Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unschärfe bei Nachtaufnahmen (Langzeitbel.)
tomtomson
21.10.2008, 13:36
Hallo Freunde der Fotografie,
ich war vor kurzem in unserer schönen Hauptstadt unterwegs um Bilder zu machen.
Dabei hat es mich als Neuling natürlich zum Potsdamer Platz, Reichstag etc. gezogen.
Dabei war ich bei der Nachbetrachtung einiger Bilder etwas enttäuscht!
Sepziell ein Motiv des beleuteten Reichstags war mächtig unscharf!
Woran kann das jetzt liegen?
Hab selbst die Schärfe gezogen und dann mittels 2 sec. Auslöseverzögerung abgedrückt...natürlich mit Stativ...wenn auch kein teures.
Belichtiungszeit waren glaub ich 4 oder 5 sec.
Liegt es viell. am Rückschlag des Spiegels?
Aber dafür hatte ich ja doch das Stativ...oder ist es einfach noch zu wackelig?
Is halt so ein 20 euro bilora ding mit nem komischen Plastikkopf!
Gebt mir mal nen Tipp was ich falsch gemacht hab!
Am Objektiv kanns auch nicht liegen...das 18-70mm Standardteil hat sonst schon gute Dienste geleistet.
So...Ich danke für jeden Tipp!
tommy
NetrunnerAT
21.10.2008, 13:41
Leg mal die Kamera auf ... wennst so ein billig Stativ hast, wird'st des schon sein! Ohne Grund sind die Stative nicht so billig ;-)
FREAKadelle
21.10.2008, 13:43
Hast Du mit oder ohne SSS fotografiert?
Auf dem Stativ sollte man ohne SSS fotografieren.
Natürlich kann auch das Stativ zu wacklig sein.
Gruß
Dieter
tomtomson
21.10.2008, 14:45
Ja,Mensch das könnte es gewesen sein...glaube den SSS hab ich vergessen!
Is klar, der versucht dann die kleinsten Wackler zu beheben und dann wirds unscharf!
Hm...manchmal liegt die Antwort so nah...hab ich schon drüber gelesen, aber dran gedacht hab ich im entscheidenden Moment dann auch nicht-blöd!
Also nächstes Mal SSS aus und n neues Stativ muss her!
thanx
Hast du nach dem manuellen Fokussieren vielleicht nicht auf MF gestellt, sodass die Kamera bei der Auslösung noch einmal fokussiert hat?
Am SSS liegt es m.E. nicht. Den schalte ich bei meinen Nachtaufnahmen aus Bequemlichkeit nie aus und die Bilder sind scharf. Wenn es mal nicht hin haut, dann liegt es i.d.R. an o.g. Fehler.
André 69
21.10.2008, 15:46
Hallo Tommy,
... Du hast, so meine ich, den Fehler selbst benannt, der Spiegelschlag ist nicht unerheblich bei einem preiswerten Stativ!
Aus eigener Erfahrung:
Ich habe mal Makros gemacht, A700 + 70mm Sigma Makro auf einem billigen Stativ, erst als ich die Möglichkeit hatte, das Objektiv aufzulehnen (Kamera auf Stativ, aber Tischkanntenhöhe) wurden die Bilder scharf! Vorher sah es aus wie von einer schlechten Linse bzw. nicht 100% fokusiert! Ich hatte auch mit Fernbedingung 2s verzögert ausgelöst!
Gruß André
tomtomson
21.10.2008, 16:16
also auf MF war die ganze zeit gestellt...bei dunkelheit bekommt der AF das eh nicht immer so ganz auf die reihe...war ja auch ein ziemlicher Distanzschuss=)
Das mit dem Spiegelschlag hab ich mir schon angelesen...ist ja auch ein logischer mechanischer Vorgang!
Wenn man also ein komplett starres System hätte mit Stativ, dann dürfte das kein Problem sein!
Ich denke, da das Stativ in sich so wackelig ist...(alles Plastik und nach fest kommt ab)
"schaukelt es dann einfach minimal nach beim Rückschlag!
Mit dem SSS kann ich auch nicht genau sagen welche Auswirkungen das nun haben soll?
Eigentlich müsste er ja seinen Dienst leisten,wenn das Stativ minimal "nachschwingt" oder?
Ich werd wohl einfach weiter probieren müssen, aber is gut, wenn man mal so ein paar Denkanstöße bekommt!
nochmals Danke!
Mal nebenbei OffTopic - allgemein, welches Stativ is da empfehlenswert - also für einen Azubi mit bescheidenen Mitteln?
André 69
21.10.2008, 16:28
Das mit dem Stativ (welches) ist eine berechtigte Frage, welche bei mir auch noch offen ist!
Nochmal zu dem Nachschwingen:
Ich denke der SSS hat einen optimalen Arbeitsbereich, was die Frequenz (des nicht Stillhalten könnens) und der Amplitude, also dem Weg des Wackelns.
Was die Frequenz eines zappelnden Stativs angeht, das bekommt glaube ich nur ein wütender Alkoholiker hin, und ist somit außerhalb des Arbeitsbereiches der SSS :lol:
Gruß André
Also wenn ein Stativ "zappelt", sollte man es lieber der Materialwiederverwertung zuführen. ;) Dass da der SSS nichts nützt, ist klar, aber die Ursache für total unscharfe Bilder ist er sicher nicht.
Da gibt's eigentlich nur die mögliche Ursache, dass das Stativ wirklich gewackelt hatte, oder - wie schon angesprochen wurde -, dass einfach falsch fokussiert wurde.
meiner Erfahrung nach ist SSS wenn überhaupt, nur an schwacher Unschärfe schuld (bei Stativmontage ;).
Zeig uns doch mal das Bild!
Gruß
Steffen
ah ich habs gefunden:
http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/796/reichstag.JPG (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=63707)
ich vermute daß das falsch Fokusiert ist.
tomtomson
21.10.2008, 17:51
wie peinlich...meint Ihr wirklich ich habe falsch die Schärfe gezogen?
Puh...is normalerweise mein job,mach ich jeden Tag mit ner professionellen Bewegtbildkamera!grrrhhh...
Naja, aber wie gesagt, selbst beim vollen Tele war vielleicht nicht die genaue Schärfe des Motivs, also des Reichstages zu erkennen...war ja auch schon spät und ich müde
(zählt das als Ausrede?) =)
Wie war der Spruch noch? Das gute Bild macht nicht die Technik, sondern der, der sie benutzt!
dann hilft wohl nur weiterüben
*geknickt von dannen ziehend*
austriaka
21.10.2008, 19:55
glaubt ihr nicht, dass das auch an der Kit-Linse liegen könnte?
BTW, was sind denn das für komische EXIF-Daten?
Matthias 5D
21.10.2008, 20:44
Nein, ich glaub an der Kitlinse liegt es nicht. Die macht bei mir schon anständige Bilder.1026/Bismarck_23.02.08_001.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=64494) Bei mir sah unscharf nach Verwackler vom Spiegelschlag immer anders aus. Hatte am Anfang auch so ein Bilorateil. Das hat sichtbar nachgeschaukelt wenn das Mittelteil ganz rausgekurbelt war. Selbst bei Spiegelvorauslösung und RMC. Ich denke es ist einfach nicht richtig der Fokus getroffen.
Gruß, Matthias.
IMHO sitzt der Fokus falsch, denn die Sternlein (weißt Du, wieviel Sternlein stehen..) sind ja schärfer als das Gebäude....
Die Exif Daten deuten auf ein unbekanntes Objektiv hin, das nur MF kann und auch sonst keine Daten übermittelt. Vielleicht wäre hier etwas Aufklärung hilfreich!
Man kann nicht bei jedem Zoom Objektiv "die Schärfe ziehen", wenn Du damit meinst, dass Du in gezoomtem Zustand fokussiert und danach den Zoom zurückdrehst. Vielleicht war das das Problem?
Man kann nicht bei jedem Zoom Objektiv "die Schärfe ziehen", wenn Du damit meinst, dass Du in gezoomtem Zustand fokussiert und danach den Zoom zurückdrehst. Vielleicht war das das Problem?
Wenn das mit "Schärfe ziehen" gemeint war, könnte dies - neben Wackelstativ - tatsächlich die Ursache sein. Bei innenfokussierenden Objektiven ändert sich auch die Brennweite beim Fokussieren. Das merkt man auch daran, dass die maximale Brennweite im Nahbereich nicht erreicht wird. Von daher sollte man bei diesen Objektiven, zu denen auch das 18-70 gehört, nach dem Zoomen erneut scharfstellen. Bei so einem hell erleuchteten Objekt sollte das auch per AF gut funktionieren.
tomtomson
22.10.2008, 11:36
Da werden ja wohl noch mehr fragen aufgeworfen!
Also es war definitiv das Kit-Objektiv!Aber ich hatte auf MF gestellt...vielleicht deshalb die Angaben!
Und wieso kann ich die Schärfe nicht ziehen?Wenn das Auflagemaß stimmt und sonst alles i.O. ist sollte das doch funktionieren oder nicht...gut, bei Macroaufnahmen mag das noch wieder bissl anders sein, aber das war ja bei diesem Beispielfoto nicht der Fall!
Verbessert mich,wenn ich da ne Bildungslücke hab! Bin dankbar für Input, in meinem näheren Umfeld hat niemand Interesse für- und Ahnung von DSLR´s!
Wie gesagt, was die Fotografie angeht bin ich Neu, meine Erfahrung habe ich aus der Bewegtbildaufnahme mit ner professinellen Kamera...das heißt mit Blende, Filter, Schärfe etc. arbeite ich auf diese Weise!
Vielleicht gibt es da ja grundlegende Unterschiede, obwohl der optische Bereich ja wohl ziemlich gleich sein müsste!
Kann mich natürlich drauf einlassen,dass ich bei Dunkelheit zu wenig im Sucher erkannt hab auf die Entfernung und deshalb nicht den knackscharfen Punkt erwischt hab!
Hm...hät nicht gedacht, das da soviel zusammen kommt!
Wie gesagt: Bei Objektiven mit Innenfokussierung ändert sich beim Scharfstellen meist auch die Brennweite. Insofern könnte es sein, dass auch beim Ändern der Brennweite (Zoomen) die Schärfeebene verschoben wird. Genau weiß ich es jetzt nicht, aber seit ich das Scharfstellen bei maximaler Zoomstufe mit anschließendem Zurückzoomen nicht mehr mache, ist der Ausschuss bei mir gesunken.
Noch ein Tipp zur Bildkontrolle vor Ort: Bei kritischeren Motiven, wie diesem hier, zoome ich am Display immer ins Bild hinein. Da sieht man dan sofort eventuelle Unschärfen und kann dann gegensteuern.
tomtomson
22.10.2008, 11:51
Ok, das mag sein mit dem "innenfokusierenden" Objektiv!
Hab grad mal nachgelesen was das alles so bedeutet=)
Ist damit also gemeint, das innenfokusierende Objektive beim fokusieren ihre "Länge" verändern?Das Fujinon-Objektiv auf meiner JVC-Cam verändert beim fokusieren nicht groß seine länge...nur minimal!
Das wäre dann auch ne Erklärung und ich hab einfach nur aus Unwissenheit falsch fokusiert...
Die Objektive mit Innenfokussierung verändern gerade nicht ihre Länge, da nur die hinteren Linsen verschoben werden. Das bringt ja auch viele Vorteile mit sich: kompaktere Baumformen, nicht mitdrehende Frontlinse, geringe Schwerpunktänderung beim Fokussieren etc..
Objektivkonstruktionen sind mittlerweile so komplex, dass es sicher nicht (mehr) selbstverständlich ist, das beim Zoomen der Fokus unverändert passt.
Beim Nikon 17-55 ist das ausdrücklich in der Anleitung erwähnt und diese Eigenschaft hat sogar einen Namen, den ich aber leider nicht mehr im Kopf habe.
Innenfokussierung bringt manches durcheinander, aber es gibt wohl auch innenfokussierte Zooms, bei denen man die Schärfe "ziehen" kann.
Jan
tomtomson
22.10.2008, 12:02
Mir fehlen wohl doch noch ein paar Grundlagen! Muss ich mich nochmal reinlesen!
Wie gesagt beim Job machen wir das nur so...reinzoomen, Schärfe ziehen, rauszoomen...und das gewünschte Detail (z.B. Gesicht) hat bei jeder Brennweite die Schärfe!
Hab halt nur meine Erfahrungen auf die Fotografie adaptieren wollen!
Aber jetzt weiß ich, das ich das so nicht machen kann!
Ich werd nochmal Wiki befragen=)
DANKE BEHO für die guten Ratschläge und den Hinweis!
DANKE BEHO für die guten Ratschläge und den Hinweis!
Gern geschehen. Für den Erfahrungsaustausch sind wir doch da. :)
Beim Nikon 17-55 ist das ausdrücklich in der Anleitung erwähnt und diese Eigenschaft hat sogar einen Namen, den ich aber leider nicht mehr im Kopf habe.
Wobei Nikon schreibt, dass dieser Effekt bei einem Aufnahmeabstand von 60 cm und näher auftritt. Bei weit entfernten Objekten sollte der Effekt daher eher nicht oder zumindest nicht sichtbar auftreten. :?
Also ich habe bei mir festgestellt, dass meine A300 mit SSS bessere Langzeit-Bilder macht (allerdings nicht mit Stativ sondern auf Fototasche liegend).
Reisefoto
22.10.2008, 19:33
Es sind nicht nur ein paar Objektive, sondern die große Mehrzahl der Zoomobjektive im Fotobereich, die nicht parfokal sind, also bei denen sich der Fokuspunkt beim Zoomen ändert. Oft sind diese Anderungen allerdings so gering, daß sie kaum bemerkt werden.
Zumindest bei langen Brennweiten habe ich eindeutig festfgestellt, daß der SSS bei Langzeibelichtungen stören kann. Beispiel:
http://www.sonyuserforum.de/forum/showpost.php?p=726817&postcount=30
Das kann aber z.B. von der Objektiv, Kamera, Stativ Kombination abhängen.
der_knipser
24.10.2008, 17:15
... beim Zoomen der Fokus unverändert passt.
... und diese Eigenschaft hat sogar einen Namen, ...
Diese Eigenschaft heißt "parfokal" (http://de.wikipedia.org/wiki/Parfokal), und viele Objektive haben sie nicht.