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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zeiss-Voodoo?


Roland_Deschain
31.01.2009, 12:58
Hallo zusammen,

wieviel kann bei einem Objektiv-Verkauf eigentlich schiefgehen? Ich glaube ja wirklich langsam, dass das 24-70 Zeiss mit irgendeinem Fluch belegt ist, der es an seinen Erstbesitzer bindet und wenn dieser tatsächlich wagen sollte, es wieder zu verkaufen wird er mit Unglück geschlagen.

Was jammert der jetzt wieder so rum fragt ihr euch? Nun, lauscht der Geschichte des wohl kompliziertesten Objektivverkaufs in der Geschichte des SUF.

Alles begann damit, dass die Brennweite des Zeiss an der a900 nicht meinen Vorstellungen eines Immerdraufs entsprach. Nach vielem Hin und Her habe ich mich dann schweren Herzens entschieden, es hier zu verkaufen.

Als dann ein Käufer gefunden war, ging der Ärger los. Ich habe das Paket per Packstation verschickt, vergessen mir eine Quittung ausdrucken zu lassen und ganz nach Murphys Gesetz, wenn etwas schiefgehen kann, geht es auch schief, ging diese Aktion auch schief.
So eine Steilvorlage konnte sich das Schicksal offensichtlich nicht entgehen lassen und so flatterte nach einigen Tagen eine PM ins Postfach, wann das Objektiv denn wohl ankommen würde...
In leichter Panik nahm ich Kontakt zur Post auf, die mir erklärte, dass an dem Tag zu der Zeit niemand ein Paket in die Packstation eingeliefert hat! WIE BITTE?!?
Jetzt ging mir der A... wirklich auf Grundeis. Ob es denn sein könne, das das Paket einfach noch da drin liegt? Nein, keine Chance, gerade um Weihnachten rum werden die teilweise mehrmals täglich geleert, da kann kein Paket übersehen werden.
Wahrscheinlich hat die Packstation nicht registriert, dass was eingelegt wurde und hat die Box für den nächsten Kunden wieder aufgemacht... und der hat es wohl eingesackt.
Was ich denn tun könne? Ohne Paketschein? NIX!

Getan hab ich trotzdem was, Versicherung informiert, Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei gemacht, Postnachforschungsauftrag, das volle Programm. Und natürlich meinem Käufer das Geld zurücküberwiesen.

Dann kam mir noch eine Idee, vielleicht hat ja jemand an der Packstation was gesehen, also flugs einen Zettel ausgedruckt mit der Suche nach dem ehrlichen Finder oder dem argusäugigen Beobachter.
Und just als ich diesen Zettel aufhängen wollte, war ein Techniker der Post an der Packstation zugange. Dem habe ich dann auch mein Leid geklagt, woraufhin er nur ganz trocken meinte: Naja, schaun wir halt mal, ich mach mal gerade alle Klappen auf.
Und siehe da, es trat das ein, was nach Aussage von drei (offensichtlich völlig inkompetenen) Hotlinemitarbeitern nicht sein darf, da lag das Paket immer noch wohlbehalten, 10 (!!) Tage, nachdem ich es eingeliefert hatte.
Ich hätte den Mann küssen können!!! Der wollte aber lieber nur meinen Ausweis prüfen und hat mich dann mit dem Paket glücklich ziehen lassen.

Jetzt musste ich nur noch Versicherung und Polizei informieren, dass die Sache erledigt war (die Post lass ich einfach mal weitersuchen, tun die eh nicht). Dabei stellte ich dann noch fest, dass es aufwändiger ist, eine Anzeige zurückzuziehen als eine aufzugeben, aber das nur am Rande.

Happy End, könnte man meinen. Aber da ich diesen Warnschuss des Zeiss-Voodoo nicht verstanden habe und weiterhin festen Willens war, mich von diesem Objektiv zu trennen, ging ich mich dem Schicksal in eine zweite Runde.

Da mein Erst-Käufer inzwischen anderweitig fündig geworden war, schrieb ich einen weiteren Interessenten an und wir wurden uns schnell einig.
Diesmal wollte ich alles richtig machen, Abgabe des Paketes in einem echten Postamt, Zahlung per Nachnahme, was kann da schon schiefgehen?

Na alles natürlich. Na gut, das ist übertrieben. Das Paket kam schnell und sicher beim Käufer an, nur das Geld will einfach seinen Weg auf mein Konto nicht finden...
Also wieder alles auf Anfang, endlose Diskussionen mit unfähigen Hotlinern (die mich nach 18 Tagen Wartezeit darauf hinweisen, dass ich mindestens 14 Tage warten muss...) und ein neuer Nachforschungsauftrag. Da ich diesmal alle relevanten Unterlagen habe halte ich es noch mit Nina Ruge, alles wird gut, dauert nur eben ein bißchen. Ich weiß, das ist etwas blauäugig, wenn man erstmal unter einen so mächtigen Fluch gefallen ist, aber das ist nunmal meine Augenfarbe...

Nur dies als Warnung, liebe Zeiss-Besitzer, kommt niemals, niemals, wirklich NIEMALS auf die Idee, euer Objektiv zu verkaufen. Da kommt nichts Gutes bei raus! ;)

Und allen anderen hoffe ich mit meiner kleinen Geschichte zur Unterhaltung genügt zu haben.

Anaxaboras
31.01.2009, 13:44
Und allen anderen hoffe ich mit meiner kleinen Geschichte zur Unterhaltung genügt zu haben.

Ja, das hast du :top: - auch wenn der Anlass alles andere als erfreulich ist.

Martin

Jens N.
31.01.2009, 13:49
Ja, die Post, bzw. DHL, das sind auch meine ganz speziellen Freunde...

Nach so'ner Nummer würde ich jedenfalls einen großen Bogen um diese gelben Paketschlucker (= Packstation) machen. Und Nachnahme? Mir hat ein unfähiger Zusteller mal eine Nachnahmesendung beim Empfänger einfach vor die Haustür gelegt (erzählte ich glaube ich schonmal die Geschichte), ohne zu kassieren, ohne zu benachrichtigen usw. - wenn das Paket jemand anders und nicht der richtige Empfänger an sich genommen hätte, dieser nicht so ehrlich gewesen wäre, sich von sich aus zu melden und mir das Geld überwiesen hätte, hätte ich da auch schön hinterher laufen dürfen. So hat DHL dann einfach nur einen mächtigen Ansch... kassiert und mich -auch wegen noch ein paar anderer Sachen- als Kunden weitgehend verloren.

Xwing15
31.01.2009, 13:56
Dann ahst du sicher auch meinen Zeiss Voodoo gelesen:roll:

Scheint das 24-70 zieht solche Sachen an.:roll:


http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=64978

minoltapit
31.01.2009, 14:05
Hallo Roland,

ja die liebe Nachnahme, ich habe im Juni 2007 ein Objektiv hier im Forum per Nachnahme verkauft, der Käufer hat sich auch gleich gemeldet, das er ganz glücklich ist mit dem Objektiv, alles klar, aber mein Geld war nach sechs Wochen noch nicht da, dann natürlich auch das volle Programm, aber nichts, das Geld war weg, nach langem hin und her habe ich dann im September 2008 mein Geld bekommen.

Trotzdem versende ich weiter mit der Post, das war bis jetzt der einzige Fall, der schlecht gelaufen ist, bei Hermes sieht es da schon schlimmer aus, Objektiv für immer verschollen und immer noch kein Geld von der Versicherung.

drive
31.01.2009, 16:55
Wenn ich das hier alles so lese, scheine ich bis jetzt mächtig Glück gehabt zu haben.
Das ist ja der Wahnsinn.
Ich danke für die Erzählung (Warnung!) und werde ab sofort die Quittungen etc. ganz anders behandeln.

wwjdo?
31.01.2009, 17:11
Roland,

das ist wirklich Pech oder "dumm gelaufen" - wie manche zu sagen pflegen...;)

Für DHL will ich aber auch mal eine Lanze brechen: unsere Zustellerin ist super zuverlässig und immer freundlich und erfahrunggemäß ist DHL auch richtig schnell und die Ware oft in 1-2 Tagen an Ort und Stelle! :top:

Einmal hatte ich auch Scherereien, weil ein Objektiv bei mir nicht ankam. :evil:
Das ging dann monatelang hin und her aber auf meinen Druck hin, hat der Verkäufer dann das Geld für das nie angekommene Objektiv zurück erstattet...:roll:

Jens N.
31.01.2009, 18:31
Für DHL will ich aber auch mal eine Lanze brechen: unsere Zustellerin ist super zuverlässig und immer freundlich und erfahrunggemäß ist DHL auch richtig schnell und die Ware oft in 1-2 Tagen an Ort und Stelle! :top:

Als Empfänger hatte ich zum Glück bisher auch nie ernsthaftere Probleme mit DHL - ich denke da kommt es sehr auf den Zusteller an und über "meinen" kann ich mich absolut nicht beschweren (im Gegenteil). Nein, die Probleme hatte ich immer als Versender. Meine Erfahrungen mit Hermes sind hingegen seit nun mittlerweile über 4 Jahren regelmäßigen Versands sehr gut (das gleiche gilt übrigens auch für den Paketempfang): abgesehen von gelegentlichen Verzögerungen (aber nie dramatisch) gab es nicht EIN EINZIGES Problem. So soll das sein :top: Aber ich weiß auch, daß andere da andere Erfahrungen gemacht haben, bzw. eine ganz andere Meinung zu Hermes haben. Und ja, Hermes ist tatsächlich meist etwas langsamer. Trotzdem meide ich DHL oder die Post (auch über den Briefversand könnte ich manche Geschichte erzählen) wenn immer möglich, die haben für meinen Geschmack wirklich zu oft zu große Sch... gebaut. Also richtig dicke Klopper, mehrere.

Aber gut, sowas wie das CZ 24-70 hätte ich auch nicht mit Hermes versendet, denn da liegt die max. Versicherungssumme bei 500 €. Andererseits: wie viel so eine Versicherung wirklich wert ist, merkt man auch erst wenn man sie mal braucht, was idealerweise nie der Fall ist.

AlexDragon
31.01.2009, 18:56
Betreffs Hermes - Ich versende sehr viele Pakete mit Hermes (auch ins Europ. Ausland) und hatte bis dato nur 1 einziges mal ein Problem mit einem Paket nach Austria und auch das hat sich letztlich geklärt und ich schwöre auf Hermes :top:

P.S. und preislich sind die sowieso unschlagbar :top:

wwjdo?
31.01.2009, 22:53
Wäre interessant da mal eine Statistik - die natürlich nicht gefälsch sein dürfte ;-) - lesen zu können.

Vielleicht gibt es ja, abseits der persönlichen Erfahrungen, wirklich nachweisbar gute und weniger gute Versandunternehmen in bezug auf Schnelligkeit, Kundenservice, etc. ;)

cdan
31.01.2009, 23:24
Mir ist es schon mehrfach passiert, dass an der Packstation der Drucker für die Einlieferungsquittungen gestreikt hat. Da ich aber mit Stampit frankiere habe ich jederzeit die Möglichkeit der Nachverfolgung über die Software. Das scheint mir ein sicherer Weg und für den Käufer ist auch nachvollziehbar, wo die Ware sich gerade befindet; das sogar schon ein paar Minuten nach Einlieferung.

Mein Zeiss behalte ich, zumal etwas magisches in diesem Objektiv zu stecken scheint. ;)