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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tod eines Kindes


superdifeje
21.11.2008, 17:06
Hallo liebes Forum,

heute habe ich ein altes Foto rausgesucht, was ich schon vor ein paar Jahren gemacht habe und es ein wenig bearbeitet.

Es ist ein Bild, was mich persönlich stark berührt. Habe 2 verschiedene Versionen.
Würde mich freuen Eure Meinungen dazu zu hören.

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/827/ohne-Worte.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=66587)

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/827/ohne-Worte-2.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=66588)

Lieber Gruß,
Jeannine

alberich
21.11.2008, 17:18
Das wird mir mit seiner artifiziellen Bearbeitung dem Anlass absolut nicht gerecht.
Hier steht nicht der traurige Anlass, der Schmerz, die Trauer und der Verlust im Mittelpunkt sondern die morbide Sensation.
Kann man machen, aber dann sollte man es nicht "Tod eines Kindes" nennen sondern vielleicht eher "Puppenstube".
Zu nah an der Geschmacklosigkeit, will sagen am Kitsch. Zumindest nach meinem Empfinden.

user15
21.11.2008, 17:26
mit deinem titel und dem draufblicken zieht es mir die nackenhare hoch je mehr ich die details suche...schauer über rückenlauf:cry:

extrem provokant für meinen geschmack

Somnium
21.11.2008, 17:29
Die Eins empfinde ich von den Farben her stimmiger als die Zwei.

Ansonsten muss ich leider (?) sagen, mich berührt es recht wenig, dafür ist es mir einfach ein wenig too much, das Kreuz, die Puppe, ... Aber das ist natürlich immer alles sehr subjektiv.

Dana
21.11.2008, 17:31
Provozierend ja, aber warum nicht?

Ich würde aber die erste Variation nehmen, vielleicht nicht so aufbauschen insgesamt...und der Titel-Tipp von Alberich ist ein guter.

Wichtig finde ich, dass man es nicht sensationsheischernd baut oder so, dass die Leute AAAAHHHH sagen und die Hände entsetzt an den Kopf pressen...sondern so "natürlich" wie möglich, so einfach wie möglich. Der Tod gehört zum Leben dazu, das ist Natur...und in diesen Dienst würde ich das Foto dann stellen.

superdifeje
21.11.2008, 17:40
Meine Absicht war es nicht mit dem Titel zu provozieren. Für mich persönlich ist dies aber doch irgndwie das Thema des Bildes. Für mich wiederrum wäre die Überschrift "Puppenstube" unpassend, weil doch irgendwie eine andere Geschichte hinter dem Bild steckt.

Wie schon gesagt, als ich das Bild machte war ich sehr davon berührt die Puppe und das Kindergrab zu sehen. Es hat mich sehr berührt zu wissen, dass hinter diesem Bild der ein schreckliches und trauriges Schicksal steckt. Zur gleichen Zeit gingen lauter Menschen ungerührt an dem Grab vorbei und beachteten es nicht. So viel zu dem Hintergrund und wie diese Bilder entstanden.

Lieber Gruß,
Jeannine

Dat Ei
21.11.2008, 17:41
Hey Jeannine,

der Tod und insbesondere der Tod eines Kindes, auf dem die Hoffnung der Eltern ruhten, ist ein ganz schweres Thema. Für die Courage, das Thema anzupacken, aber hier auch das Bild auszustellen, ist Dir Respekt zu zollen, denn es sollte Dir bewußt gewesen sein, daß dieses Thema unpopulär ist und hier mehr als ein 10.000. Bild vom eigenen Haustier polarisiert. Ob eine artifiziellen Bearbeitung für das Thema unangebracht ist, weiß ich nicht - das habe ich auch schon selbst gemacht - und das war drastischer in der Wirkung. Aber zum Bild selbst - ich hätte es mir athmosphärisch dichter gewünscht. Noch mehr Reduktion auf das wesentliche, eventuell die Farben ganz weg lassen. Da Du die Puppe ja wohl nicht selbst mitgebracht hast, sondern vermutlich in dem Zustand auf dem Grab angefunden hast, kann ich da auch den Vorwurf des Reißerischen nicht unterschreiben.


Dat Ei

user15
21.11.2008, 17:49
ja das berührt mich auch,
mann sollte von diesem bild auch berührt werden und wer kleinkinder hat und im bruchteil ner sekunde weiterdenkt über den sachverhalt der dargestellt wird, bekommt einen klos in den hals:!:

also ich würde die eisige kälte die beide bilder ausstrahlen rausnehmen, etwas wärme geben ....

...wie geschrieben ist das mein senf dazu

Don Manuel
21.11.2008, 18:02
Realitätsnaher und reduzierter geht ja schon fast nicht mehr. Ich frage mich bei solchen Bilder immer nach dem Warum. Warum drückt jemand den Auslöser in so einer Situation. Um ungeschönigtes Zeugniss über das Geschehene in welchem Kontext auch immer (Armut/Krieg/einfach nur Leben?) ablegen zu können? Ist der Fotograf persönlich involviert? Für mich gibts Momente wo die Würde gegenüber dem Objekt/der Situation ein Auslösen für mich unmöglich macht. Möchtet Ich wirklich das Bild des Grabes meines Kindes irgendwann im Internet finden?
Wie gesagt, als Kriesenreport oder zum wiedergeben unmenschlicher Vorkomnisse in bester Magnum-Manier geht das Bild für mich in der dargestellten Qualität und Aufmachung in Ordnung.

gruss m.

Nachtrag: Vielleicht wäre die Ueberschrift 'Grab eines Kindes' weniger 'Reisserisch' gewesen...

superdifeje
21.11.2008, 18:04
Eine SW Version habe ich auch.

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/827/ohne-Worte-SW.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=66589)

Wie schon gesagt... es ist sicherlich nicht gerade ein leichtes Thema für ein Bild...

Lieber Gruß,
Jeannine

Anaxaboras
21.11.2008, 18:07
Meine Absicht war es nicht mit dem Titel zu provozieren. Für mich persönlich ist dies aber doch irgndwie das Thema des Bildes. Für mich wiederrum wäre die Überschrift "Puppenstube" unpassend, weil doch irgendwie eine andere Geschichte hinter dem Bild steckt.

Wie schon gesagt, als ich das Bild machte war ich sehr davon berührt die Puppe und das Kindergrab zu sehen. Es hat mich sehr berührt zu wissen, dass hinter diesem Bild der ein schreckliches und trauriges Schicksal steckt. Zur gleichen Zeit gingen lauter Menschen ungerührt an dem Grab vorbei und beachteten es nicht. So viel zu dem Hintergrund und wie diese Bilder entstanden.

Lieber Gruß,
Jeannine

Als ich das Bild vor ein paar Stunden das erste Mal gesehen habe, war ich mir sicher, dass es "inszeniert" ist. Da wollte ich nichts dazu sagen, weil es wirklich schwierig ist, den "Tod eines Kindes" darzustellen und ich dieses Foto zumindest als "aufrüttelnd", wenn nicht gar "provozierend" empfunden habe.

Jetzt da du schreibst, dass du eine vorgefundene Situation eingefangen hast, muss ich dich für den Mut für dieses Foto doch beglückwünschen :top:. Im Gegensatz zum inszenierten Foto zeigst du einen kleinen Ausschnitt aus der Wirklichkeit - das macht es für mich nachvollziehbarer.

Allerdings bricht die starke Bearbeitung (Colorkeying) dann wieder das Reportagehafte und leitet zur Inszenierung über. Ich bin nicht sicher, ob diese Verfremdung nötig ist. Falls die Farben im Original die von dir gewünschte Bildaussage nicht hergeben, wäre Franks Überlegung zu einer reiner SW-Version vielleicht ein Versuch wert. Von den Tonwerten her gefällt mir die erste Version besser, die zweite ist mir zu hart.

Martin

superdifeje
21.11.2008, 18:10
@ Martin: schon passiert! :)

simply black
21.11.2008, 22:52
Ich habe keien Problem damit, Themen "artifiziell" zu beartbeiten, die grundlos bias zum schädlichen tabiuisiert werden.

ich war heute auf der Beerdigung eines 18 jährigen, der als Fußgänger von einem Auto getötet wurde. gesund, mitten im Legen, viele Freunde, das Thema hat vile viele Facetten. Einige davon "bewegt" Dein Bild. Das finde ich gut.
Frank sagt "dichter", das wünschte ich mir auch noch hier.

Anaxaboras
21.11.2008, 22:52
@ Martin: schon passiert! :)

Hab's gesehen. Ist mir irgendwie zu steril - sorry.

Nimm mal die erste Version und entsättige die ziemlich stark (aber ebene nicht ganz) und sag mir, was du davon hälst :D. Mir hat das gut gefallen :cool:.

Martin

spider pm
21.11.2008, 23:09
moin

ich habe das Bild schon auf der Startseite gesehen und wollte diesen Beitrag erst gar nicht anklicken .
Ich hab einen Kollegen , den kenne ich (da war ich sechs)durch meinen Vater (Sportverein)
Nach etlichen Jahren bin ich jetzt ihm vorgesetzt und unser Team ist halt nicht unpersönlich .
Sein Sohn (acht) starb an Krebs und ich kannte ihn natürlich . Mittlerweile ist meine Tochter in dem gleichen alter ...

das (meine Empfindung) gehört nicht in dieses Forum - aber beschreibt was ich bei diesem Bild fühle .

pierre

Dat Ei
21.11.2008, 23:19
Moin, moin,

ein nicht weiter genannter User des Boards - es wär ihm sicherlich nicht recht, wenn ich den Namen nennen würde - hatte vor ein paar Jahren eine komplette Serie von Friedhofsbildern zu einer Ausstellung beigetragen. Die Bilder stammten von unterschiedlichsten Friedhöfen, wie z.B. alten Pestfriedhöfen, jüdischen Friedhöfen, Friedhöfen der Sinthi und Roma, aber auch Kinderfriedhöfen. Gerade die Bilder von letzteren liessen einem wirklich den Atem stocken: die atmosphärische Bandbreite ging von "herzzerreissend" bis hin zu "liebe- und friedvoll". Es ist nicht einfach, sich diesem gesellschaftlichen Tabu-Thema zu widmen und es adäquat und respektvoll umzusetzen.


Dat Ei

badenbiker
21.11.2008, 23:23
Eklig und Geschmacklos!!!:flop::flop::flop:
Wo bleibt die pietät?

amateur
21.11.2008, 23:30
Eklig und Geschmacklos!!!:flop::flop::flop:

Wie meinen?

Ich mag die erste Version des Bildes am meisten. Finde es auch nicht abstößig. Und ein Tabu sehe ich auch nicht gebrochen. Die Inszenierung hat bestenfalls durch die Betroffenen stattgefunden, für die es sicherlich ein tiefere Bedeutung hatte und Ausdruck der Trauer war. Warum soll man das nicht zeigen dürfen und warum soll es eklig sein?

Habe selbst Nachwuchs und habe häufig Gedanken an das eigene aktuelle Glück, aber auch wie zerbrechlich es ist. Schadet in meinen Augen eigentlich nicht, sich dessen immer wieder bewusst zu werden.

Zum Foto: Das Motiv überzeugt. Die Bearbeitung ist aus meiner Sicht nicht überdreht.

Viele Grüße

Stephan

wwjdo?
21.11.2008, 23:36
Hallo,

ich stand heute Nachmittag mit auf dem Friedhof, als ein junges Mädchen beerdigt wurde.
Tut mir leid - aber für mich ist das Bild meilenweit von meiner erlebten Relaität entfernt.

Gut finde ich dennoch, dass man über diesem Thema ins Gespräch kommt.
Mir kommt es allerdings so svor, als ob das Bild aus einem anderen Kulturkreis stammt - oder täusche ich mich da?

hlenz
21.11.2008, 23:48
Vielleicht sind solche Bilder deshalb so heikel, weil jeder beim Thema Tod emotional anders vorbelegt ist und sich jeder anders damit auseinandersetzt - oder eben nicht auseinandersetzen will.

Die Bildwirkung - finde ich - hätte die starke Bearbeitung gar nicht nötig, die erste Version passt mir noch am besten.
Vielleicht hätte etwas mehr Abstand (mehr Platz im Vordergrund) dem Bild gutgetan und dem Betrachter etwas mehr emotionalen Fluchtbereich gelassen?

badenbiker
22.11.2008, 00:04
Sorry aber wir hatten letzte woche einen Todesfall mit einem 4 jährigen junge in der nachbarschaft!Und da finde ich es einfach Geschmacklos aus spaß an der freude solch ein Bild mit einer Puppe nachzustellen.

Mag vieleicht auch an meiner aktuellen situation liegen!

Revolvermann
22.11.2008, 00:27
Fotografie als künstlerische Ausdrucksform soll und darf tiefe Emotionen wecken. Nicht desto trotz gibt es Grenzen. Nicht umsonst werden in den täglichen Nachrichten keine Nahaufnahmen vom Tod, Krieg etc... gezeigt, nichtmal bei den Privaten. Wenn man es zu sehen bekommt dann eher in Reportagen, die sich mit dem Thema seriös auseinandersetzen. Ähnlich sehe ich es hier bei dem Bild. In einem Bilderband der sich mit dem Thema Tod, Verlust o. ä. beschäftigt durchaus angebracht. Aber einfach so im Internet mit der Bitte um Bildkritik - Nein.
Übrigens würde ich mich nie trauen ein Kindergrab zu fotografieren, geschweige denn veröffentlichen ohne die Angehörigen (Eltern) um Erlaubnis zu fragen. Hast Du es gemacht superdifeje ?

amateur
22.11.2008, 00:29
Hi,

aus spaß an der freude solch ein Bild mit einer Puppe nachzustellen.


ist wohl nicht nachgestellt, sondern eine reale Friedhofszene, wie die Fotografin schreibt.

Viele Grüße

Stephan

Somnium
22.11.2008, 00:39
Ähnlich sehe ich es hier bei dem Bild. In einem Bilderband der sich mit dem Thema Tod, Verlust o. ä. beschäftigt durchaus angebracht. Aber einfach so im Internet mit der Bitte um Bildkritik - Nein.

Dann bleiben wir doch bei Blumenmakros und Haustieren.. :)

ansisys
22.11.2008, 01:07
Hallo,

ich habe hier mal ein Foto gezeigt, auf dem meine Alpha100 auf dem Grabstein von Marlene Dietrich abgestellt zu sehen war. Eigentlich war der Grund, daß ich sie nicht in den Dreck legen wollte, während wir ein wenig Grabpflege gemacht haben, Unkraut gezupft, etc.. Reißerisch war es schon, das Foto hier zu zeigen, so nach dem Motto "Tschüß Alpha100, die 700 kommt bald", die Reaktionen waren ähnlich wie hier bei Dir.

Es kommt meiner Meinung nach daher, daß die Gesellschaft kein entspanntes Verhältnis zum Tod hat. Man schiebt das weg, will damit nichts zu tun haben. Um so schlimmer, wenn man vermuten kann, daß die Situation nicht gestellt, sondern Realität war.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das auch fotografiert hätte, vielleicht, aber ob ich es gezeigt hätte? Wer weiß. Mir gefällt die erste Version besser als die anderen beiden. Schockiert hat mich nur, daß die Puppe nichts gescheites an hat. Es sieht düster aus, man muß es nicht unbedingt verdeutlichen, das wirkt auch so. Es ist auf jeden Fall interessanter als jede Menge Makros und heile Welt Fotos. Ich hätte es anders fotografiert, aber die Situation wird sich kaum wiederholen lassen.

Anaxaboras
22.11.2008, 01:29
ich habe hier mal ein Foto gezeigt, auf dem meine Alpha100 auf dem Grabstein von Marlene Dietrich abgestellt zu sehen war.

Das war dann ein inszeniertes Foto! Hier geht es aber um ein Foto, das ein Stück "Wirklichkeit" abbildet. Dass dem einen oder anderen das aus seiner persönlichen Lebenssituation heraus sauer aufstößt, kann ich irgendwie noch nachvollziehen. Nicht nachvollziehbar ist für mich, dass Jeannine hier teilweise das Recht abgesprochen wird, ihr Bild zur Diskussion zu stellen.

Das Bild zeigt nichts anderes als ein Grab. Ein spezielles Grab, OK. Wie viele Bilder von Gräbern oder Friedhöfen wurden hier schon gezeigt, ohne dass es zu einer derartiger Diskussion um die Moral gekommen ist? Jeannine präsentiert nicht den Tod in Nahaufnahme (Revolverman) und hat auch nichts "nachgestellt" (badenbiker).

Martin

Corela
22.11.2008, 01:33
Hallo,

diese Diskussion hier zeigt ganz deutlich den Riss in unserer Gesellschaft. Jeder will alt werden, aber nicht alt sein und bitteschön bei bester Gesundheit die 100 erreichen! Tod gehört nicht zu den Dingen mit denen wir uns in unserer Gesellschaft beschäftigen! Und schon gleich gar nicht hobbymäßig mit schönen Bildern.
Die Bilder zeigen Realität. Auch Kinder müssen schon sterben! Und wie das, was hier auf Erden bleibt, auf einem dokumentarischen Foto festhalten? Dass es nicht reiserisch wirkt? Vielleicht sollten wir alle mal einen Gang über einen Friedhof machen und es ausprobieren?

Kerstin
22.11.2008, 07:59
Ich fände es extrem pietätlos wenn es eine gestellte Szene wäre, solche Bilder findet man auch zahlreich in der FC.
Hier hat sich jemand aber fotografisch mit einer Situation auseinandergesetzt, die ihn (sie) emotional berührt hat und ich finde das ist eine Art und Weise, sich Tabuthemen zu nähern, die hier auch ihren Platz finden darf.
Das Bild ist mir persönlich nur zu eng, dadurch wirkt es irgendwie natürlich auch reißerisch, ein wenig mehr Vordergrund hätte vielleicht mehr zum Wesentlichen hingeführt, so wird man doch mehr mit der Nase draufgestoßen.
Badenbiker: tut mir sehr Leid, ich verstehe dass solch ein Bild in dir ganz andere Reaktionen auslösen muss. Ich verstehe aber nicht dass du es dann überhaupt geöffnet hast, der Thread war doch absolut eindeutig betitelt und das Vorschaubild auch.

klaeuser
22.11.2008, 10:42
Zum Thema:
Da das ein Stück Realität ist, finde ich es gut und mitug das man sich damit auseinadersetzt. Ich finde in unserer Gesellschaft ist das Thema Tod immer noch ein Tabu. Wenn wir uns mehr damit auseinandersetzen würden, würde es auch viele leichter fallen.

Zum Bild:
Das erste Bild macht für mich als Betrachter den realistischten Eindruck. Für einen Auszug aus der Realität, passt es für mich am besten. Die Idee mit der Entsättigung finde ich probierenswert.

P.S. Grundsätzlich find ich es gut wenn hier im Forum auch mal schwierige Themen aufgegriffen werden

baerlichkeit
22.11.2008, 10:52
Also,
ich bin einfach ehrlich, die Bearbeitung gefällt mir überhaupt nicht. Dieses Glühende, nix für mich.
Hartes schwarz weiß wäre meines, aber es ist ja dein Bild ;)


Was das Motiv angeht, und die anhängende Diskussion, das ist nicht die Art Motiv die ich machen würde. Einfach nicht mein Geschmack. Aber warum man sich so reinsteigern kann, ist mir relativ rätselhaft.

Ein schönes Wochenende
Andreas

CB450
22.11.2008, 11:13
Als Vater einer Tochter berührt mich das Bild emotional sehr und ich kann und mag es nicht lange betrachten.
Deshalb sage ich auch nichts zur Umsetzung.

Ich hätte dieses Bild nicht gemacht, finde es allerdings nicht geschmacklos es zu zeigen. So platt es klingt, der Tod gehört nun mal zum Leben.
Und was sonst soll man mit so einer Aufnahme machen, als sie zur Diskussion zu stellen.

Bedenklich fände ich nur, wenn die Möglichkeit besteht dass ein Angehöriger das Bild hier entdeckt.
Das Grab ist eindeutig zu identifizieren und damit sollte eine Genehmigung zur Veröffentlichung vorliegen.
Das meine ich nicht im rechtlichen Sinne.

superdifeje
22.11.2008, 11:37
Ich glaube manche Leute haben nicht alles zu diesem Bild gelesen, nur so kann ich mir z.B. dies erkären:
Und da finde ich es einfach Geschmacklos aus spaß an der freude solch ein Bild mit einer Puppe nachzustellen

Badenbiker, ich akzeptiere es, dass du das Bild "eklig und geschmacklos" findest aber es ist eben NICHT ein Bild, was aus Spass an der Freude nachgestellt wurde!!!

Es entstand in Guatemala, wo ich selbst für mehrere Jahre gelebtund mich auch sozial eingesetzt habe. Es herrscht dort eine sehr hohe Kindersterblichkeit und wenn man sich auf Friedhöfen umschaut fällt dort eines besonders auf. Es gibt dort die großen Grabstätten aus Stein und dann, weiter hinten, oft etwas versteckt dort findet man die ganz "einfachen" Gräber. Hier liegen dann die Menschen, deren Familien sich z.B. keine Grabplatte mit Inschrift etc. leisten konnten. Was einen besonders berührt, ist dass speziell bei diesen Gräbern überdurchschnittlich viele Kindergräber zu sehen sind.
Wie schon geschrieben. liefen an diesem Grab die Menschen achtlos vorbei. Es war ein Kindergrab....eins von vielen. In mir, erzählte der Anblick dieses Grabs jedoch eine Geschichte und löste viele Emotionen aus. Ich konnte nicht einfach vorbeigehen und machte dieses Foto. Es ist das Schicksals eines kleinen Mädchens dessen genaue Hintergründe ich nicht kenne. Für mich steht das Bild aber für die Kindersterblichkeit in diesem Land insgesamt und das hinter jeden Grab eine unendlich traurige Geschichte stecken muss.

Lieber Gruß,
Jeannine

CB450
22.11.2008, 11:52
Es entstand in Guatemala, wo ich selbst für mehrere Jahre gelebtund mich auch sozial eingesetzt habe. Es herrscht dort eine sehr hohe Kindersterblichkeit und wenn man sich auf Friedhöfen umschaut fällt dort eines besonders auf. Es gibt dort die großen Grabstätten aus Stein und dann, weiter hinten, oft etwas versteckt dort findet man die ganz "einfachen" Gräber. Hier liegen dann die Menschen, deren Familien sich z.B. keine Grabplatte mit Inschrift etc. leisten konnten. Was einen besonders berührt, ist dass speziell bei diesen Gräbern überdurchschnittlich viele Kindergräber zu sehen sind.
Wie schon geschrieben. liefen an diesem Grab die Menschen achtlos vorbei. Es war ein Kindergrab....eins von vielen. In mir, erzählte der Anblick dieses Grabs jedoch eine Geschichte und löste viele Emotionen aus. Ich konnte nicht einfach vorbeigehen und machte dieses Foto. Es ist das Schicksals eines kleinen Mädchens dessen genaue Hintergründe ich nicht kenne. Für mich steht das Bild aber für die Kindersterblichkeit in diesem Land insgesamt und das hinter jeden Grab eine unendlich traurige Geschichte stecken muss.
Lieber Gruß,
Jeannine


Hallo Jeannine,
vielen Dank für diese Erklärung.

simply black
22.11.2008, 12:26
Eklig und Geschmacklos!!!:flop::flop::flop:
Wo bleibt die pietät?

Das ist kein guter Stil!
Ich bin der Meinung, dass es keinen Unterschied macht, ob eien Bild "inszeniert" ist, oder eine Situation zeigt.
Es kommt darauf an, auf künstlerische Art und Weise an das Thema heran zu führen. Kaum eien edium ist dazu mehr und besser geeignet, als die Fotografie. Sie bildet (bleibend) ab, was nur als Spur des Vergänglichen "wirklich" geworden ist udn existierte.
Während wir alle nur in dem einen, jetzigen Moment existieren, füghlen udn erleben und sowohl Zukunft als auch Vergangenheit nur Ideene eines weltbildes sind, das Zeit kennt, kann Fotografie diesen Sprung abbilden.
Jeder hat das Recht, mit dem tod um zu gehen, wie er will. Wer auf tabus steht, mag wegsehen. Ich bevorzuge es, mich auch mit dem schmerzlichen auseinander zu setzen. Und das meien lieber badenbiker pietätvoll, gefühlvoll und doch auch sachlich.
Interessanter weise habe ich erfahren, dass die direkt betroffenen gerade mit sochen Dingen wesentlich offener umgehen, als das eher indirekte Umfeld, dass dann häufig auf die eigene (berechtigte) wortlosigkeit des Entsetzens mit recht scharfem Trotz reagiert. Der Tod "ist". Uns damit auseinader zu setzen ist sinnvoll. Inhaltlöich bin ich für jedes offene Wort. Generelles "Abklatschen" wird auf jedenfalls meinen Widerstand stoßen.

Revolvermann
22.11.2008, 13:24
Es entstand in Guatemala, wo ich selbst für mehrere Jahre gelebtund mich auch sozial eingesetzt habe. Es herrscht dort eine sehr hohe Kindersterblichkeit und wenn man sich auf Friedhöfen umschaut fällt dort eines besonders auf. Es gibt dort die großen Grabstätten aus Stein und dann, weiter hinten, oft etwas versteckt dort findet man die ganz "einfachen" Gräber. Hier liegen dann die Menschen, deren Familien sich z.B. keine Grabplatte mit Inschrift etc. leisten konnten. Was einen besonders berührt, ist dass speziell bei diesen Gräbern überdurchschnittlich viele Kindergräber zu sehen sind.
Wie schon geschrieben. liefen an diesem Grab die Menschen achtlos vorbei. Es war ein Kindergrab....eins von vielen. In mir, erzählte der Anblick dieses Grabs jedoch eine Geschichte und löste viele Emotionen aus. Ich konnte nicht einfach vorbeigehen und machte dieses Foto. Es ist das Schicksals eines kleinen Mädchens dessen genaue Hintergründe ich nicht kenne. Für mich steht das Bild aber für die Kindersterblichkeit in diesem Land insgesamt und das hinter jeden Grab eine unendlich traurige Geschichte stecken muss.


Genau diesen Hintergrund zu dem Bild hätte ich mir gleich im ersten Post gewünscht. In dem man die Geschichte zu dem Bild aufschreibt, führt man den Betrachter heran so dass eine Beziehung zu dem toten Kind, dem Land in dem das Bild enstanden ist und der Problematik der hohen Kindersterblichkeit dort entsteht. Ohne all das hat es für mich den unangenehmen Beigeschmack des Reißerischen, Sensationsgeilen. Mein subjektives Empfinden.
Und wie gesagt, wie die Eltern des Kindes das empfinden, die vielleicht durch Zufall auf das Bild in einem deutschen Fotoforum stoßen, ohne das Geschriebene zu verstehen, das weiß ich nicht. Ich würde es ohne sie gefragt zu haben nicht machen. Und bevor sich manch einer über meine in seinen Augen vlt überzogene Reaktion wundert - ich bin direkt betroffen. Es ist zwar schon einige Jahre her - aber darüber hinweg kommt man doch nie. Und ich weiß eins: Ich hätte es nicht gerne wenn Bilder vom Grab meiner Tochter ohne mich zu fragen veröffentlicht werden.

mrfoggie
22.11.2008, 17:29
Áls ich das Bild betrachtete löste es Emotionen aus. Vor allem aber die Frage was der
Fotograf dabei empfunden hat bzw. sich wohl denkt. Insofern gehört zu diesem Bild die Geschichte und eröffnet dem Betrachter wohl eher die Möglichkeit sich mit dem Bild zu beschäftigen.

Das Bild find ich in der SW Umsetzung am besten, es nimmt dem Bild die Dramatik und neutralisiert ohne jedoch die Bildaussage zu verändern.

Den Namen auf dem Kreuz hätte ich aber in jedem Fall entfernt, da es so zu nah an dem Betrachter ist und viel eher persönliche Betroffenheit auslöst hinschtlich eigener Erfahrung.

Ein gutes Reportagefoto.

Grüsse
mrfoggie