Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Foto Home-Printing mit Canon 4600 - PSE versus Easy Photoprint
duncan.blues
29.12.2008, 23:10
Hallo!
Habe mir heute doch nach x Jahren mal auch einen neuen Drucker zugelegt. Ich wollte neben normalem Schreibkram auf Normalpapier auch gelegentlich Fotoprints in 10x15 zu Hause machen. Meine Wahl ist auf den Canon Pixma iP4600 gefallen und mein erster Eindruck ist auch durchaus positiv. Die Druckgeschwindigkeit ist um einiges besser als die meines betagten Deskjet 970Cxi (dem ich vor allem wegen der Duplexfähigkeit lange die Treue gehalten habe), Duplexdruck mit dem 4600 ist möglich (was von vielen anderen Druckern nicht geboten wird) oder auch das direkte Bedrucken von CDs. Die Normalpapierkassette ist staubgeschützt (Riesenvorteil gegenüber dem 970Cxi) und man hat 5 separate Farbtanks mit einer Schwarzpatrone mit höherer Kapazität. Nachbau-/Nachfülltinten gibt es für den 4600 im Gegensatz zum 4500 leider (noch?) nicht, aber für Fotodruck kommt Fremdtinte ja eh nicht in Frage.
Nachdem schon der erste Testausdruck eines Fotos aus PSE auf Normalpapier mit Qualität "Normal" erstaunlich gut ausfiel und die Farben auch schon sehr stimmig waren, habe ich dann ein paar Geha "Ultra Photo Paper" 10x15 geopfert und ein paar stellvertretende Fotos ausgedruckt. Das erste Foto habe ich mit PSE5 ausgedruckt, zwei weitere mit Canons "Easy Photoprint". Alle Fotos lagen in Adobe RGB 8 Bit Farbtiefe vor, mein Bildschirm ist mit Spyder 3 Pro kalibriert.
Ich musste feststellen, dass die Ausdrucke aus dem Easy Photoprint im direkten Vergleich etwas stimmiger waren mit den Farben. Im PSE5 Ausdruck waren insbesondere die Grüntöne etwas zu gesättigt.
Die große Preisfrage bei PSE dürfte sein, welches der von Canon mitgelieferten Farbprofile nimmt man für welches Papier (ich hatte es mit "Canon iP4600 series PT3" versucht) und welche Renderpriorität ("Relativ farbmetrisch").
Da ich vermutlich nur 1-2 Fotodrucke im Monat über den Drucker schicken werde (größere Mengen definitiv über Labor), ist die Priorität zur Lösung dieser Frage nicht so immens hoch, vor allem da die Druck- und Farbqualität auch so schon ziemlich gut ist. Da mich das ganze aber schon prinzipiell interessiert, würde ich gerne wissen, ob hier vielleicht noch jemand den iP4600 (oder den vermutlich direkt vergleichbaren iP4500) im Einsatz hat und welche Erfahrungen er mit den Druckeinstellungen unter PS(E) gemacht hat.
Nebenfrage: Mit welchen Settings schärft man für 10x15 Homeprint? :?
Anaxaboras
30.12.2008, 00:12
Alle Fotos lagen in Adobe RGB 8 Bit Farbtiefe vor, mein Bildschirm ist mit Spyder 3 Pro kalibriert.
Auf welches Profil? PSE kann übrigens nur eingeschränktes Farbmanagement, da kannst du keine echte Druckvorschau erzeugen.
habe ich dann ein paar Geha "Ultra Photo Paper" 10x15 geopfert (...) Die große Preisfrage bei PSE dürfte sein, welches der von Canon mitgelieferten Farbprofile nimmt man für welches Papier
Mmmh, wenn du ein Papier von Geha verwendest, kann Canon nicht das passende Profil liefern. Das muss vom Papierhersteller kommen - nur der kennt die Eigenschaften seines Papiers. Mit PSE hat das nichts zu tun.
Ich hatte selbst mal einen Canon-Drucker (einen Pixma 4000). Damals habe ich bei Canon angefragt, welches Profil welchem Canon-Papier zugeordnet ist (damit ich das Farbmanagement ganz Photoshop überlassen kann). Antwort vom Canon-Service: Diese Information wird nicht bekanntgegeben :!::!::!:
Wenn du mit PSE arbeitest, würde ich das Farbmanagement ganz dem Drucker überlassen (so wie wahrscheinlich auch deine Canon-Software). In PSE kannst du eh kein Softproof auf den Bildschirm bringen. Und für beste Farbtreue würde ich immer eine Papier-/Tintenkombination des selben Herstellers wählen, am besten gar die des Druckerherstellers.
Nebenfrage: Mit welchen Settings schärft man für 10x15 Homeprint? :?
Verkleinere deine Bilder auf 10 x 15 cm bei 300 dpi. Dann nimmst du im USM einen Radius von 1,5 (=dpi-Zahl/100/2). Die Stärke stellst du dann je nach Motiv ein. Dabei darfst du ruhig etwas beherzter zu Werke gehen als bei Bildern für die Bildschirmpräsentation.
Wichtig: Falls dein Druckertreiber die Option zum Schärfen bietet, schaltest du diese besser ab.
Martin
duncan.blues
30.12.2008, 00:27
Die Easy Photoprint Software kommt anscheinend sehr gut mit dem Geha Fotopapier klar. Ich habe da als Papierauswahl "Professional Photopapier II" genommen. Darüber hinaus bietet die Canon Software keine weiteren Optionen zur Farb- oder Qualitätseinstellung an.
Ich habe mein PSE5 übrigens mit dem "Elements+" Plugin um diverse normalerweise wegrationalisierte Funktionen erweitert, darunter ist u.a. auch die Softproof Funktion.
Hatte ich ganz vergessen, muss ich mal ausprobieren.
Anaxaboras
30.12.2008, 00:37
Die Easy Photoprint Software kommt anscheinend sehr gut mit dem Geha Fotopapier klar. Ich habe da als Papierauswahl "Professional Photopapier II" genommen.
Wenn du beim Drucken in PSE das Farbmanagement im Druckertreiber ausschaltest, solltest du wissen, welches ICC-Profil dem "Professional Photopapier II" zugeordnet ist. Genau das gibt Canon aber nicht kund. Deshalb mein Tipp: Das Farbmanagement dem Druckertreiber überlassen und dort das verwendete Papier einstellen.
Martin
duncan.blues
30.12.2008, 01:13
Offenbar war bei meinem ersten Versuch aus PSE heraus der Farbabgleich doppelt durchgeführt worden. Das erklärt die in Teilen übertriebene Sättigung.
Ich habe dann noch einen Versuch mit Druckausgabe im Adobe RGB Farbraum von PSE aus an den Druckertreiber und da Farbabgleich "Aus Adobe RGB" gemacht. Da stimmten die Farben dann deutlich besser, das Bild wurde aber insgesamt zu düster.
Besser wurde es mit Auswahl eines Canon Farbraumes (Aber die Frage ist halt ob's der richtige der 7 oder 8 Stück ist) in PSE und Deaktivierung der Angleichung im Treiber aber immer noch nicht optimal.
Zuletzt habe ich dann doch auf das Drucker Farbmanagement als Druckerprofil umgestellt und den Abgleich im Druckermenü zurück auf "Treiberabgleich" gestellt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und stimmt IMHO mit der Ausgabe von Easy Photoprint überein.
Insgesamt habe ich jetzt zwei Blatt Fotopapier Ausschuss produziert und zwei suboptimale aber brauchbare Ausdrucke. Ich denke für die Ersteinrichtung des Druckers noch zu verschmerzen.
Der letzte Ausdruck des Tages war von der Farbtreue und dem Gesamteindruck besser, als eine Din-A4 Vergrößerung aus einem Express-Fotolabor die ich vor ein paar Wochen gemacht habe und das ist doch schonmal ein Erfolg. :top:
duncan.blues
06.01.2009, 19:53
Nachtrag:
So, jetzt bin ich endgültig neben der Spur...
Ich habe heute Nachmittag eine Foto-Labor Vergrößerung auf Din-A4 von dem Bild gemacht, mit dem ich die ganzen Farbraum-Experimente durchexerziert habe.
Das Bild wurde direkt an der Maschine eingelesen explizit ohne Nachoptimierung und der Mitarbeiter versicherte mir, dass die Maschine erkennt, daß die Aufnahme in Adobe-RGB gespeichert ist (Profil ist eingebettet).
Beim Ergebnis bin ich dann doch wieder enttäuscht worden. Die Aufnahme wirkt ein wenig wie Adobe-RGB dargestellt in sRGB, die Farben etwas zu matt. Im Vergleich zu meinen Probe-Ausdrucken stimmt die Ausbelichtung am ehesten noch mit dem Ausdruck in Canon Farbraum ohne Treiberangleichung überein (s.o.).
Vereinfacht gesagt sind die Rot- und Orangetöne nicht leuchtend genug, das Himmelblau hat einen leichten Schlag ins Violette. Die Grüntöne passen noch am besten und Weiss und helles Grau ist auch in der Ausbelichtung farbstichfrei.
Wenn die Anzeige von OOC Bildern am PC (und Laptop) nicht nach der Kalibrierung mit Spyder 3 so natürlich und auch identisch zum Kameradisplay aussehen würde und der Ausdruck auf dem Canon iP4600 unter Verwendung des Drucker-eigenen Farbmanagements und ohne weitere Tweaks so frappierend passend zur PC-Anzeige wäre, dann würde ich ja die Kalibrierung am System infragestellen aber so muss ich doch davon ausgehen, ich hab's dem Ausbelichtungscomputer im Labor einfach irgendwie falsch mitgeteilt.
Also Preisfrage: Wo steckt der Fehler? :?
Nachtrag:
So, jetzt bin ich endgültig neben der Spur...
Ich habe heute Nachmittag eine Foto-Labor Vergrößerung auf Din-A4 von dem Bild gemacht, mit dem ich die ganzen Farbraum-Experimente durchexerziert habe.
Das Bild wurde direkt an der Maschine eingelesen explizit ohne Nachoptimierung und der Mitarbeiter versicherte mir, dass die Maschine erkennt, daß die Aufnahme in Adobe-RGB gespeichert ist (Profil ist eingebettet).
Beim Ergebnis bin ich dann doch wieder enttäuscht worden. Die Aufnahme wirkt ein wenig wie Adobe-RGB dargestellt in sRGB, die Farben etwas zu matt. Im Vergleich zu meinen Probe-Ausdrucken stimmt die Ausbelichtung am ehesten noch mit dem Ausdruck in Canon Farbraum ohne Treiberangleichung überein (s.o.).
Vereinfacht gesagt sind die Rot- und Orangetöne nicht leuchtend genug, das Himmelblau hat einen leichten Schlag ins Violette. Die Grüntöne passen noch am besten und Weiss und helles Grau ist auch in der Ausbelichtung farbstichfrei.
Wenn die Anzeige von OOC Bildern am PC (und Laptop) nicht nach der Kalibrierung mit Spyder 3 so natürlich und auch identisch zum Kameradisplay aussehen würde und der Ausdruck auf dem Canon iP4600 unter Verwendung des Drucker-eigenen Farbmanagements und ohne weitere Tweaks so frappierend passend zur PC-Anzeige wäre, dann würde ich ja die Kalibrierung am System infragestellen aber so muss ich doch davon ausgehen, ich hab's dem Ausbelichtungscomputer im Labor einfach irgendwie falsch mitgeteilt.
Also Preisfrage: Wo steckt der Fehler? :?
Hallo,
so wie dir ergeht es wohl vielen, die Fotos von Ausbelichtern mit ihren eigenen Ausdrucken vergleichen. Auch ein kalibrierter Monitor garantiert keine absulute Farbgleichheit bei Ausdrucken auf verschiedenen Druckern, bzw. bei verschiedenen externen Ausbelichtern. Das fängt schon an bei dem Monitor. Auch wenn dieser kalibriert ist und du im Adobe RGB Farbraum fotografierst und deine Bilder in diesem Farbraum in PSE bearbeitest, bist du dir sicher das dein Monitor auch den gesamten Adobe RGB Farbraum darstellen kann ? In der Preisklasse bis 600 Euro findest du nämlich so gut wie keinen Monitor der dies kann. Die meisten Monitore in dieser Preisklasse können gerade mal 80 % der Adobe RGB Farbraumes darstellen.
Um zu sehen wie Farben auf verschiedenen Papieren wirken, ist es unabdingbar bei externen Ausbelichtungen das man mit Softproof arbeitet. Der Ausbelichter Saal Digital bietet z.B. auf seiner Webseite solche ICC - Profile zum herunterladen an, so das man die Darstellung der Farben auf den jeweiligen Papieren simulieren kann.
Die meisten Ausbelichter arbeiten mit Pigmenttinte, die nicht so die leuchtenden Farben darstellen, hier muß du deine Bilder im Softproof dem jeweiligem Papier anpassen. Hinzu kommt das die Leuchtkraft und Farbwiedergabe der Farben auch von dem jeweilig verwendetem Papier abhängig ist. Nicht umsonst bieten Hahnemühle und Co für professionelle Farbdrucker ihre eigenen ICC - Farbprofile an, die genau auf Tinte und Papier abgestimmt sind.
Dein Canon Drucker wird dir bei Original Tinte und Papier mit optimaler Treibereinstellung fast immer eine besseres Farbwiedergabe geben können, als dies bei den externen Ausbelichtern und Grosslaboren möglich ist. Ausnahmen bilden hier nur die Ausbelichter die sich darauf spezialisiert haben, Fineartprints zu drucken.
duncan.blues
11.01.2009, 22:26
Ich habe von dem letzten Fotolabor ein ICC Profil von deren Papier/Printer-Kombination, ein Softproof mit dem Profil zeigt geringfügig mattere Farben aber insgesamt ändert sich im Softproof der Farbeindruck kaum. Der Vergleich zwischen Softproof und Ausbelichtung zeigt so wirklich gar keine Ähnlichkeit.
Was mir so beiläufig beim Betrachten der Metadaten meiner Jpegs sowohl aus PSE5 als auch OOC aus meiner 700 mit PhotoME aufgefallen ist: In der Sektion "Kamera" steht bei allen Dateien unter Farbraum "Nicht festgelegt". Auch bei den Kamera-Jpegs wo ich als "Kreativmodus" AdobeRGB ausgewählt habe. Ein Profil ist aber sehr wohl angehängt.
Ich habe mir mal ein x-beliebiges Jpeg aus einer Nikon angekuckt, dort stand an selbiger Stelle "sRGB" drin.
Mit PhotoME könnte ich den Wert bei meinen Dateien setzen auf
- Nicht gesetzt
- sRGB
- AdobeRGB
- Wide Gamut RGB
- ICC Profil
- Nicht festgelegt
Ich habe gerade die (vage) Vermutung, dass sich der Computer im Fotolabor möglicherweise einen feuchten Kehricht um das angehängte ICC-Profil schert, solange in den Meta-Daten nicht bei Farbraum auch "ICC Profil" drinsteht. Alternativ könnte man ggf versuchen, das Setting direkt auf "AdobeRGB" zu stellen.
Ich bin fast versucht, mal ein Testbild mit möglichst gut vergleichbaren Farbflächen zu machen und dieses einmal in sRGB zu speichern und einmal in Adobe RGB und das dann in verschiedenen Variationen der Metadaten. Einmal mit angehängtem Profil und einmal ohne und mit bzw ohne Auswahl unter "Farbraum" und ggf. auch noch einmal ganz ohne Exifs.
Dann mal schauen welche Version wie ausbelichtet wird und welches so wird wie man's gern hätte.