Anmelden

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ofenrohr, in EXIF lediglich 75mm ?!?!?


funtik
17.02.2009, 11:25
Hallo an alle Ofenrohr besitzer!

Ich habe neulich gemerkt dass alle Bilder die am kürzesten Ende meines Minolta 70-210/f4 gemacht wurden, nicht wie erwartet 70mm sondern 75mm in EXIF stehen haben.

Ist das evtl. normal?
Bzw. um was für einen Fehler handelt es sich dabei?

Grüße,
Anton

Tobs
17.02.2009, 11:35
Hallo Anton,

habe gerade nachgeschaut, scheint normal zu sein.
Warum, keine Ahnung ist/wäre mir aber auch egal

LG Tobias

Jack Ryan
17.02.2009, 12:32
Ist bei mir auch so. Dürfte wohl ein Fehler im Chip sein, hat aber keine Auswirkungen...

ddd
17.02.2009, 12:35
moin,

das Objektivprotokoll kennt nur endlich viele Stufen bei der Brennweite (den Thread im Nachbarforum mit der Analyse usw. finde ich grade nicht).
Allerdings ist "70 mm" definitiv enthalten...
Aber die "alten" Ofenrohre haben Brennweiten-Encoder mit nur wenigen Stufen, vmtl. ist dies der Grund, wenn es denn bei allen Exemplaren so ist.

Kapone
17.02.2009, 16:23
Servus zusammen,

Lustig, genau darüber habe ich mich am Sonntag bei einer Testreihe mit einem neuerworbenen Ofenrohr auch gewundert. Danke für die Erklärungsansätze bzgl. Protokoll und/oder Chip.

Mir ist bei der Übung allerdings auch aufgefallen, dass die 70mm des Ofenrohr an meiner :a:700 deutliche Unterschiede zu den 70mm z. B. eines Minolta 35-70 f3,5-4,5 aufweisen. Der Bildausschnitt war signifikant kleiner. Von daher schienen die 75mm Brennweite plausibel. Hat noch jemand diesbezügliche Vergleiche angestellt?

Gruss,

Kapone

Jens N.
17.02.2009, 16:31
Mir ist bei der Übung allerdings auch aufgefallen, dass die 70mm des Ofenrohr an meiner :a:700 deutliche Unterschiede zu den 70mm z. B. eines Minolta 35-70 f3,5-4,5 aufweisen. Der Bildausschnitt war signifikant kleiner. Von daher schienen die 75mm Brennweite plausibel.

Das dürfte weniger mit der Angabe "75mm" des ROMs zu tun haben, als mit der Tatsache, daß das Ofenrohr deutlich länger ist - d.h. bei eher kurzem Motivabstand und gleicher Kameraposition ist man mit dem Ofenrohr zwangsläufig näher dran. Bei längeren Abständen dürfte sich der Unterschied relativieren.

Ob ein Objektiv innen- oder auszugsfokussierend konstruiert ist, spielt bei der Frage auch eine Rolle, aber in diesem Fall sind beide auszugsfokussierend.

funtik
17.02.2009, 16:59
Interessante Geschichte!
Danke für die Erklärungen!

bergstation
22.02.2009, 00:03
Mich hat der Eintrag in den EXIF Daten ebenfalls erstaunt (irritiert). Ich habe daraufhin das 70-210 mit einer 70 mm Festbrennweite verglichen.
Bei diesem Vergleich mit einem Sigma 70mm Macro komme ich auf exact 76,5 mm Anfangsbrennweite des Ofenrohrs. So gesehen ist die Angabe von 75mm sogar in etwa richtig?!
Schöne Grüße,
Bergstation

Jens N.
22.02.2009, 00:13
Mich hat der Eintrag in den EXIF Daten ebenfalls erstaunt (irritiert). Ich habe daraufhin das 70-210 mit einer 70 mm Festbrennweite verglichen.
Bei diesem Vergleich mit einem Sigma 70mm Macro komme ich auf exact 76,5 mm Anfangsbrennweite des Ofenrohrs. So gesehen ist die Angabe von 75mm sogar in etwa richtig?!


Wie bereits erklärt, dürften solche Unterschiede auch, bzw. vor allem durch Längenunterschiede u.ä. der einzelnen Objektive zustande kommen. Aber auf den mm genau sollte man solche Angaben eh nicht nehmen und auf einen halben schon gar nicht ;) ).

bergstation
22.02.2009, 00:40
Hallo Jens.N,
ich wollte mit meinem Beitrag lediglich darüber informieren, daß nicht nur die Zahlenangabe in den EXIFs auf eine Anfangsbrennweite von 75 mm hindeutet, sondern daß das 70-210 tatsächlich statt der aufgedruckten 70mm eine Anfangsbrennweite von ca. 75mm aufweist. Zumindest bei einem Objektabstand von ca. 3m, wie bei meinem Testaufbau
Im übrigen ist mein Minolta 1:4/70-210 innenfocusierend und nicht Auszugs-focusierend!

Tom
22.02.2009, 00:50
...aber in diesem Fall sind beide auszugsfokussierend.
Bei einer Auszugsfokussierung werden zur Fokussierung m.W. alle Linsen en bloc verschoben (deswegen auch die Bezeichnung...;)).
Eigentlich kenne ich nur Festbrennweiten und keine Zooms die auszugsfokussiert werden.

Bei den beiden genannten Zooms wird nur die Frontlinsengruppe verschoben, der Rest der Linsen bleibt beim fokussieren unverändert.

Jens N.
22.02.2009, 02:39
Hallo Jens.N,
ich wollte mit meinem Beitrag lediglich darüber informieren, daß nicht nur die Zahlenangabe in den EXIFs auf eine Anfangsbrennweite von 75 mm hindeutet, sondern daß das 70-210 tatsächlich statt der aufgedruckten 70mm eine Anfangsbrennweite von ca. 75mm aufweist. Zumindest bei einem Objektabstand von ca. 3m, wie bei meinem Testaufbau

Mir ist schon klar worauf du hinaus willst - mir ist allerdings nicht klar, wie du die Brennweite auf den halben mm genau ermittelt haben willst. Denn der Vergleich mit einem anderen Objektiv hilft dabei nicht unbedingt, vielleicht ist die Brennweitenangabe des anderen Objektivs ja auch ungenau. Und wie gesagt, kann die Brennweite sich abhängig von der Fokussierung usw. auch ändern.

Im übrigen ist mein Minolta 1:4/70-210 innenfocusierend und nicht Auszugs-focusierend!

Innenfokussierend ist das Ofenrohr sicherlich nicht (oder du hast ein Sondermodell), auszugsfokussierend ist allerdings auch nicht ganz richtig, da hat Tom Recht. Das Ofenrohr fokussiert durch die Verschiebung der vorderen Linsengruppe, das nennt sich strenggenommen Frontfokussierung (wobei dieser Begriff natürlich schnell zu Missverständnissen führen kann). Aber wie auch immer, entscheidend ist: das Objektiv verändert beim Fokussieren seine Länge, die Brennweite ändert sich nicht. Genau wie bei einer reinen Auszugsfokussierung. Bei einer Innenfokussierung ist das nicht der Fall, die Brennweite nimmt bei kürzeren Fokusabständen ab - deutlich zu sehen z.B. bei aktuelleren Superzooms.

Tom
22.02.2009, 12:10
...das Objektiv verändert beim Fokussieren seine Länge, die Brennweite ändert sich nicht. Genau wie bei einer reinen Auszugsfokussierung.
Bist Du da sicher?
Bisher war ich der Meinung, nur bei einer "echten" Auszugsfokussierung bleibt die Brennweite unbeeinflußt.
Ich meine auch bei fast allen meiner Zoomobjektive eine Brennweitenverkürzung im Nahbereich beobachtet zu haben, und davon sind die meisten frontfokussiert.

TONI_B
22.02.2009, 12:15
Wenn sich die vordere Linsengruppe relativ zur hinteren (feststehenden) Linsengruppe bewegt und so fokussiert wird, MUSS sich die Brennweite ändern!

Aber das Ausmaß ist sicher geringer als bei einer "echten" Innenfokussierung.

Jens N.
22.02.2009, 15:58
Ich war oder bin mir tatsächlich nicht sicher, ob sich die Brennweite in dem Fall ändert. Sicher bin ich mir allerdings, daß das Ofenrohr nicht innenfokussierend ist. Wie Toni schon schreibt: vielleicht ist die Änderung in dem Fall auch nicht so dramatisch (wie bei innenfokussierenden Objektiven), denn die Länge des Ofenrohrs ändert sich ja, möglicherweise findet dadurch ein gewisser Ausgleich statt. Aber da bin ich mir wirklich nicht sicher.

TONI_B
22.02.2009, 16:29
Wie gesagt, die Änderung ist sicher nur marginal. Würde man die beiden Linsengruppen als sog. "Dünne Linsen" betrachten, dann würden sich die Brechkräfte einfach addieren und die Brennweite wäre nahezu unabhängig vom Abstand der beiden Linsen. Nachdem aber beide "Linsen" ja Linsengruppen sind, fallen die beiden Hauptebenen nicht zusammen und man kann die Gesamtbrennweite nicht mehr so einfach berechnen. Ich würde aber mal sagen, dass die Änderung bei 200mm wahrscheinlich in der mm-Gegend liegt. Aber bei den innenfokussierten Suppenzooms verändert sich die Brennweite im Nahbereich ja deutlich von 250 auf 160mm.

stevemark
23.02.2009, 00:16
Danke für den Hinweis - ich hab's gerade nachgetestet: sowohl das Ofenrohr (MinAF 4/70-210mm) als auch das grosse Ofenrohr (MinAF 75-300mm) haben praktisch die genau gleiche Anfangsbrennweite... 75mm effektive Brennweite scheint also korrekt zu sein.

Gr Steve

TONI_B
23.02.2009, 06:46
Im Nahbereich getestet?

bergstation
23.02.2009, 12:28
Hallo Forumsfreunde,
also das mit dem Innenfocus am Ofenrohr war natürlich ein (Faschings-bedingter) Lapsus! Sorry, kommt nicht wieder vor!
Ihr wollt sicher wissen wie ich die Brennweite ermittelt habe. Nun, ganz einfach in dem ich die mit dem Ofenrohr und einer 70mm Festbrennweite bei gleichem Kamera-Abstand fotografierten Bilder verglichen habe.
Eine nachträglich durchgeführte Überschlagsrechnung nach :
Brennweite = Arbeitsabstand * Sensorbreite / (Gegenstandsbreite + Sensorbreite)
hat die Vermutung von Jens.N bestätigt.
Die Festbrennweite errechnet sich zu 67,5 mm, statt 70 mm und für das Ofenrohr errechnet sich bei einem Arbeitsabstand (Frontlinse-Gegenstand) von 2,8m, eine Brennweite von 72,7 mm.
D. h. die Brennweitendifferenz ist tatsächlich etwa 5 mm, meine Annahme, daß die Festbrennweite "korrekt" sein müßte war aber falsch. Man lernt eben nie aus. Im übrigen schönen Dank für eurere immer wieder interessanten Beiträge.
Schöne Grüße,
Bergstation

TONI_B
23.02.2009, 13:56
Wenn du in deiner Formel "Arbeitsabstand" durch "Gegenstandsweite" ersetzt, ist sie richtig. Und die Gegenstandsweite geht eben nicht bis zur Frontlinse, sondern bis zur "Hauptebene" (oder noch exakter: vorderen Hauptebene). Wo diese beim Ofenrohr liegt, wissen wir nicht genau. Aber einige cm (8-12?) kommen daher in deiner Formel noch für den "Abeitsabstand" dazu. Aber auch natürlich bei der Festbrennweite. Dort jedoch nicht so viel, da diese sicher nicht so lang baut.

Neeno
28.07.2009, 22:58
Hätte weder gedacht, dass das Phänomen normal ist, noch, dass ich überhaupt eine Antwort auf meine Frage hier finde -- schon gar nicht via "ofenrohr 70 210 75mm exif"-Suche. Klasse Sache, besten Dank für die Information (und die Beruhigung meiner Beunruhigung). :top: