ist die 3dpt linse in dem Raynox DCR5320PRO set

So etwas wie eine "anerkannt beste Nahlinse" oder "Nahlinse a ist grundsätzlich besser als Linse b" gibt es meiner Erfahrung nach nicht (jedenfalls nicht für sich allein genommen, unabhängig von dem Objektiv, an dem der Nahvorsatz verwendet werden soll): ich habe (hatte) eine ganze Schublade voll mit einfachen Nahlinsen und Achromaten und habe die vor allem damals, als ich noch mit Bridgekameras fotografiert habe, auch sehr ausführlich gegeneinander verglichen (einfach weil ich mir auch die Frage gestellt habe "welche ist die Beste"). Die Ergebnisse haben teilweise überrascht, denn an unterschiedlichen Kameras (bzw. Objektiven) haben die Nahvorsätze auch recht unterschiedliche Leistungen gezeigt (bezüglich Parametern wie Grundschärfe, Randschärfe, Farbsäume usw.). D.h. an Kamera x war Linse a besser als Linse b, aber an Kamera y konnte das umgekehrt sein. Und das ist an Wechselobjektiven natürlich nicht anders. Selbst billige Nahlinsen haben mich im Vergleich mit teuren Achromaten teilweise sehr überrascht - so schlecht wie ihr Ruf müssen die nämlich gar nicht unbedingt sein. Die Nikon 5T und 6T kenne ich z.B. ganz gut (ich hatte mal beide, jetzt habe ich noch eine davon glaube ich) und bei denen war ganz klar zu erkennen, daß sie mit der einen Kamera besser harmonierten als mit der anderen.

Tendenziell kann man sicherlich Urteile fällen und so würde ich z.B. von einem Achromaten auch eher bessere Leistungen erwarten als von einer einfachen Nahlinse (logisch, das war auch bei meinen Vergleichen so), aber bei der Frage nach "der besten Nahlinse" muß man immer das Zusammenspiel zwischen Grundobjektiv und Nahvorsatz betrachten - ähnlich wie z.B. auch bei (Vorsatz)Konvertern. Wenn mir also jemand "den anerkannt besten Achromaten" verkaufen will, werde ich eher skeptisch muß ich sagen ;)

heldgop
01.04.2009, 23:11
Also die Raynox Nahlinse ist ein ganz anderes Kaliber als die standart nahlinsen die sonst so verwendet werden, da ist es imho legitim zu sagen, das das die beste Nahlinse ist.

Im macroforum gibt es viele berichte zu den verschiedentsten Nahlinsen, von der recht neuen Marumi 3+ bis zu den klassischen Canon XX0D, bis auf die Raynox haben alle Linsen probleme mit manchen Objektiven. Mit der Marumi an nem telemacro muss man zb deutlich abblenden um Scharfe ergebnisse zu bekommen. Offen wird das bild total matschig. Das kenne ich auch von den Minolta acromaten, am 90mm macro top, aber am 100300apo sieht man schon im sucher wie milchig alles wird.

Die 3er ausm raynox set zusammen mit dem 70200 ist eine super kombi, schon bei offenblende knackscharf, kaum ein untershceid zum 90mm. Natürlich nur wenn das Objektiv nahe unendlich genutzt wird (ca 1:3), an der nahgrenze (1:1) muss man mindestens zweimal abblenden damits knackig wird.


mfg

heinz aus mainz
03.04.2009, 16:23
...die Minolta-Achromate gab es nur mit 49 und 55 mm. Nikon-Achromate bis 62 mm.
Man sollte Achromate grundsätzlich nur mit Festbrennweiten einsetzen, denn Zoomlinsen sind ansich schon Kompromisslösungen - und dann noch Brillengläser davor setzen - das wird immer unbefriedigende Fotos geben. Die Linsen werden bei mir nur im Urlaub mitgeführt wegen Gewichtsersparnis an Stelle eines 100er Macros.